maximilian
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Tja, die ersetzen keine examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger. Aber die ersetzen Pflegehelfer mit 2jähriger Ausbildung und Pflegehilfskräfte mit 6Monate Ausbildung durch Leute mit nem Crashkurs. Kann mir keiner erzählen dass es nur beim Essen reichen und Beschäftigen bleiben wird, wie es das Konzept vorsieht.Sollen da jetzt nicht die HartzIV-ler einspringen?
Auch wieder so eine Ding - früher brauchte man dafür ne Ausbildung............
Es wird auf Dauer eh so kommen müssen, dass die Qualität sinkt (Altersdurchschnitt steigt, alte Menschen sind multi-krank), die so wichtige Grundpflege, als das Waschen, Essen, Trinken, Ausscheidungen z.B., wo ich den Patienten beobachten kann, und wirklich selbst Veränderungen sehe, wird abgegeben an Leute die nur noch die Handlungen lernen, aber keine Symptome mehr. Die Pflegehelfer mit 2jähriger Ausbildung lernen ja wenigstens Symptome zu erkennen. Nem engagierten Pflegehelfer würde ich die Grundpflege eines Pat. teils mit besserem Gefühl anvertrauen als manchen ausgebrannten examinierten Kollegen.
Gesundheits- und Krankenpfleger dürfen aber einige Sachen mehr machen, die den meisten Patienten nicht auffallen, weil man die wirklich anspruchsvollen Dinge, oft in Einzelzimmern, hinter verschlossenen Türen, im Dienstzimmer, oder mit rausgeschickten Angehörigen, macht. Es ist z.B. rein kognitiv auch ne Leistung einen instabilen Patienten möglichst schonend zu pflegen, die Handlungen, Untersuchungen, Physioth.-Besuche, Mobilisierungsaktionen in der optimalen Weise zu koordinieren um den Patienten im richtigen moment seines normalen Rythmus zu erwischen.
Einige Sachen, wie Wundbehandlung z.B. ist inoffiziell mittlerweile in vielen Kliniken Sache der Pflege, und die Ärzte ordnen dann nur noch offiziell die Vorschläge der Wundexperten an. Examinierte Krankenpfleger dürfen halt auch einige anspruchsvollere ärztlichere Tätigkeiten übernehmen, sparen den Krankenhäusern so Geld. Andererseits ist mit der zunehmenden Übertragung ärztlicher Tätigkeiten (Blutentnahmen, Handhabung der i.v.-Medikation,...), und Abgabe von Grundpflege an billigere Gruppen (Pflegehelfer, Krankenpflege-Azubis;Praktikanten), der Lohn der Pflegekräfte nicht gewachsen.
Tja, in Zukunft werden sie die Experten brauchen, aber zu dem Lohn keinen bekommen, weil es im Endeffekt auf vielen Stationen miese Arbeitssituationen sind (neue Leitungen kommen teilweise mit dem Spruch ins Team, dass Tränen fliessen werden), und es andererseits sehr anspruchsvoll sein kann, weil man auf vielen Stationen einen Patient leicht hinüber bekommt, wenn man nen Fehler macht.(z.B. vergisst an den Arzt weiterzugeben dass der Pat. mal Zeichen ner Blasenentzündung angab, der Patient vergisst es immer bei der Visite zu sagen, und bekommt irgendwann ne Urosepsis). Das ist ein ähnliches Problem, nur auf anderem Niveau, aber im Prinzip das Gleiche, Ansprüche entsprechen nicht der Bezahlung.
Aber was passiert bei den Pflegekräften? Die werden weniger, und das Gehalt steigt. In Gegenden mit akutem Mangel kann man mittlerweile ein 14.tes Monatsgehalt raushandeln.
Was passiert im Niedriglohnsektor? Der Staat zwingt die Leute zu arbeiten für das Geld, weil er keine vernünftige Grundsicherung hat, die Medien hetzen die Leute untereinander auf, und die Einkommen sinken weiter. Der Missstand wird grösser. Und warum macht das der Staat und die Medien? Tja, schaut euch die Nebenverdienste von manchen Politikern an. Die sind doch käuflich. Die verkaufen euch!