Am wichtigsten ist, dass du dir Hilfe suchst. Zum einen, um aus seinem ausschließlichen Einflussbereich herauszukommen, zum anderen aber auch, um moralische Unterstützung und Rückenstärkung zu bekommen, wenn er wieder berechnend an dein schlechtes Gewissen appelliert und du unzukippen drohst. Er manipuliert dich - da zeigt er wirklich relative Schläue und nutzt deine Gutmütigkeit aus. Dass er dir das noch so abfällig zu verstehen gibt sollte einmal mehr dazu führen, dass du dein Verhalten endlich änderst und es schaffst, hart zu bleiben. Such eine Frauenberatungsstelle auf und lass dich an die Hand nehmen. Sehe gerade den Beitrag #12 von unschubladisierbar. Mach das unbedingt und nimmt Kontakt auf - denen ist nichts unbekannt, du musst dich für nichts schämen.
Und ab jetzt: Keinem finanziellen Druck mehr nachgeben, sei es für Anschaffungen, die lediglich das Laster dieser Flachpfeife weiter bedienen, aber auch kein Zusammenkratzen von Geld, um ihn aus selbst eingebrockten Miseren (z. B. Gefängnis) herauszuholen und erst recht keine weiteren Investitionen in Form von Krediten, Bürgschaften oder sonst etwas, um seine Selbständigkeit zu finanzieren. Das Geld siehst du nie wieder und brauchst es selber am nötigsten für ein neues Leben.
So seltsam das jetzt klingen mag, denn es ist ja völlig ünüblich für eine (normale) Beziehung: Wenn er andere Frauen kennenlernen will, dann lass ihn. Ehrlich gesagt wäre es das beste, was dir passieren könnte, wenn seine Aufmerksamkeit auf eine andere gelenkt wird. Wenn er nicht nur mit der schreiben, sondern sogar mit ihr pxxxpen würde: Perfekt! Womöglich rückt er dir dann schon von selber nicht mehr so auf die Pelle - mich würde es anwidern, solch einen Typen erdulden zu müsssen (auch das ist übrigens schon ein strafbarer sexueller Übergriff, dich gegen deinen Willen zu sexuellen Hanldungen zu verleiten). Wenn du dann die Trennung schaffst, hat er wenigstens alternative Anlaufstellen zum Ausjammern und um sich in Selbstmitleid zu suhlen. Hat er die nicht, ist die Verlockung viel größer, wieder Kontakt zu dir aufzunehmen. So bin ich tatsächlich in meinem ersten Leben mal eine Zecke losgeworden (GsD bei weitem nicht so krass wie bei dir, aber es war auch ein kranker Schmarotzer, der nur sich selbst wichtig war und sein gesamtes Umfeld belogen, betrogen und verletzt hat).
Läuft der Mietvertrag auf euch beide? Wenn nicht ist es schwierig, da ohne sein Einverständnis herauszukommen. Ich bin da rechtlich nicht so versiert, es kann aber sein, dass - wenn er die Wohnung alleine nicht tragen kann - du sogar mitzahlen müsstest, wenn du schon ausgezogen bist. Schlösser auswechseln darfst du dann auch nicht so ohne Weiteres. So oder so würde auch ein bloßer Rausschmiss das Problem nicht dauerhaft lösen. Du hättest alleine zu Hause keine ruhige Minute oder er würde dich wahrscheinlich abfangen. Dein Weg muss ein anderer sein.
So oder so: Du musst weg von ihm und das musst du gut vorbereiten. Hol dir dafür professionelle Unterstützung; Freundinnen sind dafür völlig ungeeignet. Sonst wird er dich nicht gehn lassen. Er bekommt doch alles von dir, was er zum Leben braucht. Und wenn nicht freiwillig, dann eben mit Gewalt.
Bewahre dir sämtliche Unterlagen auf, die seine Misshandlungen dokumentieren. Es ist wahrscheinlich, dass du ihn doch noch anzeigen müssen wirst. Die Polizei kennt die Fälle häuslicher Gewalt und die Problematik zurückgezogener Anzeigen. Aktiv werden können sie nur, wenn die Anzeige aufrecht erhalten wird.
Das Schlimmste, was dir mit diesem Menschen passieren könnte wäre schwanger zu werden. Hier solltest du keinerlei Risiko eingehen, denn ein Kind würde euch lebenslang aneinander ketten.
Ich hatte noch einen anderen wichtigen Gedanken, der ist gerade weg. Wenn er mir wieder einfällt ergänze ich hier. Da isser wieder: Du wirst ihn am besten einschätzen können, ob er dich nach ausgesprochenem Trennungswunsch in Ruhe lässt oder auch danach noch eine echte Bedrohung deines Lebens darstellt. Womöglich wäre es für dich auch eine gute Entscheidung, deine Zelte am jetzigen Wohnort abzubrechen und ein neues Leben - gerne auch gemeinsam mit deinen Katzen als Tröster - in einer anderen Stadt zu beginnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dir hinterherkommt, wäre da vermutlich geringer. Frag dich einfach, was dich wirklich am aktuellen Wohnort hält. Hast du da ein echtes soziales Netz? Dass du schreibst, du hättest niemanden, der dir hilft, lässt Schlimmes befürchten. Einen Job in der Pflege bekommst du aktuell überall mit Handkuss. Daran sollte es sicherlich nicht scheitern und du könntest endlich wieder durchatmen.
Sei es dir selber wert, aus diesem Leben auszubrechen. Ich würde dir auch empfehlen, dir zur Aufarbeitung einen Therapeuten zu suchen. Einen Platz wirst du wahrscheinlich nicht so schnell bekommen und erst mal auf eine Warteliste müssen. Dennoch läuft dann wenigstens schon die Wartezeit. Es ist wichtig, dass du verstehst, warum du offensichtlich immer wieder an solche Art Menschen gerätst, um dich für die Zukunft zu wappnen.