Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

dankbar sein für hartz 4?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
H

hospis

Gast
Hallo,

oft lese ich in diesem Forum eine Abneigung gegen Sozialhilfe oder Hartz 4 weil es, wie viele meinen, nicht genug sei oder von einigen als "Unterdrückungsmaßnahme" gesehen wird.

Demgegenüber möchte ich stellen, dass die, die von Hartz 4 leben und die die es beklagen, eher dankbar für solch eine Einrichtung sein sollten. In vielen Ländern gibt es kein soziales Netzwerk wie in Deutschland, die westlichen Industriestaaten sind fortschrittlich nicht nur auf dem Gebiet der Technologie sondern auch in der weiterentwicklung des sozialen Netzwerkes. Menschen werden quasi für das Nichtstun bezahlt, kriegen ihre Bleibe und manchmal sogar noch mehr vom Staat legitimiert. Wenn man nur scharf genug sucht, findet man einen Weg um selbst den unbedeutendsten Fliegenschiss von Vater Staat bezahlen zu lassen.

Lenin sagte mal: Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.

Was wenn genausolche Praktiken in Deutschland eingeführt würden ? Die Menschen die an einem Tag noch gegen Hartz4 wetterten, fielen auf die Knie und bettelten darum dass es wieder eingeführt möge.

Überlegt euch wogegen ihr kämpft. Gegen den Staat, der euch ernährt, der euch brüderlich aufnimmt und euch Logis bezahlt. Ihr sägt an dem Ast, auf dem ihr sitzt.

Ich selber lebe nicht von der Sozialhilfe, aber ich bin dankbar, dass, falls der Zufall mich dahin führe, es diese Institution gibt. Ich bin dankbar für die demokratischen Verhältnisse. Und obwohl es viele schwarze Schafe gibt, die dieses System schamlos ausnutzen, weigert sich die Regierung es abzusetzen. Danke dafür.

Euch noch einen schönen Abend.
 
M

Miro

Gast
Hallo,

oft lese ich in diesem Forum eine Abneigung gegen Sozialhilfe oder Hartz 4 weil es, wie viele meinen, nicht genug sei oder von einigen als "Unterdrückungsmaßnahme" gesehen wird.

Demgegenüber möchte ich stellen, dass die, die von Hartz 4 leben und die die es beklagen, eher dankbar für solch eine Einrichtung sein sollten. In vielen Ländern gibt es kein soziales Netzwerk wie in Deutschland, die westlichen Industriestaaten sind fortschrittlich nicht nur auf dem Gebiet der Technologie sondern auch in der weiterentwicklung des sozialen Netzwerkes. Menschen werden quasi für das Nichtstun bezahlt, kriegen ihre Bleibe und manchmal sogar noch mehr vom Staat legitimiert. Wenn man nur scharf genug sucht, findet man einen Weg um selbst den unbedeutendsten Fliegenschiss von Vater Staat bezahlen zu lassen.

Lenin sagte mal: Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.

Was wenn genausolche Praktiken in Deutschland eingeführt würden ? Die Menschen die an einem Tag noch gegen Hartz4 wetterten, fielen auf die Knie und bettelten darum dass es wieder eingeführt möge.

Überlegt euch wogegen ihr kämpft. Gegen den Staat, der euch ernährt, der euch brüderlich aufnimmt und euch Logis bezahlt. Ihr sägt an dem Ast, auf dem ihr sitzt.

Ich selber lebe nicht von der Sozialhilfe, aber ich bin dankbar, dass, falls der Zufall mich dahin führe, es diese Institution gibt. Ich bin dankbar für die demokratischen Verhältnisse. Und obwohl es viele schwarze Schafe gibt, die dieses System schamlos ausnutzen, weigert sich die Regierung es abzusetzen. Danke dafür.

Euch noch einen schönen Abend.
Na sicher ist so eine Demokratie und die soziale Marktwirtschaft nicht übel, aber wer bezahlt sie denn? - Der Steuerzahler, du genauso wie ich. Darin enthalten ist wohl die Arbeitslosenversicherung, die greift, wenn die Arbeitslosigkeit droht, wenn du wegrationalisiert oder krank wirst oder was auch immer.

Es ist also eine Selbstverständlichkeit, Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn es nötig ist, in unserem Staat. Warum dankbar sein? Seh ich nicht so - dankbar sein für Selbstverständliches.

Gerade Hartz IV begwegt sich am Existenzminimung und ist reppressiv - wenn du nix machst, bekommst du nix oder nur wenig. Dazu gehören Ein-Euro-Jobs genauso wie Arbeit bei Personaldienstleistungen für Hungerlöhne - so sieht dir Realität aus. Das verstößt gegen die Grund- und Menschenrechte, man kann sie nicht verbiegen nach Bedarf. Hartz IV macht sich strafbar am Bürger, so siehts aus, genauso wie der Namensgeber ein verurteilter Krimineller ist.

Na ja, ich würde jedenfalls für einen Hungerlohn keinen Finger krumm machen, fertig, aus. Ende.

Und wenn du mir noch mal mit Lenin kommst, zitiere ich dir berühmte Menschenrechtler...:D
 
P

Peter6754

Gast
Wir zahlen ja schließlich genug sozialabgaben und somit ist das doch wohl ok !!!! Dafür zahle ich auch gerne denn ich weiß das es für was gutes ist ! Im Vergleich was bringt denn ein Politiker so tolles zu stande und er bekommt das 10 fache und mehr für genau so wenig Arbeit, falls man das so überhaupt nennen kann !!!
 
B

BlueScreen

Gast
Ich bin auch dankbar für Hartz4.
Klar beschwert man sich manchmal, wenn das Geld hinten und vorne nicht reicht. Aber trotzdem bin ich dankbar, wenn ich überhaupt was bekomme.
Ich habe auch ehrlich gesagt ein schlechtes Gewissen, dass ich nichts zur Gesellschaft beitragen kann. Ich schäme mich dafür arbeitslos zu sein! Sogar sehr!

Somit beschwere ich mich nicht über Hartz4, sondern darüber keine Arbeit zu finden. Obwohl ich eine Ausbildung habe - und keine schlechte!
Da ich noch Kontakt zu meinen alten Ausbildungskollegen habe, weiß ich, dass es 75% von denen genau so geht. Und das obwohl sie in verschiedenen Bundesländern wohnen!

Meistens wird mir abgesagt, weil ich noch keine Berufserfahrung habe und sich deshalb für jemand anders entschieden wurde.
Wie soll ich Berufserfahrung bekommen, wenn sie mir keiner gibt?
Desto mehr die Zeit vorbei geht, desto mehr komme ich zudem aus meinem Beruf und mein Lebenslauf sieht immer unschöner aus!

Ich bin nicht freiwillig arbeitslos!


Was wenn genausolche Praktiken in Deutschland eingeführt würden ?
Tja da ich weder verhungern noch auf der Straße leben möchte, müsste ich dann anders an mein essen kommen. Zu Not durch "Straftaten". Was hätte ich zu verlieren? Entweder es würde klappen und ich hätte für ne Zeit ein bisschen Kohle oder ich würde erwischt werden und in den Knast kommen. Knast ist immer noch besser als Hungern und auf der Straße leben!

Ich bin froh in dieser Gesellschaft zu leben, keine Frage!
Aber ich fühle mich selber schlecht, weil ich von dem Geld anderer lebe! Dazu kommt an manchen Tagen das Gefühl von Ausweglosigkeit.

Edit: Dazu kommt noch, dass mir immer das Gefühl gegeben wird, ich solle dankbar sein und wäre selber an meiner Lage schuld. Somit sollte ich am besten wie ein Hund mit dem Schwanz wedeln und mich über jeden Knochen freuen.
 

mikenull

Urgestein
Ich wollte auch mal noch meinen Senf dazugeben. Ich habe der Tage zufällig einen Deutschen kennengelernt, der schon etliche Jahre hier in Frankreich lebt. ( bei mir im Dorf sogar ) Er konnte mich aufklären.
Folgendes: Wer in Frankreich arbeitslos wird, bekommt Arbeitslosengeld genau solange wie er gearbeitet hat. Wer 10 Jahre gearbeitet hat, bekommt 10 Jahre Arbeitslosengeld.
Wer nur 3 Monate gearbeitet hat, bekommt auch nur drei Monate Arbeitslosengeld. ( anschließend Sozialhilfe )
Die Höhe des Arbeitslosengeldes ist 85% vom letzten Lohn.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Du musst nicht dankbar sein, oder dich schämen. Welche Ursache hat es denn, dass in so einer Industriegesellschaft, die immer noch riesige Mengen von Gütern herstellt, die Arbeitsplätze nicht ausreichen? Rationalisierung. Und wo landet das Geld? Tja, da schau dir mal die Entwicklung der Leitungsgehälter im Vergleich mit dem Durchschnittsgehalt an, und die Auszahlungen an die Aktionäre.

Insofern, ist es nur fair, wenn die Leute die durch rationalisierungen reicher wurden, Geld, gerne auch mehr als heute, an die Leute abgeben, deren weggefallene Arbeitsplätze ihren Reichtum erst möglich machten.

Es wird zuwenig umverteilt in Deutschland.

Allerdings, ALG2 reicht sehr gut zum überleben, aber ob man in einer so reichen Gesellschaft, mit der sich öffnenden Schere zwischen den sozialen Schichten, nicht mehr zahlen muss, steht mMn ausser Frage. Es würde ja, über verschiedene Konzepte (negative Einkommenssteuer) auch den Wenigverdienern helfen.
Ich hab mal mit ALG2 wesentlich mehr als die Jahre vorher bekommen, und war richtig froh. Ich meine man kann locker 620EUR rausholen,+100EUR die man dazuverdienen kann+70EUR/Monat Plasmaspenden-Aufwandspauschale, wird nicht angerechnet, da kommt man auf ne Summe, die viele Berufssteiger nicht netto haben. Familien sind aber klar schlechter gestellt als Singles.
 
D

Dr. House

Gast
Was ist denn eine Plasmaspenden-Aufwandpauschale?

Ob Familen schlechter gestellt sind als Singles? Weiß ich nicht.

Wenn man alles zusammenrechnet, ALG II, Wohnung, Heizkosten und Kindergeld bekommt wahrscheinlich mehr als eine Famile, die z.B. nur das Einkommen des Vaters hat, meinetwegen ein Bußfahrer.
 
M

Miro

Gast
Ich wollte auch mal noch meinen Senf dazugeben. Ich habe der Tage zufällig einen Deutschen kennengelernt, der schon etliche Jahre hier in Frankreich lebt. ( bei mir im Dorf sogar ) Er konnte mich aufklären.
Folgendes: Wer in Frankreich arbeitslos wird, bekommt Arbeitslosengeld genau solange wie er gearbeitet hat. Wer 10 Jahre gearbeitet hat, bekommt 10 Jahre Arbeitslosengeld.
Wer nur 3 Monate gearbeitet hat, bekommt auch nur drei Monate Arbeitslosengeld. ( anschließend Sozialhilfe )
Die Höhe des Arbeitslosengeldes ist 85% vom letzten Lohn.
Hört sich gerecht an.:)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben