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Fühle mich wie eine Versagerin nach mentaler Blockade beim Ski- fahren

Rotfuchs7

Mitglied
Hey Leute, ich habe gerade ein bisschen Chaos in meinem Kopf und würde gerne mal wissen, ob es hier anderen Leuten auch schon mal so gegangen ist, damit ich mich nicht mehr ganz so alleine fühle. Es geht ums Ski fahren, auch wenn sich das erst mal komisch anhört.

Ich bin in meiner Kindheit nie Ski gefahren, weil meine Eltern es einfach körperlich nicht konnten. Erst vor einem Jahr, mit 26 Jahren, hab ich das erste Mal auf Skiern gestanden, nachdem mich mein Partner mit in eine Skihalle genommen hat (er steht schon seit Kindesbeinen an auf Skiern, war sogar in der Kindheit mal in einem Langlauf Verein). Die ersten Versuche auf den Brettern in der Halle klappten recht gut und haben sogar Spaß gemacht, sodass wir uns schnell dazu entschieden einen ganzen Ski- Urlaub zu wagen. Und da find das Drama an. Eine Skihalle ist eben nicht mit einer „echten“ Piste zu vergleichen. Wir nahmen zu Beginn des Urlaubs leider aus Versehen den falschen Lift und kamen an einer roten (laut meinem Freund schon eher schwarzen) Piste raus. Sehr steil und zu beiden Seiten ging es mehrere hundert Meter steil runter. Der Lift war leider One- Way, sodass es keinen Weg zurück gab. Ich hatte eine völlige Blockade im Kopf, habe mich nur mit mehreren Heul- Krämpfen und im Schneckentempo da runter bewegt und wurde auch noch mehrfach über den Haufen gefahren, weil auf dieser Piste natürlich keiner einen kompletten Anfänger erwartet. Ein wenig später an diesem Tag (der zwar trotz etwas Übung auf einer blauen Piste später kaum besser wurde), blieb ich in einer Schneewehe hängen und verdrehte mir das rechts Knie- Kniescheibe raus und Urlaub vorbei. Der Abbruch des Urlaubes tat mir ehrlicherweise gar nicht groß leid, denn auf diese Pisten wollte ich eh nicht nochmal. Ein späteres MRT zeigte, dass mein Knie zwar keine bleibenden Schäden von dem Unfall davon getragen hatte, ich aber wohl eine angeborene Fehlstellung im Knie habe, wodurch meine Kniescheibe wenig Halt findet und im Grunde jederzeit wieder raus springen kann bei einer falschen Bewegung. Muss ich in Zukunft vermutlich mal operieren lassen, aber im Alltag habe ich so erst mal keine Probleme. Damit war Alpin- Ski allerdings für mich erledigt.

Einige Monate später hatte mein Partner nun die Idee es mal mit Langlauf zu versuchen. Das ist schön gemütlich unten im Tal, organisatorisch einfacher, günstiger, ungefährlicher und weniger belastend fürs Knie. Zudem sieht man ja haufenweise Leute im Alter von 60+, die vermutlich schon deutlich mehr körperliche Gebrechen haben. Also das sollte doch wirklich machbar sein! Und wirklich- die ersten Meter auf Langlauf- Brettern waren recht vielversprechend- bis ich zum ersten kleinen Abhang kam. Direkt ging das Kopfkino wieder los, zumal ich mich auf den langen und dünnen Langlauf Brettern viel unsicherer fühlte, als auf den breiten Alpin- Skiern. Ich hatte das Gefühl überhaupt keine Kontrolle über die Dinger zu haben und konnte kaum bremsen, zumal ich im Schneepflug direkt mein Knie wieder spürte. Naja, irgendwie hab ich diese erste 5km Runde geschafft, wobei ich irgendwann an den Abhängen die Skier einfach auszog und zu Fuß weiter ging. Mein Partner war aber noch zuversichtlich und der Meinung, dass wir es ruhig nochmal versuchen könnten. Immerhin waren die Schneeverhältnisse nicht gut und es gab keine Loipen (ich war mit Klassik- Skier auf einer Skating Strecke unterwegs). Vor ein paar Tagen jetzt unternahmen wir also den nächsten Versuch im Langlauf- diesmal mit deutlich besseren Skiern und einer richtigen gespurten Loipe auf einer sehr ebenen Anfänger- Strecke. Tja was soll ich sagen- nach 500m hab ich das Experiment mit wackligen Beinen abgebrochen und die Skier wieder abgegeben. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr ich mich wie ein Versager fühle gerade! Ich habe anscheinend eine extreme mentale Blockade. Sobald ich auf den Skiern stand, hab ich mich einfach nicht mehr getraut mich zu bewegen. Und wenn doch hab ich Panik bekommen, sobald die Skier auch nur anfingen sich unter mir zu bewegen. Ich bin ein paar Meter gerutscht und hab mich dann sofort zur Seite in den Schnee gesetzt, weil ich nicht bremsen konnte. Natürlich ist mir da auch wieder jemand von hinten aufgefahren, wodurch ich direkt ein zweites Mal im Schnee lag. Nachdem ich mich auf komplett ebener Strecke und ca. 2kmh ein drittes Mal hingelegt hatte, hab ich die Skier abgeschnallt.

Wie kann das sein? Was stimmt nicht mit mir? Ich bin gerade erst 27 Jahre alt und schaffe es nicht mal auf einer absoluten Kinderstrecke auch nur ein paar Meter zu fahren? An mir sind haufenweise Rentner und kleine Kinder vorbeigezogen. Auch eine Skischule hat mich einmal umrundet. Keiner von denen konnte gut Ski fahren, aber sie alle haben es wenigstens geschafft vorwärts zu kommen und es zu versuchen und hatten sogar Spaß dabei, während ich nur Angst und Panik spüre.

Mein Partner war ziemlich überfordert mit mir. Erhat versucht mir Tipps zu geben, konnte aber meine mentale Blockade überhaupt nicht nachvollziehen und meinte, dass ich mich ja nur mal eine Runde überwinden müsste und dann geht das schon. Ich müsste es nur probieren. Er wusste mir dann auch nicht mehr zu helfen.

Natürlich habe ich viele Freunde und Bekannte, die kein Ski- fahren, aber alle eher weil es ihnen eben kein Spaß macht, zu teuer ist oder irgendwas in der Richtung. Bei keinem war es so, dass sie es mental nicht schaffen würden.

Hat hier irgendwer so etwas schon mal erlebt?
 

kasiopaja

Urgestein
Hey Leute, ich habe gerade ein bisschen Chaos in meinem Kopf und würde gerne mal wissen, ob es hier anderen Leuten auch schon mal so gegangen ist, damit ich mich nicht mehr ganz so alleine fühle. Es geht ums Ski fahren, auch wenn sich das erst mal komisch anhört.

Ich bin in meiner Kindheit nie Ski gefahren, weil meine Eltern es einfach körperlich nicht konnten. Erst vor einem Jahr, mit 26 Jahren, hab ich das erste Mal auf Skiern gestanden, nachdem mich mein Partner mit in eine Skihalle genommen hat (er steht schon seit Kindesbeinen an auf Skiern, war sogar in der Kindheit mal in einem Langlauf Verein). Die ersten Versuche auf den Brettern in der Halle klappten recht gut und haben sogar Spaß gemacht, sodass wir uns schnell dazu entschieden einen ganzen Ski- Urlaub zu wagen. Und da find das Drama an. Eine Skihalle ist eben nicht mit einer „echten“ Piste zu vergleichen. Wir nahmen zu Beginn des Urlaubs leider aus Versehen den falschen Lift und kamen an einer roten (laut meinem Freund schon eher schwarzen) Piste raus. Sehr steil und zu beiden Seiten ging es mehrere hundert Meter steil runter. Der Lift war leider One- Way, sodass es keinen Weg zurück gab. Ich hatte eine völlige Blockade im Kopf, habe mich nur mit mehreren Heul- Krämpfen und im Schneckentempo da runter bewegt und wurde auch noch mehrfach über den Haufen gefahren, weil auf dieser Piste natürlich keiner einen kompletten Anfänger erwartet. Ein wenig später an diesem Tag (der zwar trotz etwas Übung auf einer blauen Piste später kaum besser wurde), blieb ich in einer Schneewehe hängen und verdrehte mir das rechts Knie- Kniescheibe raus und Urlaub vorbei. Der Abbruch des Urlaubes tat mir ehrlicherweise gar nicht groß leid, denn auf diese Pisten wollte ich eh nicht nochmal. Ein späteres MRT zeigte, dass mein Knie zwar keine bleibenden Schäden von dem Unfall davon getragen hatte, ich aber wohl eine angeborene Fehlstellung im Knie habe, wodurch meine Kniescheibe wenig Halt findet und im Grunde jederzeit wieder raus springen kann bei einer falschen Bewegung. Muss ich in Zukunft vermutlich mal operieren lassen, aber im Alltag habe ich so erst mal keine Probleme. Damit war Alpin- Ski allerdings für mich erledigt.

Einige Monate später hatte mein Partner nun die Idee es mal mit Langlauf zu versuchen. Das ist schön gemütlich unten im Tal, organisatorisch einfacher, günstiger, ungefährlicher und weniger belastend fürs Knie. Zudem sieht man ja haufenweise Leute im Alter von 60+, die vermutlich schon deutlich mehr körperliche Gebrechen haben. Also das sollte doch wirklich machbar sein! Und wirklich- die ersten Meter auf Langlauf- Brettern waren recht vielversprechend- bis ich zum ersten kleinen Abhang kam. Direkt ging das Kopfkino wieder los, zumal ich mich auf den langen und dünnen Langlauf Brettern viel unsicherer fühlte, als auf den breiten Alpin- Skiern. Ich hatte das Gefühl überhaupt keine Kontrolle über die Dinger zu haben und konnte kaum bremsen, zumal ich im Schneepflug direkt mein Knie wieder spürte. Naja, irgendwie hab ich diese erste 5km Runde geschafft, wobei ich irgendwann an den Abhängen die Skier einfach auszog und zu Fuß weiter ging. Mein Partner war aber noch zuversichtlich und der Meinung, dass wir es ruhig nochmal versuchen könnten. Immerhin waren die Schneeverhältnisse nicht gut und es gab keine Loipen (ich war mit Klassik- Skier auf einer Skating Strecke unterwegs). Vor ein paar Tagen jetzt unternahmen wir also den nächsten Versuch im Langlauf- diesmal mit deutlich besseren Skiern und einer richtigen gespurten Loipe auf einer sehr ebenen Anfänger- Strecke. Tja was soll ich sagen- nach 500m hab ich das Experiment mit wackligen Beinen abgebrochen und die Skier wieder abgegeben. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr ich mich wie ein Versager fühle gerade! Ich habe anscheinend eine extreme mentale Blockade. Sobald ich auf den Skiern stand, hab ich mich einfach nicht mehr getraut mich zu bewegen. Und wenn doch hab ich Panik bekommen, sobald die Skier auch nur anfingen sich unter mir zu bewegen. Ich bin ein paar Meter gerutscht und hab mich dann sofort zur Seite in den Schnee gesetzt, weil ich nicht bremsen konnte. Natürlich ist mir da auch wieder jemand von hinten aufgefahren, wodurch ich direkt ein zweites Mal im Schnee lag. Nachdem ich mich auf komplett ebener Strecke und ca. 2kmh ein drittes Mal hingelegt hatte, hab ich die Skier abgeschnallt.

Wie kann das sein? Was stimmt nicht mit mir? Ich bin gerade erst 27 Jahre alt und schaffe es nicht mal auf einer absoluten Kinderstrecke auch nur ein paar Meter zu fahren? An mir sind haufenweise Rentner und kleine Kinder vorbeigezogen. Auch eine Skischule hat mich einmal umrundet. Keiner von denen konnte gut Ski fahren, aber sie alle haben es wenigstens geschafft vorwärts zu kommen und es zu versuchen und hatten sogar Spaß dabei, während ich nur Angst und Panik spüre.

Mein Partner war ziemlich überfordert mit mir. Erhat versucht mir Tipps zu geben, konnte aber meine mentale Blockade überhaupt nicht nachvollziehen und meinte, dass ich mich ja nur mal eine Runde überwinden müsste und dann geht das schon. Ich müsste es nur probieren. Er wusste mir dann auch nicht mehr zu helfen.

Natürlich habe ich viele Freunde und Bekannte, die kein Ski- fahren, aber alle eher weil es ihnen eben kein Spaß macht, zu teuer ist oder irgendwas in der Richtung. Bei keinem war es so, dass sie es mental nicht schaffen würden.

Hat hier irgendwer so etwas schon mal erlebt?
Vielleicht bist Du ja auch jemand, der nicht unbedingt Ski-Fahren muss.
Warum willst Du das unbedingt tun?
 

Rotfuchs7

Mitglied
@kasiopaja ich weiß, dass ich das nicht tun muss, aber darum geht es mir gar nicht. Es geht darum, dass ich bei einer eigentlich absolut ungefährlichen Tätigkeit anscheinend eine absolute mentale Blockade habe und nicht weiß woher das kommt oder was ich dagegen machen kann. Und eben die Frage, ob jemand so etwas bei sich selber kennt.

Abgesehen davon wohnen wir in einer Wintersportregion, mein Partner fährt sehr gerne und würde gerne auch noch öfter fahren und ich würde das schon gerne mit ihm zusammen erleben. Es ist ja eigentlich ein wirklich sehr schöner Sport in toller Umgebung und ich finde es schade, dass mir meine Psyche da so einen Strich durch die Rechnung macht.
 

Floridah

Aktives Mitglied
Was doch viel wichtiger ist:

Du hast es probiert, sogar mehrmals.
Du hast dein Bestes gegeben!

Lass es doch in Zukunft.
Auch wenn es deinem Partner viel Spaß bereitet, aber als Pärchen muss man nicht alles gemeinsam machen.

Oder er fährt Ski, während du gemütlich einen Spaziergang machst und anschließend trefft ihr euch zum Essen.

Und es ist völlig egal, ob irgendwelche Kinder oder Rentner besser sind als du.
Steh zu dir und fertig,
 

kasiopaja

Urgestein
@kasiopaja ich weiß, dass ich das nicht tun muss, aber darum geht es mir gar nicht. Es geht darum, dass ich bei einer eigentlich absolut ungefährlichen Tätigkeit anscheinend eine absolute mentale Blockade habe und nicht weiß woher das kommt oder was ich dagegen machen kann. Und eben die Frage, ob jemand so etwas bei sich selber kennt.

Abgesehen davon wohnen wir in einer Wintersportregion, mein Partner fährt sehr gerne und würde gerne auch noch öfter fahren und ich würde das schon gerne mit ihm zusammen erleben. Es ist ja eigentlich ein wirklich sehr schöner Sport in toller Umgebung und ich finde es schade, dass mir meine Psyche da so einen Strich durch die Rechnung macht.
Niemand muss irgendwas tun, was ihm widerstrebt.
Ich habe Höhenangst und es würde mir im Traum nicht einfallen aufs Ulmer Münster zu klettern.
Warum muss man Dinge unbedingt tun, die einem widerstreben?
Wenn man es nicht mag, dann lässt man es halt.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
So wie es dir auf Skiern geht ( das versuche ich gar nicht erst) ging es mir auf dem Snowboard.
Ich konnte sofort aufstehen mit dem Brett unter den Füßen und losfahren.
Ich kann nicht bremsen, nicht steuern und bin 100 Mal mit der Gosch im Kunstschnee gelandet. Alle haben es mir geduldig versucht beizubringen.
Abhang, Krise, nein.
Ich wollte mit dabei sein und habe es dann als Schlitten benutzt.
Mach es nicht anderen zuliebe, sondern nur wenn du damit d'accord gehst.

Wäre Schlitten fahren etwas für dich, während dein Partner Ski fährt?
 

Jana1980

Aktives Mitglied
Die Frage stellt sich mir : Warum kann dein Freund nicht alleine Ski fahren? Das mit der roten Piste war blöd, aber dann fährt man da nicht runter sondern man hangelt sich, vor allem wenn man Angst hat.

Gegen Langlauf ist nichts zu sagen, aber du hast eben das Erlebnis vom ersten Mal Ski nicht überwunden.

Hast du keinen Spaß dran und hast du auch Angst vor Abfahrten, dann sehe ich keinen Grund, warum dein Freund das Hobby nicht alleine machen kann.

Oder willst du eine Therapie machen wegen des traumatischen Erlebnisses am hang, nur, damit ihr das Hobby zusammen macht?
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Mein Partner war ziemlich überfordert mit mir. Erhat versucht mir Tipps zu geben, konnte aber meine mentale Blockade überhaupt nicht nachvollziehen und meinte, dass ich mich ja nur mal eine Runde überwinden müsste und dann geht das schon. Ich müsste es nur probieren. Er wusste mir dann auch nicht mehr zu helfen.
DAS ist dein Problem.
Nicht das Skifahren.
 

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