Ragnarok
Mitglied
Das denke ich ja auch, Mein Vater wohnt allerdings weit weg, so wie der Rest meiner Familie, ausser meiner Mutter, zu der wir einen guten Kontakt haben, insofern dass ich meiner mum offen sage warum ich sauer auf sie bin und was in meiner Kindheit noch falsch gelaufen ist. Wie bereits erläutert, habe ich bereits mit meiner Tochter gesprochen und habe Ihr auf Fragen erklärt, dass mein Vater nicht nett war und ich keinen Kontakt haben will. Sie hat das erst einmal so hingenommen und nicht weiter gefragt. Ich bin mir durchaus im Klaren darüber dass sie wieder fragen wird, was mir natürlich Angst macht, aber ich werde dann mit Ihr darüber reden. Hoffentlich allerdings in Begleitung eines Therapeuten, der sie in der Situation vor Schaden beschützen kann, den ich Ihr nicht zufügen möchte!Hallo Ragnarok,
wie Tyra bereits sagte, geh ehrlich mit deinen Kindern um. Kinder lesen Emotionen und sie werden immer die Diskrepanz zwischen deinen Worten und deinen Gefühlen spüren.
Das schürt Angst und Misstrauen.
Tuesday
Es ist egal was ich Euch hier schreibe, durch meine Vorgeschichte bin ich in eine Schublade geflutscht, in der Mann mit Kindern nur falsch umgehen kann. Versucht doch einfach mal Euch vorzustellen, dass ich nicht so reagiere wie Eure Bekannten, Verwandten, etc...Familiengeheimnisse sind gerade für Kinder sehr belastend. Sie spüren die Gefahr, wissen aber nicht, woher sie kommt. Das kann im Zweifelsfall so weit gehen, dass die Kinder deine Emotionen ausleben, plötzlich difuse Ängste entwickeln, krank werden.
Tuesday
Ich bin hochintelligent, was meine persönliche Situation erschwert, da ich die ganze Scheiße viel zu bewußt durchdenke. Meinen Kindern gegenüber bin ich ehrlich, offen und liebevoll! Ich bin nicht perfekt, das weiß ich auch, ich kann ausrasten, das weiß ich auch und ich brauche eine Therapie, das weiß ich auch, deswegen bin ich ja hier.
Ich rede offen mit Meiner Tochter, ach nennen wir sie doch einfach.... Bisquit..... Also, ich rede offen mit Bisquit, sie weiß, dass meine Kindheit nicht glücklich war und dass mein Vater mir weh getan hat. Mehr muss sie erst einmal nicht wissen, oder wollt Ihr, dass ich der 6 jährigen Bisquit die Einzelheiten über einen Missbrauch, über die Werkzeuge der Gewalttätigkeiten oder die Fratze erzähle, die mein Vater gezogen hat wenn er mich mit einem Hammer verdroschen hat???? Soll Ich ihr sagen, was ein fremder Mann mir erzält hat als er mich geleckt hat, was ich in meiner Zukunft machen soll mit den Männern, denen ich mal begegnen werde? Soll ich Ihr erzälen, wie beeinflussbar wir sind, wenn wir so etwas in unserer Kindheit gesagt bekommen?
Bisquit ist auch ein Kind und auch sie ist beeinflussbar! Könnt Ihr mir sagen, ob es die richtige Richtung ist in die ich sie schubse, wenn ich Ihr erzäle, dass Ihre Familie krank ist und dass die männliche Seite in meiner Familie dazu neigt sexuell abartig zu sein?
Es tut mir leid, aber das bürde ich Ihr nciht auf!
Bisquit hat sehr feine Antennen, ja, sie weiß was mit mir los ist und fragt mit ihren kleinen unschuldigen Fragen nach wenn sie meint, irgendetwas kann erklärt werden. Und wir erklären. Genauso unschuldig und süß, aber ehrlich!
Eben!Wenn sie Signale bekommen und man ihnen immer wieder sagt, da ist aber nichts, dann geht es ihnen wie dir. Sie fangen an und zweifeln an sich selbst. Ein Familiengeheimnis zieht oft einen Knacks im Selbstbewusstsein nach sich.
Tuesday
Oh ja, das ist mir auch bewußt und macht mir ehrlich auch Angst. Ich weiß, dass ich ein Problem habe meine eigenen Gefühle ein zu schätzen. Ich bin in meinem Leben nie geliebt worden und dachte immer, ich kann nicht lieben. Könnt Ihr Euch das Gefühl vorstellen, als Bisquit aus mir raus gepurzelt ist, nachdem ich 12 Stunden lang versuch habe sie drin zu behalten???Noch eine Frage hätte ich für dich. Denk mal darüber nach, ob die Trantütigkeit deines Mannes für dich auch mit ein Hinderungsgrund ist, dass du zu einem Therapeuten gehst. Solange du nichts änderst, funktioniert eure Beziehung. Aber was, wenn plötzlich diese Eigenschaften von ihm nicht mehr gebraucht werden?
Wie ändert sich dann eure Situation?
Tuesday
Alles löste sich plötzlich auf, es war, als wäre ich auf LSD oder etwas härterem, ich wurde überschwemmt von Gefühlen, habe meinen Mann angesehen, von dem ich nie dachte ich würde ihn lieben, er hielt Bisquit im Arm, vollkommen erschöpft und lächelte sie an. DAS war Therapie!!!
Das war der erste Moment von dem ich sagen kann dass ich geliebt habe. Meine Gefühle sind immernoch sehr schwer für mich zu differenzieren, aber ich weiß jetzt, ich liebe meine Familie und das ist mehr als ich mir je erträumt habe. Cookie nr 2 kam nur weil ich mich bewußt entschieden habe, ja, das will ich noch einmal! Cookie nr 3 allerdings würde die Balance zerstören, denn ich weiß es ist ein wahnsinniger Kraftakt diese Familie am Leben zu halten.
Natürlich weiß ich, dass .......nennen wir Ihn George.....also dass Georges Trantütigkeit mir jetzt hilft. Aber von seiner Seite, ist es nur ein Symptom! Er reagiert auf mich mit Trantütigkeit, weil er auch verunsichert ist und versucht alles in Balance zu halten. Das ist ja das Gute daran! Mit einem Fingerschnippen kann alles sich ändern, Scheidung, traumatisierte Kinder, Drogen, Selbstmord, wer weiß das schon? Aber es funktioniert! Wir bewegen uns mit mini trippel Schritten aufeinander zu, er MUß Trantütig sein um mit mir zu funktionieren, aber ich weiß auch, dass er sich ändern kann, denn das tut er andauernd. Nur darum bin ich überhaupt so weit, dass ich hier so offen über mein Leben schreiben kann!
Ich habe 26 Jahre lang Angst gehabt, jetzt auch noch, aber jetzt fühle ich mich so sicher, dass ich hier bin, schreibe und lese was an Response zurück kommt. Vieles hat mir sehr geholfen!!! Danke nochmal dafür!!! Bei einigen habe ich das Gefühl, es ist reines Hobby sich über die miserable Kindheit anderer zu informieren, aber auch das war mir klar als ich mich hier angemeldet habe.Das klingt so, als wollte ich dich abhalten vom Therapeuten . Nee, ganz im Gegenteil. Ich dachte nur gerade, ob du unbewusst vielleicht davor Angst hast und es deswegen auch so schwer ist.
Tuesday
Eine sagte ganz am Anfang, ich solle das als Neuanfang sehen und ja, sie hatte recht! Ich habe die letzte Woche ziemlich viel geweint und mich meiner Tränen endlich nicht mehr geschämt, denn ich weiß jetzt, ich habe ein Recht darauf einen Neuanfang zu starten! Nicht nur ich, sondern auch meine Familie! Denn nicht nur für mich wird es sich verändern, sondern für meine Familie natürlich auch. Ehrlich gesagt freut mich das aber auch, denn es ist nicht immer leicht und für meine Kinder auch nicht, aber wenn ich mir sicher bin, dann dabei, dass unsere Kekschen wissen, dass wir sie lieben und das sie immer mit uns reden können. Was sie nicht immer wissen ist glaube ich, dass Mama und Papa sich immer lieben. Gut, das wissen wir auch nicht immer, aber wir arbeiten daran. Viel mehr als ich, hat George Angst vor meiner Therapie, denn er hasst Veränderungen und passt sich schwer an, aber ich weiß, er kämpft für mich, also, hei, ich bin dabei, ready for take off!!!
Nee, wir lieben den Schrecken und das Glück, George ist mit einer sehr ehrlichen Frau geschlagen, die alles ausdiskutiert und erst Ruhe gibt, wenn er sauer wurde, ausgeflippt ist um endlich mit der Sprache raus zu rücken.Der Zustand ist zwar grad schlimm, aber auch irgendwie stabil. Weißt du, was ich meine und da bekommt man manchmal Angst etwas zu ändern. Weil man weiß ja nicht, wie es ist, wenn die Dinge besser werden. Also lieber den bekannten Schrecken als das unbekannte Glück.
Tuesday
Das ist das Problem, alle hier gehen von Bekannten, Freunden, Verwandten oder sich selbst aus. Ich weiß auf was ICH mich zubewege, aber das tuen ALLE, nur wissen sie es nicht. Jede Familie muss sich krampfhaft in Balance halten um nicht auseinander zu brechen, nur selten sind sie sich dessen bewusst.Ich habe so was auch lange Zeit betrieben und versucht den Status Quo zu erhalten. Eben aus Angst, dass es noch schlimmer kommen könnte. Aber letztendlich ist es dann so, dass man einen kleinen Schritt macht und erst mal ändert sich gar nicht soooooo viel, aber man hat wieder ein bisschen neuen Mut und kann dann den nächsten Schritt viel leichter machen.
Tuesday
Ich war schon bei mehreren Beratungsstellen, Hilfegruppen, Neurologen und Psychologen und habe mich mehr mit meiner Situation auseinander gesetzt als die Ärzte, ich weiß, Hilfe steht mir zu und ich weiß ich bin ein Jammerlappen. Aber ich arbeite daran!!!Zuerst mal wird sich nichts ändern, wenn du zur Beratungsstelle gehst ... nur vielleicht die Richtung deiner Gedanken .
Tuesday