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Frau setzt mich zunehmend wg Jobwechsel und Kinderwunsch unter Druck

Luis

Aktives Mitglied
Hallo also ich weiß langsam nicht weiter und brauche unabhängige Meinungen und Rat. Gefühlt sind alle aktuell nur auf Seite meiner Frau und versuchen mich mit unter Druck zu setzen, dass sie ja recht hätte und voran machen soll. Ich spiele aber sogar mit dem Gedanken, mich zu trennen.

Zur Situation, ich bin 37 und meine Frau um einiges jünger, 28. Wir haben uns vor 6 Jahren auf der Hochzeit von einem sehr guten ehemaligen Kollegen kennen gelernt, ich war Trauzeuge, sie die Schwester der Braut. Wir haben uns super verstanden und die Nummern ausgetauscht. Dann hat sich rausgestellt, Sie gerade mal 22 und ich 31, dachte zuerst Uff das könnte problematisch werden wegen dem Unterschied. Dazu noch, Ich bin beruflich halt sehr viel unterwegs, habe auch teilweise Auslandseinsätze aber dazwischen bin ich dann immer einige Wochen am Stück zu Hause. Das hab ich von vorn herein erzählt, sie fand das sogar toll und meinte sie will eh keinen der ständig hinter ihr her ist, sie braucht auch ihren Freiraum. Da hat sie noch studiert und wollte dann in Zukunft auch einen Job mit Reisetätigkeit ausüben.

Wir lernten uns besser kennen und kamen zusammen, die Treffen waren regelmäßig aber halt mit größeren Abständen eben wegen Job. Sie hat da noch in einer WG gewohnt und ich hab ihr angeboten, bei mir einzuziehen da ich eh so wenig zu Hause bin und es super lief zwiachen uns. Gesagt getan, es lief weiterhin gut. Nach 3 Jahren war sie fertig mit Studium und bekam eine Jobzusage im Ausland. Sie hat den Job angenommen, ich fand es unglaublich schade und war auch extrem traurig, da es das Ende für uns bedeutete, sie meinte auch Fernbeziehung wird nicht klappen, ich sah es genauso, also trennten wir uns schweren Herzens. Aber bereits nach wenigen Wochen sagte sie, dass es nichts für sie war und kam nach 3 Monaten wieder nach Deutschland, nahm hier einen Job lediglich mit gelegentlichen Dienstreisen an. Wir kamen wieder zusammen, denn die Trennung fiel uns ja beiden schwer, unsere Beziehung vorher war gut, hatten nach wie vor Gefühle füreinander.

Ich war inzwischen 35 und froh sie wieder zu haben, hatte Torschusspanik, ich würde sonst nie wieder eine finden, die so ein Leben mitmacht und meinen Job so toleriert. Ich machte ihr einen Antrag.

Wir haben viel im Vorhinein gesprochen, wie wir die Zukunft vorstellen. Sie meinte, sie will frühstens mit irgendwas über 30 vielleicht mal Kinder. Sie hätte nicht dafür studiert, um schnell Kinder in die Welt zu setzen, sie mag ihre Unabhängigkeit und liebt das Reisen. Ich wäre dann demnach Ü40 wenn Kinder geplant wären und würde mich in dem Alter auch eh in einen Dienst an nur einem Ort, ohne Auslandeinsätze, versetzen lassen.

Wir heirateten relativ schnell und ohne großes Tamtam. Dann fing wenige Monate später schon das Drama an, das nun seit bald 2 Jahren weitergeht: Ihr Arbeitsvertrag wurde nicht verlängert, sie nahm schnell einen neuen Job, wurde da in der Probezeit gekündigt und ist seitdem arbeitslos. Ab da war sie nur noch frustriert und wünschte sich plötzlich Kinder, jetzt sofort, am Besten gestern.

Als ihre Schwester dann auch noch schwanger wurde, da wurd ihr Kinderwunsch nur noch größer, dabei war sie zu dem Zeitpunkt gerade 26 und eigentlich noch weit vor unserer vereinbarten Zeitplanung. Sie will auch, dass ich meine Arbeit entweder sofort wechseln oder mich versetzen lassen soll, sodass ich nur noch auf einer Dienststelle tätig bleibe. Habe das Zweite in Erwägung gezogen und mein Interesse bekundet, es würde bedeuten wenn es so schnell wie möglich auf eine beliebige Stelle bundesweit wäre, müssen wir umziehen. Das will sie auch nicht und warten bis sich eine solche Stelle in der Nähe ergibt möchte sie auch nicht.

Fast jeden Tag ist hier seitdem Terror, sie weint oft, mault mich an. Wenn ich wieder dienstlich weg muss für mehrere Wochen, ist sie tagelang davor schon wütend auf mich, meint ich soll erwachsen werden und die Paar Jahren machen doch nichts aus, sie will nicht warten sondern eben jetzt Kinder, sie hat ihre Prioritäten geändert, hat alles anders vorgestellt als es kam. Wenn ich sie liebe, soll ich endlich mich gegen meine Arbeit für sie entscheiden, kündigen und einen Job an einer festen Stelle in der Nähe suchen.

Es geht sogar soweit, dass sie nun anscheinend ohne meines Wissens die Pille abgesetzt hat. Ich sah im Müll ein paar benutzte Tests, dachte das waren Schwangerschaft Tests, es stellte sich raus, dass es Tests zur Bestimmung der fruchtbaren Tage sind.

Ich weiß echt nicht weiter, alle in meinem Umfeld sind eher auf ihrer Seite, meinen ich werd ja auch nicht jünger und bin doch sowieso so viel älter als sie. Ehrlich gesagt mit diesem ständigen unter Druck setzten, Psychoterror und dazu jetzt Vertrauensmissbrauch bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob es die richtige Wahl war, sie zu heiraten. Meine Gefühle für sie haben sich massiv geändert. Hatte jemand schon sowas erlebt? Wie seht ihr von Außen die ganze Sache?
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Einen Partner an seiner Seite zu haben, der seine eigene Agenda verfolgt und garnicht merkt, wie sehr das das Vertrauen belasten kann, kann einem das Leben echt schwer machen. Noch komplizierter wird es, wenn Du etwas "richten" sollst, das sie selbst nicht wirklich auf die Reihe bekommt. Und dann ist die Sache mit den Tests noch das I-Tüpfelchen. Partnerschaftlich finde ich das auch nicht mehr.

Aber klar sollte Dir sein, dass Kompromisse sinnvoll sind, aber eben nur mit dem richtigen Partner.

Für das Absetzen der Pille kann es verschiedene Gründe geben. Vielleicht versucht sie eine andere Verhütungsmethode, die sie weniger körperlich belastet?

Schlussendlich musst Du Dich wirklich fragen, ob sie die Frau ist, mit der Du Kinder willst. Deine Torschlusspanik sollte dabei in den Hintergrund treten. Solltest Du nicht wirklich "Ja" zu ihr sagen können, mit all diesem ganzen Gedöns, dann heißt das "Nein". Wenn Du den Rest Deines Lebens ihre Erwartungen erfüllen musst, was bleibt dann noch für Dich?
 
K

Krötenprinzessin

Gast
Ich (als Frau) sehe es wie Du. Bei ihr hat sich viel geändert, allerdings klingt es eher nach Frust über die unfreiwillige Arbeitslosigkeit.

Mit dem Vertrauensbruch hätte ich Probleme. Das wäre für mich keine Basis für eine Beziehung.

Selbst wenn Du Kinder wollen würdest, finde ich die Umstände so sehr unpassend. Ich würde das Gespräch suchen, aber mir die Option, die Beziehung zu beenden, wenn Ihr nicht auf einen Nenner kommt, offen lassen.
 
G

Gelöscht 127254

Gast
Ich weiß echt nicht weiter, alle in meinem Umfeld sind eher auf ihrer Seite, meinen ich werd ja auch nicht jünger und bin doch sowieso so viel älter als sie. Ehrlich gesagt mit diesem ständigen unter Druck setzten, Psychoterror und dazu jetzt Vertrauensmissbrauch bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob es die richtige Wahl war, sie zu heiraten. Meine Gefühle für sie haben sich massiv geändert. Hatte jemand schon sowas erlebt? Wie seht ihr von Außen die ganze Sache?
Aufgrund der o. g. Sachlage halte ich ein Zusammensein nicht für sinnvoll. Wenn man an die Zukunft denkt, wer weiß, welche Geschütze sie da noch auffährt. sie bekommt ihr Leben nicht auf die Reihe und jetzt bist du dran, ihr Leben hinzubekommen. Das funktioniert nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Portion Control

Urgestein
Ich weiß echt nicht weiter, alle in meinem Umfeld sind eher auf ihrer Seite, meinen ich werd ja auch nicht jünger und bin doch sowieso so viel älter als sie.
Dein Umfeld ist ja noch lustiger als deine Frau.
Du bist zu Recht nicht bereit Kinder mit einer arbeitslosen Frau zu bekommen. Und das begreift keiner?
Den Spielball mit dem erwachsen werden würde ich aber mal ganz schnell zurückspielen.

Sie ist studiert aber findet keine Arbeit? Wo gibt es denn sowas?
Und nun schlägt dieser typische Emanzipationsgedanke durch...Heimchen am Herd ist dann wohl doch was ganz nettes wenn man mal so drüber nachdenkt. Muss mich weder um Job noch um die Familienversorgung kümmern.

Ich könnte mich diesem Druck und ungerechtfertigten Psychospielchen nicht täglich aussetzen. Ich würde mich scheiden lassen.
 
G

Gelöscht 129160

Gast
Man könnte zu der Einschätzung kommen, dass du ein bisschen Mittel zum Zweck für deine Frau bist.

Du bist viel weg -> Das ist OK, solange es in ihre Pläne passte
Sie hat einen Job im Ausland -> Nimmt sie an und ihr trennt euch
Der Job funktioniert nicht -> Sie kommt wieder zurück und ihr seid wieder zusammen
Der aktuelle Job funktioniert nicht -> Sie will Kinder
Du bist viel weg -> Ist nicht mehr OK, weil sie andere Pläne hat

Du wirst anscheinend nie so richtig gefragt, zumindest kommt es so 'rüber. Die Pille eigenständig abzusetzen ist ein massiver Vertrauensbruch. Auch dabei ist ihr deine Meinung offensichtlich relativ egal.
Du müsstest für dich entscheiden, ob es so OK ist, dass sie den Ton angibt und die wichtigen Entscheidungen trifft. Dann würde ich mich aber auch darauf einstellen, dass es so weiter geht im Leben. Zweites Kind, Hauskauf, alles ihre Entscheidungen und wenn du nicht spurst, geht der Psychoterror los.
Wenn das nicht dein Weg ist, müsstest du jetzt klare Kante zeigen. Es gab eine klare Absprache, ab wann Kinder angesagt sind und wenn das auch noch dein Plan ist, dann würde ich daran festhalten. An ihrer Reaktion siehst du dann, wie sie eure Beziehung sieht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Portion Control

Urgestein
Man könnte zu der Einschätzung kommen, dass du ein bisschen Mittel zum Zweck für deine Frau bist.

Du bist viel weg -> Das ist OK, solange es in ihre Pläne passte
Sie hat einen Job im Ausland -> Nimmt sie an und ihr trennt euch
Der Job funktioniert nicht -> Sie kommt wieder zurück und ihr seit wieder zusammen
Der aktuelle Job funktioniert nicht -> Sie will Kinder
Du bist viel weg -> Ist nicht mehr OK, weil sie andere Pläne hat
Kam mir auch so vor.

Was ich problematisch finde: Im Grund hat sich ihr Kinderwunsch scheinbar vor allem deswegen vorverlegt, weil sie beim Job gestrandet ist. Das hat natürlich irgendwie einen komischen Beigeschmack. Dass sie dann aber zumindest irgendwas weiterbringen will sozusagen, kann ich auch irgendwie verstehen, denn Kinder waren ja grundsätzlich mal geplant. Nur später.
Wenn sie etwas weiterbringen möchte dann sollte sie Bewerbungen schreiben.
Sie ist fast 30 und hat bisher so gut wie noch keine Referenzen.
Wann soll sie damit beginnen? Nachdem sie zig Jahre lang den Nachwuchs betreute, nachher dann mit fast 40?

Das riecht so typischerweise nach "immer Hausfrau"!
Einfach weil es bequemer ist und die Care arbeit zu Hause nicht mit Jobs zu vergleichen ist. Das hat sie in dieser kurzen Zeit durchaus gelernt. Oder warum bewirbt sich jemand junges mit Studium nicht?

Was ich aber null verstehe, wieso du dann vorzeitig einen Job, den du gut findest, aufgeben sollst. Klar, ist es viel besser, wenn du in der Nähe bist. Aber dir was völlig anderes suchen, nur damit du vor Ort bist, das finde ich schon auch etwas kurzsichtig. Wenn sie denn Kinder unbedingt will, könnte sie das doch auch im derzeitigen Setting verwirklichen.
Weil es offenbar so zu laufen hat wie sie es möchte.
 

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