G
Gast
Gast
Hallo,
ich bin auf dieses Forum gestoßen, auf der Suche nach Anworten für mein Problem, und hoffe dass mir vielleicht jemand weiterhelfen kann..
Ich stehe im Moment vor der Entscheidung, ob ich mich von meinem Freund trennen sollte, und es gelingt mir einfach nicht, diese Entscheidung zu treffen.
Ich bin 25 und habe meinen Freund vor 6 Jahren übers Internet kennengelernt und wir haben fast immer eine Fernbeziehung geführt. Wir telefonieren jeden Tag und besuchen uns wann immer wir können. Eigentlich sind wir immer glücklich gewesen, wir haben uns so gut wie nie gestritten und wenn, dann nur über Kleinigkeiten. Ich war der Meinung, dass er der Mann meines Lebens ist, und doch ist plötzlich alles ganz anders geworden... Ich habe mich vor ein paar Monaten ein wenig in jemanden verliebt, und daraufhin angefangen, mir ernsthafte Gedanken über unsere Beziehung zu machen, weil das doch irgendeinen Grund haben musste..
Dann wurden Dinge, die ich immer als Kleinigkeiten abgetan hatte, plötzlich zu riesengroßen Problemen und ich hab das Gefühl gekriegt, dass in unserer Beziehung überhaupt keine Entwicklung stattfindet, sondern dass alles nur so "dahinplätschert". Wenn ich dann aber bei ihm war, ihm in die Augen geschaut habe, wusste dass ich ihn liebe - oder meinte es zu wissen. Trotzdem wurden meine Zweifel immer größer.
Es gibt da nämlich neben all den Dingen, die mich stören, und an denen man meiner Meinung nach arbeiten kann, ein ziemlich großes Problem, dass mich zweifeln lässt, ob das alles noch einen Sinn hat. Mein Freund war der erste und damit einzige Mann, mit dem ich geschlafen habe. Wir hatten am Anfang, wann immer wir uns gesehen haben, Sex. Ich hatte hin und wieder Probleme mit Schmerzen, und ich muss leider sagen, dass es nie besonders großartig war, ich fand es hauptsächlich deswegen schön, weil es so nah war. Er ist nicht wirklich drauf eingegangen, was mir gefiel, und wir haben nie so wirklich entspannt über Sex reden können.
Ich kann gar nicht genau sagen wann..aber irgendwann hörten wir mehr oder weniger auf miteinander zu schlafen. Wir haben so gut wie nie drüber geredet, ich hatte das Gefühl er begehrt mich nicht mehr, er hatte wohl das Gefühl ich will nicht. Das hat dazu geführt, dass wir in den letzten 3 Jahren so gut wie gar nicht mehr miteinander geschlafen haben. Am Anfang hab ich schon noch Lust gehabt, aber wenn ich so zurückschaue, stelle ich fest, dass ich später immer wieder Gründe vorgeschoben hab, es nicht zu tun. Er hat allerdings auch nie große Anstrengungen unternommen… Und wie gesagt, geredet darüber wurde nur sehr selten, und mit dem Ergebnis dass eigentlich beide wollten und immer dachten der andere wolle nicht.
Ich weiß nicht, wieso es mir erst so spät aufgefallen ist, obwohl es doch so offensichtlich ist, aber mir wurde vor einigen Wochen auf einmal klar, dass wir ja wie Bruder und Schwester sind. Er hat gemerkt, dass mit mir was nicht stimmt und wir haben geredet und ich habe das angesprochen... daraufhin hat er versucht mir wieder näher zu kommen. Und jetzt kommt das eigentlich Problem dabei …ich stelle fest, ich will es nicht! Nicht mit ihm…, ich mag nicht mal dass er darüber spricht.. ich habe ihm gegenüber keinerlei sexuelle Empfindung mehr und jegliche Annäherung dieser Art widert mich fast schon an. Denn mir kommt es vor, als wäre er nach all den Jahren ohne Sex für mich wohl zu so was wie einem Bruder geworden – diese Erkenntnis fand ich ziemlich schockierend.
Ich hab damit auch nicht lange aushalten können und musste es ihm sagen. Das war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht und ich finde es so schlimm, ihm so weh zu tun… Da er mir aber gesagt hat, dass er mich eben nicht nur als "Schwester" haben will und ich es mir ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen kann, den Rest meines Lebens mit jemandem zu verbringen bei dem ich keine sexuellen Gefühle habe, habe ich versucht Schluss zu machen. Das hat genau einen Tag gehalten - dann hat er angerufen, und es ging ihm so schlecht und ich konnte es einfach nicht ertragen ihn so traurig zu machen, so dass ich ihm gesagt hab, dass wirs nochmal versuchen wollen. Also bin ich am Wochenende zu ihm gefahren, und er hat versucht, romantisch zu sein, und ich habe erneut festgestellt, dass ich es einfach nicht will… Noch dazu hat es mich aufgeregt dass er es nicht zu merken scheint... Also wollte ich es erneut beenden, doch ich konnte nicht… ich konnte ihn so einfach nicht sehen und habe mich mit ihm für ein paar Wochen auf eine Auszeit geeinigt. Als ich das getan habe, war ich auch fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können, denn ich liebe ihn doch! Aber mittlerweile denke ich wieder dass das eigentlich nicht funktionieren kann.. Alle Dinge, die mich stören an der Beziehung, daran könnten wir doch arbeiten. Aber wenn ich auf sexueller Ebene nichts mehr für ihn fühle, was soll ich denn dann tun? Ich müsste mich doch völlig neu verlieben? Geht das denn überhaupt? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen. Sowas kann man doch nicht erzwingen.. Gibt es da noch irgendeine Hoffnung? Und selbst wenn, ich finde die Vorstellung schrecklich, es noch mal zu versuchen um dann festzustellen, dass es doch nicht geht und wieder schluss machen zu müssen, das macht uns doch beide kaputt! Im Moment schwanke ich teilweise stündlich hin und her ob es Sinn macht oder nicht und ich weiß einfach nicht wie ich zu einer Entscheidung kommen soll... ich habe totale Angst, dass eine Entscheidung für das Ende der Beziehung ein Fehler ist, den ich irgendwann sehr bereue! Wir waren immerhin über 5 Jahre zusammen und uns verbindet so viel.. Auf der anderen Seite muss ich auch zugeben, dass ich Angst habe, was zu verpassen im Leben, wenn ich da bleibe – und dabei bekomme ich wiederum auch Angst, dass ich mir das alles einbilde um einen Grund zu haben, zu gehen – manchmal glaub ich ich kenne mich selbst nicht mehr..
Sorry für sooo viel Text! Ich weiß, dass mir diese Entscheidung keiner abnehmen kann, aber es wäre schön, ein paar Meinungen zu hören, oder Denkanstöße, oder irgendwas, das mir hilft, eine endgültige Entscheidung zu treffen, denn lange kann ich mir und vor allem ihm das nicht mehr antun..
Vielen Dank schonmal, es hat schon gut getan, sich das mal von der Seele zu schreiben!
ich bin auf dieses Forum gestoßen, auf der Suche nach Anworten für mein Problem, und hoffe dass mir vielleicht jemand weiterhelfen kann..
Ich stehe im Moment vor der Entscheidung, ob ich mich von meinem Freund trennen sollte, und es gelingt mir einfach nicht, diese Entscheidung zu treffen.
Ich bin 25 und habe meinen Freund vor 6 Jahren übers Internet kennengelernt und wir haben fast immer eine Fernbeziehung geführt. Wir telefonieren jeden Tag und besuchen uns wann immer wir können. Eigentlich sind wir immer glücklich gewesen, wir haben uns so gut wie nie gestritten und wenn, dann nur über Kleinigkeiten. Ich war der Meinung, dass er der Mann meines Lebens ist, und doch ist plötzlich alles ganz anders geworden... Ich habe mich vor ein paar Monaten ein wenig in jemanden verliebt, und daraufhin angefangen, mir ernsthafte Gedanken über unsere Beziehung zu machen, weil das doch irgendeinen Grund haben musste..
Dann wurden Dinge, die ich immer als Kleinigkeiten abgetan hatte, plötzlich zu riesengroßen Problemen und ich hab das Gefühl gekriegt, dass in unserer Beziehung überhaupt keine Entwicklung stattfindet, sondern dass alles nur so "dahinplätschert". Wenn ich dann aber bei ihm war, ihm in die Augen geschaut habe, wusste dass ich ihn liebe - oder meinte es zu wissen. Trotzdem wurden meine Zweifel immer größer.
Es gibt da nämlich neben all den Dingen, die mich stören, und an denen man meiner Meinung nach arbeiten kann, ein ziemlich großes Problem, dass mich zweifeln lässt, ob das alles noch einen Sinn hat. Mein Freund war der erste und damit einzige Mann, mit dem ich geschlafen habe. Wir hatten am Anfang, wann immer wir uns gesehen haben, Sex. Ich hatte hin und wieder Probleme mit Schmerzen, und ich muss leider sagen, dass es nie besonders großartig war, ich fand es hauptsächlich deswegen schön, weil es so nah war. Er ist nicht wirklich drauf eingegangen, was mir gefiel, und wir haben nie so wirklich entspannt über Sex reden können.
Ich kann gar nicht genau sagen wann..aber irgendwann hörten wir mehr oder weniger auf miteinander zu schlafen. Wir haben so gut wie nie drüber geredet, ich hatte das Gefühl er begehrt mich nicht mehr, er hatte wohl das Gefühl ich will nicht. Das hat dazu geführt, dass wir in den letzten 3 Jahren so gut wie gar nicht mehr miteinander geschlafen haben. Am Anfang hab ich schon noch Lust gehabt, aber wenn ich so zurückschaue, stelle ich fest, dass ich später immer wieder Gründe vorgeschoben hab, es nicht zu tun. Er hat allerdings auch nie große Anstrengungen unternommen… Und wie gesagt, geredet darüber wurde nur sehr selten, und mit dem Ergebnis dass eigentlich beide wollten und immer dachten der andere wolle nicht.
Ich weiß nicht, wieso es mir erst so spät aufgefallen ist, obwohl es doch so offensichtlich ist, aber mir wurde vor einigen Wochen auf einmal klar, dass wir ja wie Bruder und Schwester sind. Er hat gemerkt, dass mit mir was nicht stimmt und wir haben geredet und ich habe das angesprochen... daraufhin hat er versucht mir wieder näher zu kommen. Und jetzt kommt das eigentlich Problem dabei …ich stelle fest, ich will es nicht! Nicht mit ihm…, ich mag nicht mal dass er darüber spricht.. ich habe ihm gegenüber keinerlei sexuelle Empfindung mehr und jegliche Annäherung dieser Art widert mich fast schon an. Denn mir kommt es vor, als wäre er nach all den Jahren ohne Sex für mich wohl zu so was wie einem Bruder geworden – diese Erkenntnis fand ich ziemlich schockierend.
Ich hab damit auch nicht lange aushalten können und musste es ihm sagen. Das war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht und ich finde es so schlimm, ihm so weh zu tun… Da er mir aber gesagt hat, dass er mich eben nicht nur als "Schwester" haben will und ich es mir ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen kann, den Rest meines Lebens mit jemandem zu verbringen bei dem ich keine sexuellen Gefühle habe, habe ich versucht Schluss zu machen. Das hat genau einen Tag gehalten - dann hat er angerufen, und es ging ihm so schlecht und ich konnte es einfach nicht ertragen ihn so traurig zu machen, so dass ich ihm gesagt hab, dass wirs nochmal versuchen wollen. Also bin ich am Wochenende zu ihm gefahren, und er hat versucht, romantisch zu sein, und ich habe erneut festgestellt, dass ich es einfach nicht will… Noch dazu hat es mich aufgeregt dass er es nicht zu merken scheint... Also wollte ich es erneut beenden, doch ich konnte nicht… ich konnte ihn so einfach nicht sehen und habe mich mit ihm für ein paar Wochen auf eine Auszeit geeinigt. Als ich das getan habe, war ich auch fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können, denn ich liebe ihn doch! Aber mittlerweile denke ich wieder dass das eigentlich nicht funktionieren kann.. Alle Dinge, die mich stören an der Beziehung, daran könnten wir doch arbeiten. Aber wenn ich auf sexueller Ebene nichts mehr für ihn fühle, was soll ich denn dann tun? Ich müsste mich doch völlig neu verlieben? Geht das denn überhaupt? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen. Sowas kann man doch nicht erzwingen.. Gibt es da noch irgendeine Hoffnung? Und selbst wenn, ich finde die Vorstellung schrecklich, es noch mal zu versuchen um dann festzustellen, dass es doch nicht geht und wieder schluss machen zu müssen, das macht uns doch beide kaputt! Im Moment schwanke ich teilweise stündlich hin und her ob es Sinn macht oder nicht und ich weiß einfach nicht wie ich zu einer Entscheidung kommen soll... ich habe totale Angst, dass eine Entscheidung für das Ende der Beziehung ein Fehler ist, den ich irgendwann sehr bereue! Wir waren immerhin über 5 Jahre zusammen und uns verbindet so viel.. Auf der anderen Seite muss ich auch zugeben, dass ich Angst habe, was zu verpassen im Leben, wenn ich da bleibe – und dabei bekomme ich wiederum auch Angst, dass ich mir das alles einbilde um einen Grund zu haben, zu gehen – manchmal glaub ich ich kenne mich selbst nicht mehr..
Sorry für sooo viel Text! Ich weiß, dass mir diese Entscheidung keiner abnehmen kann, aber es wäre schön, ein paar Meinungen zu hören, oder Denkanstöße, oder irgendwas, das mir hilft, eine endgültige Entscheidung zu treffen, denn lange kann ich mir und vor allem ihm das nicht mehr antun..
Vielen Dank schonmal, es hat schon gut getan, sich das mal von der Seele zu schreiben!