Sehe ich auch so.Eben, das ist ja die falsche Prämisse. Es wird unterstellt, dass Corona nicht beseitigt, sondern benutzt werden soll, um Menschen zu unterdrücken. Aus dieser unsinnigen Grundannahme wird dann abgeleitet, dass alle Schutzmaßnahmen gar nicht der Eindämmung der Pandemie dienen, sondern der Unterdrückung des Volkes.
Die Argumente der Coronaleugner lassen sich leicht zerpflücken. In solchen Diskussionen tritt dann der wahre Hintergrund zutage. Ein allgemeine Unzufriedenheit über Ungerechtigkeiten, über Bürokratie, Gängelung, usw.
Aber dann soll man auch gegen die wirklichen Probleme kämpfen. Und nicht eine einfache, aber sehr effektive Maßnahme wie Schutzmasken verteufeln und die Ausbreitung der Pandemie forcieren.
Wenn Schutzmasken ein Verstoß gegen Demokratie und Grundrechte darstellen, dann müssten Schwestern, Ärzte, Laboranten, Bauarbeiter u.a. seit 75 Jahren dagegen auf die Straße gegen.
Möchte noch hinzufügen, dass das Demonstrieren vielleicht auch nicht allzu inflationär gebraucht werden sollte: Da verliert es auch seine Glaubwürdigkeit. ich meine: Hier wird gegen etwas wie eine Maske demonstriert und "nebenan" in Weißrussland steppt der Bär und die Leute dort kämpfen wirklich um ihre Freiheit ,weil sie es MÜSSEN.
Vor diesem Hintergrund sollten wir uns doch eigentlich schämen, dass wir nicht besseres zu tun haben. Wenn man seine Demokratie, seine WErte schützen möchte, dann kann man etwas anderes tun, als auf Demos zu gehen, die von Rechtsradikalen und Demokratiefeinden veranstaltet werden. Wir sind zum Glück NICHT in der miesen lage, wie die Menschen in Weißrussland.
Wir haben in unserem Land auch Probleme und die sollten auch dringend gelöst werden, aber warum nicht konstruktiv? Niemand nimmt einen so uneinigen haufen Kravallmacher ernst, aber wenn es einem wirklich um was geht und man was in seinem Land bewegen möchte, gibt es sachliche und zivilisierte Wege, auf denen man auch ernst genommen wird und was erreichen kann.
ich sehe zB auch das Problem in unserem Land, dass jahrelang Politik für Konzerne und nicht für Menschen gemacht wurde: Die Folge: Die Scheere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander und bringt immense Unzufriedenheit hervor, die letztlich ja der Grund ist, dass wie diesen "Pool" an Wutbürgern erst haben. Also ja: Ganz klar ist das ein politisches Versagen auf breiter Linie.
Aber ist unsere Antwort wirklich, dass wir wegen einer Maske auf die Straße rennen? Wäre es nicht sinnvoller, die Probleme da anzugehen wo sie WIRKLICH liegen?
Also warum solidarisieren sich all die Wutentbrannten nicht zB mit dem Pflegepersonal und gehen für bessere Bezahlung der Pflegekräfte so hartnäckig auf die Straße: DANN könnte man auch was bewegen und solch ein Protest zeigt auch irgendwann Wirkung.
Aber statt sich zusammenzutun und gemeinsam für eine gute Sache einzustehen und das mit vernünfitgen Mitteln, scheinen diese Brüder ja nicht zu wollen: Da geht es halt um nichts konstruktives sondern nur um Frust ablassen.
Und dass man damit nichts positives erreicht ist klar.