Bruder wählt die AFD und teilt viele Beiträge, Kontakt abbrechen?

57-55 meinte:

@mucs, vielleicht schreibst Du mir mal eine PN, hier driften wir in OT ab.

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Ich glaube, es ist okay. Meine Meinung wird sich nicht ändern, im GF darf (und will) ich nicht schreiben. Wir leben in einer Demokratie (noch), Du darfst Dein Kreuz machen, wo Du willst.
Um auf den EP zurück zu kommen: ich für mich betrachte jeden AFD-Wähler als Anti-Demokraten und würde den Kontakt zumindest einschränken, egal ob Schwester, Vater oder sogar Partner. Ich will mir noch in den Spiegel schauen können. Aber da muss jeder selber seine Schmerzgrenze ziehen. Es geht ja nicht um verbieten, aber ich für mich möchte in meinem (realen) Leben mich nicht mit Menschen umgeben, die eine Partei wählen, die einen Leader hat, der offiziell als Faschist bezeichnet werden darf. Mal ganz vom Kuschelkurs mit Putin abgesehen.

CarlGustav33 meinte:

Was meint ihr dazu?

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Totaler Schwachsinn

Mich wundert die Gesinnung des ein oder anderen hier nicht. Es erklärt aber Vieles...

@TE, ich fände es völlig legitim den Kontakt einzuschränken.

Lieber TE, ich würde den Kontakt nicht abbrechen, aber ich würde dem Bruder sagen, dass Du seine politische Haltung vollkommen ablehnenswert findest und sie deinen Werten komplett widersprechen.
Sag ihm, Du willst mit ihm darüber nicht diskutieren und auch nicht "missioniert" werden.
Ich würde ihm anbieten, dass ihr künftig das Thema Politik und alles was damit zusammenhängt komplett meidet: Er soll Dich mit seinen Thesen in Ruhe lassen und ihr redet nicht darüber. Ich würde ihm auch sagen, dass Du ihn als Menshc magst: Er ist dein Bruder und das wird er immer bleiben. Und ich würde ihm auch sagen, dass Du jederzeit da bist, wenn er Dich braucht.
Aber Du wirst ihm zuliebe halt eben auch nicht gute Mine zum bösen Spiel machen und Dir sein Zeug anhören. Also lasst ihr das Thema besser.
Dieses VOrgehen wird übrigens auch von Beratungsstellen und Experten empfohlen, wenn es um den Umgang mit extremen Haltungen in der Familie geht (sei es nun politishc oder religiös oder sonst wie): Nicht den Kontakt abreißen lassen sondern immer die Tür offen halten, aber das Thema ausklammern.
Diese menschen isolieren sich sonst in ihrer Bubble: Es ist also wichtig, dass sie den Kontakt zu menschen außerhalb der Bubble nicht verlieren.
Du bist vielleicht sein Anker, wenn er "zurückkommen" will: Und dieses Zurückkommen wird umso wahrscheinlicher, wenn er weiß: Ich bekommen dann keine Hähme und keine Ablehnung, sondern mein Bruder wäre da und nimmt mit mit offenen Armen auf, denn er hat mich nie im Stich gelassen.
So würde ich vorgehen. Vielleicht hat er ja auch Probleme und ist deswegen in diese Denkweise reingerutscht: Also lass ihn nicht fallen (das kannst Du immernoch, wenn es zu extrem wird....also wenn er zB wirklich Mist baut).

Hi TE,
kannst Du noch mit Deinem Bruder sachlich und unaufgeregt über seine Ansichten sprechen, oder eskaliert es jedes Mal?
Die AfD ist sehr laut, sehr medienpräsent, und sehr gut darin, komplexe Themen auf einfache "Lösungen" zu reduzieren. Wenn man sich aber mit den Themen näher beschäftigt, auch mal das Programm der Partei liest, kann man viele Sachen durchschauen und inhaltlich widerlegen.
Stelle Deinem Bruder auch viele Fragen, warum er bestimmte Dinge so sieht wie er es tut. Wie ist er z.B. von der aktuellen Ampel-Politik betroffen? Welche Sorgen und Ängste hat er? Warum denkt er, dass es die AfD besser machen würde, als andere konservative Parteien, die nicht als rechtsradikal gelten? Versuche nicht ihn zu "bekehren". Er wird sich entweder selbst umentscheiden, oder nicht. Du kannst nur Denkansätze bieten.
Sicherlich sympathisieren viele AfD-Anhänger mit dem Gedankengut der Nazis, aber bestimmt nicht alle. Das Schwarz-Weiß-Denken führt nur zu einer Spaltung der Gesellschaft, und spielt Anti-Demokraten in die Hände. Bleibe im sachlichen Dialog. Versuche auch auf Deine Eltern einzuwirken, dass sie Dich dabei unterstützen.
Viel Erfolg!

Erinnert mich an meinen Stammbaum, der für Wladimir Putin ist und den Krieg in der Ukraine bejubelt ...

Verwandtschaft sucht man sich halt nicht aus.

Für mich ist Blut dicker als Wasser und auch das Befürworten von ekelhaften Meinungen ist nicht illegal (solange man halt nicht Holocaust leugnet oder wie in meinem Fall in der Familie nicht mit einem Z-Shirt rausgeht), von daher muss man das halt tolerieren.

Wenn man wegen jedem Scheiß Kontaktabbruch fordert, kannst Du Dir gleich Scheuklappen anziehen.

Also ja, einfach mega dumm in meinen Augen (Antwort auf die Frage im Titel)

Hey @CarlGustav33
na ja, AFD Wähler ist nicht AFD Wähler. Ich habe in meinem Umkreis, Familie, Freunde auch sehr, sehr konservative Menschen, die vielleicht nicht unbedingt die AFD wählen. Ob man dann wirklich so weit geht, ist doch eher vor allen Dingen ein Frage der Bildung, obwohl natürlich auch gebildete Menschen unter den AFD Wählern sind. Wie geraten in politischen Diskussionen oft aneinander, trotzdem würde ich den Kontakt nicht abbrechen. Es ist doch besser, man bleibt im Gespräch.

Eine gute Strategie finde ich immer, den Menschen dann mal das Parteiprogramm der AFD unter die Nase zu halten, ob sie das alles mittragen können, was die so wollen. Wenn es nur um die Einwanderung geht, das Thema wird ja inzwischen von links auch aufgegriffen, vom Bündnis Sahra Wagenknecht. Rechtsradikalismus geht natürlich gar nicht. Da hört für mich der Spaß auf.

Also vielleicht kommt ihr mal ins Gespräch mit deinem Bruder in einer ruhigen Minute. Warum wählt er AFD, hat er Ängste, fühlt er sich am Rande der Gesellschaft, irgendwie bedroht in seiner Existenz. Vielleicht kann man ihm diese Ängste nehmen. Wenn er natürlich eher so ein ausgrenzender Mensch ist, der viele Vorurteile hat, die man ihm nicht ausreden kann, dann wird es schwierig mit dem diskutieren. Versuchen könnt ihr das aber.

CarlGustav33 meinte:

sagt das die Politik aktuell mit die schlchteste ist, die er je gesehen hat. Auch gegen die Migration u.a ist er.

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Dein Bruder hat völlig Recht.

Ich wähle zwar nicht die AFD, aber meinst du wirklich, es kann so weiter gehen mit der Migration?

Wir leben in einer Demokratie, ich hoffe für dich, dass du diese Meinungsfreiheit auch lebst. Nichts ist schlimmer als diese Grünen, die einen bekehren wollen.

Wie wäre es, mit deinem Bruder in Diskussion zu gehen? Mit solchen Fragen wie, welche Standpunkte vertritt er? Wie kommt er darauf? Welche Hintergründe sieht er? Wie stehst du dazu? Was bewertest du anders als er?
Es bringt sehr viel, mit Menschen zu reden, die anderer Meinung sind. Es erweitert den eigenen Horizont und es schult das eigene Denken. Natürlich kann das unbequem sein, weil die eigene Position hinterfragt wird. Aber wenn sie wirklich so fundiert ist, wie man glaubt, kann man sie normalerweise gut verteidigen.
Mit deinem Bruder könnte es noch einmal interessanter werden, denn immerhin habt ihr das gleiche Elternhaus, den gleichen moralischen Kompass mitbekommen. Also findet heraus, an welcher Stelle ihr zu anderen Schlüssen kommt, als der andere. Es sollte natürlich fair zugehen, ohne Verurteilungen, ohne Beschimpfungen. Dann können solche Streitgespräche sehr befriedigend sein, wenn man danach, trotz aller unterschiedlichen Meinungen, mit einem Bierchen anstößt und zeigt, dass man den anderen respektiert.

es geht ja nicht nur um die Partei, sondern um die Einstellung dahinter;
wir hatten auch mal Freunde, welche uns zu "rechts" waren und das ging auf Dauer nicht;

in der Schwiegerfamilie hatte sich ein 20jähriger auch sehr radikalisiert und auch dort haben die Angehörigen Abstand genommen.

Einer meiner Großonkel war dato in der SA, seine Geschwister hatten auch den Kontakt abgebrochen.

Kontaktabbruch finde ich auf Dauer ein bisschen viel, ich würde mit ihm reden, wie er sich da euer Verhältnis vorstellt.