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gefährliches gedankengut

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mikenull

Urgestein
Ich habe das Wort "zurechnungsfähig" erkennbar auf die beiden "Fälle" Bush und Klar angewandt.
Selbstverständlich hat es damals niemand interessiert, daß Saddam eigenes Volk umbringt. Was aber in erster Linie damit zu tun hat, daß man das überhaupt nicht erfahren hat. Die Amerikaner hatten damals keinen Grund irgendwas darüber zu veröffentlichen, war es doch gerade ihr Giftgas, daß sie Saddam geliefert hatten. Die Situation war vergleichbar etwa mit dem Schah von Persien. Auch der hatte einen allseits bekannten Geheimdienst, der eigenes Volk beseitigt hat. Aber auch das wurde hierzulande erst nach seinem Sturz bekannt - denn da wie dort, hatten auch deutsche Firmen mitgewirkt.
 
G

Gast

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Moin! "Gefährliches Gedankengut" ist erstmal relativ unbedeutend, da nur als "Kopfkino" in den Synapsen des Probanden existend. Psychosomatisch und damit krankhaft kann es werden wenn die "Information" - also das so genannte Gedankengut - nicht mehr rational verarbeitet werden kann. Dann können Organe sogar Schaden nehmen. Aber es wird philosophisch beim dem Gedanken (!) was "Gedankengut" (GG) eigentlich ist od. sein sollte/müßte. Das GG eines - heute unbescholtenen Bürgers aber möglichen (späteren) Kinderschänders - ist es, jemanden weh zu tun, Gewalt o.ä. anzuwenden, usw. Ist es dann noch "GedankenGUT" sollange es nicht in die Tat umgesetzt wird? Gut also im Kopf, Böse in der Umsetzung? Vermutlich ja - dennoch ist es eher ungeschickt, die Begriffsumschreibung "GedankenGUT" zu wählen, weil es was Positives, was GUTes impliziert. Auch böse Gedanken, abartige Gedanken, todbringende Gedanken sind Gedankengut im weitesten Sinne.
Was war das (letzte) Gedankengut von Robert Steinhäuser? Oder das von Sebastian Bosse? Nicht die Gedanken haben diese Menschen zu Mördern gemacht, sondern ihre Taten! Mit dem was ich denke kann ich nichts erreichen - durch Taten definiert sich der Mensch. Mal ganz abgesehen von Anstand und Respekt, aber darum ging es hier ja nicht.

Nochwas zur hier erwähnten RAF: Mir liegt eine Berichterstattung aus den 70er Jahren vor. Andreas Bader wollte sich einer radikalen Extremistengruppe anschließen und suchte nach geeigneten Sympathisanten - also Kampfgenossen. Dabei stieß er auf eine Gruppe von Leuten, die Gründer und Urväter der RAF quasi (vom Gedankengut her!). Jetzt aber kommts: Die Anführer dieser RAF-Vorgängertruppe waren niemand geringeres als: Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit!! Überraschung, nichtwahr?

So können sich die Zeiten ändern...
 
G

Gast

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Tach auch.

Nochmal was zu den "Gedanken": Ein US-Bomberpilot wurde nach seiner Rückkehr gefragt, was er gedacht hatte, als er die Atombombe ausklinkt hatte. Der Pilot antwortete: "...er habe sich vor dem Flug einen hochmodernen Kühlschrank auf Kredit gekauft und sich Sorgen gemacht, ob er den überhaupt abzahlen könne...".

Oder noch ein Beispiel: Ein als Krüppel überlebender Selbstmörder wurde gefragt, woran er als letztes gedacht hatte, als er von der Golden-Gate-Bridge in die Tiefe gesprungen ist. Dieser antwortete: "...ich habe mich 2 Jahre auf den Selbstmord mental vorbereitet, die ganze Zeit an nichts anderes gedacht, eine 5000Km-Anreise in Kauf genommen und konnte es nicht mehr erwarten, endlich zu springen. Aber genau in der Sekunde, wo sich meine Füße vom Brückengeländer lösten, da wußte ich, es ist ein großer Fehler...!".

Soviel mal als Anregung zum "Nachdenken".
ciao.
Stefan.
 
P

PinkPoodle

Gast
Selbst wenn es legitim wäre, Kriege zu führen, um Diktatoren auszutauschen ( mehr ist es ja nicht ) darf man festhalten, daß Herr Bush inzischen ( ich habe es nachgelesen ) mehr Iraker auf dem Gewissen hat, als Diktator Saddam.
Der Amerikaner ist und bleibt der größte Kriegstreiber! Ich habe mal irgendwo ein Referat gefunden (es muss hier bei mir noch irgendwo sein) in dem ein schreibwütiger Autor sämtliche Kriege aufgeführt hat, in denen die USA die treibende Kraft war!
Und es sind nicht gerade wenig.... :eek:

Waren nicht mal Bush und Blair für den Friedensnobelpreis nominiert worden??? Ich dachte, ich fress nen Besen als ich das hörte... :D



Gefährliche Gedanken kann jeder haben. Schlimm wird´s erst, wenn man sie in die Tat umsetzen will. Nicht umsonst: die Gedanken sind frei............
 
G

Gast

Gast
Habe da zu den Amerikanern eine eigene Theorie: die US-Armee ist ja eine Bezahl-Armee, soll heißen, die Krieger bekommen harte Dollar für ihr Tun. Um erfolgreich zu sein, müssen ständig neue Waffensysteme her - und natürlich auch ausgetestet werden. Was liegt also näher, die Kriegsmaschinerie ordentlich zu beschäfftigen und anzuheizen, damit viele neue Gewehre und Panzerchen gebaut werden können. Eine gigantische Waffenindustrie hängt dran mit vermutlich Millionen Arbeitsplätzen in USA. Ein hoher Wirkungsgrad der Armee setzt voraus, nie zum Stillstand zu kommen. Stillstand wäre Rückschritt, der potentielle Gegner könnte aufrüsten oder nachlegen. Also spielt sich die US-Armee zur Weltpolizei auf, hat die neuesten (überlegenen) Waffensysteme, welche auch noch von der Staatengemeinschaft indirekt finanziert werden. Ist doch eigentlich eine ziemlich perfekte Sache. Es muß lediglich sichergestellt sein, daß genügend Brandherde weltweit zu finden sind, die die US-Armee - mit UN-Genehmigung - wegbomben kann. Diese Kriegstaktik ist doch eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen, oder?
 

supernaut

Aktives Mitglied
gefährliches gedankengut ist für mich weniger von inhalten abhängig als vielmehr von herangehensweisen.

ich finde es gefährlich, wenn eine TINA-denkweise proklamiert wird ("there is no alternative"): entweder wir schränken gewisse grundrechte/menschenrechte ein und nutzen die gummihaftigkeit von konstrukten wie der "menschenwürde" so weit aus wie nur geht, oder die hammerbösen terroristen/randalierer/kinderschänder/raubkopierer/[populäres feindbild der wahl einsetzen] werden uns allen das leben zur hölle machen.

ich finde es auch gefährlich, wenn auf argumente gegen TINA-denkweise antworten kommen a la "dann könnte man ja gleich...". wenn also proklamiert wird, daß entweder TINA-mäßig gedacht/gehandelt werden muß oder alles in einem indifferenten relativismus versinken würde (diese argumentation wird gerne flankiert mit tiraden über "werteverluste" und ähnliches).

ich finde es auch gefährlich, wenn von verhältnismäßigkeiten abgelenkt werden soll. die todesstrafe wird mit kostengründen gerechtfertigt - unverhältnismäßig. g8-kritiker werden von behörden und den begleitenden medien in einen kontext mit terroristen gesteckt - unverhältnismäßig. abtreibungsbefürworter werden mit mördern auf eine stufe gestellt - unverhältnismäßig. graffitisprayer werden mit hubschraubern gejagt - unverhältnismäßiges kanonen-auf-mücken-geballer.

ich finde an den haaren herbeigezogene "wehret-den-anfängen"-äußerungen gefährlich. klar, es könnte natürlich sein, daß ein "killerspielspieler" irgendwann amok läuft, ist ja schon mal vorgekommen. es könnte passieren, daß einer, der mit 15 mal nen joint probiert hat, später ein fetter drogenboß mit von der bundeswehr geschützten mohnfeldern in afghanistan wird. es könnte durchaus passieren, daß einzelne menschen, wenn es ein gesetzliches grundeinkommen geben sollte, dieses ausnutzen und faul rumlungern. es könnte sein, daß unser aller lieblingsuser blauregen (remember, anyone?) mal ein kind auf eine weise anfaßt, die nicht in ordnung ist. es könnte passieren, daß in kleinkleckersdorf ein schmetterling furzt und daraufhin in china ein sack reis umfällt - die chaostheorie beweist es.
daß die von a nach b führenden kausalketten wesentlich mehr als nur ein glied haben, ist den "wehret-den-anfängen"-jubelpersern ja eher egal. und deshalb finde ich ihr gedankengut gefährlich.

ich könnte noch einiges an weiteren beispielen aufzählen (und mach ich auch gerne, wenn interesse besteht), aber die zielrichtung ist klar, oder? der menschliche denkapparat funktioniert u.a. deshalb so gut, weil er sich bewährte routinen schafft, die viel arbeit erledigen. die, die diese routinen mit der rohrzange der rhetorik bearbeiten, verbreiten schädliche "meme" - gefährliches gedankengut, wie in den obigen beispielen genannt.

ich möchte eigentlich mal was anderes wissen:

was ist denn gutes/nützliches/sinnvolles gedankengut? und worin unterscheidet es sich vom schädlichen?

wie läßt sich "positives" gedankengut effektiv verbreiten, "negatives" effektiv bekämpfen (hint: zensur hilft nicht)?

danke & schönes we
denYo
 
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