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Feminismus auf abwegen?

G

Gelöscht 60553

Gast
Ich sage nicht, dass ich machohaftes Verhalten von Männern toll finde, aber ich habe, glaube ich, gelernt drüber zu stehen. Das hat lange gedauert.
Heute stellt man sich einfach hin (auf Social Media) und wertet andere ab.
Ich.bin.so.unfassbar.froh.darüber,
dass es heute so viele Frauen gibt, die die sozialen Medien als Plattform nutzen, um Frauen, vorallem auch jungen Frauen zu zeigen, dass dieses toxisch-männliche Verhalten nicht normal ist und wir sowas nicht erdulden müssen. Es war so unglaublich schädlich für mich als junges Mädchen zu denken Männer müssen halt so sein und das ich mich unterzuordnen habe. Das hat mein Selbstbewusstsein völlig zerstört und ich habe mich so unfassbar wertlos gefühlt. Damals hat ja keiner was dazu gesagt. Frau hat es gefälligst als Kompliment zu nehmen, wenn sie ungefragt angemacht, angegrabscht oder für ihr Äußeres beleidigt wird! 🫠
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
@Rose doch, klar. Ich sag bloss, ich bin vielleicht eine andere Generation. Da gab es noch kein Aufspritzen und Operieren.
Ich persönlich finde das schon anti- feministisch.
Ich finde, Frau soll sich so wohl fühlen dürfen, wie Gott sie gemacht hat.
Warum das ganze Theater um Äusserlichkeiten? Ich sag nicht, dass ich nicht auch Komplexe habe.

Ich fand und finde halt Alice Schwarzer toll. Ich weiss, viele finden sie beknackt. Ich find sie authentisch. DAS gefällt mir.
Na ja, eben: warum das Theater um Äußerlichkeiten? Warum ist es "nicht authentisch" sich aufzubrezeln wie aus dem Tuschkasten gefallen? Das ist doch auch eine Bewertung aufgrund von Äußerlichkeiten 😉
(Damit meine ich nicht persönlichen Geschmack, sondern die Wertung antifeministisch und nicht ernst nehmen).

Ich begreife Feminismus als Wahlfreiheit, den eigenen Lebensweg zu finden, egal, ob Karrierefrau/ Mann oder Mutter/Vater am Herd mit 5 Kindern. Sich selbst und das Leben so gestalten, wie sie/er es selbst möchte. Auch für Männer die Erlösung davon, einem bestimmten Stereotypen entsprechen zu MÜSSEN (nicht nicht zu dürfen!)
 

Enie

Aktives Mitglied
Fantafine meinte:
Na ja, eben: warum das Theater um Äußerlichkeiten? Warum ist es "nicht authentisch" sich aufzubrezeln wie aus dem Tuschkasten gefallen? Das ist doch auch eine Bewertung aufgrund von Äußerlichkeiten
Zum Vergrößern anklicken....
Ich finde das Aufbrezeln nicht authentisch. Man verbirgt etwas.
Kein Theater ums Aussehen sieht für mich so aus: aufstehen, Gesicht waschen, Brille auf die Nase und ab die Post.

Ich hätte halt gedacht und gehofft, dass Frauen eine Generation nach mir selbtbewusster sind, als dass sie sich so "anmalen" müssen.
Stattdessen ist's mit Schminke etc. schlimmer denn je!
Das finde ich nicht gerade feministisch und halt etwas enttäuschend. Ich frage mich, wo ist das feministische Gedankengut der 70er, 80er Jahre hin?

Fantafine meinte:
Ich begreife Feminismus als Wahlfreiheit, den eigenen Lebensweg zu finden, egal, ob Karrierefrau/ Mann oder Mutter/Vater am Herd mit 5 Kindern. Sich selbst und das Leben so gestalten, wie sie/er es selbst möchte.
Zum Vergrößern anklicken....
Feminismus bedeutet für mich auch, seinen Körper anzunehmen, stolz darauf zu sein, Diversität zulassen bzgl. Körper, andere Frauen unterstützen, sich nicht abwerten zu lassen für die eigene Intelligenz.... und so vieles mehr.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich finde das Aufbrezeln nicht authentisch. Man verbirgt etwas.
Kein Theater ums Aussehen sieht für mich so aus: aufstehen, Gesicht waschen, Brille auf die Nase und ab die Post.

Ich hätte halt gedacht und gehofft, dass Frauen eine Generation nach mir selbtbewusster sind, als dass sie sich so "anmalen" müssen.
Stattdessen ist's mit Schminke etc. schlimmer denn je!
Das finde ich nicht gerade feministisch und halt etwas enttäuschend. Ich frage mich, wo ist das feministische Gedankengut der 70er, 80er Jahre hin?


Feminismus bedeutet für mich auch, seinen Körper anzunehmen, stolz darauf zu sein, Diversität zulassen bzgl. Körper, andere Frauen unterstützen, sich nicht abwerten zu lassen für die eigene Intelligenz.... und so vieles mehr.
Na ja, aber so gibt es ja keine Diversität, wenn jede(r) nur "naturbelassen" existieren "darf", um feministisch unterwegs zu sein. Ich weiß nicht, ich persönlich kann dem Gedanken "nicht feministisch wegen Lippenstift" nichts abgewinnen. Damit bevormunde ich die Frauen ja wieder. Wo bleibt denn da die Wahlfreiheit?

Ich habe schon junge Frauen kennengelernt, die aufgebrezelt daherkommen wie vom roten Teppich gefallen und die so dermaßen unabhängig, stark und selbstbewusst ihr Leben leben, dass denen niemand die Butter vom Brot nimmt. Die machen ihr Ding und wissen genau, wo es lang geht. Aufgrund von Äußerlichkeiten auf grundlegende Eigenschaften zu schließen, fände ich eigentlich sogar antifeministisch (Entschuldigung, ich meine das gar nicht böse).

Aber ich finde, auch dass wir so unterschiedliche Auffassungen darüber haben, ist völlig in Ordnung und kann ich so stehen lassen. Wie gesagt, Diversität 😉
 

Enie

Aktives Mitglied
Mit Diversität meine ich klein gross dick dünn alt jung gelockt glatt schmal breit rund oval rechteckig etc.
Nur weil jmd Lippenstift trägt heisst es ja nicht, das er nicht unabhängig ist.
Ich finde dezentes Make-up auch schön.
Ich meine eher die Vereinheitlichung der Menschen, wie sie auf Social Media statt findet.

Ist nur meine persönliche Meinung und ich bin mir bewusst, dass jüngere und junge Menschen das anders sehen.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Zurück zur Eingangsfrage: Schaut man sich auf der Welt um, hat man nicht den Eindruck, dass die Gleichstellung der Geschlechter erreicht worden wäre. Allein der Druck, dass es aus der Zeit gefallen scheint, Posten ausschließlich mit Männern zu besetzen, bringt Firmen inzwischen etwa dazu, ganz gezielt nach Frauen Ausschau zu halten.

In etlichen Ländern dürfen Frauen kaum eigene Entscheidungen treffen, im Iran werden die Proteste mutiger Frauen niedergeknüppelt. In einigen westlichen Ländern gibt es einen Rückfall in alte Zeiten, in den USA etwa wurden restriktive Abtreibungsgesetze erlassen.

Frauenrechte sollten doch eigentlich einfach nur ein anderes Wort für „Menschenrechte“ sein. Und ich denke definitiv nicht, dass es ausschließlich eine Aufgabe der Frauen ist, sich für diese Rechte stark zu machen.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Kommt es euch auch so vor, dass der Feminismus heute irgendwie auf einem falschem weg ist?
Früher stand Feminismus für die Forderung nach der Gleichberechtigung der Frauen. Diese wurde auch spätestens in den 2000er Jahren weitestgehend auf allen Ebenen erreicht. Für mich zählt die "metoo"- Bewegung auch noch dazu. Aber heute treten Feministinnen für gendern ein, anstatt sich um die "gender-gap" zu kümmern. Richtigen Feminismus sieht man in Westeuropa fast gar nicht mehr. Was sind Eure Gedanken dazu?
DEN Feminismus gibt es heute so nicht, es gibt zig Strömungen und Auslegungen. Von Gleichberechtigung sind wir noch weit weg. Leider auch oft verwechselt mit Gleichmachung.

Ich empfinde die Diskussion hier teilweise als ziemlich aufgeregt, konstruiert und eine bevormundende Haltung transportierend.

@Enie 's Beiträgen kann ich mich anschließen. Mir fehlt das SELBSTbewusstsein, der SELBSTwert, die SELBSTliebe, SELBSTannahme bei normalen, gesunden Menschen, die sich durch unnötige Eingriffe optisch verändern müssen, um mit sich leben zu können.
Das eigene Selbst nicht annehmen zu können, vielfach als nicht genug annehmbar für andere zu sehen.
Mir fehlt da auch Würde.
Mit Feminismus geht das alles für mich nicht zusammen.

Egal, welches Schönheitsideal gerade gesellschaftlich transportiert wird - von wem eigentlich? Wer ist "die Gesellschaft"? Wer erzeugt solche Ideale und baut Druck auf? ...also, egal, welches Schönheitsideal gerade dominiert, wenn die Anpassung daran soweit geht, dass Spritzen, Skalpelle usw. zum Einsatz kommen, zeigt mir u.a. das, dass unsere Gesellschaft falschen Werten hinterherrennt, sich verlaufen hat. Aber das zu vertiefen würde zu weit führen.

Ich kann, mir meiner Selbst bewusst, auf Heels oder in Barfußschuhen herumlaufen, mich auf meine Mutterrolle oder das Berufsleben eine "Karriere" konzentrieren, problemlos sagen, dass Männer im Schnitt körperlich stärker sind und mir gerne Getränkekisten und schwere Tüten abnehmen lassen. Ich kann monogam leben oder polyamor oder wie immer ich möchte.
Mich schminken, ungeschminkt herumlaufen, meine Weiblichkeit bewusst einsetzen, weil mir danach ist, Ökoklamotten tragen, auf tiefen Ausschnitt und figurbetonte Kleider setzen.
Sex und Liebe als untrennbare Einheit sehen. Oder abends weggehen, einen Mann anflirten und mit ihm eine heiße Nacht verbringen.
Weil ich es kann. Weil ich will.
DAS ist u.a. für mich Feminismus. Und viel mehr.

Und der Weg ist noch weit. Vorallem, weil bereits Erkämpftes angegriffen wird, eine misogyne Haltung viel zu oft anzutreffen ist.
Männer gleichzeitig viel zu häufig eine Opferhaltung transportieren. Eine komplexe Verknüpfung, die hier auch zu weit führen würde.

Beruflicher Aufstieg, Einkommen, Kinderbetreuung, finanzielle Absicherung, Haushalt, Doppel- oder 3-fach-Belastung, frauenfeindliche Sitten, die von außen ins Land getragen werden und dann der Blick in andere Länder - für Gleichberechtigung muss weiter gekämpft werden. Ein langer Weg.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Der #Lindemann geht gerade viral und wenn wir mal auf die Kunstszene schauen, wird auch dort ganz aktuell immernoch Gewalt gegen Frauen verherrlicht.
Ja.
Und noch immer feiern Menschen, und mir völlig unverständlich eben auch Frauen, solche Künstler, die misogynen Mist verbreiten!
Nicht wenige davon sehen sich als Feministin.
Wie geht das zusammen?
 

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