Auf die Frage, wie man diese Persönlichkeitsstörung nennt, unter der seven leidet: narzisstisch und schizoid.
Gel06
Narzisstische PS:
"Kennzeichen der narzißtischen Störung (wie bei der Borderline-Störung) ist, daß die Patienten teilweise strukturell unreif oder zurückgeblieben (regrediert) wirken, hauptsächlich im Bereich der Differenzierung zwischen dem Selbst und anderen Personen, der Selbstwertregulation, der Ich-Funktionen, der Beziehungserwartungen und der Kommunikationsfähigkeit. Dabei können sie aber unauffällig und effizient funktionieren und ihre soziale Rolle ausfüllen. Die narzißtische Persönlichkeit ist weniger desintegriert als bei Patienten mit einer Borderline-Störung. Die grundlegenden Störungen des Ich, des Selbst (der Begriff des Selbst bezeichnet im Unterschied zum Ich, die Fähigkeit der Selbstreflexion) und der Beziehungen zu anderen Menschen wird bewältigt durch Selbstbewunderung (narzißtische Bewältigung). Die schwache Struktur der eigenen Persönlichkeit schützen sie, in dem sie für sie risikoreiche Beziehungen zu anderen Menschen durch erzwungene Abwertung dieser Personen kontrollieren und sich selbst durch starke Selbstidealisierung stärken. Sie halten an ihrer Großartigkeit fest, als Gegengewicht zu ihren Identitäts- und Selbstwertzweifeln. Sie strengen sich aktiv an, ihr idealisiertes Selbstbild zu verwirklichen, und stehen unter ständiger Angst, es könne zusammenbrechen und die Minderwertigkeit und hilflose Bedürftigkeit des schwachen Selbst zutage fördern.
Zunächst sind es die anderen, die unter der narzißtischen Störung leiden und nicht der Patient selber. Der Patient stabilisiert zunächst durch diese narzißtische Bewältigung seine zentralen Probleme und bleibt handlungsfähig. "Erst der Zusammenbruch der narzißtischen Bewältigung in Form einer narzißtischen Krise führt zu subjektiv-leidvoller Symptomatik" (Rudolf, 1996, S. 177)."
Schizioide PS:
"Charakteristisch für eine schizoide Persönlichkeitsstörung sind
emotionale (gefühlsmäßige) Kühle, Distanziertheit oder flache Affektivität (also unzureichende gemütsmäßige Ansprechbarkeit)
geringe Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle oder auch Ärger anderen gegenüber zu zeigen
anscheinend Gleichgültigkeit gegenüber Lob oder Kritik
wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit anderen
übermäßige Vorliebe für einzelgängerische Beschäftigungen und Unternehmungen
wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude oder Vergnügen
keine engen Freunde oder Vertraute (oder höchstens wenige oder eine einzige Person) und dabei auch kein ausdrücklicher Wunsch nach solchen Beziehungen (außer vielleicht nahen Angehörigen, wobei sich aber auch der Wunsch, Teil einer Familie zu sein, in engen Grenzen hält)
sowie mangelnde Sensibilität im Erkennen und Befolgen gesellschaftlicher Regeln (beginnend mit Begrüßungen und endend mit vielleicht komplexeren, aber in der Allgemeinheit durchaus vertrauten sozialen Übereinkünften).
Zusammenfassend handelt es sich also um Menschen, die in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen erheblich eingeschränkt sind, vor allem durch ihre introvertierte (nach innen gekehrte), dazu aber nicht selten distanziert-schroffe und ungesellige Wesensart. Dadurch können die sozialen und beruflichen Leistungen leiden, vor allem wenn über die sonst üblichen gesellschaftlichen Beziehungen hinaus ein besonderes Engagement gefordert ist (Kunden-, Schüler- oder Patientenkontakte).
Noch schwieriger wird es, wenn diese Menschen die Grundregeln gesellschaftlichen Zusammenhangs nicht befolgen oder gar erkennen können."