Freundschaft/Bekanntschaft beendet wegen Verdacht auf Minderintelligenz

Nein, ich bin mit niemandem aus Mitleid befreundet. Und ich schäme mich auch nicht für Menschen in meiner Gegenwart. Außer, sie benehmen sich daneben, dann sage ich ihnen das.

Wenn ich merke, dass jemand und ich nicht gut zueinander passen, dann beende ich den Kontakt oder beschränke ihn auf die Bereiche, in denen wir gut zueinander passen. Es gibt Leute, mit denen übe ich ein Hobby zusammen aus und nur das. Da sind sie toll, aber ich weiß, dass es in anderen Bereichen nicht klappen würde. Deswegen sind die nicht unter meinem Niveau, sondern wir geben uns das, was wir uns geben können und fertig.

Außerdem hat jeder schlechte Seiten und über jeden könnte man so eine Liste aufmachen. Entweder man kann mit den Macken eines anderen leben oder eben nicht.

Da so ein Moralding draus zu machen und sich die schlechten Eigenschaften von jemandem anderen aufzuzählen, sagt etwas über die TE. Nämlich, dass sie unsicher ist und zu wenig Kontakte hat.

Da solltest Du mal hinfühlen, @TE, warum Du Dir da was zusammenstrickst. Wenn Du den Kontakt beendest, dann nicht wegen hochmütigem "sie ist mir intellektuell unterlegen", sondern weil es nicht gepasst hat. Das ist doch legitim. Ich finde jetzt viel spannender, warum Dir das so schwer fällt und Du Dir da so einen Hirnkrampf daraus machst.

Ich denke, dass man es sich zu einfach macht, wenn man alles nur umschreibt mit "es passt halt nicht". Es kann durchaus "nicht passen", weil der intellektuelle Unterschied zu groß ist oder weil die Schwächen des einen den anderen zu sehr nerven. Und ich verstehe, dass man da auch schwanken kann, nach dem Motto "Eigentlich ist sie ja eine ganz Liebe, aber...". Das macht es ja auch bei Beziehungen eine Entscheidung oft so schwer, dass jeder Partner sowohl gute als auch schlechte Seiten hat.

Und dass man da ein "Moralding" draus machen bzw. ein schlechtes Gewissen haben kann, kann ich auch nachvollziehen. Weil man den andern ja verletzt damit. Weil es für den andern, je nachdem, nicht nur ein "Es passte halt nicht" ist, sondern ein "Ich bin ihr nicht gut genug" oder auch "Keiner mag mich".

Ich kenne das Problem unter Kranken, dass da manche extrem nerven mit Eigenschaften, die durch die Krankheit bedingt sind (ständig jammern, immer wieder das Gleiche erzählen, einfach weiterreden, wenn man versucht, das Gespräch zu beenden u.ä.). Auf der einen Seite wären das Gründe, es abzubrechen, aber auf der anderen Seite weiss man auch, dass derjenige sowieso schon isoliert ist und wahrscheinlich einen braucht, der ihm zuhört, und ohne Krankheit wahrscheinlich voll in Ordnung wäre, nicht so nervig. Da finde ich "sich einen Kopf drum machen" bzw. mit sich ringen anständiger, als einfach zu sagen, das nervt mich, also beende ich's.

Hast du Angst, dass es auf dich abfärbt und du selber für so "naiv" gehalten werden könntest?

Ich kann die Problematik schon nachvollziehen.
Sowohl in einer Partnerschaft als auch in einer Freundschaft sollte man sich intellektuell in etwa auf einer Ebene bewegen. Nur gemeinsame Interessen oder eventuelle Ähnlichkeiten im Wesen reichen nicht aus. Wichtig ist ja auch, dass die Kommunikation funktioniert. Etwas gebildeteren Menschen sind tiefgründige Gespräche meistens wichtiger als einfach gestrickten.

Ich habe auch vor nicht allzu langer Zeit den Kontakt zu einer Bekannten beendet, weil sie wahrscheinlich eine leichte Intelligenzminderung hat.
Es nervte einfach, dass sie gängige Fremdworte nicht kannte und immer wieder nachfragte, was das zu bedeuten hat.
Wenn ich ihr etwas erzählte oder erklärte, hatte sie es am nächsten Tag schon wieder vergessen und ich musste es ihr erneut erklären. Irgendwann dachte ich, da kann ich mich ja gleich mit dem Klodeckel unterhalten, es wäre derselbe Effekt.
Auch ritt sie ständig auf ihren nicht vorhandenen Fähigkeiten herum. Sie könne nicht putzen, nicht kochen, nicht rechnen, am Computer versuche sie sich erst gar nicht, etc.

Ich konnte sie nicht mehr ertragen, denn sie machte mich regelrecht aggressiv.

Da hilft wirklich nur ein Kontaktabbruch.

Also ich kann Freundschaften/Beziehungen zB auch mit Kindern oder Menschen mit Downs-Syndrom pflegen. Wer das nicht kann, sollte es wohl besser lassen. Auch Menschen mit geringerer Intelligenz kann man was geben. Und indirekt geben sie uns also auch etwas. Teilweise betrachte ich es sogar als Pflicht, freundschaftliche Beziehungen auch mit minder intelligenten Menschen zu pflegen. Freundschaft sollte nicht in erster Linie als Glückslieferant betrachtet werden, sondern als zwischenmenschliche Aufgabe (im Sinne von Verantwortung).

Was mich irritiert, ist die Länge des Beitrags, mit der sich die TE zu entschuldigen oder zu rechtfertigen (?) versucht.

Was vielleicht auch bedeutsam ist: kein Wort davon, dass sich die Freundin unfreundlich oder feindlich der TE gegenüber verhält. Wenn dies der Fall wäre, könnte ich ja noch eine Abwehrhaltung verstehen. Aber handwerkliche Ungeschicklichkeit, Naivität, MinderIntelligenz sind noch kein hinreichender Grund.

Als Fazit rate ich der TE, etwas über den eigenen Tellerrand zu gucken und etwas mehr Toleranz gegenüber "andersartigen" im Prinzip aber nicht destruktiven Menschen walten zu lassen. Für seine Intelligenz kann man noch weniger wie für seine Körpergröße. Lehnt es die TE also auch ab, sich mit vermeintlich häßlichen Menschen in der Öffentlichkeit sehen zu lassen?