Eine einsame Welt?

Chronos,

mir wird immer klarer, gerade wenn ich surfe und schreibe, dass wir uns mehr und mehr in Ideen und Gedankengebäude verlieben, anstatt in Menschen.

Nicht selten machen wir Menschen an ihren Ideen und Idealen fest und nicht an ihrem Verhalten. Und so sortieren wir Menschen aus, bevor wir uns eine Chance geben, sie wirklich kennenzulernen.

Burbacher

chronos89 meinte:

Der Wille etwas zu ändern ist selbstverständlich auch da. Nur es ist noch nicht der Zeitpunkt gekommen das so anzugehen wie ich das möchte.


Und gemacht hatte ich diesen thread weil es scheinbar viele Leute gibt die weder Freunde noch Beziehung und ich mich frage: warum?

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Dieses Verschieben auf morgen... auf eine ferne Zukunft.... ist ein Grund, warum sich eine unzufriedenstellende Situation nicht verändert. Schon heute kann ich etwas tun.... aber "meine" Aktivität verschiebe "ich" auf morgen oder übermorgen oder nächste Woche....

So geht es nicht voran im Leben.

Ich empfehle, Chronos, über mögliche Gründe für das Verschieben nachzudenken.

LG, Nordrheiner

ich schätze du müsstest nochmal tiefgründiger über die Welt und ihren Zustand nachdenken. Bloß weil wir die Technologien und das theoretische Wissen haben, muss dies noch lange nicht heißen, dass dies auch vernünftig für alle Beteiligten umgesetzt wird. Die heutigen vielfältigen gesellschaftlichen Probleme sind hauptsächlich auf die globale Gesellschaftspolitik zurückzuführen, die Egoismus und imperialistische Machtbestreben fördert, aber nur in sehr unzureichender Form das Gemeinwohl.

chronos89 meinte:

Wie ist es also möglich das es scheinbar soviele einsame Seelen und Herzen gibt? Wo man doch scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme hat wo theoretisch jeder jeder kennen kann. Ist das digitale Zeitalter schuld? Sind viele menschen einfach zu "kalt" und/oder zu sehr mit sich selbst beschäftigt?

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Es ist die Andersartigkeit. Je mehr man konform geht und sich dahingehend darstellen kann, wie man nach allgemeingesellschaftlicher Auffassung zu sein hat, wird man nicht alleine sein. Dazu gibt es ja diverse Sprüche: "andere kann man nicht ändern, man kann nur sich ändern", "es gibt keine andere Leute, man muss sich anpassen", "schau in den Spiegel und schau, was du (an dir) ändern kannst", usw.. Jemand der sich nicht anpasst und sich nicht darstellt, ist fremd. Authentizität ist fremd. Fremdsein erzeugt Argwohn und Ablehnung. Man darf nicht authentisch sein. Der andere darf nicht authentisch sein. Ich glaube, das digitale Zeitalter kann da nichts dafür.

Mr. Pinguin meinte:

Es ist die Andersartigkeit. Je mehr man konform geht und sich dahingehend darstellen kann, wie man nach allgemeingesellschaftlicher Auffassung zu sein hat, wird man nicht alleine sein. Dazu gibt es ja diverse Sprüche: "andere kann man nicht ändern, man kann nur sich ändern", "es gibt keine andere Leute, man muss sich anpassen", "schau in den Spiegel und schau, was du (an dir) ändern kannst", usw.. Jemand der sich nicht anpasst und sich nicht darstellt, ist fremd. Authentizität ist fremd. Fremdsein erzeugt Argwohn und Ablehnung. Man darf nicht authentisch sein. Der andere darf nicht authentisch sein. Ich glaube, das digitale Zeitalter kann da nichts dafür.

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Widerspruch!
Anpassung und Authentizität schliessen sich nicht zwangsläufig aus. Ich passe mich an, weil ich nicht die Person bin, die überall und immer bestimmen kann, nach welchen allgemeinen Regeln gelebt werden soll. Trotzdem kann "ich" ich bleiben und brauche mich nicht verbiegen.

Menschen orientieren sich gerne an Menschen, die feste und gute Werte vertreten und auch leben. Diese Menschen nennt man Persönlichkeiten. Eine Persönlichkeit muß nicht im Rampenlicht auftreten. Aber sie kann unterscheiden, wo Anpassung gut ist und wo nicht. Und sie kann ihr Verhalten "ja" oder "nein" zu sagen gut begründen. Persönlichkeiten ziehen andere Menschen an und - ich denke - leiden weniger unter Einsamkeit als andere.

LG, Nordrheiner

Du must unterscheiden zwischen Einsamkeit oder Alleinsein!
Es geht da nicht um die Welt, sondern wohl um die ( Bewohner ) ?
Wenn du die Einsamkeit nicht ertragen kannst, dann langweilst du vielleicht auch andere.
Dann bist du bald ( allein ).
Ganz du selbst sein, darfst du nur, solange du allein bist:
Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.
Einsamkeit ist die Zufluchtsstätte der Geistreichen und die Folterkammer der Geistesarmen.

Es ist dumm, sich über die ( einsame ) Welt zu ärgern. Es kümmert sie nicht.

Marc Aurel

Nordrheiner meinte:

Dieses Verschieben auf morgen... auf eine ferne Zukunft.... ist ein Grund, warum sich eine unzufriedenstellende Situation nicht verändert. Schon heute kann ich etwas tun.... aber "meine" Aktivität verschiebe "ich" auf morgen oder übermorgen oder nächste Woche....

So geht es nicht voran im Leben.

Ich empfehle, Chronos, über mögliche Gründe für das Verschieben nachzudenken.

LG, Nordrheiner

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Die Gründe für das Verschieben in meinem Fall weiß ich. Ich tue das Momentan bewusst. Aber nicht um hier einen thread über 125 Seiten lang zu führen wie ich Freunde finde oder ähnliches. Nein. Sondern weil ich erstmal für mich zwei wichtige Dinge erledigen will. Dann gehe ich los unter Menschen. Unterhalte mich, erweiter meinen Horizont, knüpfe Kontakte usw. Mir geht es hier um die frage warum manche Menschen keine wirklichen Freunde haben.

Gast meinte:

Du must unterscheiden zwischen Einsamkeit oder Alleinsein!

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Mal Alleine zu sein finde ich nicht schlimm. Das braucht Jeder mal zum Abschalten. In dieser Zeit kann, darf und soll man "ICH" sein. Das ist völlig richtig. Aber was ist mit denen die ständig Alleine sind? Bei denen Einsamkeit dadurch entsteht? Sind sie dann Frei? Ich glaube nicht...

chronos89 meinte:

"Einsamkeit ist eine Gefängniszelle, die sich nur von innen öffnen lässt."
Alfredo Le Mont

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Somit steht es Jedem Frei zu sagen: Ja ich bleibe Einsam oder Nein Ich will nicht Einsam sein.

Und ich möchte ja nur wissen wie soetwas in dieser Zeit sein kann? Es ist nicht nur die technologie die uns via Soziale Netzwerke ermöglicht mit anderen zu Kommunizieren.

Mr. Pinguin meinte:

Jemand der sich nicht anpasst und sich nicht darstellt, ist fremd. Authentizität ist fremd. Fremdsein erzeugt Argwohn und Ablehnung. Man darf nicht authentisch sein. Der andere darf nicht authentisch sein. Ich glaube, das digitale Zeitalter kann da nichts dafür.

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Authentizität macht jeden von uns Einzigartig. Warum wird sowas in der Gesellschaft nicht gerne gesehen? Warum wird derjenige als Fremd angesehen? Heißt es nicht immer: Leb deinen Traum und träume nicht dein Leben?

chronos89 meinte:

Authentizität macht jeden von uns Einzigartig. Warum wird sowas in der Gesellschaft nicht gerne gesehen? Warum wird derjenige als Fremd angesehen? Heißt es nicht immer: Leb deinen Traum und träume nicht dein Leben?

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Von wem heißt es das?
Es kommt nicht auf Einzigartigkeit an, sondern das man dabei ist. Nach den vorgegebenen Normen richten sich die Leute in aller Regel. Ansonsten wären sie unerwünscht und müssten als Außenseiter und Versager vegetieren. Das will natürlich niemand. Das authentische, ungenormte Selbst wird unerwünscht und als fremd erlebt und wird deswegen abgelehnt. Folglich wird jeder abgelehnt, der ursprünglich authentisch ist, weil er einen an das eigene abgelehnte Selbst erinnert.

Aber eigentlich wird alles abgelehnt, was nur irgendwie anders ist und gegen den Kulturkreis und die Gewohnheiten, in denen man aufgewachsen ist, die einem Identität und Zugehörigkeit geben. Das Andersartige stellt dieses in Frage und wird deswegen abgelehnt und bekämpft. Überall auf der Welt rummst es deswegen.

Eigentlich sollte man meinen, dass die Menschheit das mal erkennt und darüber hinauswächst. Bislang aber leider Fehlanzeige.

Mr. Pinguin meinte:

Von wem heißt es das?
Es kommt nicht auf Einzigartigkeit an, sondern das man dabei ist. Nach den vorgegebenen Normen richten sich die Leute in aller Regel. Ansonsten wären sie unerwünscht und müssten als Außenseiter und Versager vegetieren. Das will natürlich niemand. Das authentische, ungenormte Selbst wird unerwünscht und als fremd erlebt und wird deswegen abgelehnt. Folglich wird jeder abgelehnt, der ursprünglich authentisch ist, weil er einen an das eigene abgelehnte Selbst erinnert.

Aber eigentlich wird alles abgelehnt, was nur irgendwie anders ist und gegen den Kulturkreis und die Gewohnheiten, in denen man aufgewachsen ist, die einem Identität und Zugehörigkeit geben. Das Andersartige stellt dieses in Frage und wird deswegen abgelehnt und bekämpft. Überall auf der Welt rummst es deswegen.

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Klar Ich verstehe schon das man sich gewissen "Normen" hingibt. Aber im Grunde will ja jeder authentisch sein. Der eine ist halt lieber gehobener, poetischer und was weiß ich und folglich wird er von anderen abgelehnt weil er für sie "Fremd" ist. Aber andersherum gibt es auch für sojemanden gleichgesinnte denen andere Persönlichkeiten und wertvorstellungen zuwieder sind. Folglich Bilden sich Kleinere interessen Gruppen die andere schlichtweg als "Nerds" sehen, als andersartige, Fremde in dieser Gesellschaft.

Das beweist aber (meiner Meinung nach) wie engstirnig manche sind und wieviele wirklich über den Tellerrand hinaus schauen können...

Manche sind halt noch mehr anders als andere, alleine durch ihre Veranlagung. Wenn dann noch belastende Lebensereignisse dazukommen (wie Trauma), und Handicap (wie soz. Phobie oder sonst was), dann helfen da alle Angebote von sozialen Netzwerken und Singlebörsen nicht viel. Da bräuchte es dann einfach von Mitmenschen gelebte Akzeptanz und Verständnis. Eben auch für die, die beeinträchtigt sind oder halt irgendwie anders.