Hallo Gast!
Ich würde hier aus eigener Erfahrung gern ein paar Dinge klären, und zwar:
1. es gibt keine Therapie, die Deinem Mann helfen kann, solange
ER nicht begriffen hat, wo die Ursache liegt...
2. Wenn er beim Alkoholgenuß keine Grenzen mehr kennt (und sei
es auch `nur´ am Wochenende...) ist es bereits zu spät, denn
dieses `Abschädeln´ ist eine Art Flucht aus der Realität und
damit aus den Problemen, die man hat...
3. Wenn er Dir nicht sagen will, was er bereits an sich ändert, kannst
Du grundsätzlich davon ausgehen, daß er Dich anlügt!
Ein Alkoholiker, der für sich noch nicht akzeptiert hat, daß er
JETZT handeln MUSS, wird alles versuchen, die Anderen
glauben zu machen, er würde sich auf dem Wege aus der
Sucht befinden, und die Lüge ist hier der einfachste Weg.
Solange er Dir also nur sagt, er würde bereits etwas gegen
die Sucht unternehmen, kann es aber in keiner Weise durch
geändertes Verhalten belegen, lügt er!
4. Es gibt kein `Ja, dann trinke ich halt weniger...´, das funktioniert
NICHT! Entweder, er trinkt, oder er trinkt nicht, ein `weniger´
kann keine Besserung herbeiführen!
Mein Rat als `Insider´ an Dich:
Höre umgehend auf, Dir die Schuld zu geben!
Leite alles in die Wege, Dich SCHNELLSTMÖGLICH von ihm zu trennen,
OHNE, daß er irgendetwas davon mitbekommt...
Jemand, der einmal seinen Partner geschlagen hat, und keinerlei
negative Konsequenzen daraus tragen mußte, wird immer wieder
auf Gewalt zurückgreifen, und, gerade bei Alkohol sinkt die Hemmschwelle
sehr schnell auf das absolute Minimum!
Du kannst mir vertrauen, wenn ich Dir sage, daß da mehr ist, als `nur´
Unstimmigkeiten zwischen ihm und Dir...
So leid es mir tut, Dir das so sagen zu müssen, ab
meiner Erfahrung nach ist aber in Deinem Fall keinerlei Aussicht auf
eine Rettung der Beziehung mehr zu erwarten, denn alles, was ihr
bis jetzt durchgemacht habt, wird nach einer evtl. Besserung bei
jeder, sich bietenden Gelegenheit, wieder hochkommen!
Da er aber bisher nur den Alkohol als `Linderung´ seiner Probleme
erfahren hat, wird er auch immer wieder darauf zurückgreifen WOLLEN!
Der einzig erfolgversprechende Weg ist meiner Erfahrung nach, die
entgültige Trennung, und wenn Du es nicht für Dich willst, dann
für Deine Tochter (wobei ich bewußt von DEINER Tochter rede, denn
ihrem Erzeuger bedeutet sie ja offensichtlich nicht viel, wenn er sich
so verhält...)
Natürlich ist ein solch folgenschwerer Schritt nicht leicht!
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter dennoch alles Gute und, daß
Du schnellstmöglich die richtigen Schritte einleiten wirst!
P.S.: Vergiß bitte bei allen Überlegungen, was dann auf Dich und
Deine Tochter zukommen könnte, nie, daß es nichts gibt, das
man nicht irgendwie regeln könnte
Liebe Grüße
Bernd