Die EU ist 50 geworden. Um es gleich vorweg zu sagen; ich halte die EU in ihrem gegenwärtigen Zustand für die denkbar schlechteste Umsetzung der denkbar besten Idee, die Euroäer je hatten. Die Gründerväter dieser europäischen Einigung waren in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts an ein Projekt herangegangen, das sicherstellen sollte, dass unser Kontinent nie wieder unter Krieg, Nationalismus und Zerissenheit leiden sollte. Diese Gedanken waren in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg visionär und mutig und wir sollten bei aller gerechtfertigten Kritik an dem Ergebnis nicht vergessen, dass Europas Gegenwart anders aussehen würde, gäbe es diese Einigung, dieses Zusammenwachsen nicht. Wir sollten aber auch nicht vergessen, welche Möglichkeiten, welche Chancen dieses Europa bieten könnte, wäre es nicht ein Europa der Kleinkrämer, der Pfeffersäcke und der Bürokraten geworden. Einwandfrei positiven Entwicklungen stehen Dinge gegenüber, die jeder freiheitlich denkende Mensch nur als Zumutung empfinden kann. Der Möglichkeit, ohne Grenzen von Sizilien an´s Nordkap zu reisen, von Portugel an´s Schwarze Meer, stehen Idiotien wie eine “Antidiskriminierungsrichtlinie” und eine Definition des Radius einer Gurke gegenüber! Auch wenn einige dieser Regulierungs- und Normierungsvorschläge auf Wunsch der Industrie und des Handels entstanden sind, die sich davon leichteres Arbeiten versprachen, gilt die Regulierungswut der Brüsseler Bürokraten doch als Ausdruck einer Geisteshaltung, die mit Freiheit und demokratischen Werten nicht viel zu tun hat. Diese Regulierungswut in Tateinheit mit einer in´s Lächerliche übersteigerten Political Correctness haben Europa mürbe gemacht und die Stellung Europas in der Welt nachhaltig beschädigt. Die Begründer der europäischen Einigung hatten die Lehren aus der Vergangenheit begriffen, ihre Vorstellungen waren mutig, ihre Pläne revolutionär, die Enkel dieser Gründer sind selbstzufrieden, fett und feige geworden. Vor allem feige. Dieses mächtige Europa, dieses wirtschaftliche Schwergewicht von 490 Millionen Einwohnern ist eine militärische Null und es gibt kaum einen Diktator, der diesen schwergewichtigen Ochsen nicht am Nasenring vorführen kann. Und er wird vorgeführt! Von Ahmadinejad, von den Terroristen der PA, von den Islamisten, von den Mördern in Dafur. Von Putin, von den Menschenrechtverletzern in China, von den afrikanischen Staaten, die ihren Menschenüberschuss in die EU entsorgen und von ihren eigenen Betrügern, die sich Fördergelder zuschanzen und von ihren Bürokraten, denen die Wünsche der Wähler egal sind, weil sie selbst Ausgeburten eines überbordenden Etatismus sind. Die “Vereinigten Staaten von Europa” waren einige Zeit lang Denkmodell und Perspektive, die Realität läuft eher auf eine europäische “Union der sozialistischen Sowjetrepubliken” hinaus. Ein Europa, das zentralistisch nach Brüssel schielt und in dem ” soziale Gerechtigkeit” und Gleichheit wichtiger ist, als persönliche Freiheit. Ein Gipfelpunkt dieser Fehlentwicklung war die “Europäische Verfassung”, die von den Niederländern und den Franzosen - wahrscheinlich aus den falschen Gründen - in Volksabstimmungen abgelehnt wurde. Dass über diese Verfassung in den anderen EU-Staaten nicht abgestimmt wurde, ist durchaus mit dem Geist dieser “Verfassung” vereinbar. Dennoch bleibt auch diese EU nicht ohne Dank. In Schulbüchern der PA, die den palästinensischen Jugendlichen antiisraelische und antisemitische Inhalte vermitteln, findet sich immer wieder eine Widmung, die der EU den Dank für die Finanzierung dieser Bücher ausspricht. Kein Grund zu feiern!
Cheney