Gestalter seines eigenen Lebens sein.
Das ist es doch worum es geht.
Meine Startbedingungen waren, schon mal damit angefangen das ich in diesem Land geboten wurde, gar nicht so schlecht.
Die Familiensituation war dann allerdings nicht so gut.
Es gab nicht viel förderliches, eher beängstigende und traurige Situationen.
Ich finde diese zwei Säulen "Beziehungen" und "Selbstverwirklichung" passen auch gut auf die Betrachtung der Geschehnisse.
Ich war schon zu früh sehr in dysfunktionalen Beziehungen verstrickt.
Und habe durch mein Verhalten versucht Beziehungen zu beeinflussen. Brav und lieb sein, nichts fordern, nichts wollen, keine Kritik äußern, tun was man von mir erwartet oder ich annahm das man es von mir erwartet. Irgendwie versuchen das die Beziehungen zu anderen Menschen besser gelingen. Auf andere einstellen, förmlich erraten was sie wollen auch wenn sie es nicht sagen.
Da geht's dann in die Co-Abhängigkeit. Die Probleme der anderen lösen, damit die Beziehung unbelasteter wird.
Denn wenn es der Person nicht gut geht, ist es meine Schuld,- ich habe dann nicht genug getan, nicht genug geholfen....
Also der Bereich oder die Säule "Beziehungen" hatte mich schon sehr vereinnahmt.
Und fast egal was ich tat, es wurden keine "gelingenden" Beziehungen. Es kehrte nie Ruhe ein.
Für die Säule der Selbstverwirklichung blieb nicht viel Kraft oder Konzentration übrig.
Ich wußte nie so richtig was ich für einen Beruf will. Ich wußte nur ich will Ruhe, Frieden, Harmonie. Etwas mit Pflanzen evtl, Floristin vielleicht.
Doch meine Mutter beeinflusste mich.
Eine Ausbildung beim Anwalt bringt höheres Ansehen und mehr Geld.
Als Floristin würde ich doch nur am Hungertuch nagen.
So hat sich wieder der ungesunde Bereich der Beziehungen auf den Bereich der Selbstverwirklichung ausgewirkt.
In jedem Beruf geht man auch Beziehungen zu anderen ein.
Es war letztendlich immer anstrengend so zu sein wie andere es wahrscheinlich von mir erwarten.
Mit 21 Jahren träumte ich dann schon davon irgendwo alleine einsam in der Natur zu leben. Nur weg von diesen komplizierten, kraftraubenden und schmerzhaften Beziehungen.
Ich setzte es nicht um, flüchtete in Marihuana und Nintendo.
Mit 24 dann die Idee etwas zu tun was mir Spaß macht und somit mit der Säule der Selbstverwirklichung beschäftigt.
Mir ging es richtig gut, die kollegialen Beziehung waren toll.
Dann kam eine partnerschaftliche Beziehung dazu... wieder etwas krankes, ein Alkoholkranker.
Und das zerrte wieder an meinen Kräften. Kurze Zeit später konnte ich den Job schon nicht mehr weiter machen. Selbstzweifel, Angst vor Versagen, Angst vor Menschen.
So ging das dann immer weiter.
Ich schrieb irgendwo einmal, das nur eine starke Säule besser ist als keine. Bei wem es mit den Beziehungen nicht klappt, richtet sich am besten auf die Selbstverwirklichung aus.
Bei manchen ist es umgekehrt, sie verwirklichen sich nicht unbedingt selbst, aber sie haben tolle und gelingende Beziehungen.
Ich hätte natürlich gerne beides.
Und ich weiß noch nicht einmal ob mir die Selbstverwirklichung reichen würde.
Aber das mit den gelingenden Beziehungen wird halt erst mal gar nichts.
Aber deswegen alles hinzuschmeißen und mein Potential völlig brach liegen zu lassen macht mein Leben ja auch nicht besser.
Ich müsste mir halt immer sagen, das oberflächliche oder eben keine Beziehungen reichen.
Es jetzt nicht vorrangig um gelingende Beziehungen geht.
Denn immer wenn es misslingt, haut mich das ein stückweit um.
Vielleicht haut das ja hin, weg vom Kreisen um Beziehungen hin zur Konzentration auf die Selbstverwirklichung.
Es gibt so viele Dinge die ich gerne tun würde. Ich mache derzeit nichts davon, 0.
Außer vielleicht verschiedene Pflänzchen ziehen. Endlich mal einen Ingwer den ich in die Erde gesetzt habe.
Aber schön ist der Balkon derzeit nicht. Sieht aus wie vergessen und verwahrlost 😐
Einige Details sind recht nett, aber nicht mein Werk.
Das Gesamtbild ist irgendwie gruselig.
Dabei weiß ich, ich kann es besser, weiß es würde mir Spaß machen.
Ich kann so vieles und tue rein gar nichts.
Naja das ist vielleicht übertrieben.
Aber etwas schön machen, es sich schön machen, bedeutet ja auch es für andere schön zu machen.
Und das würde mir auch am Herzen liegen.
Jeder erfreut sich an dem Schönen.
Manchmal denke ich, ich hätte so etwas wie Stadtplaner oder Architekt werden sollen.
Ich finde die derzeitige Bauweise und Gestaltung öffentlicher Plätze zb äußerst verbesserungswürdig.
Schon da wo ich oft einkaufen gehe.
Ein dreckiges Flachdachgebäude, davor eine Betonwüste als Parkplatz mit verkümmerten kleinen Bäumchen.
Wer findet das schön? Und so viele Leute gehen da regelmäßig hin, könnte man das nicht schöner gestalten? Immerhin geht es beim Einkaufen um den Lebenserhalt. Ohne Nahrung sterben wir. Kann man die Lebensmittel und das Einkaufen nicht etwas mehr würdigen?
Und drin in dem Geschäft fühle ich mich auch nicht wohler. Billigzeug ohne Qualität. Kommt mir vor wie Schweinefraß... 😬
Das Schöne fördern geht jedenfalls anders.
Ein Künstler könnte wahrscheinlich noch am ehesten Zugriff darauf erhalten.
Ich würde die Versiegelung der Böden beseitigen. Damit die Bäume gut wachsen können.
Nunja aber als Anfang ist das wohl eher nicht realistisch.
Erst kleine Schritte und im kleinen anfangen.
Nichts auf Beziehungen jeglicher Art geben.
Das frustriert nur, sei es Nachbarn, Lehrer oder sonst wer. Ich werde mich darum nicht mehr bemühen und auch nicht traurig sein wenn keine guten Kontakte zustande kommen.
Einfach ein Bogen drum machen und dafür die Dinge tun die mir Spaß machen und ich schön finde.
Vielleicht suche ich mir einen Therapeut als stabile Beziehung.
Können zwar auch nicht alle bieten, aber es gibt sie, muss ich nur ein Weilchen suchen.
Und ein Hund wieder und nette unverbindliche Gassi-Kontakte.
Die Hundeleute sind auch meist naturverbunden. Und wie sie mit ihrem Hund umgehen zeigt sehr viel von ihrer Persönlichkeit.
Dann muss ich jetzt nur meine ganzen To-Do's erledigen und mich dann nach Draußen wagen.
Schon die Sache mit dem anstehenden TÜV bedeutet wieder in Kontakt mit anderen zu treten.
Gestern wallte schon wieder diese Angst vor anderen Menschen auf.
Ich und mein altes Auto, Versager.
Aber nein, man kann es auch anders sehen in unserer Wegwerfgesellschaft wo materielles als Statussymbol und Ego Stärkung gilt. Bin ich nur was wenn ich Erfolg habe und ein tolles Auto, das neuste Handy, die modischsten Kleider? Mit all dem ist es leicht anderen gegenüber zutreten.
Ohne all das, muss man sich auf das besinnen was zählt.
Mein altes Auto sagt aus, das ich es nicht besser hin bekommen habe.
Es sagt aber auch aus, das ich den Mut habe dies zu zeigen.
Es sagt aus, das ich bescheiden sein kann.
Und ich mag mein Auto.
Was nützt auch ein tolles Auto wenn derjenige eine Zumutung für andere ist. Schon so manches Mal dachte ich, manch einer hat das tolle Auto gar nicht verdient so wie er fährt.
Ich bekomm das schon hin. So wie die letzten paar mal auch. Und die Gespräche und Kontakte sind immer nett. Ich hab zwar immer leicht Angst wie ehrlich das alles ist, aber dann bemüht man sich immerhin mir gegenüber das Nett vorzuspielen. Aber ich spiele das Nett sein ja auch nicht vor. Eigentlich mag das doch fast jeder und macht das gerne.
Also abgewaschen habe ich, gestern die Böden um den neuen Wischer zu probieren, geputzt.
Kochen steht an und spazieren gehen wäre gut.
Die Briefe aufmachen und auch Post bearbeiten scheint möglich.
Vielleicht der Beginn dieser " ich bringe alles wieder in Ordnung"-Phase.
Warum hält die eigentlich immer nicht an?
Manchmal denke ich, vielleicht ist das so wie bei meiner Mutter die sowas wie eine Quartal oder Koma Trinkerin war. Absturz -Aufrappeln-Absturz-Aufrappeln. 😐 Das wäre doof, das zu praktizieren nur ohne Alkohol.
Jetzt aber am Guten fest halten, später Spazieren gehen und Brombeeren naschen. Alles wieder in Ordnung bringen.