Hmm. Wenn Glücklichsein der Sinn des Lebens wäre - warum ist der Mensch dafür so schlecht geschaffen?
Es muss noch etwas zum Glücklichsein hinzukommen: Glückswürdigkeit.
Wieso sollte man dafür schlecht geschaffen sein?
Glück ist eine Auslegungssache. Ob man Glück hat, oder Glück empfindet.
Aber zuallererst, was ist Glück?
Laut Duden gibt es für das Wort "Glück" 3 Bedeutungen.
1. "etwas, was Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger Umstände ist; besonders günstiger Zufall, günstige Fügung des Schicksals"
2. "das personifiziert gedachte Glück; Fortuna"
3. "angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat; Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung"
"einzelne glückliche Situation; glückliches Ereignis, Erlebnis"
Das erste ist umweltbeeinflusst, zum Beispiel wenn man im Lotto gewinnt, oder die Liebe seines Lebens im Cafe anspricht. Also kann einem dadurch das Gefühl des "glücklich seins" gegeben werden? Sind die Leute, die sowas nie erfahren gleichgeltend unglücklich?
Das zweite eher eine symbolische Aussage, also gehe ich darauf nicht weiter ein.
Das dritte, ist wenn man das Geld vom Lottogewinn in den Händen hält, zum Beispiel, aber dann wird es einem wieder weggenommen, ist man dann für immer unglücklich, da man nie wieder im Besitz dieses Glücksgegenstand ist?
Aber nichts geht auf die wirkliche Empfindung ein. Wenn ich jetzt, hier entscheide, ich bin glücklich, muss ich dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen? Und hier ist der springende Punkt, ja! Aber vieles davon habe ich selbst geschaffen. Also, der Mensch hat, wenn du das so sagen willst, nicht die Veranlagung zum glücklich sein, aber er kann sich die Voraussetzungen dafür schaffen. Was man daraus macht liegt bei einem selbst, state of mind.
Wer nur sieht was er nicht hat, wird nie die Augen zu dem öffnen können, was er schon lange hat. Auch wenn es nur das kleinste Etwas ist, manchmal reicht das, aber für manche ist es nicht groß genug. Damit will ich sagen, Glück ist eine Auslegungssache und manchmal auch nur eine Entscheidung.
Der Mensch ist nicht unfähig glücklich zu sein, aber wie bei vielem brauch es eine Stätigkeit, immer "ein bisschen", damit wir konstant auf einem Level des Gefühls sein können, aber da der Mensch nunmal ein Gewohnheitstier ist, so gewöhnt man sich auch an dieses bisschen und wird irgendwann zur Normalität, nur nach oben kann es auch nicht gehen (obwohl es für manche scheinbar so aussieht, aus der eigenen Wahrnehmung heraus).
Der Mensch ist nicht unfähig glücklich zu sein, man übersieht es nur schnell, wenn man es mal ist und wenn man schon so darauf abgestimmt ist, das Unglück zu erwarten, dann wird man das nicht-glücklich sein eher wahrnehmen.