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Dürfen Lehrer Schüler in den Arm nehmen?

Anonym

Registrierter Nutzer, anonym
Dürfen männliche Lehrer Schülerinnen auch mal in den Arm nehmen?
Mein Freund ist Lehrer (29) und hatte ein Mädchen, die zu ihm in die Beratung kam.
Es geht ihr sehr schlecht. Sie ist traumatisiert, lebt in einer Pflegefamilie und hat in ihrer Herkunftsfamilie viel erlebt.
Sie tat ihm einfach leid, weil sie vor ihm in Tränen ausgebrochen ist und von ihrer Vergangenheit erzählt hat und viel durchmachen musste.
Jetzt ist die Frage, inwieweit darf ein männlicher Lehrer das Mädel mal in den Arm nehmen und sie überhaupt trösten?
Heutzutage muss man mit sowas ja sehr vorsichtig sein, weil das gleich missverstanden werden könnte.

Bei einer Lehrerin, die eine Schülerin tröstet ist das ja was anderes als bei einem Lehrer.
 
Es ist oft tröstend und hilfreich, wenn man in den Arm genommen wird, wenn man grad am Boden ist und Rotz und Wasser heult. Das hat etwas beruhigendes und vermittelt Mitgefühl und Verständnis. Wenn es grad der Lehrer ist, der anwesend ist bei so einem Zusammenbruch, wüsste ich nicht was groß dagegen sprechen soll, dass er diese "Rolle" einnimmt.
In meiner Ausbildung kam auch mal ein zufälliger Kunde einfach um die Theke und hat mich in den Arm genommen, nachdem ich fix und fertig war als meine Chefin mich mal wieder vor allen zur Sau machen musste. Das war in dem Moment eine unglaublich schöne Geste für mich - und das beste war noch wie der meine Chefin noch angepampt hat es wäre ein NoGo den armen Azubi so runterzubuttern und bloßzustellen, dass man gefälligst unter 4 Augen über sowas spricht und er würde aus Protest nicht mehr kommen und sein Geld da lassen, wenn sie sich so daneben benimmt.
Es gibt eben einfach doch noch herzensgute und empathische Menschen. 🙂
 
Ich bin kein Fachmann für Schulrecht. Jedoch sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dass ehrliche Anteilnahme, zu der auch ein In-Den-Arm-Nehmen gehören kann, gesund, gut und nicht strafbar ist.

Im beschriebenen Fall habe ich volles Verständnis dafür.

Sicher - es gibt auch die ängstliche Betrachtungsweise, bei der man befürchtet, so ein In-Den-Arm-Nehmen könnte falsch ausgelegt werden. Jedoch denke ich, wenn der Lehrer klar kommuniziert, was er will und was er - bei einem evt. auftauchenden Missverständnis - nicht will, braucht und sollte er keine Sorge haben, ehrliches Mitgefühl zu zeigen, auch durch ein In-Den-Arm-Nehmen. Im vorliegenden Fall war es in meinen Augen nicht übertrieben.

LG; Nordrheiner
 
........eine Umarmung, selbst wenn sie tröstend ist - ist eine körperliche Berührung, die zwischen Lehrer und Schülerin eine Vertrautheit schafft, die nicht nur von Außenstehenden falsch interpretiert werden könnte, sondern auch hauptsächlich von der Schutzbefohlenen. Zwischen beiden wird und kann es nicht mehr so sein wie vorher, denn es wurde eine Distanz durchbrochen, die über ein normales Lehrer-Schüler-Verhältnis hinaus geht.

Sicher ist es schwer, in solch einer Situation distanziert zu bleiben, aber dafür wurde man auch pädagogisch und psychologisch ausgebildet, um mit solchen Situationen entsprechend umzugehen.

Obwohl es lieb gemeint war - es ist ein Fehlverhalten.

Was ist, wenn dieses Mädchen das weitererzählt ?
Was ist, wenn die Zuhörer sich ein falsches Bild machen ?
Was ist, wenn das Mädchen dadurch in eine Konfliktsituation rutscht, mit der es nicht umgehen kann?
Was ist, wenn es irgendwann zur Schulleitung dringt, weil es zum Schulgespräch geworden ist?
Was ist, wenn sich daraus ein Vorwurf der sexuellen Belästigung entwickelt (auch daran muss man denken) ?
Was ist, wenn dieses Mädchen zu Hause erzählt: mein Lehrer hat mich umarmt ?

Was würdest Du als Mutter dann denken.............

Vorausschauendes Denken hat hier gänzlich gefehlt.
 
........eine Umarmung, selbst wenn sie tröstend ist - ist eine körperliche Berührung, die zwischen Lehrer und Schülerin eine Vertrautheit schafft, die nicht nur von Außenstehenden falsch interpretiert werden könnte, sondern auch hauptsächlich von der Schutzbefohlenen. Zwischen beiden wird und kann es nicht mehr so sein wie vorher, denn es wurde eine Distanz durchbrochen, die über ein normales Lehrer-Schüler-Verhältnis hinaus geht.

Sicher ist es schwer, in solch einer Situation distanziert zu bleiben, aber dafür wurde man auch pädagogisch und psychologisch ausgebildet, um mit solchen Situationen entsprechend umzugehen.

Obwohl es lieb gemeint war - es ist ein Fehlverhalten.

Was ist, wenn dieses Mädchen das weitererzählt ?
Was ist, wenn die Zuhörer sich ein falsches Bild machen ?
Was ist, wenn das Mädchen dadurch in eine Konfliktsituation rutscht, mit der es nicht umgehen kann?
Was ist, wenn es irgendwann zur Schulleitung dringt, weil es zum Schulgespräch geworden ist?
Was ist, wenn sich daraus ein Vorwurf der sexuellen Belästigung entwickelt (auch daran muss man denken) ?
Was ist, wenn dieses Mädchen zu Hause erzählt: mein Lehrer hat mich umarmt ?

Was würdest Du als Mutter dann denken.............

Vorausschauendes Denken hat hier gänzlich gefehlt.

Genau so ist es heutzutage. Überall. Leider.
Professionalität auf Kosten der Menschlichkeit.

Ich als Mutter von 3 Töchtern würde mir übrigens denken wenn meine tochter erzöhlte der Lehrer hant so weil sie so fertig war "so ein netter, menschlicher Lehrer. Schön, dass es sowas noch gibt."
 
Ein Lehrer sollte das nicht tun, lieber eine Kollegin dazu holen, oder mal sehen obs
eine beste Freundin zu der Schülerin gibt, Lehrer stehen eh schon mit einem Bein im
Knast, da wäre mir das Risiko zu groß.
 
........eine Umarmung, selbst wenn sie tröstend ist - ist eine körperliche Berührung, die zwischen Lehrer und Schülerin eine Vertrautheit schafft, die nicht nur von Außenstehenden falsch interpretiert werden könnte, sondern auch hauptsächlich von der Schutzbefohlenen. Zwischen beiden wird und kann es nicht mehr so sein wie vorher, denn es wurde eine Distanz durchbrochen, die über ein normales Lehrer-Schüler-Verhältnis hinaus geht.

Sicher ist es schwer, in solch einer Situation distanziert zu bleiben, aber dafür wurde man auch pädagogisch und psychologisch ausgebildet, um mit solchen Situationen entsprechend umzugehen.

Obwohl es lieb gemeint war - es ist ein Fehlverhalten.

Was ist, wenn dieses Mädchen das weitererzählt ?
Was ist, wenn die Zuhörer sich ein falsches Bild machen ?
Was ist, wenn das Mädchen dadurch in eine Konfliktsituation rutscht, mit der es nicht umgehen kann?
Was ist, wenn es irgendwann zur Schulleitung dringt, weil es zum Schulgespräch geworden ist?
Was ist, wenn sich daraus ein Vorwurf der sexuellen Belästigung entwickelt (auch daran muss man denken) ?
Was ist, wenn dieses Mädchen zu Hause erzählt: mein Lehrer hat mich umarmt ?

Was würdest Du als Mutter dann denken.............

Vorausschauendes Denken hat hier gänzlich gefehlt.

Wenn der Lehrer mit dem Mädchen in einem Raum alleine war, dann kann sie ihm bei Böswilligkeit alles Üble andichten, auch wenn er sie nicht in den Arm genommen hat.

Es gibt Situationen, da geht es nicht um Pädagogik, sondern um menschliche Wärme. Da besteht das mögliche Fehlverhalten in mangelnder menschlicher Zuwendung.
 
Ein Lehrer sollte das nicht tun, lieber eine Kollegin dazu holen, oder mal sehen obs
eine beste Freundin zu der Schülerin gibt, Lehrer stehen eh schon mit einem Bein im
Knast, da wäre mir das Risiko zu groß.

Das fände ich so übertrieben und anstelle des Mädchens stelle ich mir das auch nicht schön vor, wenn man da erstmal andere Leute dazu holt, damit die trösten. Sie hat sich schließlich diesem Lehrer anvertraut und auch nicht die Pest am Hals. Irgendwie würde das den ganzen Sinn und Zweck solcher Gesten kaputt machen.
Eine Umarmung unter solchen Umständen - wenn jemand mit den Nerven total runter ist - hat ja auch keinerlei romantische Hintergründe oder dergleichen. Ein guter Vater würde auch seine Tochter in den Arm nehmen.
Ob einer in so einem Fall männlich und der andere weiblich ist, spielt in da ausnahmsweise mal wirklich keine Rolle in meinen Augen.
 
Angebracht und menschlich wäre es, aber in der Praxis würde ich als Lehrer total aufpassen, denn Du weißt nie, was in der kranken fantasie anderer aus so einer Sache entsteht: Zumindest sollte man das nicht machen, wenn man allein mit der Schülerin (= außer reicht und Hörweite von anderen) ist. Sitzt man zB in einer Ecke im Lehrerzimmer oder auf dem gang, wo hin und wieder wer vorbei geht, ist das besser, als allein im Klassenzimmer. Dann kann man es wohl risikolos tun.
Überhaupt wurden wir in der Schule immer dazu angehalten, NIE mit Schülern allein im raum zu sein. Immer muss mindestens die Tür offen bleiben.
Leider ist die welt heute so, dass man nicht mehr vertraut und nicht vertrauen kann (denn es gibt ja auch schlimme geschichten)

Auf der anderen Seite weiß man als Lehrer halt nie, wie die Eltern drauf sind: Mir hat neulich ein Schulweghelfer erzählt: Er hat einen kleinen Jungen, der einfach bei Rot über die Straße rennen wollte, im Refelx gepackt und wieder auf den Gehsteig gezogen. Am nächsten Tag waren die Eltern beim Direktor und haben sich darüber beschwert, dass der Schulweghelfer den Jungen "angefasst" hätte. Ernsthaft: Da geht einem doch die Hutschnur hoch: Anstatt dass die Eltern sich freuen, dass er den Junge womöglich gerettet hat und zumindest so umsichtig war, sofort einzugreifen. Was soll man denn anderes tun, als so ein Kind zu packen?
Einfach zu sagen: "Kevin-Luca magst Du bitte nicht auf die Straße rennen" wird wohl nicht reichen...da ist er spätesten beim zweiten namen schon überfahren.
Aber so sind die Eltern manchmal heute.
 
Pauschal kann man das nicht sagen aber anhand der Reaktion im Thread merkt man schon, dass heutzutage jede lieb gemeinte Geste unter Generalverdacht gestellt wird.

Ich bin selbst schon von einer Lehrerin umarmt wurden. Ich bin aber eben auch weiblich.
Zwei Mal. Einmal als ich mein Abi bestanden habe und sie wusste, dass es mir schwer fällt.

Beim zweiten Mal hatte ich eine Lebenskrise und mich ihr offenbart. Ich bin nach der Stunde zu ihr hin (alle anderen waren schon draußen) war so fertig, dass ich das Heulen angefangen habe und sie hat mich in den Arm genommen. Da war ich aber auch echt hinüber und am Tiefpunkt meines Lebens angelangt (war kurz vor dem Abitur).

Es kommt eben immer darauf an.

Manchmal muss es nicht gleich eine Umarmung sein. Da reicht auch eine Hand auf der Schulter.

War bei mir in Klasse 5 so. Wir hatten einen für mich im nachhinein gut aussehenden Referendar. Mein Opa war gestorben und ich nur am heulen und er hat mir die Hand auf die Schulter gelegt und war einfach nur da.

Mich schockt hier ernsthaft, dass manche Schulen offenbar ihre Schüler anhalten nicht mit einem Lehrer allein in einem Raum zu sein.

Ich hab an einer Schule regelmäßig Nachhilfe gegeben und hatte da teilweise nur einen Schüler sitzen (um die 16 Jahre und meist Jungen). Ich hab auch die Tür zu gemacht. Aber es stimmt schon. Wohl hab ich mich nicht gefühlt. Weil ich eben dachte, hoffentlich erzählt der jetzt keinen Mist rum, dabei haben wir ja nur Mathematik vorbereitet. Im Normalfall kann man aber vorher einschätzen wie der Schüler tickt. Es gibt Kinder, da würde ich nicht mit denen allein in einem Raum sein wollen. Es gibt auch wirklich kranke Eltern. Da hab ich auch schon einiges erlebt.
Da war zum Beispiel eine Mutter, die wirklich nur um das Kind kreiselte und mir jede Stunde was ins Hausaufgabenheft schrieb. Mit dem hätte ich nicht allein in einem Raum sitzen wollen.

Leider führt so ein Verhalten eben dazu, dass unsere Gesellschaft zunehmend rauer wird und die Zwischenmenschlichkeit verloren geht, denn eigentlich wollen wir ja alle umarmt und getröstet werden, wenn es uns nicht gut geht.

Das Risiko ist aber auch hoch. Ich muss mit meiner Tätigkeit (Arbeit mit Kindern) zum Beispiel alle 2 Jahre ein Führungszeugnis abgeben und wenn da plötzlich jemand irgendwas behaupten würde, wäre ich meinen Job los.

Was ich unangebracht finde ist das was Puh Bär schreibt. Ich hole doch nicht erst einen Kollegen dazu, wenn ein Schüler weint. Wie sieht das denn aus?
"Herr Schmidt, können Sie mal kommen? Die Carolin weint."

Sieht doch total unfähig aus.
 
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