Dazu sollte man noch erwähnen, dass es ca. 90% aller Alkoholiker gar nicht dauerhaft schaffen, sondern am Alkohol kaputt gehen, wie ihr Umfeld auch.
Die paar, die es schaffen, schaffen es meistens nur mit Hilfe einer Gemeinschaft/unterstützenden Gruppen und mit Hilfe von Ärzten.
Ich weiß das. Als ich in die Station aufgenommen wurde, kam ich in einem Zweibett-Zimmer mit einem wunderbaren Mitpatienten zusammen, der mir über die ersten Wochen ein Begleiter wurde.
Von ihm fühlte ich mich verstanden und gar nicht verurteilt. In unseren zahlreichen Gesprächen musste ich gar nichts erklären, verstand er doch einfach, was ich durchmachte.
Nach vier Wochen wurde er mit guter Prognose entlassen. Mich verlegten sie auf die offene Abteilung. Dort traf ich auf viele Mitpatienten mit ähnlicher Symptomatik. Von etlichen erfuhr ich von ihrem wiederholten Aufenthalt.
Dann, wenige Tage vor meiner eigenen Entlassung, traf ich meinen ersten Zimmergenossen wieder. Er hatte es nicht geschafft. Für mich war das ein Schock und eine Warnung zugleich.
Mir wurde sehr bewusst, dass ich aufpassen musste. Diese Beispiele, diese an sich wunderbaren Menschen, blieben eine Mahnung für mich.
Bis heute hielt diese Mahnung.
Ja, ich bin stark und dankbar zugleich.
Burbacher