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Gerade einen ganz blöden Anruf bekommen... :((

PsychoSeele

Sehr aktives Mitglied
Und nun habe ich wieder niemanden. Gerade jetzt wo ich akut so in einer Krise bin und es mir ohnehin gar nicht gut geht. Ich fühl mich so allein und dieser Verlust tut gerade richtig weh. Kann mich jemand von Euch verstehen?
Huhu Kanja,

du bist nicht allein. Wir sind für dich da.:blume:

Trotzdem kann ich dich gut verstehen. Ich finde deine Therapeutin hätte dich etwas früher darauf vorbereiten müssen das die Therapie erstmal beendet wird, weil sie in Mutterschaft geht. Natürlich weiß man das eigentlich das es sowas wie Mutterschutz gibt, aber in einer Krise denkt man vielleicht nicht immer daran und manchmal kann es auch Probleme in der Schwangerschaft geben was zu einem Berufsverbot führen kann.

Es stellt sich mir jetzt die Frage wie du diese Zeit überbrücken kannst.
Erst einmal würde ich bei der Krankenkasse anrufen und fragen wie es mit einer Ersatztherapeutin bestellt ist. Je nach deiner Verfassung wäre es unklug dich allein zu lassen. Vielleicht gibt die Krankenkasse ihr ok und kann dir eine Empfehlung aussprechen oder dich vermitteln. Falls das nicht funktionieren sollte, dann kannst du dich jederzeit an den zuständigen Psychiatrischen Dienst wenden (bei Krankenkasse erfragen) und wir hier im Forum haben natürlich auch ein offenes Ohr für dich.
Leider hab ich keine weiteren Ideen, aber ruf die Krankenkasse mal an, die helfen dir bestimmt weiter.

Liebe grüße
SchwarzeSeele
 
Zuletzt bearbeitet:

Kannja

Aktives Mitglied
Hallo, da bin ich endlich wieder! Erst einmal möchte ich mich für Eure lieben Worte und Euren Rat bedanken. Entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt wieder schreibe... ich konnte die letzten Tage einfach nicht, war total blockiert. Momentan sieht es sowieso rabenschwarz bei mir aus und es war für mich sehr schlimmes passiert (wie manche von Euch vielleicht mitbekommen haben)... das alles hatte mich in eine tiefe Krise gestürzt. Als jetzt die Nachricht, dass meine Therapeutin von heute auf morgen weg ist oben drauf kam, bin ich echt völlig untergegangen.

Zur Erklärung: Sie ist noch fast ganz am Anfang der Schwangerschaft, hatte mir in unserer letzten Sitzung gerade erst davon erzählt. Dass sie dann so schnell gar nicht mehr arbeitsfähig sein könnte, hat meine Therapeutin sicher selbst nicht geahnt. Es war wohl so, dass beim Gynäkologen jetzt plötzlich festgestellt wurde, dass das Kind nicht richtig liegt bzw. sich nicht so eingenistet hat, wie es für eine sichere Schwangerschaft sein müsste. Um nun das Risiko einer Fehlgeburt zu minimieren, hat sie daraufhin dieses schlagartige Berufsverbot bekommen. Ihre Schuld ist es also wirklich nicht, dass mich das so plötzlich traf. Sie hat mir dann auch einen kurzfristigen Termin bei einer anderen Therapeutin verschafft und da war ich auch schon... Diese andere Therapeutin ist nett, aber ich bin trotzdem total überfordert mit der Situation. Es ist sehr schwer für mich mich nochmal so öffnen zu können und meine alte Therapeutin wusste halt fast alles von mir, kannte meine ganze Vorgeschichte, all die wesentlichen Details und hat erlebt wie bestimmte Situationen sich auf mich auswirkten. Es ist sehr schwer jetzt einer neuen Person die all das nicht kennt und weiß zu erklären wieso ich stehe wo ich stehe oder wieso mich bestimmte Dinge gerade so traurig machen usw. Meine alte Therapeutin war so eine Vertrauensperson für mich geworden. Ich habe mich nie vorher jemandem so anvertrauen können und war ja immer mit allem allein, musste alles mit mir selbst ausmachen. Deshalb ist es für mich generell so schwer so ein Vertrauen zu fassen und mich so öffnen zu können.

Man versteht ja ohne den kompletten Zusammenhang zu kennen vielleicht auch gar nicht wieso jemand sich in einer aktuellen Situation gerade so "anstellt" bzw. warum etwas so schwer ist... Ich habe Angst, dass die neue Therapeutin mich vielleicht gar nicht verstehen wird. Sie ist ja auch erstmal komplett fremd, ich starte also wieder am Punkt null. Meine alte Therapeutin hat mir irgendwie Halt gegeben, gerade weil sie halt so konstant da war... der einzige Anlaufpunkt für mich. Der einzige Mensch auf den ich mich verlassen konnte. Es fühlt sich wirklich wie ein Verlust an, dass sie so plötzlich einfach weg ist. Versteht Ihr wie ich das meine?
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Voll und Ganz, mir geht es ja schon so wenn ich Telefoniere und man wird immer von einem Mitarbeiter zu den nächsten geleitet und muss seine Probleme jeden von neuen schildern das ist schon ätzend genug, aber in solch einen Fall finde ich ist doch noch mal ein bisschen schlimmer.

Hat deine Thera Aufzeichnungen gemacht die du der Anderen mitgeben könntest so das du nicht ganz so von vorn anfangen musst? So kann sie sich in die Materie ein wenig einlesen und bekommt über dich einen groben Überblick.
 

PsychoSeele

Sehr aktives Mitglied
Huhu Kannja,

ja ich weiß was du meinst;)

Ich kann es mir auch gut vorstellen das es für dich nicht so einfach ist, gerade weil du wieder von vorn anfangen musst. Aber gleichzeitig hat die neue Therapeutin eine Chance sich dein Vertrauen zu "erarbeiten" und sie kann dir somit beweisen das du auch anderen Menschen vertrauen schenken kannst. Diese Erfahrung kann für dich somit hilfreich sein.

Liebe grüße
SchwarzeSeele
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ja, ich kann das sehr gut nachvollziehen. Mir würde es auch den Boden unter den Füßen wegreißen, wenn von heute auf morgen mein Therapeut die Therapie nicht beenden könnte.

Aber sowas kann natürlich passieren.

Irgendwann wäre die Therapie sowieso beendet. Natürlich kann man dann das Ende ganz anders miteinander thematisieren. Aber ein Therapeut ist immer nur eine Vertrauensperson auf Zeit. Es gibt nun mal einen klar festgesteckten Rahmen, in dem sich die Beziehung bewegt. Das halte ich auch für gut.

Wie viele Stunden hast Du denn noch? Wirst Du die Therapie jetzt bei der neuen Therapeutin bis zum Ende fortsetzen oder wird sie Dir nur Krisen- und Überbrückungstermine geben, bis Deine Therapeutin wieder arbeiten kann?

Daß Dich die neue Therapeutin nicht verstehen will, das glaube ich nicht. Überleg mal, die ist genauso Profi wie Deine alte Therapeutin. Und es ist reiner Zufall, daß Du seinerzeit die Therapie bei der einen und nicht bei der anderen begonnen hast. Wenn Du von Anfang an bei der anderen gewesen wärst, wäre sie Dir genauso vertraut. Deine alte Therapeutin war Dir am Anfang auch fremd. Jetzt hast Du aber zusätzlich den Vorteil, daß Du schonweißt, wie Therapie verläuft und worauf es ankommt. Im Vergleich zum Beginn der Therapie hast du jetzt einen großen Wissens- und Erfahrungsvorsprung.

Vielleicht kannst Du gerade diesen Wechsel ganz besonders gut für Dich nutzen und lernen, dich nicht auf einen Menschen zu beschränken, sondern Dir mehrere verschiedene vertraut zu machen. Und Du kannst Deine Verlassenheitsgefühle, die Du ja sicher nicht nur in der aktuellen Situation spürst thematisieren und vielleicht mithilfe der neuen Therapeutin Wege finden, damit umzugehen.

Versuch die Situation so wie sie jetzt ist anzunehmen und zu schauen, was für Dich gut, herausfordernd und entwicklungsfördernd dabei ist. Du kannst ja nur versuchen, das Beste daraus zu machen und es für Dich zu nutzen.
 

Bergsteigerin

Aktives Mitglied
Liebe Kannja,

erstmal möchte auch ich sagen, dass ich sehr gut verstehen kann, wie niederschmetternd das alles ist. Ich kenn das auch, Verlusterfahrungen, die zwar nicht ganz mit deiner Situation vergleichbar sind, wo ich aber auch dachte: "Das ist das Ende!" Schon in meiner Schulzeit gab es Lehrer, später Ausbilder oder andere Menschen, die mir so wichtig waren, dass ich mir sicher war, deren "Verlust" nie verkraften zu können. Rückblickend lag in diesen schweren Zeiten immer auch eine Chance. Aber obwohl ich rückblickend diese Chancen so klar sehen kann und froh und dankbar bin, dass sie mir geschenkt wurden (selbst wenn der Verlust manchmal immer noch ein wenig traurig macht), bin ich ziemlich sicher, dass ich an deiner Stelle im Moment auch einfach nur verzweifelt, traurig und hoffnungslos wäre... Ich könnte mit ziemlicher Sicherheit das, was ich dir jetzt gerne sagen möchte (und wovon ich wirklich überzeugt bin!) auch nicht wirklich so empfinden. Aber vielleicht kannst du dich (das würde ich zumindest versuchen) an den Gedanken klammern, auch wenn du ihn (noch) nicht fühlen kannst.

Im Grunde ist es das, was auch Bird schon geschrieben hat. In diesem Verlust, in dieser Not, liegt ein unglaubliches Entwicklungspotential! Auch wenn es vielleicht ein ganz schlechter Zeitpunkt ist, grade jetzt, wo es auch mit deinem Bruder so blöd läuft, ist es wirklich gut und wichtig für dich, zu lernen noch mehr Menschen zu vertrauen.

Meine alte Therapeutin war so eine Vertrauensperson für mich geworden. Ich habe mich nie vorher jemandem so anvertrauen können und war ja immer mit allem allein, musste alles mit mir selbst ausmachen. Deshalb ist es für mich generell so schwer so ein Vertrauen zu fassen und mich so öffnen zu können. ?
So wie es dir damals gelungen ist, wird es dir wieder gelingen! Dass du dich dieser Therapeutin öffnen konntest, lag mit absoluter Sicherheit nicht nur an ihr, sondern auch an dir. Du hast diese verborgene Fähigkeit zu vertrauen damals (mit ihrer Hilfe) wiederentdeckt. Versuche dich auf diese Fähigkeit zu besinnen und nicht so sehr darauf, wie schwer es dir generell fällt, dich zu öffnen.

Ich vermute, wenn dich jemand fragt, wie es dir gelungen ist, dieser Therapeutin damals Vertrauen zu schenken, fallen dir alles erstes lauter Eigenschaften oder Fähigkeiten von ihr ein, die dir das Vertrauen erleichtert haben. (Geht mir genauso, wenn ich über die Menschen nachdenke, bei denen mir das Vertrauen leichter fiel als bei anderen.) Aber geh doch mal auf die Suche nach den Gründen bei dir. Was hat sich in dir getan? Was war bei dir (innerlich) damals los, dass du dich öffnen konntest? Vielleicht kannst du dann ein bisschen leichter auch auf dich vertrauen und dich an deine Fähigkeit erinnern, jemandem Vertrauen zu schenken.

meine alte Therapeutin wusste halt fast alles von mir, kannte meine ganze Vorgeschichte, all die wesentlichen Details und hat erlebt wie bestimmte Situationen sich auf mich auswirkten. Es ist sehr schwer jetzt einer neuen Person die all das nicht kennt und weiß zu erklären wieso ich stehe wo ich stehe oder wieso mich bestimmte Dinge gerade so traurig machen usw.
Dass du nun gezwungen bist, dass alles nochmal neu jemand anders zu erklären, kann auch eine riesengroße Chance sein. Diese neue Therapeutin, ist ein anderer Mensch und hat dementsprechend wieder andere Gedanken dazu. Vielleicht gelingt es ihr, Dinge zu sehen und zu verstehen, die deine alte Therapeutin nicht so deutlich bemerkt hat. Beides zusammen ergibt vielleicht ein vollständigeres Bild, das dich einen großen Schritt voranbringt.

Ich glaube auch, dass man je nachdem mit wem man spricht, den gleichen Sachverhalt immer ein wenig anders schildert. Ihr wirst du deine Geschichte anders erzählen, als damals deiner alten Therapeutin. Und das ist gut so, weil du dadurch dich selbst wieder in einem anderen Licht, unter einem anderen Blickwinkel siehst und noch einmal mehr verstehst.

Man versteht ja ohne den kompletten Zusammenhang zu kennen vielleicht auch gar nicht wieso jemand sich in einer aktuellen Situation gerade so "anstellt" bzw. warum etwas so schwer ist... Ich habe Angst, dass die neue Therapeutin mich vielleicht gar nicht verstehen wird. Sie ist ja auch erstmal komplett fremd, ich starte also wieder am Punkt null. ?
Hier spürt man wieder sehr deutlich, wie unsicher du dir selbst gegenüber bist. Du hast Angst, sie könnte glauben, dass du dich nur "anstellst". Du hast Angst, sie könnte deine Gründe nicht so recht ernst nehmen. Und ich denke, dass liegt daran, dass du dir selber nicht sicher bist, ob deine Gründe "ernst genug" sind. In dir glimmt immer noch die Angst, dass die Menschen, die glauben, du stellst dich nur an, damit Recht haben könnten, oder?

Genau diese Angst macht es dir so schwer, wieder neu zu vertrauen, stimmts? Vielleicht hilft dir der folgende Gedanke: Je mehr du ihr vertraust, je mehr du ihr anvertraust, je offener du bist, desto weniger wird sie glauben, dass du dich nur anstellst. Je genauer sie die Zusammenhänge kennt und deine Probleme und Ängste kennt, desto klarer wird ihr sein, dass deine Gründe wirklich ernst sind. Und im Gegenteil dazu: Je mehr du versuchst, etwas zu verharmlosen zu beschönigen oder gar zu verheimlichen, desto weniger wird sie deine Gründe nachvollziehen können.

Das heißt: Das was du verhindern willst (indem du zurückhaltend bist und nicht so viel Vertrauen schenkst), nämlich dass sie dich mit ihrem Urteil verletzt, indem sie dir signalisiert, du würdest dich vielleicht nur "anstellen", genau diese Gefahr besteht viel eher, wenn du dich verschließt und dein Innerstes vor ihr schützen willst. Wenn du dich dagegen in all deiner Verletzlichkeit und Schwachheit zeigst, bin ich sicher, sie wird dich verstehen und nicht verurteilen.

Wobei ich auch glaube, dass mit ein wenig Geduld, sie dich auch dann verstehen wird, wenn es dir nicht gleich gelingt, dich ihr zu öffnen! Trotzdem wäre es sicher gut, wenn du versuchst, im Hinterkopf zu behalten, dass bei zu großer Zurückhaltung viel eher die Gefahr besteht, dass das passiert, wovor du Angst hast.

Meine alte Therapeutin hat mir irgendwie Halt gegeben, gerade weil sie halt so konstant da war... der einzige Anlaufpunkt für mich. Der einzige Mensch auf den ich mich verlassen konnte.
Stell dir vor, wie schön das wäre, wenn es nach und nach in deinem Leben immer mehr Menschen gibt, auf die du dich verlassen kannst und denen du vertrauen kannst! Genau dahin will dich das Leben gerade schubsen! Glaub an dich!

Liebe Grüße
M.
 

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