Hallo Cody,
ich hab deine Frage und einen Teil der Antworten gelesen. Das Wesentliche wurde von den Vorrednern ja schon gesagt. Ich will noch den einen oder anderen neuen Blickwinkel reinbringen.
Bis hierhin war dein Eingangsposting nachvollziehbar:
Die Tatsache, dass ich mit meiner Körpergröße nur auf der 0,5. Perzentile liege und somit 99,5% aller männlichen Gleichaltrigen größer sind als ich, hat mir dann noch den Rest gegeben, auch wenn ich das irgendwie schon vorher geahnt habe. Man fühlt sich schlicht und einfach weniger wert.
Aber danach das hier ist völlig überzogen:
Dies war dann der Moment, wo ich mein Leben aufgegeben habe. Seit Monaten ist mir alles komplett gleichgültig.
Willst du dein Leben(sglück) komplett davon abhängig machen, ob die Mehrzahl der Frauen dich attraktiv findet? Wozu anderen Menschen so viel Macht über dich verleihen? Und was juckt dich die Meinung der "meisten Frauen" (die du wahrscheinlich sogar falsch einschätzt, wie die Antworten hier zeigen), wenn du eine findest, mit der du glücklich bist? Nehmen wir mal an, ein Mensch hat irgendeine Behinderung, die eine Partnerschaft unmöglich macht. Ist das Leben dieses Menschen dann wertlos in deinen Augen?
wenn ich ehrlich bin sehe ich eine Körpergröße von 1,60m als Mann durchaus als eine Größe, für die man sich durchaus schämen sollte/müsste/könnte.
Was ist mit Menschen, die das ganz anders sehen? Die es unnötig finden, sich für etwas zu schämen, für das man nichts kann? Sind die weniger realistisch oder naiver als du? Was ist mit Menschen, die es geschafft haben, sich nicht mehr für etwas zu schämen, wofür sie sich anfangs total geschämt haben (z.B. Entstellungen, Behinderungen)? Könnten das Vorbilder sein? Vielleicht sogar Vorbilder, die du bewusst suchst (z.B. in Büchern oder im Internet)?
Also falls da noch etwas mit Medikamenten machbar ist und die Ärzte mich fragen, ob ich diese Medikamente nehmen möchte, werde ich dies auch tun, ganz egal, wie schädlich diese dann sind. Die Nebenwirkungen und die gesundheitlichen Folgen sind mir bekannt, interessieren mich jedoch nicht.
Falls mich diese Medikamente dann gesundheitlich kaputt machen, dann ist es eben so. Dann hab ich es halt probiert, noch die 1,68m-1,70m (je mehr desto besser) zu erreichen und bin dann halt eben gescheitert.
Ich würde auch sagen, dass das eine sehr dumme Einstellung ist. Du riskierst, viele gute Dinge im Leben zu verlieren, weil du auf eine Sache total fixiert bist und sie als Bedingung zu deinem Glück siehst. Glaub mir, es ist nicht die Bedingung.
Es gibt doch Studien, wo man Menschen nach Schicksalsschlägen wie z.B. Unfällen befragt und ihr Glücksgefühl gemessen hat. Ergebnis: Auch Menschen, die z.B. im Rollstuhl gelandet sind, sind später ähnlich glücklich wie vorher. Genauso Lotto-Gewinner. Man passt sich an an das neue Leben. Wenn jemand im Rollstuhl zufrieden sein kann, dann kannst du es auch. Vor allem kannst du ja noch alles schaffen, was du dir wünschst, auch wenn es etwas schwieriger ist.
Du hast zwar recht, wenn du sagst, Promis kann man nicht mit dir vergleichen. Aber vielleicht gibt dir dieser angeborene Nachteil im Leben ja den nötigen Ehrgeiz, um etwas Besonderes im Leben zu leisten?
Ich will doch nicht umsonst 70km zu dieser Uniklinik fahren.
An der Stelle musste ich lachen. 70 km sind gar nichts, wenn man wegen was Wichtigem zu irgendwelchen Ärzten fährt.
Zum einen will ich meine Endgröße wissen und zwar schriftlich
Genau, dein Schicksal schwarz auf weiß!
Was ich sagen will: Du siehst das momentan anscheinend alles sehr verbissen. Versuch, ein bisschen lockerer an die Sache ranzugehen. Nimm die Erfahrungen und Meinungen, die andere dir hier schildern, ernst und nimm sie als Grundlage, deine extreme Ansicht zu überdenken.
Du hast keine Schmerzen, du bist nicht stark eingeschränkt, du hast noch alle Chancen im Leben, du hast nur in einer Hinsicht einen Nachteil, den du aber kompensieren kannst und von dem unklar ist, wie sehr er eigentlich ein Nachteil ist. Da haben andere größere Päckchen im Leben zu tragen. Wenn ich böse wäre, könnte ich sagen: viel Jammerei auf hohem Niveau. Aber das bin ich ja nicht, also sag ich das nicht.
Noch eine Anregung: Es gibt ja auch Partnerbörsen für Menschen mit allen möglichen Einschränkungen oder Auffälligkeiten. Vielleicht gibt's auch eine Partnerbörse für kleine und kleinwüchsige Menschen, oder diese sind auf anderen Börsen per Filterfunktion zu finden. Du kannst dich ja dort mal umtun, um vielleicht nur mal zu sehen, dass du nicht völlig allein und unbegehrt in der Welt stehst. Bestimmt gibt es auch entsprechende Foren, Vereine und Treffen, auch das ein Ansatzpunkt. Wahrscheinlich findest du dort auch Vorbilder, die besser damit umgehen, oder du kannst kleine Männer fragen, wie sie damit umgehen oder wie ihre Erfahrungen mit Frauen sind. Es ist wie mit vielem im Leben: Mit der Zeit gewöhnst du dich dran, lernst damit besser umzugehen und wirst gelassener.
Ich wünsche dir, dass du in zehn Jahren über dich selbst und deine Verbissenheit lachst und den Kopf schüttelst, wenn du deine Beiträge hier nochmal liest.
Viel Glück.