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Freie Bahn für Beamte?!

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Ja Violetta, manche Zweige im Beamtentum, wie Polizisten oder Lehrer, arbeiten tatsächlich, und haben einen harten Job.

Aber vergleiche das mal mit dem Gehalt eines Altenpflegers, Krankenschwester, Kindergärtner.

Gibt es da einen einzigen Grund, zu sagen, nein, nur die Beamten haben es verdient, kostenlos zu fahren?

Nenne mir bitte einen Grund, warum.

Ausser dass Politiker eben auch alle Beamte sind und sich bedienen.


Wenn ich nur an diese Diätenerhöhung über Nacht denke.
 
I
Nicht immer ist der Staatsdienst die "bessere" Alternative. Es gibt durchaus Berufszweige, da wäre man in der freien Wirtschaft besser gestellt.

Dazu kommt noch, dass viele Menschen zwar im Staatsdienst angestellt sind, aber trotzdem nicht verbeamtet (so wie ich z.B.). Da hast du die Nachteile des Staatsdienstes, aber nicht die Privilegien des Beamtentums.

Das gibt es auch bei immer mehr Lehrern, die erst später in den Schuldienst einsteigen...
 
Dazu kommt noch, dass viele Menschen zwar im Staatsdienst angestellt sind, aber trotzdem nicht verbeamtet (so wie ich z.B.). Da hast du die Nachteile des Staatsdienstes, aber nicht die Privilegien des Beamtentums.

Das gibt es auch bei immer mehr Lehrern, die erst später in den Schuldienst einsteigen...

Sozusagen die Billiglohn Variante.😀 Was ist bloß aus diesem Land geworden und vor allem, wo gehen wir noch hin?
 
Ich möchte unterstellen, die meisten Ehrenamtler sind keine faulen Menschen, die sich vor Arbeit drücken.
Arbeitest DU ehrenamtlich?

Ehrenamtlich engagiert man sich hauptsächlich in Bereichen die von persönlichem Interesse sind.
Hobby sozusagen. Von daher existiert bei sehr vielen Leuten schon ein Unterschied ob man ehrenamtlich einer Tätigkeit nachgeht, oder täglich für einen miesen Job auf der Matte stehen muss. Man erkennt da unschwer einen unterschiedlichen Enthusiasmus.

Übrigens, ich bin ehrenamtlich im Tierschutz tätig, und das häufiger als lediglich zu Wahlzeiten! 🙂

Du hast mir im Wahl-Thread gerade noch vorgeworfen nicht zwischen AfD und ihren Wählern zu differenzieren und nun pauschalisierst du völlig undifferenziert bei Beamten (=die sind faul).

Dieses Klischee passt halt leider oftmals wirklich gut, auch wenn natürlich nicht jeder Beamte faul ist.
 
Ich sehe das so: anstatt sich zu überlegen, wie man immer mehr Beamte herbeischaffen kann, sollte man dringend überlegen, was man tun kann, damit sich mehr Menschen für pflegerische und soziale Berufe entscheiden. Es darf nicht sein, dass sich Krankenschwestern, Krankenpfleger, Altenpflegehelfer, Arzthelfer, Erzieher etc. abrackern und unterm Strich froh sein müssen, wenn sie einigermaßen ihre Miete und Lebenshaltungskosten abdecken können.

Ich finde es auch übrigens mies, dass die Ausbildungen zum Erzieher und Heilerziehungspfleger so schlecht finanziell unterstützt werden.

Viele aus diesen Arbeitsbereichen sind gezwungen, zu pendeln. Die Träger können aber nicht immer oder wollen nicht jedem Mitarbeiter, der pendelt, die Fahrtkosten voll übernehmen. Geht auch schwer, wenn man bedenkt, dass die Träger teilweise auch arg rumknapsen mit dem Geld und auf Zuschüsse und Fördergelder angewiesen sind. Aber jeder, der sich kurz mit dem Thema befasst weiß, wie arg Pendeln ins Geld gehen kann.

Aber anstatt, dass man sich darüber Gedanken macht und auch versucht, die Arbeitsplätze sicherer und attraktiver zu machen, die die Rentner, Kranken, Kinder und betreuungswürdige Personen übernehmen und sich darum kümmern, versucht man es Beamten noch bequemer zu machen.

Ich will das gar nicht absprechen, dass Beamte es nicht durchgehend easy und vorteilhaft haben. Aber vergleicht doch einfach mal ein durchschnittliches Beamtengehalt beispielsweise mit dem Gehalt eines Krankenpflegers. Und dann soll dem Beamten alle Fahrtkosten erstattet werden in dem Szenario und der Krankenpfleger soll schauen, wo er bleibt?

Oder was ist mit Arbeitslosen, die für Bewerbungsgespräche weiter raus fahren müssen oder wegen Probearbeit? Den ganzen Aufriss mit dem Rumdiskutieren wegen den Fahrtkosten könne man mit so einer Regelung einstampfen und Bewerbern sehr viel erleichtern.

Auch schlecht aufgestellte Rentner oder Alleinerziehende, die es finanziell nicht so dicke haben, sind für mich Gruppen, die man mit sowas sehr sinnvoll unterstützen könnte.

Aber dass man einen soliden verdienenden Beamten die Fahrtkosten voll bezahlt, das ist dann wichtiger? Und sorry, trotz der ganzen "Beamte haben es auch nicht immer so leicht"-Diskussion (der ich auch zustimme!) kenne ich keinen Beamten, der nicht ansatzweise solide verdient und gut über die Runden kommt. Alleine DAS ist doch schon die Attraktivität, die das Beamtentum an sich mit sich bringt.

Ich habe eine Freundin, die sattelt beruflich jetzt um und wird Beamtin. Und verdient alleine während der Ausbildung und des Studiums was im vierstelligen Bereich und steigt dann nach erfolgreichem Abschluss nochmal mit über 1000 Euro netto mehr ein. Plus, ihre Rente ist geritzter als die vieler anderer, wenn sie Beamte bleibt. Ist das nicht genügend Attraktivität? Was denn noch?

Ein Kumpel hat mal versucht, in eine Beamtenlaufbahn reinzukommen und bei der Stelle, die er sich gewünscht hat, war es so, dass die Mitarbeiter jeden Monat kostenlose Massagen geschenkt bekommen haben. 🙄

Vielleicht sollte man eher darüber nachdenken, wie man das Image gewisser Arbeitsbereiche der Beamten wieder aufpoliert und wie sie auf die Gesellschaft wirken. Auch wenn das nicht so bequem ist, wie den Geldhahn aufzudrehen.

Und gerade die Beamtenjobs, die wirklich ackern müssen wie Streifenpolizisten, die wirklich heftige Sachen erleben und Lehrer, die bekommen wesentlich weniger Geld, als Beamte im hohen Staatsdienst - sollte man mal überlegen, DA anzusetzen. Und ich bin voll dafür, dass man einem Polizisten, der sich auf der Straße den Ar... aufreißt und ganz anderen Risiken ausgesetzt ist, ein paar mehr Annehmlichkeiten entgegen bringt. Und das lässt sich sicherlich nicht mit der sinnlosen zusätzlichen finanziellen Belastung lösen, dass die Fahrtkosten komplett übernommen werden.

Ich persönlich bin übrigens auch dafür, dass man das Beamtentum enger strafft und nur noch auf die Bereiche ausweitet, wo definitiv ein Staatsdienst gebraucht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ziemlich sicher, daß die Idee mit dem Bahnticket nicht einfach so aus dem Olymp der hohen Politik heruntergefallen ist, sondern peinlich genau durchgerechnet und mit Umfragen unter den Beamten unterstützt wurde, mit Fragen z. B. wie viele Beamte täglich zur Arbeit mit dem Auto fahren obwohl es doch Bahnlinien auf diesen Strecken gibt, wieviele mit kostenlosem Ticket umsteigen würden, wie die vorhandene Auslastung der Bahnlinien zu welchen Fahrzeiten aussieht und wie sie sich durch das Umsteigen evtl. ändern würden (auch ein Faktor bei solchen Entscheidungen, da die Bahn ebenso Staatsbetrieb ist), wieviel an Autoparkplätzen bei den Amtsgebäuden dadurch einzusparen wären und und. Wenn der Staat bzw. die für sowas zuständige Stelle dann entscheidet, daß genug Faktoren günstiger ausfallen als der momentane Zustand, wird das Angebot festgeschrieben. Nicht unbedingt zum Vorteil aller Beamter, weil ja auch von denen nicht jeder das Angebot wahrnimmt oder wahrnehmen kann, weil er z. B. zu ungünstig für Bahnfahrten wohnt oder zu nahe an der Arbeitsstelle. Deshalb vermute ich mal vorsichtig, daß dieses Gratisticket nicht automatisch jedem Beamten zugeteilt wird, sondern nur auf Antrag zu haben ist, wer keinen Antrag stellt (weil er keines braucht oder aus anderen Gründen) kriegt auch keines.
 
Aber vergleiche das mal mit dem Gehalt eines Altenpflegers, Krankenschwester, Kindergärtner.

Gibt es da einen einzigen Grund, zu sagen, nein, nur die Beamten haben es verdient, kostenlos zu fahren?

Ja, es gibt einen Grund: Der Staat ist zu faul, dringend anstehende Reformen des Beamtenwesens durchzuführen und speist die Beamten deswegen mit so einem "Zuckerl" ab.
Das ganze Beamtensystem ist total marode: Bürokratie nimmt überhand, es fehlen Leute an der einen Stelle und an der anderen hocken die Falschen (die man ja auch nicht wegkriegt) usw.
Es stehen ganz dringend Reformen an, aber da der Staat da kneift, werden eben solche "Geschenke" gemacht, damit man den Beamten an anderer Stelle sagen kann: "was wollt ihr denn, ihr dürft ja sogar Bahn fahren".
Wieder einmal ein Ablenkungsmanöver.
Sicher, ist es schön, kostenlos Bahn zu fahren und man fragt sich, womit die Beamten das verdient haben, aber wenn man das große Bild betrachtet, ist es doch eine Farce. Viel wichtiger wären ganz andere Maßnahmen, aber die trifft der Staat nicht.

Die Situation zB in der Jutiz und im Lehramt ist inzwischen so katastrophal, aber es wird einfach nichts gemacht. Der Staat will nicht mehr Stellen schaffen, die aber dringend nötgi wären.
Anstatt solche "Geschenke" zu machen, sollte er lieber mehr Stellen schaffen.
Müsste der Staat Überstunden bezahlen oder sich ans Arbeitsrecht halten, würde er sicher ganz schnell mehr Stellen schaffen.
Es ist auch schlicht eine Lüge, dass keine geeigneten Bewerber da wären (wird ja immer gern behauptet, dass sich keine geeigneten Leute für zB das Lehramt entscheiden) Es stehen genug top ausgebildete Leute Schlange, aber der Staat stellt nicht ein, obwohl Bedarf ist.

Beispiel: Universitäten: Längst ist der Unibetrieb nicht mehr mit Professoren und Honorardozenten zu stemmen.
Deswegen greifen viele Unis auf Lehrbeauftragte zurück: ein Lehrbeautragter verdient 23 Euro die Stunde und leistet die gleiche Arbeit wie ein Professor. Ein Lehrbeauftragter ist nicht fest angestellt, nicht versichert, wird immer nur von Semester zu Semester angeheuert und nur für die gehaltene Stunde bezahlt (sprich, wenn er krank ist, hat er Pech gehabt und in den Ferien verdient er auch nichts).
So spart sich der Staat neue Professuren und scheißt dabei aufs Arbeitsrecht: Kein Wirtschaftsbetrieb dürfte solche Beschäftigungsverhältnisse anbieten!
 
Beispiel: Universitäten: Längst ist der Unibetrieb nicht mehr mit Professoren und Honorardozenten zu stemmen.
Deswegen greifen viele Unis auf Lehrbeauftragte zurück: ein Lehrbeautragter verdient 23 Euro die Stunde und leistet die gleiche Arbeit wie ein Professor. Ein Lehrbeauftragter ist nicht fest angestellt, nicht versichert, wird immer nur von Semester zu Semester angeheuert und nur für die gehaltene Stunde bezahlt (sprich, wenn er krank ist, hat er Pech gehabt und in den Ferien verdient er auch nichts).

Stimmt, die Situation für Lehr- und Forschungspersonal an Universitäten scheint immer prekärer zu werden. Früher wäre das für mich mal ein Traumberuf gewesen: Forschung und Lehre, das interessiert mich beides gleichermaßen. Aber diese befristeten Verträge ohne Garantie auf Verlängerung und so weiter, das machen immer weniger Leute mit. Und nach einigen Jahren steht man womöglich ohne alles da...
 
Deswegen gehen so viele ins Ausland. Wer Hire and Fire unter besseren Bedingungen (solange eingestellt) will, geht doch lieber gleich nach USA.
 
Mir wiederum würde sie ein bis zwei Monatsgehälter Ersparnis bringen....

Ich kenne das aber noch von früheren Bekannten, deren Eltern bei der Bahn gearbeitet hatten (zu Bundesbahnzeiten): eigentlich hätten sie Freifahrten ohne Ende bekommen, sind aber stets mit dem Auto gefahren. Ich hingegen habe zeitweise fast mein halbes Gehalt für Tickets ausgegeben...

Dann ist Auto fahren ja wirklich billiger.
 
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