Danke, endlich mal jemand, der ausspricht und ehrlich zugibt. Was aber macht man dann mit seinem partner, wenn der nicht mehr attraktiv genug ist, optisch? Austauschen? Betrügen? Oder beim Sex an eine andere denken?
Also, wenn man eine Partnerin hat, die mit einem älter wird. Wenn man keine hat, so sucht man sich eben genau die, welche im Beuteschema liegt. Logisch. Aber wenn man durch das eigene Alter mit über fünfzig keine von zwanzig mehr bekommt. Was dann? Außer man ist reich oder die gute hat einen Vater / Großvaterkomplex. Was dann? Bordell?
Danke, das sind genau meine Gedanken...und meine "Probleme" als Mann (inzwischen getrennt). Bin sehr sexorientiert, habe aber als 56j Mann seit fast 3 Jahren null Sex.
Als ich noch mit meiner Ex zusammen war, ging das Sexleben nach gut 7 Jahren sehr deutlich zurück. Ich hatte kaum mehr Lust auf sie: zu viel Alltag, zu viel Ärger, Nörgelei, Streit und immer gleicher, einseitiger Ablauf, sie war selten reizvoll für mich, auch optisch. Ich flüchtete - auch wegen nachlassender Potenz, die ich dann nicht auch noch vor ihr "ausbreiten" mochte - in SB-Fantasien, und zwar häufig. An eine andere denken beim Sex reichte da nicht. Und betrügen war nie ein Thema. Irgendwann war dann nichts mehr zu kitten, auch wenn es nicht nur am Sex lag, aber es war sicher ein größerer Faktor.
Eine neue Beziehung möchte und kann ich nicht aufbauen, und als mich ein Bekannter kürzlich zum Abendessen einlud und außer seiner Frau nur noch eine gleichaltrige Freundin da was, musste ich ein für alle Mal feststellen, dass ich wohl nie mehr Sex haben werde. Diese Frau sah einfach aus wie eine
sehr alte Dame - dieses Selbstbild habe ich bis heute nicht von mir. Aber gut möglich, dass es andere haben. D.h. eine deutlich jüngere Frau, die mich noch reizen könnte, bekomme ich bestenfalls im Bordell...(aber das hat mit Sex ja nichts zu tun, was da passiert).
Das Abflauen des sexuellen Interesses in einer langjährigen Beziehung ist nun mal unausweichlich. Oft geht das auch Hand in Hand: man liebt sich noch, aber der Sex verschwindet aus dem gemeinsamen Leben. Früher war das der Normalfall und ich denke, mit Ü50 waren Eheleute grundsätzlich sexlos. Heute ist die ganze Gesellschaft so sexualisiert, dass man sich dem Gedanken kaum entziehen kann, etwas zu verpassen.
Als Mann schaffst du es dann tatsächlich kaum, eine Frau dieses Alters optisch so anziehend zu finden, dass du mit ihr schlafen möchtest: sooo potent bist du nicht mehr, und die Attraktivität der Frau liegt jenseits dessen was du in Medien siehst und dir in deiner Fantasie vorstellst. Das - ich nenne es mal "vanilla" - Sexleben funktioniert nicht mehr, diese reine Lust auf den Körper des/der anderen verschwindet nach wenigen Jahren bereits in recht jungem Alter. Da müssen tatsächlich "härtere Kaliber" ran. Nicht umsonst sind die meisten Fetischisten, Crossdresser, BDSM-Anhänger etc. ältere Semester. Die Lust verlagert sich vom Körper der Partnerin als Objekt der Begierde mehr hin zur Psyche, zum Geist und zum Rollen-Verhalten der Partnerin. Wer diesen Schritt nicht hinbekommt, wird einfach weniger bis gar keinen Sex mehr haben.
Als Single, ob Mann oder Frau, wird es mit ü50 sehr unwahrscheinlich, jemanden zu finden, der/die ähnliche Vorlieben teilt UND einem gefällt - was ja für das Aufkommen sexueller Erregtheit gerade beim Mann nicht unwesentlich ist.
