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Geschäftsführer stellt mich vor versammelter Mannschaft bloß + meine Reaktion

Ich kann verstehen, dass du so reagiert hast. Es ist absolut unmöglich, Mitarbeiter vor anderen Leuten derart herunterzumachen.

Dass du es für unter deiner Würde hältst, bei den Vorbereitungen zu eiuner Geburtstagsfeier mitzumachen und Brot aufzuschneiden, kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Ich bin selbst als Volljuristin im höheren Dienst bei einer Behörde tätig. Wenn wir auswärtige Gäste erwarten, helfen alle mit beim Tischdecken und -abräumen, auch ich. Keiner ist sich zu fein dafür. Und natürlich hilft auch die Registraturkraft mit, die ebenfalls Bürokauffrau ist. Auch kann man ein gewisses Mitdenken erwarten. Wenn ich 50 Gäste erwarte, muss ich meinen Kollegen nicht explizit sagen, dass Besteck nur für 30 Personen nicht ausreicht. Aber es käme mir niemals in den Sinn, meine Mitarbeiter vor anderen Leuten bloßzustellen, wenn sie etwas nicht gut erledigt haben. Das ist ganz schlechter Stil und zeugt von mangelnder Souveränität. Solche Leute sind für Führungspositionen ungeeignet. Leider geraten gerade solche Leute in diese Positionen. 🙁

Es kann sein, dass dein Verhalten als Frechheit empfunden wird und man fortan nach Gründen sucht, um dich loszuwerden. An deiner Stelle würde ich mich daher schon von mir aus nach Alternativen umsehen, denn zum Wohlfühlen ist es in dieser Kanzlei ja ganz offensichtlich nicht. Und du hast natürlich völlig Recht mit der Einschätzung, dass jeder Mensch eine respektvolle Behandlung erwarten kann.

Richtig, du sagst "da helfen ALLE mit". Hier bin es aber nur ich. Wir haben 5 Azubis, die palavernd auf dem Flur rumhängen, während ich Essen vorbereiten, Brot aufschneiden und dazu noch alle paar Minuten Anrufe entgegennehmen muss, dann kommen Mandanten, die vorne am Empfang stehen und das dort stehende Glöckchen läuten, wenn ich nicht innerhalb von ein paar Sekunden auf der Matte stehe.

Ich bin auch die Erste, die gerufen wird, wenn es darum geht, was Schweres zu tragen (kiloweise Büromaterial,Mandantenakten in riesigen schweren Kartons, das Zeug vom Catering), die Spülmaschine auszuräumen (die bei uns nur 30 Minuten laufen DARF, also kann man sich vorstellen, wie oft ich das Teil ein- und ausräumen muss bei einem 8-Stunden-Tag) und Weiteres. Manche Kollegen sind sogar so dreist, dass sie mir ihr Kaffeegeschirr auf den Schreibtisch stellen mit der Ansage, ich würde ja eh "alle 10 Minuten in die Küche müssen" und dann könne ich das ja gleich mitnehmen.

Ich hätte kein Problem damit, wenn jeder mit anpacken würde. Aber außer mir ist sich halt jeder andere zu fein dafür und wenn man dafür dann auch noch unverschämt angemacht wird, finde ich persönlich es nachvollziehbar, wenn mir irgendwann mal der Kragen platzt. 😉
 
Wenn das so ist, dann würde ich das dem Senior- und Juniorchef in sachlichem, unaufgeregtem Ton mitteilen. Und wenn du nicht auf Einsicht stößt, würde ich mich anderweitig bewerben.


Diese Ansage hätte schon viel früher kommen müssen, wenn das so unerträglich ist. Alles schlucken und dann bei einer Feier explodieren ist eben nicht besonders clever.
 
Du hast schon mindestens zwei andere Threads zu dieser Stelle geschrieben, nicht wahr?

Ist das die Stelle, vor der man Dich bereits im Vorfeld warnte (Thread vom 8.1.)?

Das Verhalten des Chefs ist auch meiner Meinung nach wenig professionell. Sieht nach einem Typen aus, der sich gerne im Lob anderer sonnt und ganz toll vorkommt etc. Die von Dir geschilderte Atmosphäre in der Praxis ("Oh je, der Chef kommt, bügelt euch die weißen Hemden!") riecht für mich auch nach 1890.

Dass man bei Feierlichkeiten auch mal in der Küche mithilft, finde ich eigentlich OK, obwohl ich es bei ähnlichen Gelegenheiten oft vorgezogen habe, lieber normal zu haben 😉.

Ich glaube nicht, dass Du dort auf Dauer glücklich wirst.

Vermutlich befindest Du Dich dort noch in der Probezeit, nicht wahr?

Also ich lasse mich ja nicht so gerne kündigen und würde mir überlegen, ob ich dem zuvorkomme. Das kann in Deinem Falle (zB aus ökonomischen Gründen) anders aussehen. Aber Deine Überlebenschance dort ist doch sehr fraglich. Und sollte man dort überhaupt bleiben (wollen)?
 
Richtig, du sagst "da helfen ALLE mit". Hier bin es aber nur ich. Wir haben 5 Azubis, die palavernd auf dem Flur rumhängen, während ich Essen vorbereiten, Brot aufschneiden und dazu noch alle paar Minuten Anrufe entgegennehmen muss, dann kommen Mandanten, die vorne am Empfang stehen und das dort stehende Glöckchen läuten, wenn ich nicht innerhalb von ein paar Sekunden auf der Matte stehe.
Du hast Dich bei der Aktion wirklich nicht mit Ruhm bekleckert - der Senior-Chef auch nicht, da braucht man gar nicht reden - aber die Hauptfehler sehe ich bei Dir.

Als ich das las, fiel mir eine Begebenheit bei uns ein, die erklären könnte, warum die Azubis eben kein Brot aufschnitten etc., sondern Du das machen musstest: Wir hatten ein Event mit knapp 250 Personen. Zu so etwas greifen wir auf Aushilfskräfte zurück, die schon gewisse Erfahrung haben. Aber man soll nie das Hirn von 18jährigen Abiturientinnen überschätzen.
Bei den Vorbereitungen sagte ich zu ihr, sie soll mal in den Toiletten schauen, ob da alles in Ordnung ist. Tat sie, kein Thema.
Auf dem Weg zum Magazin kam ich an den Toiletten vorbei und hörte mehrmals hintereinander Klo-Spülungen laufen und da dachte ich noch so bei mir "Das Mädel nimmt ihre Aufgabe wirklich ernst, Respekt"
Wir waren gerade beim Anrichten des Desserts, sah ich eine Bekannte von mir aufgeregt vor der Küchentür wedeln sah. Sie sagte mir, daß es in der gesamten Damentoilette inzwischen weder Klopapier noch Papierhandtücher mehr gab. Sie hat sich dann, weil aus einer Kabine um Hilfe gebeten wurde, sogar auf zum Herrenklo gemacht, wo die Lage nur unwesentlich besser aussah. Ich bin dann runter und habe das in Ordnung gebracht. Wenigstens gab es noch Seife in den Spendern. Als wir Luft hatten, habe ich mir sie zur Brust genommen. Es fielen Sätze wie "Denkst du sonst eigentlich auch sonst immer nur von zwölf Uhr bis Mittag?" Es stellte sich heraus, sie meinte tatsächlich, sie soll nur die Funktionstüchtigkeit der Toiletten checken. Es war ihr sehr peinlich. Das war lange Zeit ein Running Gag.

Husch, du fühlst Dich offenbar schon länger nicht wohl da. Glaube nicht, daß das niemand mitbekommt oder mitbekam. Dein Arbeitseinsatz hält sich offensichtlich in Grenzen.
Das ist einmal das erste.
Das zweite ist, Du hättest echt mitdenken sollen. Wenn jemand nach genügend Tellern fragt...vor allem, wenn es ein Senior vom Typ "Patriarch" ist...dann ist doch die logische Folge, wenigstens von selbst zu fragen "Besteck auch?" Ich persönlich würde von dem Umstand ausgehen "Gibt es Teller, wird höchstwahrscheinlich auch Besteck benötigt".
Hätte noch mehr Gedanken dazu, muß aber unterbrechen.
 
Ich nehme hier nicht alles für bare Münze, was die User schreiben, nenn mich ruhig kritisch. Wenn jemand erzählt, die Leute sind hinter mir her, klingt das einfach paranoid. Hinterfragen darf man das ja anscheinend nicht, dann fühlen sich die Leute angegriffen. Kein besonders erwachsenes Verhalten. Wenn du natürlich den Kopf gestreichelt bekommen willst oder Bestätigung, dann darfst du nicht öffentlich posten.

Es gibt eine große Spanne zwischen "obrigkeitshörig" und "unverschämt". Da wäre noch "angemessen" und "sachlich". Und das sollte man eigentlich auf der Arbeit wissen. Was bringt der TE hier jetzt ihr Verhalten? Das Zurückgekeife? Sie bekommt mit Sicherheit noch einen auf den Deckel. Und das nur, weil sie sich einmal hat gehen lassen und noch stolz auf das Verhalten ist.

Dein letzter Satz ist ziemlich unverständlich. Den kapiere ich in dieser Form nicht.

Hinterfragen tut das jeder, der antwortet. Du gehst jetzt gerade davon aus, dass deine Einschätzung richtig ist und betrachtest den Sachverhalt von oben herab, von außen, ohne dich in die Fragestellerin hinein zu versetzen. Natürlich hätte sie besser, ideal, handeln können - im Nachhinein oder von oben betrachtet. In der Situation konnte sie es jedoch nicht und möglicherweise war es doch die allerbeste Reaktion, nicht zuletzt, sich selbst darüber klar zu werden, dass sie dort weg will.
 
Nein, es ist richtig, wenn man seine Würde wahren will.

Man muss sich nicht zum Deppen machen lassen, auch nicht vom Chef. Oder Seniorchef oder wem auch immer.

Geh zu, hör mir auf, sie war sie doch schon vorher zu gut dazu, Akten von A nach B zu bringen. Völlig überraschend sind die Sachen schwer vom Gewicht her.
Das tut aber eine Bürokauffrau in einer Steuerkanzlei. Sie wurde eben nicht eingestellt als Steuerfachangestellte oder Buchhalterin, sondern als Bürokauffrau.
Ich habe inzwischen die restlichen Posts durchgelesen...oh Gott.

Die TE leidet ein bißchen an Selbstüberschätzung.
 
Tja,

der Beruf der Bürokauffrau ist weit gefächert. Man lernt in der Ausbildung alles mögliche, der Bereich Rechnungswesen und Buchhaltung ist da auch sehr groß, man lernt in allen Bereichen eigentlich viel.

Dann gibt es oder gab es noch den Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation. Das ist eigentlich mehr darauf ausgerichtet, Sekretärin zu werden, man lernt ausgiebig mit dem 10-Finger-System zu schreiben, früher noch Steno usw, ich will das absolut nicht abwerten.

Wenn man halt dann diesen Beruf der Bürokauffrau erlernt hat, hofft man vielleicht drauf, die Sachen, die man gelernt hat, auch anzuwenden. Dann ist man vielleicht enttäuscht, wenn man überwiegend Akten hin und her tragen muss und ähnliches.

Nun ja, ich wäre mir nicht zu fein, Akten hin und her zu tragen, wenn sie nicht zu schwer sind. Ich wäre mir nicht zu fein, Brot zu schneiden und ähnliches. Möglicherweise hätte ich bei der Frage der Teller auch an das Besteck gedacht.

Wenn allerdings meine Arbeit überwiegend daraus bestehen würde, diese Hilfstätigkeiten auszuführen, während ich doch was ganz anderes gelernt habe, wäre ich auch frustriert.

Vor allem wäre ich frustriert, wenn ich vor versammelter Mannschaft so runter gemacht werde. Und irgendwie gefällt es mir, dass die TE so reagiert hat.

Sowas muss man sich einfach nicht gefallen lassen.
 

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