Maddie McCann - Die Behauptung der Woche
Nachdem nun fast alle Varianten erörtert wurden
will anscheinend ein französischer Journalist noch einmal auf den Zug Madelaine McCann aufspringen und einem Boulevardblatt ist dies eine Schlagzeile wert.
Was soll man im Fall Madelaine McCann noch glauben? Die einzigen, die wirklich nicht Schuld sind am Verschwinden der Vierjährigen, sind offenbar die kleinen grünen Marsmännchen, denn die wurden in der Verschwörerszene noch nicht beobachtet. Stattdessen, welch logische Abfolge der bisherigen Fakten Berichte Vermutungen der internationalen Journaille sind es nun Schlaftabletten gewesen, die Madelaine McCann um die Ecke gebracht haben sollen. Neuerliche Körperflüssigkeiten, die man angeblich gefunden haben will, sollen Spuren von medikamenten aufweisen. Ein "Fakt", obwohl man nichts näheres darüber berichten kann. So habe die französische Zeitung „France Soir“ angebliche Beweise für die neuerliche These. Da muss man sich fragen, wieso Ermittler bisher keine Hinweise auf Schlaftabletten veröffentlicht haben. Gab es keine oder hat man diesen "Fakt" wohlweislich verschwiegen? Verschiedentlich wurde ja auch behauptet, der gesamte McCannsche Nachwuch würde sich als herumalbernde, kleine Rasselbande ohne Benehmen darstellen. Sind denn bei den anderen Kindern der McCanns auch Medikamente gefunden worden? Hat man die Zwillinge denn schon einmal gefragt, ob die große Schwester "Pillen" bekommt? Offenbar nicht. Bekannt ist auch nicht, ob die McCanns Medikamente in dieser Form nach Portugal eingeführt oder dort erworben haben.
Fakten, Fakten, Fakten, nur die Beweiskraft lässt etwas zu wünschen übrig, solange die Behörden nichts dazu sagen. Auch andere Stellen berichten von der angeblichen Überdosis Schlaftabletten, das Thema Madelaine ist also noch nicht beendet.
Dabei wäre eine Überdosis Schlaftabletten für die Eltern in der momentanen Situation eigentlich ein "Glücksfall". Solange niemand nachweisen kann, dass die Eltern für die Überdosis verantwortlich wären, sollten sie es denn sein, wäre es nicht auszuschliessen, dass es zu einem Freispruch kommen könnte. Immerhin "hätte" das Kind die Pillen während der Abwesenheit der Eltern unbemerkt selbst essen können, für 4jährige wäre dies ein durchaus üblicher, wenn auch sehr tragischer Umstand. Den Eltern wäre dann nur noch, beachtet man sämtliche psychologischen Begleitumstände, nur noch das Verschwindenlassen der Leiche anzulasten. Ob es dann noch unter diesen Bedingungen zu einer Verurteilung kommen könnte, ist sehr fraglich, der Fall ist sehr brisant und schon längst zu einem Politikum geworden. Ausserdem steht auch hier und hier besonders die Rechtstaatlichkeit auf dem Spiel. Selbst bei einer "milden Verurteilung" wären die McCanns aus dem Schneider, immerhin hätten sie die Umstände vom Täter zum Opfer gemacht und wer will schon Opfer bestrafen? Die armen Eltern!
Arme Maddie?