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Deutsche ... ?

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B

Babygirl

Gast
Hi Unreg,

ich versteh deine Frage, ehrlich gesagt, würde es mich auch mal interessieren!!!! Ich habe auch nichts gegen Ausländer, aber auch mir kommt es manchmal so vor, dass du nach "echt abstämmigen Deutschen" suchen musst.

Kopf hoch, wer bei dieser Frage scheiße reagiert, der hat doch selbst nur scheiße erlebt, weil er sich angegriffen fühlt!!!
 

Baba

Mitglied
Leider beantworten die Statistiken die Frage von Unreg 66 auch nicht.
Sie können nur erfassen, welcher Anteil der in Deutschland lebenden Menschen einen deutschen Pass hat (= "Deutscher") oder keinen hat ( = "Ausländer").

Damit ist die Frage nicht beantwortet, wie es mit der "Abstammung" (sorry, dieses Wort kann ich einfach nur in Anführungsstrichen schreiben, habe da so meine Aversionen) derjenigen aussieht, die einen deutschen Pass haben.

Einige Beispiele, bei denen vorausgesetzt sein soll, dass sie alle einen deutschen Pass besitzen. Man entscheide bitte, wer von den Personen nun ein"echter" Deutscher ist:

- das dunkelhäutige Kind einer deutschen Mutter, gezeugt mit einem US-Soldaten nach dem 2. Weltkrieg
- ein aus Kasachstan eingewanderter Russlanddeutscher, der sicher auch viele Mittelasiaten in seinem Stammbaum hat
- die Nachkommen der Hugenotten in Berlin und Brandenburg (Hugenotten waren französische Glaubensflüchtlinge, die im 17. und 18. Jahrhundert von den preußischen Königen angesiedelt wurden, unter anderem, damit Preußen von der guten Ausbildung dieser Personen profitieren konnte)
- ähnlich: die Nachkommen aller der protestantischen Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden, Spanien, Frankreich, die im 17./18. Jahrhundert die Stadt Mannheim erbauten - sind das jetzt alles keine "echten Deutschen"?

- mal ganz abgesehen von einem in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Kind, dessen Eltern einen türkischen Pass besitzen, das aber mit dem 18. Geburtstag das Recht hat, sich für die deutsche Staatsangehörigkeit zu entscheiden (und das ist ja nur logisch) - das ist dann auch kein "vollwertiger" Deutscher?

Mit Fragen nach der Herkunft kommen wir nicht weiter, sondern begeben uns auf ein ziemlich dünnes und ziemlich gefährliches Eis.
 
P

palaber

Gast
genau, bin ich wirklich ein Deutscher nur weil ich zufällig in Deutschland geboren wurde? Nun, ich fühle mich auf alle Fälle als Mensch.
 
U

Unreg 66

Gast
Ursprünglich war es die Frage einer 8 jährigen in deren Klasse auch mehrere Kinder mit anderer Hautfarbe sind, sie weiss das diese Kinder auch deutsche sind weil sie in Deutschland geboren wurden, soviel hat sie ja verstanden.
Dann gingen die Fragen aber weiter: warum ist die Hautfarbe anders?
warum sind die mit dunkler Hautfarbe nicht auch blond sondern alle dunkelhaarig? Wie viele solche Menschen gibt es in Deutschland ? ...usw.
Und auf die Frage: Wie viele solche Menschen gibt es in Deutschland ?
konnte ich ihr keine Antwort geben.
Als ich ihr sagte ich weiss es auch nicht meinte sie: "die kann man doch zählen, wieviel Menschen es gibt kann man doch auch zählen also muss es da doch auch möglich sein"
Das es doch nicht so einfach ist dies herrauszufinden kann ich ihr jetzt ganz leicht erklären indem ich ihr mal einen Teil von dem hier geschriebenen zeige.
Da ich ihr jetzt wenigsten den Teil erklären kann muss ich weniger grübeln und kann kann auch wieder ruhiger schlafen.

Euch erst mal Danke für eure Antworten
 
U

UNo

Gast
Es war schon eine Gute Frage, eine sehr gute Frage die allerdings aus Angst nicht Richtig gestellt war. Was Sie Fragen wollte wo das ganze hintendiert etc. tamm tamm. Davor haben sehr viele Angst, sprechen es nur nicht aus weil man leicht in eine Schublade gesteckt wird. Die Frage ist aber eine sehr
wichtige Frage und Ihr anderen solltet euch auch Gedanken darüber machen. Es gibt eben Menschen die haben eben die Meinung das sie von Multikulti nichts halten. Sie dürfen auch nach dem Grundgesetz eine Meinung haben.

Gruss
Ali
 

Baba

Mitglied
Irgendwann im 19. Jahrhundert wurde Deutschland als Nationalstaat gegründet. (bin leider bei Geschichtsdaten eine ziemliche Niete) Damit verbunden sind bestimmte Grundüberzeugungen und Werte, die dazu führen, dass sich jemand als Deutscher fühlt oder nicht. Sicher spielen auch Traditionen, ein bestimmtes geographisches Territorium, die Verbundenheit zu einer Sprache und Kultur eine Rolle. Die Zugehörigkeit zu einer Nation aufgrund von Abstammung zu definieren, funktioniert aber eben nicht. Jeder Franzose würde darüber den Kopf schütteln, denn es ist z.B. ein auf der mittelamerikanischen Insel Guadeloupe Geborener, der in seinem Leben noch keinen Fuß nach Europa gesetzt hat, genauso ein Franzose wie einer, der in Paris im 6. Arrondissement in eine dort schon seit Jahrhunderten ansässige Familie geboren wurde. Einfach deswegen, weil Guadeloupe zu Frankreich gehört. Man könnte noch viel mehr über Unterschiede im Begriff der Nation schreiben, das nicht nur am Beispiel von Deutschland und Frankreich.

Was - auch mir - viel eher Probleme macht, ist die Frage, nach welchen kulturellen Werten wir hier in Deutschland zusammenleben wollen. Dass z.B. Zwangsverheiratung von Mädchen und Ehrenmorde da inakzeptabel sind, sollte Konsens sein. Mir macht es auch Sorgen, dass Islamisten ihre Aktivitäten verstärkt in Deutschland ausüben, weil sie hier mehr Freiheiten genießen, als in der Türkei. Das ist schon verrückt. Aufgrund unserer Vergangenheit neigen "wir Deutschen" dazu, manchmal zu tolerant zu sein.

Dies alles mündet ein in die Debatte um eine "Leitkultur": welche Werte leiten uns, wofür soll Deutschland stehen? Sagen wir mal, für die Menschenrechte, dann liegen wir vielleicht erst mal gar nicht so falsch. Auch finde ich es richtig, dass Einwanderer nach Deutschland nicht das Recht haben sollten,ihre Kinder von deutschen Kindern zu isolieren, um sie von einer "weltlichen Verderbnis" fernzuhalten. Wer hier leben möchte, sollte sich schon auch integrieren, und sei es nur sprachlich. Sonst ist ja z.B. der schulische Misserfolg und die Isolierung einer ganzen Generation von Einwandererkindern schon wieder vorprogrammiert (o je, wahrscheinlich werde ich dann als nächstes hier als Fascho beschimpft - die Materie ist ehen wirklich ziemlich sensibel.)

Nur mit Fragen nach der "Herkunft" ist das Problem nicht wirklich zu lösen.
 
A

Amelie

Gast
Finde auch das Deutschland viel zu unkontrolliert ist. Hab ihr euch schon mal damit beschäftig wie es wäre, wenn die Deutschen im Ausland leben wollen?

Wenn die Deutschen kein Geld mitbringen, will sie auch keiner haben, so einfach ist es dort.

Es ist auch immer noch so das Touristen im Ausland finanziell ausgenommen werden und Einheimische vieles günstiger bekommen. Sowas gibt es hier nicht.

Wir haben im Ausland keine Vorteile, Ausländer haben aber in Deutschland Vorteile. Was soll das? Wenn schon Gleichbehandlung, dann auch überall.
 

Baba

Mitglied
Ähäm, naja, das ist ja nun etwas sehr platt.
Ich hoffe, dass mein Beitrag nicht auch in diese Richtung gelesen werden kann.

Da "wir Deutschen" auch viele wirtschaftliche Vorteile von der Globalisierung haben - angefangen von billigen h&m-Klamotten, für die Bangladeshis ihre Gesundheit ruinieren bis hin zu der Tatsache, dass wir durch unseren CO2-Ausstoß mit das Weltklima ruinieren und damit u.a. Inselbewohner im Pazifik wohl um ihr Land bringen werden usw. usw. - finde ich es nur recht und billig, dass ich in Urlaubsländern, in denen Menschen ärmer sind, etwas mehr Geld lasse. Das macht mich auch nicht arm.

Ich redete von Menschenrechten. Und da ist das Menschenrecht der ermordeten türkischen jungen Frau genausoviel wert wie das der zu elenden Lebensverhältnissen gezwungenen Näherin in Bangladesh. Geld sollte höchsten dazu wichtig sein, diese beiden zu unterstützen.

Und wenn ich höre, dass Deutschland zu wenig "kontrolliert" wäre, dann läuft es mir ja kalt den Rücken runter. Aber das war vielleicht nur eine ungeschickte Formulierung.

Jedenfalls, um Geld geht es hier sicher nicht, sondern um Menschen.
 
Status
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