Ich weiß nicht genau, was ich machen soll.
Ich könnte zu Weihnachten gewiss zu meinen Eltern, aber auf die Idee, mich auch mal zu fragen oder gar einzuladen kommen sie gewiss nicht.
Ich werde am Vorweihnachtsabend auf die Reinfeierparty in der Stadt gehen, danach könnte ich theoretisch bei ihnen einschneien und geruhsamen Heiligabend verbringen.
Mich plagt aber das Gefühl, daß sie mich einfach machen lassen ohne sich groß dafür zu interessieren.
War schon immer so: Auf Abruf sind sie da, Eigeninitiative null.
Entweder ich finde mich mit der Rolle ab, ewig Bittsteller zu bleiben oder ich bleibe halt alleine.
Ich sehe schon, daß ich allein zu Hause hocke und beim nächsten Kontakt meine Mutter unschuldig fragt, wieso ich nicht vorbeikam.
Würde ich sie damit konfrontieren, würde sie sich in die altbekannte Opferrrolle zurückziehen und ich fühle mich wieder schlecht.
"Altbekannte Opferrolle" - hier geht es also um was ganz anderes als die Frage, ob Du mit ihnen Weihnachten verbringst oder nicht. Du nennst Dich selbst ja auch "Bittsteller" - so, als müsstest Du betteln, im Leben Deiner Eltern erwünscht zu sein.
Willst Du denn gern mit Deinen Eltern Weihnachten verbringen? Ganz pragmatisch sehe ich es auch so, dass Du nicht so lange darüber nachdenken solltest, sondern eben einfach machen und das Grübeln und Befrachten mit Gefühlen dabei weglassen solltest.
Vor so einem Hintergrund bin ich als Mutter auch genervt, wenn da so viel dran hängt plötzlich, wenn jedes Gesagte und Ungesagte immer so ein Gewicht hat. Das sind dann Befindlichkeiten und Ansprüche, mit denen ich als Mutter nichts mehr zu tun habe. Bzw. werden dann darüber Sachen ausagiert, die mit dem Sachverhalt nichts mehr zu tun haben.
Willst Du denn gern Weihnachten mit Deinen Eltern verbringen?
War schon immer so: Auf Abruf sind sie da, Eigeninitiative null.
Das ist doch toll, auf Abruf sind sie da. Schätze sie für das, was sie tun und leisten und bejammere nicht das, was eben nicht drin ist.
Für die Defizite, die man spürt - möglicherweise ein Gefühl, nicht geliebt, nicht wichtig zu sein - das ist rum, Du bist kein Kind mehr.