Hallo,
Ich bin männlich, 36 Jahre alt und arbeite als Disponent/Projektkoordinator in einem 200 Mann Unternehmen in Nordrhein-Westfalen.
Bekomme ein Fixgehalt von 4200€ Brutto (also keine bezahlten Überstunden) und darf mir nach Feierabend ein Auto mitnehmen um meinen Arbeitsweg zu fahren.
Da ich keinen im Kreis habe der einen ähnlichen Job hat habe ich keine Vergleiche. Das Internet ist mir da zu transparent.
Finde das Gehalt jetzt nicht so üppig, bin in SK1 und da kommen knapp 2600 netto auf das Konto.
Habe da im Bekanntenkreis keinen der eine ähnliche Position hat, gefühlt bekommen aber selbst normale Sachbearbeiter fast mein Gehalt oder die Leute erzählen einfach Mist.
Hat Jemand einen Ansatz / Vergleich?
Hallo Fridolin,
ich habe einen ähnlichen Werdegang wie du und bin auch im Bereich Logistik/Disposition tätig.
Kurz zu mir: Ich bin 30, habe eine kaufmännische Ausbildung und anschließend den Wirtschaftsfachwirt gemacht. Vor kurzem habe Ich auch noch den Betriebswirt absolviert.
Ich bin bei einem Großhändler mit Sitz in Bayern in der Logistik/Disposition tätig. Wir sind ca. 12 Personen in der Disposition, die sich darum kümmern die Waren von unseren Lieferanten oder unserem Zentrallager zu unseren Kunden zu bekommen. Ich kenne zwar die genauen Gehälter meiner Kollegen nicht, allerdings dürfte es irgendwo zwischen 2.800€ und 4.000€ - bezogen auf eine Vollzeitstelle - liegen. Das sind normale "Sachbearbeiter" mit kaufmännischer Ausbildung und max. Fachwirt-Weiterbildung. (Die 2.800€ bekommt ein junger Kollege, der gerade ausgelernt hat und übernommen wurde). Ich selbst übernehme in der Abteilung noch ein paar übergeordnete Aufgaben, z.B. Verhandlungen mit Spediteuren, allgemeine Optimierungen in der Lieferkette und alle "schwierigen" Fälle. Dafür bekomme Ich aktuell 4.600€ brutto. (Bis September waren es noch 4.250€).
Meine Einschätzung: Ich find mein Gehalt für meine Tätigkeit angemessen. Für die Region sogar etwas überdurchschnittlich. Wir sind zwar in Bayern, aber im ländlichen Raum. Dennoch ist das Gehaltsniveau aufgrund des Fachkräftemangels gut. Die Unternehmen kämpfen um gute Arbeitskräfte. Größere Unternehmen, vor allem in den Städten, zahlen natürlich nochmal besser.
Bevor Ich vor ca. vier Jahren zu meinem aktuellen Arbeitgeber gewechselt habe, war Ich bei einem Automobilzulieferer (ca. 4.000 Mitarbeiter) in der Dispo beschäftigt. Da bin Ich damals schon inkl. Sonderzahlungen im Schnitt auf über 4.000€ als normaler Sachbearbeiter gekommen. Allerdings war mir der Druck und gegenseitige Konkurrenzkampf dort zu krass und Ich hatte jeden Tag 100km Autofahrt. Das Pendeln oder die Wohnkosten am Arbeitsort fressen dann das gute Gehalt wieder auf.
Ich denke dein Gehalt ist auch gut. In NRW dürfte das Gehaltsniveau und die Lebenshaltungskosten ja generell etwas geringer sein. Und das mit dem Auto mitnehmen ist auch ein tolles Extra. Ich weiß nicht, wie lange deine letzte Gehaltserhöhung her ist, aber falls es schon länger her ist und du gute Argumente hast, ist jetzt eine gute Zeit eine Gehaltserhöhung auszuhandeln. Viel Erfolg. ;-)