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Freundschaft zwischen Eltern und Kinderlosen

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Ich würde gern ein Phänomen hier diskutieren. Wir sind ein Paar, Anfang bzw. Mitte 40 und kinderlos. Leider hat es sich in den letzten Jahren immer weiter so entwickelt, dass oftmals langjährige Freundschaften zu anderen Paaren, die Kinder haben, auseinander gehen.
Wir bemühen uns, bei Treffen ein Programm für Kinder anzubieten, fragen nach, was mit den Kleinen los ist und spielen mit ihnen, wenn wir uns sehen. Trotzdem gingen bzw. gehen viele Freundschaften immer weiter auseinander. Es scheint einfach so, als wären wir auf unterschiedlichen Planeten unterwegs. Ich finde das sehr schade, weil wir uns schon Jahrzehnte kennen, aber uns einfach aus den Augen verlieren.
SAucht euch neue Freunde.
Welche ohne Kinder.
So habt ihr beide dieselben Prioritäten und keiner muss jemanden bespaßen.

Ich verstehe sowieso nicht was an Kindern so toll sein soll.
Sie sind Arbeit und ein Anhängsel und bei Besuchen immer laut und nervig.

Da möchte ich lieber kinderlose Freundschaften.
 
Ich kenne mehrere Fälle, die hier geschildert werden. Zeit ist sicherlich ein Faktor. Prioritäten sind auch so ein Thema. In einem Extremfall musste sich alles an die Hobbys der Kinder anpassen. Lange vereinbarte Termine wurden ständig kurzfristig verschoben, weil immer neue Mountainbike Turniere oder Trainingslager stattfanden. Dann auch gern mit der Erklärung "ihr habt ja die Zeit".
 
Ich habe einen großen Freundeskreis und viele Freundschaften bestehen schon Jahrzehnte. Da hat man einiges miteinander durch. Ich kann nur zu Gelassenheit raten und dazu dem anderen Zeit und Raum zu geben und in die Freundschaft zu vertrauen.

Ich habe auch oft erlebt, daß Eltern eine Zeitlang stärker Kontakt zu anderen Eltern pflegen. Das hat viele Gründe. Man sieht die anderen Eltern einfach öfter und verabredet sich mal schnell, wenn man zusammen wartend vorm Kindergarten steht. Die kinderlose Freundin ist da nicht ganz so präsent. Und die Anzahl der Bekanntschaften und Freundschaften erhöht sich oft durch die Kinder, dadurch daß man eben viele andere Eltern trifft und nette Kontakte knüpft. Je mehr Kontakte vorhanden sind, desto geringer wird natürlich die Kontakthäufigkeit zu jedem einzelnen Freund. Die vorhandene Zeit für Verabredungen verteilt sich nun auf mehr Menschen. Man hat als Familie mit Kindern auch einfach generell viel mehr Termine, von Kinderarzt bis Kita-Fest, Omabesuche und Tierpark, Schwimmengehen und andere Eltern besuchen, damit die Kinder miteinander spielen können.
Andererseits ist man als Eltern auch nicht mehr so spontan wie früher. Man geht nicht mal eben abends weg. Für den Kinobesuch braucht man einen Babysitter. Selbst wenn man zuhause ist, hat man seine Abendrituale mit den Kindern, dann hat man keine Zeit und keine Lust noch mit einer Freundin zu telefonieren oder ein befreundetes kinderloses Paar zum Essen einzuladen, sondern ist froh, seine Ruhe zu haben, wenn die Kinder im Bett sind...
Ist so. Hat gar nichts zu tun mit der Beziehung zu den kinderlosen Freunden.

Meist gibt sich das nach einigen Jahren wieder. Meine Freundschaften haben sich alle erhalten. Auch wenn es Zeiten gab, in denen wir oft auf verschiedenen Planeten lebten. Meine Freundschaften waren alle mal enger und mal weiter auseinander.

Ich rate daher dazu, den Kontakt locker aufrecht zu halten, bis er sich wieder intensivieren kann. Ich habe gerade wieder eine Freundin im Freundeskreis, die noch relativ spät Mutter geworden ist, während die meisten anderen Freunde schon aus dem Gröbsten raus sind und die Kinder groß haben. Bei der Freundin merke ich jetzt auch wieder, wie sich alles ums Kind dreht und wenig Zeit und Kraft für anderes bleibt. Ist so. Kommen auch wieder andere Zeiten.
 
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Wir, kinderlos, haben einen Freundeskreis aus hauptsächlich kinderlose Paaren. Kinder nerven uns eher, vor allem aber nerven uns (Über-)Mamas und (Über-)Papas.

Ein befreundetes Paar hat aber Kinder, da sind aber alle vier entspannt und wir machen gerne was zu sechst. Das ist aber eine große Ausnahme.
 
….vor allem aber nerven uns (Über-)Mamas und (Über-)Papas.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Mich nerven weder Eltern noch Kinder.
Mich nervt nur die Fixierung auf ein einziges Thema… bei dem einem als kinderloser Mensch jede Kommentierungsfähigkeit abgesprochen wird.
Ich halte es wie bei allen anderen Themen, die mich nicht direkt betreffen: Beobachtungen schildern und möglichst nicht werten und es auf keinen Fall besser wissen.
Erwarte ich dann aber auch von den Eltern.

Kinder sind was tolles aber auch was völlig normales.
Kann man zwischendurch drüber sprechen, muss es aber nicht bei jedem Treffen. Viele Eltern in unserem Freundeskreis schätzen diese Freiheit sehr. („Endlich gehts mal nicht nur um die Kinder, sondern um andere Themen, die uns auch wichtig sind“)

Schönes Beispiel: Am letzten Wochenende waren wir bei Freunden zu Besuch, die Kinder haben. Andere brachten ihre ebenfalls mit, es wurde im Garten gegrillt. Insgesamt 10 Erwachsene, 5 Kinder.
Die Jungs und Mädels haben gespielt, die Erwachsenen (Eltern und Kinderlose) sich damit abgewechselt, zu schauen, dass es keine größeren Katastrophen gibt.
Ich habe später Gute Nacht Geschichten vorgelesen.

Und am großen Tisch ging es um alle möglichen Themen, aber nicht um die Kinder.
Insgesamt super schön und entspannt.
 
Dann ist das dein persönlich, klassisches Vorurteil, ganz ehrlich. Jeder Mensch ist doch unterschiedlich in seinen Gedanken, Erfahrungen und Empfindungen.
Wieso ist es es denn ein Vorurteil wenn ich sage "Erfahrungen und Empfindungen, die man eben nicht haben kann wenn man keine Kinder hat"? Das ist ein Feststellung / Fakt - wie soll man denn Bitteschön die Erfahrung haben Kinder zu haben wenn man keine hat? Durch Hunde?? Ich meine das doch nicht als Kritik, ich meine nur dass es eben ein Unterschied ist. Ob man sich deswegen in die Haare bekommt sei da hingestellt (kann ich mir eben auch nicht vorstellen, eben nicht "wir gegen die") - aber ein Unterschied an Erfahrungsschatz und wie man sein Leben (um-)strukturieren muss/sollte/könnte ist es definitiv! just my #2cents
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider sind bei mir auch Freundschaften auseinander gegangen, als Freundinnen eine Familie gründeten.
Ich psychisch krank, die schwanger. Das sind sehr unterschiedliche Welten. Finde es auch traurig.
 
Interessantes Thema, wurde schon viel Sinnvolles beigetragen.

Bei mir im Kreis habe ich entweder kinderlose Paare und Freunde (Alter 28 - 40), oder die Kids sind im Teenageralter und hängen mit uns rum. Denk mal das ist so ein berliner Phänomen, außer man wohnt am Prenzelberg oder beliebige andere gentrifizierte Umgebung voller Familien und sich stapelnden Kinderwägen im Aufgang.

Hingegen Bekannte und alte Freunde, die Eltern sind, haben einfach einen anderen Vibe. Oder wie hier korrekterweise erwähnt wurde: Sie sind auf einem anderen Planeten.

Nicht mein Ding.
 
Ich bin liiert, aber kinderlos und seit ca. einem Jahr mit einer Mutter von zwei Söhnen gut befreundet. Ich empfinde den Kontakt aber als zunehmend anstrengend.

Sie hat Haus, Mann, zwei Kinder, Vollzeitjob, das ist ein Haufen Arbeit. Sie läd sich selbst aber auch noch zig Sachen auf, VHS Kurs hier, Sportkurs da und nun hat sie sich auch noch einen Welpen angeschafft. Ich war am Donenrstag bei ihr und wir hatten keine ruhige Minute- erst musste sie sich die Nägel machen, dann kam Kind 1 und wollte was, dann Kind 2, dann war was mit dem Hund und dann kam der Mann... natürlich ist das mit Familie so, aber ich habe doch festgestellt, dass es mit meinen ebenfalls kinderlosen Freundinnen echt einfacher ist.
 
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