Grab wird aufgelöst

B

Birke

Gast
Hallo,

ich möchte mir Einiges von der Seele schreiben, das mich momentan sehr beschäftigt. Mein Vater ist schon vor 30 Jahren gestorben und meine Mutter vor 15 Jahren. Sie hatten sich einäschern lassen und ich konnte seither immer ans Grab gehen, die Blumen pflegen und mit den Eltern Zwiesprache halten. Nun ist das "Nutzungsrecht" des Grabes abgelaufen. Mir fällt das Auflösen des Grabes sehr schwer. Vom Intellekt her weiß ich natürlich, dass meine Eltern in meinem Herzen weiterleben und dieser letzte Ort auch nicht mehr real meine Eltern beherbergt. Trotzdem bin ich traurig und möchte noch nicht loslassen.

Hat Jemand von Euch Ähnliches erlebt, bzw. wie seid Ihr damit umgegangen? Im letzten Urlaub vor ein paar Wochen war ich in Bayern und habe dort Gräber gesehen, in denen 3, 4 oder noch mehr Generationen einer Familie, zurück oft bis ins 19. Jahrhundert waren. Das fand ich sehr tröstlich. Wenn ich mir vorstelle, dass alle Ahnen und auch ich irgendwann in diesem Stück Erde zusammen sind, wäre mir das lieb. Hier bei uns habe ich sowas noch nie gesehen. Bis auf die Grabmäler der Großen und Mächtigen oder der Dichter und sonstigen Berühmtheiten natürlich.

Danke, dass ich meine Gefühle hier aussprechen durfte.
 
Soweit ich weiß ist es doch so - zumindest hier in Österreich - das man für eine Grabstätte zahlt, um dort sozusagen....Liegerecht zu erwerben, aktuell zahlt unsere Familie für ein Doppelgrab 70 Euro im Jahr, der Friedhofsverwaltung wird es im Endeffekt denke ich egal sein, wer für das Grab zahlt, hauptsache irgendjemand zahlt.

Hast du schon versucht bei der Friedhofsverwaltung anzufragen ob du dir weitere Jahre erwerben kannst?

Liebe Grüße Lynx
 
Hallo birke
Mit wird auch schon angst und bange wenn ich drandenke, dass die 15 jahre fuer die mein vater unser familiengrab noch bezahlt hat, ausgelaufen sind.
Und ich denke oft darueber nach.
Naturlich koennte ich das grab fuer weitere 15 jahre bezahlen...weiss aber nicht, was das kostet und ob ich es mir leisten kann...
Meine grosseltern muetterlicherseits und meine eltern liegen in dem grab.
Ich wuerde auch gern einmal dort begraben werden...
Bei uns ist es gang und gaebe, dass ein grab in der familie bleibt.
Und ich weiss es nur einmal, dass eins aufgeloest wurde. Das grab einer grosstante von mir.
Ich weiss heute noch, wo es war. Und es schmerzt auch noch ein bisschen, wenn ich drandenke...
Ich bin da sehr zwiegespalten. Einerseits waere ich froh, wenn ich mich nicht mehr um das grab kuemmern muesste ( nach mir wird das sowieso keiner mehr machen) und das geld koennte ich auch gut anderweitig gebrauchen...andererseits wuerde es mich auch sehr schmerzen, wenn das grab aufgeloest wuerde...und ich weiss, meine eltern ( vor allem meine mutter) wuerde sich deswegen auch "im grabe umdrehen". Und ich wuesste auch nicht, wo ich dann ei mal meine letzte ruhestaette finden wuerde...
 
Hallo Birke,
Ist es nicht so, dass es nach 20 Jahren aufgelöst wird, abhängig vom letzten Verstorbenen?
Sorry, so genau weis ich das gerade nicht ..Aber wenn ich an das Grab der Großeltern meines Mannes denke, dann ist das so ....

Ich weis ja nicht, aber würde es Dir ein Trost sein, wenn Du in deinem Garten einen Platz erschaffst wo Du den Verstorbenen gedenkst ? Wie Zb ein Kreuz oder ein Blumenkranz ?

Ich habe mich entschlossen und auch schon vorher abgeklärt, sobald das Grab meiner Tochter abgerissen werden soll, den Grabstein in meinen Garten zu stellen... Aber nicht weil ich sonst nicht trauern könnte oder weil er mir fehlen würde etc sondern weil es ein ganz Besonderer toller schliff ist , der nicht wie alle anderen grabsteine aussieht ..

Richtig genial geschliffen ... Aus Mamor sind Bauklötze geschliffen worden mit einer Bronze Schmetterlings Kerzenhalterung und einem Bronze Teddybär der Winkend auf dem Letzten Klotz sitzt und alles Bewacht ...

Wenn man diesen Grabstein irgendwo Hinstellt fällt es nur durch die Innschrift auf, dass es ein Grabstein sein soll, ansonsten wäre es nur ein tolles Gebilde ...

Ich hoffe Dir einwenig geholfen zu haben ... Mit den Obigen genannten Tips ... Ansonsten fühle dich mal lieb in Arm genommen

LG Kiddy
 
Hallo birke
Mit wird auch schon angst und bange wenn ich drandenke, dass die 15 jahre fuer die mein vater unser familiengrab noch bezahlt hat, ausgelaufen sind.
Und ich denke oft darueber nach.
Naturlich koennte ich das grab fuer weitere 15 jahre bezahlen...weiss aber nicht, was das kostet und ob ich es mir leisten kann...
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Danke für Deinen Beitrag Puuusteblume. So geht es mir auch. Wenn ich finanziell keine Einschränkungen hätte, würde ich es am Liebsten weiter bezahlen und nicht auflösen. Vor allem finde ich den Gedanken, dass diese Überreste im Falle einer Auflösung aus dem Grab genommen werden und danach irgendwo wieder ausgeschüttet werden, extrem schmerzhaft. Ich habe schon bei der Stadt angerufen und gefragt, aber die entsprechende Mitarbeiterin ist momentan nicht da. Ich warte auf eine Rückmeldung von ihr.
 
Ich weiss auch nicht, wie das generell gehandhabt wird...aber ich glaube, dass ( zumindest bei uns) immer nur fuer 15 jahre bezahlt werden kann...oder muss...und zwar der ganze betrag auf einmal.
Wenn es so waer wie lynx schrieb, dass man es jahr fuer jahr bezahlen kann,waere das klasse.
Jaehrlich 70 € liessen sich stemmen...aber auf einmal ein batzen von ~ 1000€...ist ganz schoen viel...
Ja, ich denke, das kann man nur kit der friedhofsverwaltung direkt abklaeren...
Werd ich demnaechst auch mal machen...
Auch wenn unser grab nach meinem wissen noch bis 2020 bezahlt sein muesste^^
Macht mir trotzdem jetzt schon sorgen.
 
Ich hoffe Dir einwenig geholfen zu haben ... Mit den Obigen genannten Tips ... Ansonsten fühle dich mal lieb in Arm genommen

LG Kiddy


Liebe Kiddy,

ich danke Dir herzlich. Dein Mitgefühl hat mir gut getan. Natürlich wäre es mir auch arg, den Grabstein mit den geliebten Namen einfach wegzuwerfen. Andererseits käme mir in unserem Fall ein Aufstellen im Garten doch zu morbide vor. Ich habe natürlich die Bilder der Eltern auf der Kommode stehen und auch noch einige Gegenstände von Ihnen als Erinnerung zuhause - teilweise auch in Benutzung. Zum Beispiel Römer oder Kaffeegeschirr meiner Mutti. Immer wenn ich sie benutze weiß ich, dass es meine Mutti freut.

Ich bin beeindruckt von Deiner Stärke. Den Tod des eigenen Kindes verkraften zu müssen, ist sicher das Schwerste. Deine Idee, diesen außergewöhnlichen Stein im Garten aufzustellen finde ich prima.
Ich möchte Dich gerne auch umarmen.

Liebe Grüße
Birke
 
Hallo,

da bin ich jetzt aber wirklich erleichtert. Gerade hat mich die zuständige Dame angerufen und gesagt, dass man jetzt jährlich eine Verlängerung des Nutzungsrechtes kaufen kann. Das ist bei uns hier tatsächlich auch nicht so viel. Es sind 62 Euro und ich bin ganz glücklich, dass wir also weiter das Grab meiner Eltern haben. Dort werde ich mich dann auch beerdigen lassen. Ich hatte eigentlich vor, mich unter einem Baum in einer Papier-Urne beerdigen zu lassen. Das geht jetzt bei uns auf dem Friedhof in diesem Grab auch. Dann sind wir wieder alle zusammen. Ich habe jetzt auch gehört, dass hier die Urnen nicht wieder rausgeholt werden, sondern sowieso in der Erde bleiben dürfen. Es wären also nur neue Urnen in dieses Grab gekommen, die zuvor bestatteten blieben auch drin. Aber so ist es viel besser und ich bin sehr froh.

Trotzdem Danke für Euch. Ich finde es so gut, dass es dieses Forum gibt. Das Schreiben und die Antwort auf meine Sorgen von lieben Menschen tut mir so gut.

Liebe Grüße
Birke
 
hallo, ich empfinde es auch als sehr traurig, wenn ein grab aufgelöst wird.

irgendwie fehlt dann ein ort, wo mensch hingehen kann, um ruhe zu finden...

mein onkel hat damals den grabstein seiner eltern/unserer großeltern auch in seinem garten aufgestellt.wenn ich dort bin, verweile ich auch immer und die beiden sind präsent.

meine eltern haben ein sogenanntes ehrengrab, dies wird gar nicht aufgelöst
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Mensch, Birke, das freut mich zu hören 🙂

62 Euro geht ja im Jahr ... Ich würde es tun, wenn mir das Grab so wichtig wäre 🙂
Wie aber erwähnt, nehme ich den Stein mit zu mir , da kann ich mir sicher sein, dass er niemals genommen wird 🙂

Trotz allem freue ich mich wirklich sehr, dass Du glückliche Nachrichten erhalten hast ...

Und Danke für die Umarmung.
Die umarmung ist tröstender als alle Worte 😉
 

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