Da ist ja einiges schief gegangen.
Also, du findest raus, dass deine Frau dich übel hintergangen hat, bleibst aber aus finanziellen Gründen bei ihr:
"Anstatt sich zu trennen, bin ich jedoch geblieben, weil wir ein gemeinsames Haus haben, selbstständig sind und alles eng miteinander verbunden ist. Sich spontan zu trennen, wäre für mich der finanzielle Untergang gewesen und ich hätte meine Arbeit von 11 Jahren weggeworfen. Diese Abhängigkeit bereue ich zutiefst, aber konnte nichts daran ändern..."
Ok, du bist also geblieben. Aber statt dass ihr eure Defizite klärt und euch wieder zusammenrauft, fängst du selber an, fremdzugehen.
"Es läuft eigentlich alles schief, was man sich vorstellen kann. Dennoch haben ich und meine Frau uns letztes Jahr für ein gemeinsames Kind entschieden nach 17 Jahren Beziehung in einer Phase, wo es ein wenig besser lief."
Da fehlt mir jegliches Verständnis. Wie kann man denn in so eine kaputte Beziehung noch ein Kind involvieren und erwarten, dass sich irgendwas bessert?
"Ich muss dazu sagen, dass ich wohl in dieser Ehe verblieben wäre, auch wenn es hart geworden wäre... nur diese Frau, hat mir so viel gegeben und will unbedingt eine Zukunft mit mir. Ich bin ihr absoluter Traummann. Da überlegt man sich das natürlich genau, ob ein Neuanfang vielleicht besser wäre. Auch beruflich würde sie mit mir an einem Strang ziehen und in meiner Firma arbeiten, sich voll nach mir richten, was meine Zukunftsängste eliminieren würde."
Was hat sich geändert, dass die Trennung jetzt nicht mehr dein finanzieller Untergang wäre?
Du bist übrigens total naiv. Denkst du wirklich, diese neue Frau wird sich auch dann noch "voll nach dir richten", wenn du nicht mehr ihr vergebener "Traummann" bist, sondern ihr eigener Alltagsmann? Die wird sehr schnell eigene Ansprüche anmelden, sobald du bei ihr bist, will vielleicht auch bald ein gemeinsames Kind.
Wobei du dich nicht so wichtig nehmen solltest.
"Doch dann sehe ich immer wieder meine kleine Tochter und mache mir Vorwürfe, dass ich ihr ihre Zukunft nehmen würde ohne Vater"
Sie hat auch ohne permanent anwesenden Vater eine Zukunft. Auch getrennte Eltern können sehr wohl beide für ihr Kind da sein. Für Kinder ist es schlimmer, mitzukriegen, dass die Eltern unglücklich miteinander sind und nur ihretwegen zusammen bleiben. Das sind Ausreden von dir.
Du bist nämlich nur zu feige, um tatsächlich Nägel mit Köpfen zu machen. Schnapp dir die junge Frau und schau, was draus wird.
"oder sollte ich besser jetzt die neue Chance ergreifen, um später nicht wieder auf die Fresse zu fallen?"
Das kann dir keiner garantieren. Da du jetzt allerdings alle deine Hoffnungen in sie projizierst, ist die Gefahr hoch, dass diese Geschichte der Realität nicht lange standhalten wird.