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Das liebe Erbe

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Das passiert leider sehr oft. Ich bin froh, dass meine Eltern ein Testament aufgesetzt haben. Nicht, weil ich befürchte, dass ich mich mit meiner Schwester zerstreiten würde, sondern wegen der ganzen Verwandschaft, die plötzlich Ansprüche haben könnte.
Wenn es außer dir und deiner Schwester keine engeren Verwandten gibt, seid dein Bruder und du auch ohne Testament im Wege der gesetzlichen Erbfolge Erben zu gleichen Teilen. Außerdem erbt der überlebende Ehegatte, je nach Güterstand. Bei Zugewinngemeinschaft insgesamt die Hälfte, du und deine Schwester je ein Viertel. Leben deine Eltern nicht im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft, erbt der überlebende Elternteil bei gesetzlicher Erbfolge je ein Drittel, du und dein Bruder ebenfalls je ein Drittel. Ich vermute aber, deine Eltern haben im Wege des Berliner Testaments sich gegenseitig zu Alleinerben eingesetzt und bestimmt, dass nach dem Tode des zuletzt Verstorbenen du und dein Bruder Erben zu gleichen Teilen werdet. Das ist in der Praxis meist die vernünftigste Lösung. Aber auch ohne Testament hätten Geschwister deiner Eltern, Nichten und Neffen da überhaupt nichts zu kamellen.

Ich käme gar nicht auf die Idee, dass ich etwas erben würde, wenn ich Geschwister bzw. Onkel und Tanten mit eigenen Nachkommen hätte.

Ich bin immer wieder fassungslos, wie wenig mündige Bürger, die ein Parlament wählen dürfen, vom Erbrecht wissen. Ein Grundwissen dazu sollte zu den Alltagskompetenzen gehören, und ich kann nur jedem raten, sich da rechtzeitig kundig zu machen.
 
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Denke auch das ist gesetzlich geregelt. Ich fänds jedenfalls auch doof, wenn du nichts bekämst, wenn es dir zusteht. Würde mich zwar nicht an ner Schlammschlacht beteiligen und mich momentan eher raushalten, aber wenn dir das zusteht, dann nimm es auch, besser als wenn nur die Schreihälse was bekommen.
Das ist gesetzlich geregelt. Wie sollte es denn auch anders sein, da ja nicht alle Menschen ein Testament machen? Und sobald jemand "eigene" Kinder hinterlässt, steht anderen Verwandten - außer dem überlebenden Ehegatten - von Gesetzes wegen gar nichts zu. Wer es anders haben will, muss eben ein wirksames Testament machen, am besten von einem Notar aufsetzen lassen. Dann kann man auch fernere Verwandte, Freunde, Nachbarn oder eine Organisation zu Erben einsetzen. Aber nur dann.

Ich hab momentan auch so ein Problem mit erben. Ich bin das einzige Kind und mein Vater hat recht viel Geld. Er hat mich mein lebenlang darauf vorbereitet, dass ich das bekomme - Aktien, Immobilien etc. Hab noch ne Stiefschwester und habe immer darauf bestanden, dass sie auch die Hälfte bekommt, was mein Vater zwar nicht so richtig wollte, aber ich finds einfach besser.

Von dem vielen Geld wurde mir schon vor dem Erbe was angeboten, aber ich habe nie den Sinn gesehen, es in jungen Jahren schon zu nehmen. Vor einiger Zeit ist die Ehe meiner Eltern aber böse gescheitert, er zu ner anderen Familie abgehauen und jetzt hat man irgendwie den Salat. Er redet nicht mehr wirklich mit uns (obwohl ich ja auch nichts dafür kann, dass es nach 30 Jahren Ehe nicht mehr funktioniert) und irgendwie bin ich jetzt doch eher eifersüchtig, dass er uns da so sitzen lässt und quasi ne neue Familie hat, da er sehr weit weg wohnt, wird er evtl. auch später dort gepflegt etc. Tja, wie soll man sich da jetzt verhalten. Erstmal tut es weh, dass er weg ist und man anscheinend vergessen wird, dann wünscht man sich man hätte nie von dem Geld gewusst und ekelt sich, dass man es überhaupt will ("Ich nehme das nicht"), dann steht es mir doch aber zu, warum soll die andere Familie das bekommen usw etc pp.
Dir steht vom Nachlass deines Vaters nur das zu, was er dir per Testament hinterlässt oder, falls er keines macht, was du kraft gesetzlicher Erbfolge beanspruchen kannst. Hat dein Vater inzwischen ein neueres Testament zugunsten anderer Personen gemacht und dich von der Erbfolge ausgeschlossen, hast du gegen die Erben einen Pflichtteilsanspruch (in Höhe der Hälfte des Wertes, den du bei gesetzlicher Erbfolge beanspruchen könntest), bist aber selbst nicht (Mit)Erbin. Hat dein Vater die andere Frau geheiratet? Dann würde sie bei gesetzlicher Erbfolge auch noch miterben. Die Kinder der anderen Frau haben bei gesetzlicher Erbfolge nichts zu beanspruchen; sie sind ja nicht von deinem Vater. Oder hat er sie adoptiert? Bei gesetzlicher Erbfolge erben nur die überlebende Ehegattin deines Vaters und seine leiblichen oder adoptierten Abkömmlinge (Kinder oder, falls diese bereits verstorben sind, deren Nachkommen).

Meine Oma hatte was ähnliches mit einem neuen Partner im Alter, die hatten auf Wunsch der Kinder nen Heiratsvertrag aufgesetzt und leider hat meine Oma selber fast ihr ganzes Geld in die Beziehung gesteckt, als er starb, kamen seine 3 Söhne wie Raubtiere und haben ihr alles weggenommen , sie aus dem Haus geschmissen etc. Auch die Sachen die sie immer bezahlt hat. Das sie auch ja keinen cent von ihm sieht etc. War wirklich ekelig.
Tja, das war sehr dumm von deiner Oma. Ich hätte nur dann Geld in die Beziehung zu einem neuen Partner gesteckt, wenn ich dafür auch in seinem Testament entsprechend bedacht worden wäre. Gerade, wenn man nicht verheiratet ist. Wie kann man so dumm sein, das Vermögen eines Partners zu mehren, mit dem man nicht verheiratet ist und der dann später nur von anderen Personen beerbt wird! Ist doch klar, dass denen dann alles zugute kommt, was zum Nachlass gehört, auch das, was deine Oma hineingesteckt hat. Die lachen sich dann eins ins Fäustchen und haben von der Naivität deiner Oma profitiert. Ein charakterlich wertvoller Partner nimmt solche Zuwendungen fairerweise auch gar nicht an, falls er nicht gedenkt, die Person als Gegenleistung in angemessenem Umfang in seinem Testament zu berücksichtigen.

Und falls sie verheiratet waren, musste deiner Oma klar sein, dass auch die drei Söhne ihres Mannes aus erster Ehe noch miterben würden, es sei denn, ihr zweiter Mann hätte deine Oma als Alleinerbin eingesetzt, seine Söhne ausbezahlt oder was auch immer. Bei solchen Konstellationen darf man die Dinge nicht laufen lassen, sondern muss sich zur eigenen Absicherung vor Eintritt des Erbfalls notariell beraten lassen. Ich würde keine größeren Summen investieren, nur um damit einen Nachlass zu vergrößern, der später ausschließlich anderen zugute kommt.
 
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Als meine Oma väterlicherseits starb, haben sich meine Tante und ihr Mann alles unter den Nagel gerissen. Erst hieß es, es gäbe kein Testament, aber dann fand meine Tante plötzlich doch noch eins. Eins, dass so völlig anders war, als meine Oma immer erzählt hatte. Mein Onkel, der bei meiner Oma gelebt hat und sich um sie gekümmert hat und laut Aussage meiner Oma deswegen auch einen Großteil erben sollte, ging plötzlich leer aus (gensu wie alle anderen Geschwister) und besagte Tante erbte plötzlich alles.
Meine Oma hatte auch Vermögen in Luxemburg, dass meine Tante klammheimlich da weggeholt und unterschlagen hat. Angeblich hatte meine extrem geizige Oma das ganze Geld schon verbraucht. Seltsam, dass meine Tante kurz nach dem Tod meiner Oma dann aber plötzlich mehrfach nach Luxemburg gefahren ist. Meine Schwester und ich und die restlichen Geschwister meiner Tante und meines Onkels wurden gar nicht erst über den Tod meiner Oma informiert und wir erfuhren nur durch Zufall davon. Aber als es ans Bezahlen der Beerdigungskosten ging, da bekamen alle Geschwister (meine eine Tante wusste bis dahin nichts vom Tod ihrer Mutter und ist aus allen Wolken gefallen) und auch meine Schwester und ich Post, dass wir anteilig die Rechnung bezahlen sollten. Dabei haben wir ja gar nichts geerbt, sondern nur sie und somit musste sie dann auch die Beerdigungskosten tragen. Am Ende hat ihr eigener Bruder sie verklagt und sie musste ihm knapp 20.000€ Pflichtteil auszahlen. Das und vieles andere kam erst nach und nach ans Tageslicht, denn meine Tante hatte schon zu Lebzeiten meiner Oma ganz geschickt dafür gesorgt, dass ihre Geschwister sich zerstritten hatten. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten die vermutlich an einem Strick gezogen und sie wäre damit nicht so durchgekommen. Sie ist enfach nur eine widerlich schmierige Person, die den Hals nicht voll genug bekommt.

Als mein Onkel (also ihr Bruder) einige Jahre später starb, stand sie natürlich sofort auf der Matte, um zu schauen, ob es für sie was zu erben gibt. Sie und ihr Mann haben dann sogar heimlich die Papiere meines verstorbenen Onkels durchwühlt, um sicherzugehen, dass es nichts zu erben gibt. Kaum stand fest, dass es nichts zu erben gibt, waren sie auch schon wieder verschwunden, statt wie versprochen bei der Haushaltsauflösung zu helfen. Dabei durften meine Mutter und ich dann helfen - nur um anschließend von der Tochter und der Frau meines verstorbenen Onkels wie heiße Kartoffeln fallengelassen zu werden. Aber wir hatten meinem Onkel vor seinem Tod versprochen, dabei zu helfen und das Versprechen haben wir gehalten. Auch, wenn es uns verdammt viel Nerven, Zeit und Kraft gekostet hat.

Nachdem ich dann auch noch erfahren habe, dass der Großteil der Familie väterlicherseits mich für geistig zurückgeblieben und lebensunfähig hält, ist der Familienzweig für mich endgültig gestorben. Zum Glück ist die Familie mütterlicherseits ganz anders. Die kümmern sich umeinander, helfen sich alle gegenseitig und verstehen sich super - auch wenn es mal um ein Erbe geht.
 
Hallo, ja, leider habe ich auch ähnliche Dinge erlebt. Bei Geld hört wohl leider die Verwandtschaft, auf, sogar zu z. B. den eigenen Kindern oder Geschwestern. Ich kann gut verstehen, dass du dir das von der Seele schreiben wolltest.

Ich habe für mich entschieden, dass ich zu einem Großteil der Verwandten daher auch keine Kontakte mehr pflege.
 
Die Erbfolge ist gesetzlich geregelt.

Meine Eltern hatten ein Haus. Als mein Vater starb, war meine Mutter alleinige Erbin und als meine Mutter starb, ohne ein Testament zu hinterlassen, wollte sich meine Schwester alles unter den Nagel reißen. Das ging allerdings nicht, die gesetzliche Erbfolge trat ein und sie musste mein Erbteil an mich auszahlen. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr. Ich wusste, dass meine Schwester ein ausgesprochenes Ekel war, das hat sich durch die Erberei nochmals bestätigt.
 
Ich kann das von Maigrün gesagte bestätigen. Bei meiner Mutter hätte ich nicht unbedingt gedacht, dass sie so abgeht, aber mein Bruder war schon als Kind auf seinen Vorteil bedacht und versuchte, andere zu übervorteilen. Bestätigte sich dann im Erbfall und auch gerade wieder in einem zweiten Fall, dem Erbe meiner Oma.

Da sieht man mal wieder, dass am alten Spruch was dran ist - Familie hat man, Freunde sucht man sich aus. 🤐
 
Ich hätte nur dann Geld in die Beziehung zu einem neuen Partner gesteckt, wenn ich dafür auch in seinem Testament entsprechend bedacht worden wäre.
Meine Oma musste auf jeden Fall ne harte Lektion lernen, ja. Sie waren verheiratet. Sie war einfach einverstanden, dass die Kinder erben, weil er auch ein großes Vermögen hatte, sie war nicht hinter dem Geld her. Aber so über die Jahre war er sehr knausrig und meine Oma hat viel bezahlt und am Ende hatte sie wohl eher gedacht, dass man dafür vllt auch was abgibt (im Vergleich zum Erbe peanuts), aber wie gesagt, die Söhne haben dafür gesorgt, dass sie absolut keinen cent sieht. Also wir reden hier von 10000, weil sie Möbel gekauft hat, den Garten gepflegt hat und da immer alles gekauft hat, die Einkäufe bezahlt hat etc. bei einem Erbe von 3 Häusern und vllt so ca. 1 Mio+ War vllt auch eher so ein "menschlicher Gedanke". Sie wollte glaube ich am Ende einfach nur die Sachen haben die sie bezahlt hat, aber das war dann auch nicht möglich.

Hat dein Vater die andere Frau geheiratet? Dann würde sie bei gesetzlicher Erbfolge auch noch miterben. Die Kinder der anderen Frau haben bei gesetzlicher Erbfolge nichts zu beanspruchen; sie sind ja nicht von deinem Vater.
Noch nicht nein, kann ja noch passieren, er hat mich auch noch nicht enterbt oder sowas, ich kann ja auch eigentlich überhaupt nichts dafür, bin halt trotzdem das einzige Kind. Ich glaube wir scheuen momentan alle die Scheidung, weil meine Mutter dann auch gewillt wäre, alles an Geld daraus zu holen für uns Kinder, was so geht. Die haben auch keinen Heiratsvertrag. Der Kontakt zum Vater ist einfach nur sehr zurück gefahren. Wenn das 10-20 Jahre so bleibt, weiß ich nicht wie gut man sich überhaupt noch kennt. Interessant ist vllt auch, dass das Erbe tatsächlich nur meinem Vater gehört, also bei ner Scheidung wäre das kein Geld was in der Ehe für beide erwirtschaftet wird. Aber das Geld was so über 30 Jahre in der Ehe erwirtschaftet wurde, existiert ja so in der Form sicherlich auch nicht mehr.
Also wäre schon spannend zu sehen wie sowas fair aufgeteilt wird laut dem Gesetz.
Sie werden sich auf jeden Fall seine Rente und Betriebsrente teilen. Das ist so ein Alleinverdiener (1500 Rente +1500 Betriebsrente)/Hausfrau (300 Rente) Fall. Momentan zahlt er ihr auch noch ganz normal Unterhalt (sogar mehr als er müsste und mehr als sie an Rente kriegen würde), deswegen lohnt sich auch für meine Mutter noch keine Scheidung.

Ich denke insgesamt wollte ich mit den Geschichten zeigen, dass es uns eigentlich nie ums Geld ging, man stellt ja schon eher die Liebe zu den Menschen in den Vordergrund und ich kenne auch diese Abwehrhaltung wie @Leogladio "Ich brauch das eh nicht", aber es wird schon echt unangenehm und unfair was da alles kommt. Leute werden zu Raubtieren, die drüber herfallen, Neid , Eifersucht, etc. Am Ende bleibt nur noch das Geldthema übrig - ist einfach traurig.

Meine andere Oma wollte uns mal enterben, weil wir nicht christlich gläubig sind und das ganze Geld der Kirche schenken, dann war sie aber schon so halb dement und mein Vater wurde Vormund und das Testament hat sie wohl auch nicht mehr geändert. Also hat er es geerbt.
 
Meine Oma musste auf jeden Fall ne harte Lektion lernen, ja. Sie waren verheiratet. Sie war einfach einverstanden, dass die Kinder erben, weil er auch ein großes Vermögen hatte, sie war nicht hinter dem Geld her. Aber so über die Jahre war er sehr knausrig und meine Oma hat viel bezahlt und am Ende hatte sie wohl eher gedacht, dass man dafür vllt auch was abgibt (im Vergleich zum Erbe peanuts), aber wie gesagt, die Söhne haben dafür gesorgt, dass sie absolut keinen cent sieht. Also wir reden hier von 10000, weil sie Möbel gekauft hat, den Garten gepflegt hat und da immer alles gekauft hat, die Einkäufe bezahlt hat etc. bei einem Erbe von 3 Häusern und vllt so ca. 1 Mio+ War vllt auch eher so ein "menschlicher Gedanke". Sie wollte glaube ich am Ende einfach nur die Sachen haben die sie bezahlt hat, aber das war dann auch nicht möglich.
So ganz verstehe ich das trotzdem nicht. Wenn deine Oma damit einverstanden war, dass ihr 2. Mann nur seine Söhne aus 1. Ehe im Testament als Erben einsetzte, hätte sie als überlebende Ehefrau doch zumindest ihren Pflichtteilsanspruch gegen diese Erbengemeinschaft geltend machen können, auch auf dem Klageweg. Hat sie sich nach dem Tod ihres Mannes nicht anwaltlich beraten lassen?
 
Noch nicht nein, kann ja noch passieren, er hat mich auch noch nicht enterbt oder sowas, ich kann ja auch eigentlich überhaupt nichts dafür, bin halt trotzdem das einzige Kind. Ich glaube wir scheuen momentan alle die Scheidung, weil meine Mutter dann auch gewillt wäre, alles an Geld daraus zu holen für uns Kinder, was so geht. Die haben auch keinen Heiratsvertrag. Der Kontakt zum Vater ist einfach nur sehr zurück gefahren. Wenn das 10-20 Jahre so bleibt, weiß ich nicht wie gut man sich überhaupt noch kennt. Interessant ist vllt auch, dass das Erbe tatsächlich nur meinem Vater gehört, also bei ner Scheidung wäre das kein Geld was in der Ehe für beide erwirtschaftet wird. Aber das Geld was so über 30 Jahre in der Ehe erwirtschaftet wurde, existiert ja so in der Form sicherlich auch nicht mehr.
Also wäre schon spannend zu sehen wie sowas fair aufgeteilt wird laut dem Gesetz.
Sie werden sich auf jeden Fall seine Rente und Betriebsrente teilen. Das ist so ein Alleinverdiener (1500 Rente +1500 Betriebsrente)/Hausfrau (300 Rente) Fall. Momentan zahlt er ihr auch noch ganz normal Unterhalt (sogar mehr als er müsste und mehr als sie an Rente kriegen würde), deswegen lohnt sich auch für meine Mutter noch keine Scheidung.
Mit "Heiratsvertrag" meinst du wohl einen Ehevertrag.
Die meisten Eheleute haben keinen. Sie leben dann im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Wenn dein Vater kein Testment macht und sich nicht scheiden lässt, sieht die Erbfolge nach seinem Tid nach dem Gesetz wie folgt aus:
Zunächst einmal erbt deine Mutter, falls sie deinen Vater überlebt, 1/4 des Nachlasses. Da deine Eltern im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben, erhöht sich ihr Erbteil zwecks Zugewinnausgleichs um ein weiteres Viertel, also auf 1/2.
Die andere Hälfte erben alle leiblichen Kinder deines Vaters zu gleichen Teilen. Hat dein Vater außer dir keine weiteren Kinder, erbst du also neben deiner Mutter zu 1/2.

Lassen deine Eltern sich scheiden, erbt deine Mutter beim Tod deines Vaters von Gesetzes wegen nichts und hat auch keinen Pflichtteilsanspruch.

Setzt dein Vater per Testament andere Leute als Erben ein und dich nicht, hast du gegen diese einen Pflichtteilsanspruch in Höhe der Hälfte des Wertes deines gesetzlichen Erbteils. Dieser Anspruch fällt dir - anders als wenn du Erbin wärst - aber nicht automatisch zu. Du musst ihn gerichtlich gegenüber den Erben geltend machen. Wenn dein Vater viel zu vererben hat, dann lohnt es sich. Nimm dir dann einen Fachanwalt oder eine Fachanwältin für Erbrecht.

Deiner Mutter steht im Fall einer Scheidung übrigens auch ein Ausgleich des in der Ehe erwirtschafteteten Zugewinns zu, und zwar in Höhe der Hälfte des Zugewinns. Das hat mit einem Ehevertrag nichts zu tun. Das ist vielmehr die gesetzliche Regelung für den Fall, dass kein Ehevertrag geschlossen wurde. Es spielt auch keine Rolle, wer den Vermögenszuwachs während der Ehe erwirtschaftet hat. Dazu gehören beileibe nicht nur Bargeld oder Kontoguthaben, sondern auch der Wert einer während der Ehe erbauten Immobilie. Verglichen werden der Wert des Vermögens zu Beginn der Ehe (Anfangsvermögen) und zum Ende der Ehe (Endvermögen). Gibt es eine Differenz im Plusbereich, ist das der Zugewinn, der geteilt wird. Wenn dein Vater Pech hat, muss er sein Haus verkaufen, um den Zugewinnausgleich an deine Mutter zahlen zu können.

Nach meinem Eindruck habt ihr alle wenig Ahnung von Familien- und Erbrecht und lasst euch deswegen über den Tisch ziehen. Lasst euch besser schleunigst fachanwaltlich beraten!
 
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Meine andere Oma wollte uns mal enterben, weil wir nicht christlich gläubig sind und das ganze Geld der Kirche schenken, dann war sie aber schon so halb dement und mein Vater wurde Vormund und das Testament hat sie wohl auch nicht mehr geändert. Also hat er es geerbt.
Auch wenn deine andere Oma die Kirche als Alleinerbin eingesetzt hätte, wären ihre Kinder pflichtteilsberechtigt gewesen und hätten gegenüber der Kirche einen Anspruch in Höhe der Hälfte ihres gesetzlichen Erbteils am Nachlass geltend machen können.
 

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G Meine Liebe Schwester wurde zu meiner ärgsten Feindin Familie 53

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