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Gast
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Ich möchte mich garnicht an den Umgang mit anderen Menschen gewöhnen. Es bereitet mir nur Stress und Unbehagen. Bin ein Eigenbrödler, mag nichts in der Gruppe machen oder sonstiges.
Vielleicht wird es ja für mich so unerträglich, das ich es vorzeitig beende, bevor ich nervlich wieder total am Boden bin.
Kann man das eigentlich abbrechen?
Mach es dir nicht schwerer als nötig! Menschen sind immer um dich herum. Nur kannst du nicht ewig von außen abgeschottet leben und musst mind. einmal im Jahr Kontakt zu ihnen aufnehmen. Es gäbe auch die Möglichkeit, ein Sozialtraining zu machen. Da das bei dir schätzungsweise aber länger als ein halbes Jahr Zeit bräuchte, versucht man es vielleicht auf diese Weise.
Ich hoffe, du hast die Firmenwebseite mal angesehen. Ich habe mir das angeschaut, was ich bei Google gefunden habe und da geht es ums Handwerkliche. Passt das zu dir? Ich kenne ja deinen Werdegang nicht. Jedenfalls klingt es nicht nach einem klassischen Bewerbungstraining. heißt: Es könnte interessant werden.
Wenn man eine Maßnahme anfangen "will", muss man einen Vertrag unterschreiben, sowohl mit dem Träger als auch mit dem Job Center. Darin steht deine Verpflichtung zur Mitwirkung und Mitarbeit. Wenn du dauerhaft krank bist, nichts machst trotz Ermahnung oder sonstige Sachen, darf man dich entsprechend bestrafen und Leistungen kürzen. Es gibt leider kaum eine Möglichkeit, einer Mahnahme zu entgehen, wenn sie läuft. Ein paar Teilnehmer gehen in der Zeit weiterhin zum Sachbearbeiter im JC und berichten, wie die Maßnahme läuft. Manche fühlen sich am Ende des Tages müde, schreiben aber weiter Bewerbungen. Sich zu Gruppen zusammenzurotten und abzulästern kann auch motivieren.
Der Vorteil der Maßnahmen ist, dass die Trainings kurz sind, du etwas lernst und wieder etwas im Lebenslauf stehen hast. Manchmal fühlt man sich betrogen und veralbert, aber das liegt daran, dass die falschen Maßnahmen ausgewählt wurden. Einem 55-jährigen Handwerker ein Bewerbungstraining anzubieten, wenn er körperlich nicht fit ist, passt in meinen Augen kaum. Du solltest eben Gegenvorschläge parat haben, am besten ausgedruckt. Die Sachbearbeiter lassen oft mit sich reden, solange man ihnen klar macht, dass man nicht dumm ist! Außerdem haben die ja ein Interesse daran, dass du endlich einen Job kriegst und geben dir dann auch die Hilfe. Nur Umschulungen sind schwierig ab nem bestimmten Alter.
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Eigenbrötler sein ist okay, aber verbau dir deswegen nicht die Chance. Man kann auch als Nörgler die Suppe probieren, man muss sie ja nicht ganz essen. Ein bisschen Entgegenkommen hilft dir mehr als ständig passiv irgendwo hineingepresst zu werden. Auch eigene Entscheidungen und Aktionen machen glücklicher. Und wenn du bereits eine Krise hattest, dann hast du für die Zukunft gelernt, wie du handeln kannst bei problematischen Situationen. So ein Training reicht nicht aus, kann dich aber an Menschen gewöhnen. Je länger du raus bist, desto schwieriger wird dein Leben und desto fauler bist du auch. Ich empfehle dir noch so etwas wie eien Selbsthilfegruppe oder Freizeitgruppen. Ich bin beim Schach und Wandern und glaub mir, da sind ne Menge Eigenbrödler und teilweise Menschenverachter. Die kommen aber gut mit den anderen aus, auch auf ruhige Art. Alles ist freiwillig.