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chaosecke

J

Joey_Silver

Gast
Ich habe vor einigen Tagen weniger über meine Beziehung zu Menschen als mehr über meine Beziehung zu Orten nachgedacht: In meinem Leben fühlte ich mich noch nirgends verwurzelt, weder am Ort meiner Geburt noch in der dortigen Gemeinschaft. Ich war immer ein bisschen einsam, egal, wie viele Leute ich kannte oder mit wem ich mich umgab. Das Gefühl des Verlorenseins ließ mich nicht los, die stille Trauer darüber, irgendwie von anderen getrennt zu sein, nie jemandem zu finden, der so sehen kann, so denken und fühlen kann, wie ich. Diese Sehnsucht war es, die mich von den Menschen trennte, denn ich suchte etwas zutiefst Un-Menschliches, eine „gleiche Seele“ und keinen „Menschenfreund“. Kein Mensch kann einer solchen Suche, einem solchen Maßstab standhalten.
Da du ein Feng-Shui-Buch erwähnt hast, fühle ich mich frei, ein wenig in die „Eso-Kiste“ zu greifen und eine Geschichte zu erzählen ;)
Ich las vor einigen Tagen etwas über „Gespräche mit Engeln“ (ohne Religionsbezug). Es stand da, dass es keine Frage von „Gnade“ oder Auserwähltheit oder etwas derartigem sei, sondern dass es darum geht, ob wir uns selbst für (un)würdig erachten und uns selbst achten.
Ich bin von dieser Idee sehr bewegt, losgelöst vom ursprünglichen Thema, weil ich es weiterziehe: Es geht um alles im Leben. Halte ich mich für würdig oder unwürdig? Achte ich mich selbst und was ich bin, ungeachtet dessen, was ich tue? Bin ich noch wertvoll, wenn ich einfach nichts tue? Oder höre ich auf, zu existieren, wenn ich stehen bleibe?
Du trägst so viel: So viel Leid der anderen fühlst du direkt mit ihnen, für sie. Du musst nicht die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen. Leg ab, was dir zu schwer ist.
 
Hallo Joey_Silver,

schau mal hier: chaosecke. Hier findest du was du suchst.
W

wolf-souled

Gast
so. dorffest geschafft.
und es geht mir garnichtmal wirklich schlecht.
hat mich nicht wirklich runtergezogen.
keine blöden kommentare oder sprüche.
aber gut geht es mir eben auch nicht.
denn ich habe es wieder nicht geschafft.
habe wieder kein ernstahftes gespräch zustande gebracht.
obwohl durchaus der ein oder andere mensch anwesend war,
mit dem ich mir das gut vorstellen könnte. ja, sogar schon lange davon träume.
mich anzuvertrauen. oder einfach nur wirklich ernsthaft reden.
nicht nur oberflächliches geplänkel.
aber ich bekomme es einfach nicht hin.
 
J

Joey_Silver

Gast
Ein paar Gedanken:
Ist ein Dorffest denn der richtige Ort für tiefgreifende Gespräche, über das Leben und den Tod, über den Sinn und das Werden? Im Lichte der blitzenden Fahrgeschäfte, im Dunst der Bratwurstbude, im Bieratem des anderen?
Ich kenne das Gefühl, dass die Differenz zwischen Schein und Sein einem immer dann auffällt, wenn man fröhlich sein sollte. Insbesondere in der Disco oder auf einem solchen Fest beschleicht mich dieses Gefühl, wird es in mir still und diese tausend Fragen tauchen auf. Wie sieht es hinter den lächelnden Fassaden der anderen aus? Geht das Lächellicht aus, wenn die Menschen nach Hause gehen? Ist ein solches Fest nicht nur ein kurzer Trip in eine Scheinfreude, mit der sich viele aus der Lähmung ihres Lebens zu befreien suchen?
Und all diese Gedanken, die dich vielleicht auch beschleichen, willst du mit denen teilen, die einfach hirnlos fröhlich sein wollen? Ich muss grad ein bisschen schmunzeln. Du würdest stören in dieser Scheinwelt. Du würdest die Illusion der Freude zerplatzen lassen. Und damit würdest du nicht das erreichen, wonach du dich sehnst.
Dir einen lieben Sonntagsgruß,
Joey
 
W

wolf-souled

Gast
naja, unser dorffest ist ein kleines fest für die bewohner und freunde unseres dörfchens.
ein fest für das gemeinschaftsgefühl und die geselligkeit.
natürlich gibts da auch bier. und musik.
aber die hauptsache sind die gespräche.
man unterhält sich eine weile und zieht dann weiter zum nächsten, den man vielleicht schon länger nicht gesehen hat, um sich mit ihm zu unterhalten.
und da fängt mein problem schon an.
mit den meisten menschen will ich mich garnicht unterhalten bzw. es ist mir zu mühsam, krampfhaft ein gesprächsthema zu suchen.
und mit den menschen mit denen ich mich unterhalten will, fällt mir auch nichts ein.
weil ich das, was ich gern sagen würde, nicht sagen kann.
dann hangele ich mich doch mit oberflächlichem, unpersönlichem gequatsche durch den tag/abend.
um nicht total schief angesehen zu werden, weil ich gar nichts sag.
so rede ich mehr oberflächlichen müll als jeder andere. und komme somit total oberflächlich, unpersönlich und dumm rüber.
"mit der kann man sich nichtmal (vernünftig) unterhalten."
dabei WILL ich ganz anders sein. BIN auch ganz anders. alles andere als oberflächlich.
aber bei gesprächen - mit wem auch immer - reichts einfach nicht für mehr.
ich gelte wohl sowieso schon als sehr seltsam. gaga.
das wäre mir ja im grunde bei der mehrheit der menschen egal.
aber gerade bei den menschen, die MIR was bedeuten (und das nichtmal wissen, weil ich es nicht ausdrücken kann) kann es mir einfach nicht egal sein.
aber ich kanns einfach nicht. ein vernünftiges normales gespräch führen.
ich kanns nicht.
und das gilt nicht nur für´s dorffest.
das ist immer so.
immer, immer, immer.
jahr für jahr für jahr.
jedesmal denk ich "heute machst du es anders", "heute platzt der knoten, und du kannst nochmal neu anfangen mit den menschen, die du magst. auf einer neuen grundlage".
und jedesmal bleibt doch alles beim alten.
ich, die dumme, unfähige, schwägerin/nachbarin, mit der man sich nicht mal unterhalten kann.
 
J

Joey_Silver

Gast
Niemand ist dumm und niemand ist unfähig. Wir alle haben einen Wert und was ist reden schon - nichts als die Krücke zwischen zwei Menschen, die nicht anders teilen können, was sie bewegt. Mach dich nicht fertig, sei in einer solchen Situation einfach mal du selbst. Setz die Plastik-Grinsemaske ab, die Unruhe und die Angst vor der Ablehnung und sei du selbst. Ganz einfach du selbst. Du läufst Gefahr, verletzt zu werden, natürlich. Aber versuch es einfach mal. Einfach mal seufzen, wenn dir danach ist. Einfach mal lächeln, nicht so verkrampft. Es ist schwer, wenn man schon Jahr und Tag so lebt, dann potenzieren sich die negativen Erfahrungen.
Gibt es bei so einem Dorffest nicht auch Leute, die Kuchen spenden etc? Warst du bei dieser Vorbereitung dabei? Da ergibt sich bestimmt das ein oder andere. Bist du am Telefon auch so angespannt oder kannst du wenigstens telefonieren?

Wenn du in dir selbst ruhst und ganz selbstverständlich du bist, kannst du schweigen und niemand wird sich daran stören.

Und so ein wie du meinst "negativer" Eindruck ist bald schon wieder vergessen.

Ich seh das Problem wieder darin, dass du dich selbst nicht schätzt. Mensch, du bist es wert! Du bist es wert, Teil einer liebevollen Gemeinschaft zu sein!

(Und entschuldige, dass ich dir hier in deinem Tagebuch herumkrakele :D)
 
W

wolf-souled

Gast
krakel ruhig weiter in meinem tagebuch rum, joey...
ich bedanke mich dafür!
und ich frage mich wie man es hin bekommt, so lebensweise und gefestigt zu sein wie du.

ja, ich hab auch kuchen gebacken, salat gemacht, beim zeltabbau geholfen etc.
das hat mir auch ein gutes gefühl gegeben, dass ich das mitlerweile kann. einfach selbverständlich mitanpacken. war auch ein langer weg bis dahin.
heute abend gibts auch noch ein "helferfest" mit pizzaessen und anschließendem fußballfinale gucken.
das ist auch ok.
ich mogel mich schon irgendwie durch.
aber genau das möcht ich ja eigentlich ändern.
nicht mehr mogeln müssen.
sondern authentisch sein.
genau was du geschrieben hast.
in sich ruhen und genau das tun oder sagen, wonach einem ist.
dann wird man akzeptiert und respektiert. dann ist es auch ok, mal nix zu sagen. oder mal eine gegenteilige meinung zu vertreten. oder, oder, oder...
wenn man zu sich steht. und zu dem was man tut und sagt. punkt.
ich versuche und versuche...
wird es mir jemals ganz gelingen?
telefonieren..
hmm..kann ich auch nicht unverkrampft.
leider.
sobald ich mit menschen zu tun habe merk ich halt, dass ich nicht so bin, wie MAN sein sollte.
und diese diesen unterschied wie ich wirklich bin und wie ich sein sollte versuche ich immer zu vertuschen.
und genau das ist der fehler.
 
J

Joey_Silver

Gast
Hahahah :D gefestigt ist weit, weit entfernt von mir! Und das ist super so! Natürlich hab auch ich meine Baustellen. Ich bin kein schwebender Mönch, mein liebes Wölfchen! Auch ich bin manchmal wütend, auch ich bin manchmal ungerecht und auch ich stelle mich manchmal einfach saublöd an :D
Mogel nicht mehr rum, hab keine Angst vor dem, wie du bist. So, wie du bist, bist du gut, richtig und wertvoll für alle anderen - du musst das nur selbst anerkennen! Wenn du das nicht anerkennst, wenn du dein Licht unter den Scheffel stellst - wie sollen das andere dann sehen, wie toll du bist? Du schreibst, du bist anders als "man" sein soll. Es gibt kein "man" - wer soll das sein? Ich hab das in einem anderen Thread schon mal geschrieben: Wir orientieren uns zumeist an einem Puzzle. Wir nehmen alle tollen Eigenschaften bei anderen und "manschen" sie zusammen - und so wollen wir dann sein.
(Link zum Thread, vielleicht interessiert er dich: http://www.hilferuf.de/forum/ich/152372-wie-kann-ich-mir-einfach-eingestehen-dass-ich-nur-ein-durchschnittstyp-bin-2.html#post2112434 )
Du hast doch einen so tollen Spruch in der Signatur - und der ist so wahr! Du bist der Lichtblick! Wenn ich an dich denke, muss ich lächeln.

Pass auf, du machst heute abend ein Experiment. Ein einziges Mal ausprobieren! Du tust heute abend beim Helferfest so, als wärst du der Mensch, der du schon immer sein wolltest. Du klingt wie jemand mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, jemand, der zupacken kann und der tolle Mama-Qualitäten hat. All das nimmst du zusammen und trägst es heute nach außen. Da ist so viel Liebe und Fürsorge in dir, so viel Kraft, die endlich vernetzt werden will. Trenn dich nicht länger von den anderen und verschenk diese wunderbaren Eigenschaften, die du hast, heut abend an die anderen Helfer! Erlaub dir selbst, einfach mal oberflächlich zu sein, einfach mal laut mitzulachen, einfach mal mitzufiebern beim Spiel.

Du hast ein Recht darauf und noch viel mehr: Du hast LUST darauf, ein solches Leben zu führen. Na, was sagst du? :)
 
W

wolf-souled

Gast
hey joey :)
ich hab´s zumindest versucht.
und war sogar relativ entspannt.
immer mit deiner ermutigenden stimme im hinterkopf.
einfach mal reden und rauslassen, was einem grad auf der zunge liegt.
war ok.

du mußt lächeln, wenn du an mich denkst?
das ist schön :)
 
J

Joey_Silver

Gast
Der erste Schritt ist damit getan :) Von jetzt an gehts nur noch aufwärts! Beim nächsten Mal wird es noch ein bisschen besser. Immerhin hat es beim Helferfest so gut geklappt, da kannst du jetzt noch ein kleines Schrittchen weiter machen. Das Mal darauf wirds noch ein bisschen besser. Und irgendwann fragst du dich, was dich die ganze Zeit davon abgehalten hat, einfach du selbst zu sein und deine Fähigkeiten zu verschenken!^^
(Komisch, irgendwie hab ich die ganze Zeit eine erblühende rote Rose im Kopf... :D)
 
W

wolf-souled

Gast
gott, war das gestern ein klasse tag.
voll und toll.
voller neuer eindrücke, menschen, emotionen...
ich glaube, ich sollte doch öfter mal rausgehen.
raus aus meiner gewohnten umgebung, raus aus meinem umfeld wo ich schon in meiner schublade drinstecke.
gestern hab ich die meisten leute garnicht, einige vom sehen und wenige flüchtig gekannt.
mein sitznachbar im bus war sehr nett.
wir haben uns unterhalten. immer wieder. und ich konnte es.
und trotz eines gewissen grundunwohlseins weil ich immer denke"der würd sich jetzt doch lieber mit jmd. andrem unterhalten" hab ich mich eigentlich die ganze zeit ganz gut gefühlt.
das wetter war klasse. "kurze hosen und flipp-flopp wetter". so wie ich es liebe.
das essen/trinken war umsonst.
die aufführung war klasse. echt klasse!
und obwohl ich die meiste zeit allein herumlungerte hab ich mich trotzdem nicht besonders unwohl gefühlt.
hatte mir extra noch ein buch gekauft, und mich damit in den schatten gesetzt.
ABER ich hab mich auch getraut jmd. anzusprechen, den ich zu kennen glaubte. er war es.
und wir haben uns auch ne weile unterhalten.
hab mich richtig auf die situation eingestellt. dass ich einfach nicht der typ bin, der mit anderen in grüppchen rumsteht und smalltalkt. ist halt so. seit ich das akzeptiert habe, geht es mir auch besser.
einfach nicht so viel drauf geben was die anderen denken könnten, wenn man allein unterwegs ist.
also. der tag war echt gelungen gestern.
thx.
 

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