Gelber Brief, Arbeitsamt und Depressionen

Hallo. Ich habe von meinem Stromanbieter einen "gelben Brief" bekommen. Da ich momentan ALG 2 empfange, habe ich das Arbeitsamt kontaktiert für ein Darlehen. Das Problem ist, nach dem Anfang des Jahres mein letztes Familienmitglied, meine Schwester, mich belogen, bestohlen und dann verlassen hat. Bin ich in einen "tiefen Sumpf" gefallen. Ich habe Tagelang nichts gegessen, nicht geschlafen und Monatelang nicht das Haus verlassen. Mein "biologischer Vater" hat dann manchmal gemeint, mich besoffen um 1 Uhr Nachts anzurufen, und mich anzuschreien, dass ich ihn nur ausnutzen, obwohl ich fast nichts von ihm erhalten habe, schon garnicht in diesem Jahr. Wochen später ruft er dann wieder an "um sich zu entschuldigen" und mir vorzuheulen wie erbärmlich sein Leben ist. Das er sich umbringen will, da ihn sowieso niemand mag. Das ich zu ihm ziehen soll, weil er so alleine ist, er wohnt nämlich im Ausland. Ich habe ihn übrigens erst mit ca 15 Jahren kennen gelernt. Also keine große Bindung. Ich habe daraufhin meine Nummer gewechselt. Daraufhin hatte ich niemanden mehr. Und auch keine Lust mehr, irgendwas zu machen. Ich habe starke Panikprobleme und kann mit Menschen nicht richtig kommunizieren, ich kriege starke Angst und kann einfach kein Wort mehr sagen. Diese Probleme habe ich erst bekommen, nachdem ich von meiner "biologischen Erzeugerin", denn mehr war sie nie, weggezogen bin. Diese Frau gehört ins Gefängnis. Aber das ist eine viel zu lange und andere Geschichte. Auf jeden Fall will das Arbeitsamt jetzt von mir eine Jahresabrechnungen vom Strom, meine Kontoauszüge der letzten 3 Monate, und einen Nachweis das der Stromanbieter meine Ratenzahlung abgelehnt hat. Mir ist das schon wieder viel zu viel. Ich habe es momentan gerade mal geschafft, wieder das Haus zu verlassen und zu einem Arzt zu gehen und ich will mich schon wieder nur verkriechen. Ich könnte sowieso drauf verzichten, den meine Stromausgaben sind nur minimal, ich schau kein Fern und nichts. Benutze es höchstens für Licht. Und da meine Schwester meine Herdplatte, meinen Wasserkocher und weitere Dinge gestohlen hat, ernähre ich mich seit Monaten sowieso nur von Sachen, die nicht gekocht oder gekühlt werden müssen. Ich benutze zudem auch nur Wasser aus Flaschen, da ich mich vor dem Wasserhahn und der Dusche regelrecht ekel. Meine Frage ist eigentlich nur, darf das Arbeitsamt diese Dinge verlangen? Jahresabrechnungen, Kontoauszüge, Nachweise das der Stromanbieter die Ratenzahlung abgelehnt hat und außerdem wollen die einen Grund, warum ich meinen Strom nicht gezahlt habe. Und dazu soll ich einen Anlage ausfüllen in dem meine Vermögensverhältnisse Festgestellt werden. Naja doch ein langer Text geworden. Und auch noch so viel drumherum, hat ein bisschen gut getan, dass mal von der Seele zu schreiben. Also danke schonmal für die Antworten.

warum bekommst du einen gelben brief, wenn du doch hinsichtlich strom sehr sparsam bist?
wenn du unterstützung bei ämterwegen brauchst, kannst du mal nachschauen, ob es bei dir in der nähe einen sozialpsychiatrischen dienst gibt. auch die caritas und die diakonie helfen menschen. für alles andere solltest du dir therapeutische hilfe holen.

Ja ich bin sparsam. Aber 9 Monate keine 20€ zahlen haben sich auch angehäuft. Und dann haben sich dort noch, für mich auf den Rechnungen vorher unsichtbare Mahnkosten angesammelt. Ich bekomme momentan von meinem Hausarzt Unterstützung, bis ich meinem Termin bei einem Therapieplatz bekomme. Hat leider sehr lange gedauert. Meinst du damit der Sozialpsychatrische Dienst hilft mir mit den Ämtern? Ich will ja eigentlich nur wissen, ob ich das alles abgeben und vorzeigen muss. Und vor allem ich soll denen einen Grund angeben, warum ich meinen Strom nicht gezahlt habe. In dem Antrag ist eine ganze leere Seite, nur mit Zeilen, wo ich denen nun meine Story erzählen muss?

Tenjo meinte:

Ja ich bin sparsam. Aber 9 Monate keine 20€ zahlen haben sich auch angehäuft. Und dann haben sich dort noch, für mich auf den Rechnungen vorher unsichtbare Mahnkosten angesammelt. Ich bekomme momentan von meinem Hausarzt Unterstützung, bis ich meinem Termin bei einem Therapieplatz bekomme. Hat leider sehr lange gedauert. Meinst du damit der Sozialpsychatrische Dienst hilft mir mit den Ämtern? Ich will ja eigentlich nur wissen, ob ich das alles abgeben und vorzeigen muss. Und vor allem ich soll denen einen Grund angeben, warum ich meinen Strom nicht gezahlt habe. In dem Antrag ist eine ganze leere Seite, nur mit Zeilen, wo ich denen nun meine Story erzählen muss?

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Also mir hat der Sozialpsychiatrische Dienst beispielsweise dahin gehend geholfen, eine Wohnung zu bekommen.
Wenn du gerade finanzielle Probleme hast, dann solltest du vielleicht auch über eine Schuldnerberatung nachdenken.

Das Amt darf das alles verlangen, denn ein Darlehen gibt es nur, wenn nachweisbar keine andere Möglichkeit besteht die Stromschulden zu begleichen. Allerdings gilt auch für Energieversorger das Kostenminderungsprinzip, was bedeutet, die Kosten dürfen nicht künstlich aufgebläht werden, so wie es bei dir offenbar geschehen ist.

Es wäre daher wirklich angebracht, entweder einen Betreuer einzusetzen, wenn du dich selbst nicht damit auseinander setzen möchtest oder eine Schuldnerberatung aufzusuchen.

Liebe Tenjo,

erstmal nachträglich willkommen, es freut mich dass du hier so offen sprichst und ich hoffe wir können dir helfen.

Deine Probleme scheinen mir vielfältig. Wenn ich deine Lebensituation ansehe: Du verkriechst dich zuhause, isst nichts warmes, schaust kein TV, hast kein Geld, Depressionen usw. Bestimmt habe ich was überlesen, aber mach es uns doch in Zukunft etwas leichter und mach Absätze im Text 😛

Problem für viele Antragssteller ist, dass man sich heute fast ganz offenbaren muss. Das Amt fragt leider recht viel nach, will Kontoauszüge und Hintergründe wissen. Oft wird pauschal abgelehnt wenn etwas nicht ins Schema passt.

Soweit das für dich möglich ist, würde ich mich um einen Therapieplatz kümmern, mich mit Freunden und Familie aussprechen und versuchen ein wenig wieder im Lebens zurück zu finden. Sparsamkeit ist ja gut, aber die kann nicht darin bestehen, dass du auf Strom verzichtest.

Ich wünsche dir alles Gute!

Andreas900 meinte:

Liebe Tenjo,

erstmal nachträglich willkommen, es freut mich dass du hier so offen sprichst und ich hoffe wir können dir helfen.

Deine Probleme scheinen mir vielfältig. Wenn ich deine Lebensituation ansehe: Du verkriechst dich zuhause, isst nichts warmes, schaust kein TV, hast kein Geld, Depressionen usw. Bestimmt habe ich was überlesen, aber mach es uns doch in Zukunft etwas leichter und mach Absätze im Text 😛

Problem für viele Antragssteller ist, dass man sich heute fast ganz offenbaren muss. Das Amt fragt leider recht viel nach, will Kontoauszüge und Hintergründe wissen. Oft wird pauschal abgelehnt wenn etwas nicht ins Schema passt.

Soweit das für dich möglich ist, würde ich mich um einen Therapieplatz kümmern, mich mit Freunden und Familie aussprechen und versuchen ein wenig wieder im Lebens zurück zu finden. Sparsamkeit ist ja gut, aber die kann nicht darin bestehen, dass du auf Strom verzichtest.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Hi, danke für die nette Antwort.
Einen Therapieplatz habe ich mir jetzt bereits gesucht, der früheste Termin war Ende Oktober. Ich freue mich schon drauf. Allerdings habe ich niemanden, ich habe kein einziges Familienmitglied und auch keine Freunde.

Mit meiner Mutter brauche ich garnicht erst anfangen, zuletzt sagte sie einfach nur noch zu mir, das sie kein Bock mehr hat Mutter zu sein und mich mit 17 rausgeworfen ohne Geld, ohne irgendwas. Aber das war längst nicht ihr schlimmstes Vergehen.

Mein Vater ist Drogen und Alkohol Abhängig und versucht nicht mal etwas zu verstehen.
Nein, ich bin froh nicht mehr von ihm und seiner Gnade "abhängig zu sein".

Meine Oma genauso. Beruhigungsmittelabhängig und Alkoholabhängig, immer schön wegschauen und als ich dann erwachsen war, sagen: "ich hab dir ja nie was getan".

Meine Schwester, tja auch mit ihr will ich nichts mehr zu tun haben. Durchgehend Geld geliehen, nie zurück bekommen. Dinge gestohlen und verkauft.

Den Rest der Verwandtschaft habe ich entweder nie kennen gelernt oder es waren kriminelle und Drogenabhängige. Dessen Freunde man für ein bisschen Geld auch mal alleine im Zimmer gelassen hat, mit dem sehr viel jüngeren ich...

Freunde hatte ich nie, da es mir bis 17 verboten war Freunde zu haben, oder gar nach Hause zu bringen.

Puhhhh.

Aber danke für die Antworten mit dem Darlehen. Dann werde ich mich erstmal woanders versuchen zu informieren.