Ja, genau das kenne ich auch: Leute aus der Familie, die mich kaum kennen und NICHTS über die Realität dessen wissen was meine Mutter mir angetan hat, die verurteilen mich heute, weil ich keine "Gute Tochter" sei... Ich solle mich schämen, dass ich mich so wenig um meine Mutter kümmere und wie undankbar ich sei. Ein ganzer Teil ihrer Familie sind zudem Katholiken für die das Prinzip "Du sollst Deine Mutter ehren" noch ganz hoch steht und immer betont wird - auch von meiner selbstherrlichen Mutter selbst. Meine Mutter erzählt natürlich auch überall ihre Kinder würden sie schlicht aus Gleichgültigkeit im Stich lassen, während sie sich ja ach so sehr aufgeopfert habe. Sie geht sogar heute so weit herumzuerzählen, dass sie mir für mein Studium Unterhalt zahlen würde... was zwar auch nur eine dreiste Lüge ist, mir dann von ihrer Familie aber dennoch doppelt zum Strick gedreht wird: Meine Mutter ist das von mir ausgenommene, zu gutmütige Opfer. Nichts könnte der Realität ferner sein...
Als ich noch ein kind war, erzählte meine Mutter mir permanent was für eine Belastung ich sei und welch "unverschämte Forderungen" ich hätte (selbst wenn dies eigentlich nur die bescheidensten, normalsten Kinderwünsche waren). Sie war unglaublich geizig zu mir (trotz eines sehr guten Einkommens und viel Kindesunterhalt den sie für mich seitens meines Vaters bekam, wie ich heute weiß!) und als ich mir schließlich eine Reitstunde pro Woche erbettelt hatte die damals 12 D-Mark kosteten, erzählte sie mir permanent sie müsse nun meinetwegen auf ihr eigenes Wohl verzichten und sich komplett krumlegen - so egoistisch sei ich. Manchmal bekam sie jedoch plötzlich einen Anfall von scheinbarer Großzügigkeit und kaufte mir etwas was ich mir wünschte - nur um es mir dann anschließend zuhaus bitter zum Vorwurf zu machen und auszurasten - ich hätte es mir erschlichen, sei ja so ein mieser Charakter und sie ach so sehr gutmütig und von ihren Kindern ausgenutzt. Dann schloss sie das Gekaufte im Schrank weg. Das schlimmste für mich war, dass sie mir auch immer erzählte, dass ja ihre Kolleginnen auf ihre Erzählungen hin auch immer meinen würden ich sei ja so ein verzogenes, egomanisches Kind und sie müsse endlich mal an sich denken... Auch ihre Familie glaubt sie habe sich als allein erziehende, arme Mutter aufgeopfert.
Meine Erfahrungen im einzelnen würden hier den Rahmen sprengen... Ich kann Dir nur wenige Beispiele aus tausenden nennen: Meine Mutter erzählte mir aber z.B. ständig ich sei komplett verkehrt... sie weckte mich nachts mit Ohrfeigen und Gebrülle weil ich angäblich etwas getan hätte während ich doch nur schlief. Oder aber sie hielt mich nächtelang wach um mir Monologe darüber wie mies ich allgemein sei zu halten auf die ich KEIN einziges Wort erwidern durfte.... die kleinsten Dinge die einem Kind mal passieren können waren unendlich große Dramen... ich lebte in ständiger Angst. Einmal diktierte sie mir einen Aufsatz darüber was für ein übles, verkehrtes Kind ich sei und der musste dann als Strafe für mich monatelang im Eingangsbereich unserer Wohnung hängen - für jeden Besucher sichtbar. Oder sie erzählte mir dass sie sich in der Öffntlichkeit für mich schäme weil ich so fett sei als ich in der Pubertät ein paar Pfund zunahm... Zugeschlagen und beschimpft hat sie mich ebenso alltäglich. Aber sie hatte mich ja soooo lieb und war so eine tolle Mutter!!
Tatsächlich hat meine Mutter NUR an sich selbst gedacht und ihre Kinder einerseits vernachlässigt, sich andererseits auch von mir bemuttern lassen und mir ihre Lasten aufgebürdet als ich noch viel zu jung dafür war. Sie war durch ihr willkürliches Verhalten und ihre bösen Worte unglaublich gemein und hat bewirkt dass ich noch heute null Selbstwertgefühl habe und total unsicher in Bezug auf alle anderen Menschen bin. Dann aber widerum sagte sie mir und meinem Bruder geschätzte 100 mal pro Tag wie sehr sie uns lieben würde... und nötigte uns das umgekehrt ebenso oft zu sagen. Ich habe aufgrund dessen so ein unnatürliches, gehemmtes Gefühl bei diesen Worten, dass ich sie selbst meinem Vater (den ich tatsächlich immer über alles geliebt habe) kein einziges Mal sagen konnte.
Das wesentlichste bei meiner Mutter war (und ist) ihr Machtmissbrauch. Wenn sie die Möglichkeit hatte und Macht in den Händen hielt, dann nutzte sie die gern um mich damit zu erpressen und auf fiese Art Katz und Maus mit mir zu spielen.. Sie versprach mir z.B. etwas was ich mir sehr wünschte und ließ sich dafür ewig selbst feiern und forderte unendlichen Dank - nur um dann kurz darauf genüßlich und ohne erkennbaren Grund zu sagen "Ach, ich habe es mir jetzt doch anders überlegt, Du bekommst nichts"... Das habe ich auch vor kurzer Zeit immer noch mit ihr erlebt. Als ich z.B. vor einem Jahr in meinem Studium einmal so in die finanzielle Krise geriet, dass ich die Gebühren nicht zahlen konnte und daher exmatrikuliert wurde. Man muss sich das mal vorstellen: Ich verlor damit von einem Tag auf den anderen meinen Studienkredit, meine Krankenversicherung, meine Zukunft... ich hatte von heute auf morgen nichtmal einen Cent für Miete und für Essen schon gar nicht. Als ich mich sehr widerwillig und nur aus purer Verzweifelung an meine Mutter (die gutes Geld hat) wandte versprach sie mir Hilfe, ich solle nur zu ihr kommen. Und als ich das dann tat, nutze sie meine Schwäche nur um mich zappeln zu lassen, mich mit meiner Angst und Bedürftigkeit zu quälen und mir dann genüsslich zu zeigen, dass sie mich in der Hand hat... sie ließ mich erst betteln und erniedrigte mich, nur um mir dann zu offenbaren, dass sie gar keine Lust habe mir zu helfen... In dem Moment bin ich gegangen und habe ihr ihre Macht damit genommen. Es hat mich so verletzt wie gleichgültig und sogar fies meine eigene Mutter gegenüber meiner Not war - also beschloss ich endlich an meinen Selbstschutz zu denken und brach den Kontakt ab. Es war ja nur eines von 100 Malen, dass ich ähnlich schlimmes von ihr erlebt hatte... Mein Gewissen packte mich leider wieder als mein Vater vor ein paar Monaten starb - ich brachte es nicht fertig in der Situation abzulehnen mit ihr zu reden - auch weil ich so einsam mit der Trauer war. Aber glaubt nur nicht, dass meine Mutter mir auch nur eine Sekunde ihre Hilfe anbat! Sie kam nicht um mich zu trösten oder Beistand anzubieten (sie selbst war seit über 20 Jahren von ihm geschieden und litt somit nicht selbst), nutzte meine Schwäche aber dafür, dass ich nun als Einzige der Familie wieder bereit war mit ihr zu reden. Seither ruft sie fast täglich an um mit jemandem plaudern zu können.
Jetzt bin ich ja vor ein paar Tagen umgezogen... ich war mit allem komplett allein und finanziell bin ich an der äußersten Grenze (bin nicht freiwillig umgezogen). Da ich nebenbei auch noch das Haus meines Vaters allein in schuss halten muss, habe ich nun einen sehr schmerzhaft verletzten Arm durch Überlastung. Meine Mutter rief ja wieder täglich an um pseudo-interessiert zu fragen wie es denn liefe - sie wusste nun also dass ich unter Schmerzen und in Panik es nicht zu schaffen allein weiter packen, organisieren und schleppen musste. Glaubst Du sie hätte mir aber nur eine Sekunde lang Hilfe angeboten? Natürlich nicht! Aber überall erzählt sie was für eine liebende, nette und besorgte Mutter von leider eiskalten Charakterschwein-Kindern sie sei. Wenn sie mich nun also anruft und mich süßlich-fröhlich mit dem Kosenamen den eigentlich nur mein Vater für mich hatte begrüßt, dann empfinde ich auch regelrecht Ekel...