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Erzieher im Elementarbereich (ausgebrannt und am Ende meiner Kräfte)

colfield13

Mitglied
Hallo zusammen,

Ich wende mich nun an diese Gruppe, da ich dringend Rat brauche und hoffe hier ein paar Anregungen für mich zu finden:

Zu meiner Person: Ich bin fast 29 Jahre alt und Erzieher seit Juli 2017. Abgesehen von meinem Berufsanerkennungsjahr 2016/2017 (welches ich in der Jugendhilfe absolviert habe) habe ich bislang immer im Elementarbereich gearbeitet - bislang in zwei Kitas. Im Sommer 2023 habe ich meine alte Einrichtung verlassen und bin seitdem nun bei einem großen neuen Träger angestellt. Ich brauchte einfach mal einen Tapetenwechsel. Jedoch bin ich mittlerweile mit meinen Kräften am Ende - was die Kita betrifft!

Seit Oktober 2024 studiere ich neben meinem Vollzeitjob noch an einer Fernuni Sozialpädagogik & Management mit dem Ziel als Sozialpädagoge zu arbeiten! Meine Noten sind gut und das Studium bereitet mir viel Freude! Natürlich ist es auch eine Doppelbelastung, die habe ich mir aber freiwillig ausgesucht. Ich bin ein gut strukutierter Mensch und daher kriege ich alles gut unter einen Hut! Es ist zwar manchmal schwer, aber ich rede nicht von DIESER Belastung! Dies habe ich mir selbst ausgesucht & mit einem klaren Ziel vor Augen! DAS ist nicht das Problem ...

Mein Problem ist einfach aktuell die Elementarbereich bzw. meine Kita! Ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen generell im Elementarbereich zu arbeiten! Nach fast 8 Jahren kann ich einfach nicht mehr: Die Lautstärke, der ständige Personalmangel, die wenige Zeit am Kind und dazu der immer wieder steigende Betreuungsaufwand, freche und unverschämte Eltern und und und machen mich einfach fertig! Ich schlafe momentan schlecht, fahre mit Bauchschmerzen zur Arbeit und fühle mich danach so kraftlos. Dazu kommt, dass ich mich auf der Arbeit momentan aufopfere! Ich bleibe oftmals länger, übernehme Schichten und organisiere Projekte und Aktionen! Ich mag unser Team und meine Leitung sehr, aber die Arbeit bleibt (trotz zahlreicher Gespräche) dann doch IMMER an den gleichen Leuten hängen! Zudem bin ich Gruppenleitung (JA das gibt es bei uns noch ...) und muss quasi in der Gruppe ALLES alleine organisieren, da mein Kollege oftmals sehr unstrukutiert ist und im Alltag größere Probleme hat! Auch hier sind zahlreiche Gespräche gelaufen, geändert hat sich bis lang nicht wirklich viel! Es bleibt also alles quasi an mir hängen!
Ich bin einfach durch mit dem Elementarbereich! Dazu kommt, dass ich mittlerweile sogar körperliche Beschwerden durch den monatelangen Stress habe! WAS soll ich machen?! Ich bin ehrlich gesagt durch mit dem Elementarbereich und würde gerne so schnell wie es geht raus aus diesem Arbeitsfeld!

Ich absolviere momentan eine "Praxisphase" im Rahmen meines Studiums (welche ich quasi in meinem ganz normalen Job absolviere und ich diese brauche für die staatliche Anerkennung als Sozialpädagoge) diese geht noch bis Mitte Mai. Ich versuche noch so lange durchzuhalten ... aber es ist wirklich jeden Tag ein Kampf! Oftmals fahre ich weinend nach Hause!

Ging es jemanden ähnlich? WAS habt ihr gemacht (die Leute die evtl. selber im pädagogischen Bereich arbeiten ...)? Eigentlich war mein Plan erst nach Ende meines Studiums im Oktober 2026 mir dann eine Stelle als Sozialpädagoge zu suchen, aber so lange halte ich es in diesem Bereich nicht mehr aus! BITTE gebt mit Ratschläge!

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ich nun in einem Bereich anfange, wo ich später als Sozialpädagoge weiterarbeiten kann! ALLES außer Kita - OGS fällt für mich aufgrund der geringen Stundenanzahl auch raus! Am liebsten wären mir natürlich geregelte Arbeitszeiten - ich könnte mir mittlerweile aber auch Schichtdienst vorstellen!

Bitte ... ich brauche dringend Ratschläge! Was würdet ihr in meiner Situation tun? WAS hat euch geholfen? Ich bin wirklich verzweifelt ...
 
Ich kann Dich nur zu gut verstehen Eine Freundin wurde für ein halbes Jahr aufgrund der KiTa-Belastung krankgeschrieben und hat jetzt einen neuen Job mit älteren Jugendlichen. Wahrscheinlich geht da für Dich auch auf Dauer kein Weg dran vorbei, nach einem anderen Job Ausschau zu halten. Mir geht es momentan in der KiTa gut, bin allerdings auch "nur" als Rentnerin ehrenamtlich ein paar Stunden dort, und bewundere die Hauptamtlichen sehr!! Man hat mich mit offenen Armen ins Team aufgenommen und ist sehr aufgeschlossen, die KiTa ist aber auch echt klasse. Wenn die Kollegen und Kolleginnen nicht zu Deinen eigenen Vorstellungen passen und zwar massiv, dann kannst Du Dich nur selber retten. Ich wünsche Dir viel Kraft und tu Dir, so oft es geht, selber was Gutes!!!!
 
Schwer....

Übrigens Hallo und herzlich Willkommen hier, lieber "Mann für alle Fälle".

Lass doch alle sausen, sie müssen dann zugeben, ( denen egal ist, ob du draufgehst übrigens) dass es ein falsches Konstrukt ist und dass dieses nun zusammenbrechen wird. Nachher bleiben heulende Kollegen, Mütter, Väter übrig und irgendwer wird eine Idee haben, wie sie sich wieder neu aufstellen-müssen...

Was kann passieren? Ganz im Ernst, es wird keiner sterben. Es wird unbequem werden für jene, die du keinesfalls im Stich lassen magst. Sie werden sicher schockiert sein, aber dein Gesundheitszustand wäre denen wurscht, Hauptsache sie verlieren nicht. Halte dir das vor Augen und frag dich, was Priorität hat.
 
Als Soforthilfe würde ich mich fragen, was gegen den riesen Stress hilft- zb wär sicher schon geholfen, dich mental wieder einzukriegen. Dein schusseliger Kollege wird wachsen, wenn er sich nicht immer auf dich verlassen kann, weil du "klein, hilflos, sehr "unstark" bist einige Tage, und dann mitten unter der Arbeit vom Stuhl kippst und dann ein Attest bringst- trau dich, das hilft den anderen, sich dir gegenüber wesentlich rücksichtsvoller zu zeigen, das Gleiche gilt auch bei den anderen allen. Das geht nicht, dass du kollabierst, nur um keinen Kollaps in der Firma auszulösen.
Hab Courage und wage mal nicht zu gefallen. Falle mal aus. Schlaf ein paar Tage durch und dann wird dir schon was einfallen.
 
Bei mir war auch arbeitsbedingt mal komplett eng, das war vor zwei Jahren- der Zufall half mir, ich rutschte so dumm aus, dass ich mir mehrere Muskel einriss und nicht mehr meinen Dienst verrichten konnte- siehe da, es war auf einmal sehr schnell Ersatz da...bei dir wird es auch so sein, man wird sich zu helfen wissen, was bleibt ihnen anderes übrig? Dein Motor raucht bereits, er kündigt dir sowieso auf, wenn du nicht endlich reagierst und auf ihn hörst. Wegen wem und wegen was? Erzähl mal, wer dich so sehen möchte von deinen Mitarbeitern, das will doch keiner, dass du Hops gehst. Man denkt, du kannst, auch wenn du schon rauchst und pfeifst, solange du funktional bist, ist jeder der Meinung, dir gehts so weit gut. Selbst wenn du klagst, du bist nach wie vor gut. Finde den Fehler. Man braucht nur sehen, dass du bleich niedergehst, dann wird dir geholfen werden. Lass dir helfen. Sie springen für dich ein und lassen dich sicher auskurieren. Keiner wird dich "zertreten", krank ist krank.
 
Mir geht es momentan in der KiTa gut, bin allerdings auch "nur" als Rentnerin ehrenamtlich ein paar Stunden dort,
Genial- das wäre ein win-win Projekt! Vielleicht kommen sie auch bei Colfields Ecke auf diese Idee, Rentnerinnen einzubinden, die natürlich zigmal sagen, toll, klasse, das tut mir gut... ehrenamtlich, stundenweise mit Kleinen zusammen zu sein, das kann ich mir für mich auch sehr gut vorstellen, da wäre ich sofort dabei. Ich machs ja, bei meinen Enkel geht das- wie gesagt, ich habe immer das Gefühl, wir profitiern beide voneinander total.
 
Lieber Colfield, einmal, wenn du dich wieder richtig etabliert hast in deinen anderen Zweigen, vergiss nicht, du könntest so ein Projekt entweder ins Leben rufen, es fördern, es ansprechen, es unterstützen, später mal.
Meine Tochter ist im Gemeinderat und zuständig für Familie und deren Belange- das werde ich ihr jetzt erzählen.
 
Hallo colfield,

eine Freundin hatte 1🤐 die gleiche Situation wie du. Sie war am Ende (nach über 20 Jahren beim gleichen AG) auch völlig ausgebrannt und des öfteren krank geschrieben. Mittlerweile ist sie mit ihrem berufsbegleitenden Studium (Soziales Management) fertig und ist "endlich" raus aus der Kita. Sie hatte neben Teilzeit-Arbeit und Teilzeit-Studium noch 3 Kids zu Hause als Alleinerziehende, also nochmal einen Tick mehr Stress.

Meine Gedanken dazu, mit dem was ich über die Jahre bei meiner Freundin miterlebt habe:
- Es ist nicht mehr so lange bis Oktober 2026. Vielleicht hältst du es noch aus, mit ein paar Maßnahmen der Ent-Spannung? Weniger Engagement, weniger Überstunden, mentales Training, viel Spazierengehen usw.
- Eine Bewerbungsphase mit Gesprächen, vielleicht Probearbeiten, Einarbeitung usw. verursacht auch großen Stress. War bei meiner Freundin so, sie hatte auch schon während des Studiums versucht, aus dem Job rauszukommen... ist ihr dann nicht gelungen, eben auch weil ein Wechsel noch mehr Stress für sie bedeutet hätte
- Auch bei älteren Kindern geht es stressig zu, nur anders... die ehemalige Horterzieherin meines kleinen Sohnes erzählte mir damals beim Abschied, dass die Kinder kaum noch auszuhalten sind, weil sie immer respektloser werden und auch die Eltern sind nicht einfacher geworden. Gewalt untereinander sehe ich in Schule/Hort eher noch als Thema als in der KiTa. Ist auch nicht zu unterschätzen
- Natürlich könntest du dir "irgendeinen" Job für die Übergangszeit suchen, im Supermarkt, im Hotel, whatever
- Könntest du evtl. ganz aufhören zu arbeiten und damit dein Studium viel schneller abschließen?
- Wenn du vom Typ her so bist, dass du die Arbeit anziehst, wird dieser Mechanismus dir überall und in jedem anderen Job wieder begegnen. Auch in der später angestrebten Management-Ebene wirst du dann unter Umständen der sein, der für andere mit-macht. Du solltest unbedingt auch daran arbeiten, sonst wirst du auch im nächsten Job ausbrennen. War im Übrigen bei meiner Freundin auch so. Der erste Job im Management war eine totale Katastrophe... sie musste dann nochmal wechseln... jetzt läuft es zwar besser, aber einige Themen wird sie wohl immer und überall haben

Ich wünsche dir alles Gute!
 
aber so lange halte ich es in diesem Bereich nicht mehr aus!
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, diese Gedanken machen es noch viel schwieriger und belastender für dich.
Entweder du bekommst da noch die Kurve oder steigst besser sofort aus.
Wenn man alles nur noch negativ wahrnimmst, muss das nicht immer mit der Realität übereinstimmen.
Natürlich schaue wo du es dir leichter machen kannst, aber versuche manche Sachen auch leichter zu nehmen. Wie zb das Eltern unverschämt oder Kinder frech sind.
Du türmst da in meinen Augen einen riesen Berg an negativen Sichtweisen auf, klar bekommt man davon Bauchweh.
Kannst du noch die schönen Momente wahrnehmen? Nimm dir die Zeit dafür und gibt manche Projekte, Planung und Verantwortung ab.
Wie es Holunderzweig schreibt, wenn du komplett ausfällst, reißt dies ein viel größeres Loch.

Vollzeitjob und Fernstudium ist zudem eine Doppelbelastung.
Es fehlt der Ausgleich und die Ruhezeit.
Das kannst du begrenzt überstehen, aber nur mit einem anderen Vorgehen und Einstellung zur Belastung und den Dingen die halt nicht so toll laufen.
 

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