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Gesprächsthemen in später Kennenlernphase/Beziehung?

Ist es normal, dass man nach ein paar Dates oder sogar in der Beziehung nur noch selten interessante Gespräch hat?
Ein Großteil der interessanten Dinge wurden meist schon in den ersten 1-3 Dates besprochen, danach redet man zum Großteil über alltägliche Dinge oder blödelt rum. Klar ab und zu gibt es noch interessante Themen, aber deutlich seltener.
Ich kann nicht einschätzen ob das normal ist. In meiner Jugend wurde mir oft eingeredet dass ich ein langweiliger Gesprächspartner sei, seitdem versucht ich auf Krampf keine langweiligen Gespräche zu führen.
Für mich haben in einer Beziehung andere Dinge Priorität als ständiges Deep Talking, mir würde es also nichts ausmachen, aber nur wenn ich wüsste, dass es dem Gegenüber auch nichts ausmacht.

Was ist eure Meinung dazu?

Deep talk kann auch zu deep sein. Bei den ersten Dates sollte man vor allem nicht über den Ex jammern, sonst ist alles erlaubt. Ich mag lustig immer mehr als deep.
 
Das ist bei mir gar nicht der Fall. Natürlich spricht man irgendwann mehr über alltägliches, die Arbeit, etc., aber gleichzeitig kennt man sich immer besser und persönliche Gespräche haben so oft noch mehr Tiefe.
Außerdem kann man sich ja auch über Politik, Philosophie, sonstige interessante, neu gelernte/ gelesene Aspekte unterhalten, usw.
 
Klar, wenn beide sich für viele Dinge interessieren, hat man auch mehr Gesprächsthemen.
Aber was ist wenn 2 Menschen bloß 0815 Hobbys (zb Freunde treffen, Fitnessstudio) haben und auch sonst aufgrund von Arbeit (oder was auch immer) kaum Zeit haben sich irgendwas anzulesen.
Ist deren Beziehung aufgrund unaufregender Gespräche zum Scheitern verurteilt?

Nein, glaube ich nicht. Es ist ja immer entscheidend, was beide wollen. Wenn beide zufrieden darüber sind, sich über Sport und Alltag zu unterhalten, ist doch alles tutti. Und ich denke, auch über Sport, Ernährung, etc. kann man sich ganz gut austauschen oder es eben einfach zusammen machen, anstatt viel zu reden.

Wichtig ist einfach, dass es zusammen passt.
Für mich sind Gespräche mit viel Tiefe total wichtig (aber auch da versteht ja jede:r was anderes darunter), ich wäre ohne total unausgelastet. Ich mag es, in mir und im anderen jedes Steinchen umzudrehen und hinterfrage gerne und viel. Andere finden das anstrengend, das kann ich verstehen. Aber so sind Menschen einfach unterschiedlich.
Und ich kenne es durchaus schon auch, dass mir manches Gespräch, manches "aber" zu viel sind und ich schaue mir gerne auch was zu Unterhaltung an oder blödle herum. Aber ganz ohne tiefen Austausch wäre ungünstig für mich.
 
Alle ›krampfhaften‹ Versuche etwas in einer Beziehung zu suchen laufen ins Leere und sind zum Scheitern verurteilt.
Entweder es passt oder es passt nicht, man redet oder man schweigt, gerade so wie man sich fühlt.
Wenn man sich versteht, spricht man darüber, wenn einem was fehlt, oder wenn einen was stört.

Kann man die Zeit mit dem Partner nicht genießen, egal ob reden oder schweigen, passt es nicht.
 
@Hollunderzweig
Das Kommunikationsverhältnis zu deinem Partner klingt echt interessant. Wie lange seid ihr schon ein Paar wenn ich fragen darf? Eine meiner Ex-Freundinnen, die selbst eine viel Rederin war, sah mich immer als ihren "Ruhepol". Aber als ich irgendwann gemerkt habe, dass sie mit mir ständig nur über belanglose Dinge gesprochen hat, während sie mit ihren besten Freunden lebhafte Unterhaltungen führen konnte, fing ich an mich langweilig zu fühlen und unsere Beziehung zu hinterfragen

Wir sind ungefähr vierzehn Jahre zusammen. Er ist NICHT mein Spieglein, in das ich verliebt bin, er öffnete mir eine ganz andere, mir unbekannte Welt und umgekehrt ist es auch so.

Ich bemühe mich nicht, das zu hinterfragen. MIR gehts besser, mit ihm zusammen zu sein, statt mit zum Beispiel meinen Busenfreundinnen zusammen zu leben. Die decken etwas ab, das mir ein Bedürfnis ist und mit meinem Lebensgefährten lebe ich andere Bedürfnisse aus. Fürs Fachsimpeln und Dauerreden gibts genügend "Verfügbare"- aber mit keinem von jenen gehts, so zu haben, wie mit diesem Menschenan an meiner Seite. Er ist mein Intimus, mein Lebensgefährte, mein Kumpel, mit dem ein gemeinsames Dahinleben total unkompliziert,mehr als angenehm und schön und leicht ist und sexy finden wir uns nebenher auch.
 
Natürlich führt man nicht permanent tiefsinnige, philosophische Gespräche. Der Punkt ist für mich, dass man sie überhaupt führt, dass man immer was zu reden findet. Das ist wie in Freundschaften. Ich hab meine beste Freundin seit 20 Jahren jetzt. Und egal wie lange wir uns nicht sehen, sobald wir uns sehen, haben wir was zu reden und uns gehen die Themen einfach nie aus. Da ist auch viel Blödsinn dabei und manchmal zeigen wir uns zwei Stunden lang lustige youtube-Videos. Manchmal sitzen wir auch einfach da und gucken in die Welt gemeinsam. Der Punkt ist: Es ist nie eine peinliche, unangenehme Stille.
Und wenn es was ernstes zu bereden gibt, dann kann man das auch jederzeit.
 

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