Graybear ist plötzlich gestorben

Tatsächlich hatte ich mich auch schon gefragt, wo graybear so plötzlich abgeblieben ist.
Ich habe seine Beiträge immer sehr interessiert gelesen. Sie waren stets gut reflektiert, tiefgründig und haben mich manches Mal auch richtig berührt und eine Perspektive offenbart, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Er hat sich immer sehr viel Mühe gegeben; selten blieb es bei seinen Beiträgen bei einem kurzen Satz - er widmete sich den Problemen der User und konnte damit bestimmt manch einem helfen. Und selbst wenn ich nie Einzelgespräch mit ihm geführt habe, so bin ich mir bei ihm sicher, dass er gerade in solchen Fällen sehr engagiert und aufrichtig mit Rat zur Seite stand und etwas bewirken konnte.
Obwohl ich ihn nur kurz erlebt habe, empfinde ich seinen Tod als sehr großen Verlust für dieses Forum und bin richtig traurig. Ich wünsche ihm, dass es ihm gut geht, wo immer er jetzt ist...

Ich habe versäumt, es zu Lebzeiten zu sagen, daher bleibt mir jetzt nur dieser Beitrag: DANKE!

Tod ist für mich so abstrakt und schwer zu greifen. Plötzlich ist ein Leben einfach weg, nicht mehr da. Ich finde das schwer zu verstehen. Ich habe noch gut deine Stimme im Ohr @GrayBear, Erzählungen aus deinem Alltag, die ein oder andere Diskussion über Mod-Entscheidungen, nicht immer waren wir einer Meinung und oft war ich genervt und doch wurde es nie richtig unangenehm zwischen uns, man konnte schnell wieder normal miteinander sprechen, wenn wir aneinander gekracht waren. Ich erinnere mich noch an deinen ersten Beitrag in einem Thread von mir, das ist bestimmt schon 5 Jahre her und du konntest mich gut abholen, in meinen damals großen Gefühlen, der Situation, die mich überrollt hat. Wie kaum ein anderer, konntest du in deinen Texten Widersprüchlichkeiten transparent machen, deine Texte waren (so gut wie?) nie schwarz-weiß, da waren so viele Zwischentöne und ich glaube auch, dass du sehr viele Menschen damit erreichen konntest. Und auch wenn du mir mal "Sozialromantik" unterstellt hast, hab ich dich in manchen Bereichen des Lebens als noch viel idealistischer wahrgenommen als mich selbst, gerade das Miteinander in Foren betreffend. Da hing wirklich dein Herz dran, das war so oft merk- und spürbar.
Ich habe mich gestern und heute oft gefragt, wie das für dich ist, dass diese letzten Texte, die du hier am 22./23. Juli geschrieben hast, das letzte sind, das von dir bleibt (zumindest für uns hier im Forum). So alltägliche Beiträge, hier mal einen, da mal einen, kein Zeichen davon, dass es am nächsten Tag einfach zu Ende geht. Es ist traurig und einfach sehr abstrakt.

Stimme der Vernunft im Gefecht.
Leuchtturm bei Nacht.
Fels in der Brandung.
Du fehlst.

Oh, das trifft mich jetzt schon und macht mich traurig.
Er war ein interessanter Mensch, den ich gerne gelesen habe.

Bandit meinte:

Über Verstorbene soll man nur wohlwollend sprechen!

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Genau übersetzt heißt es:

Über Tote soll man (lieber) nichts sagen, wenn es nichts Gutes ist.

Das finde ich auch richtig so, denn Tote können sich nicht mehr wehren. Entweder Gutes über sie zu sagen oder aber zu schweigen, gebietet einfach der Respekt.

Fehler haben wir ohnehin alle.

Das ist sehr traurig. Ich will mich nicht in religiösen Floskeln ergehen, weil ich nicht weiß, wie es Graybear mit der Religion hielt. Allen, die ihn geliebt haben, wünsche ich viel Kraft.

Graybear ist mir hier nicht so oft über den Weg gelaufen und ich habe auch nie mit ihm geskypt. In einigen Threads von mir aber hat er ganz besonders einfühlsame Worte gefunden, die mir noch heute gut tun. Danke Graybear.

Wenn er vor kurzem noch hier schrieb und jetzt verstorben ist, hat er wenigstens nicht lange gelitten. Das ist ein Trost.

Das denke ich auch...
Er hat einen Tag zuvor hier noch klar, konzentriert, gut, viel, unbelastet und klug geschrieben.

Wenn es ihm sehr schlecht gegangen wäre
hätte er es vermutlich erwähnt.

Mich macht das schon traurig, selbst wenn wir nie persönlichen/direkten Kontakt hatten.
Ich hab die Beiträge immer gerne gelesen und war irgendwie fasziniert davon, welche Perspektiven er einnehmen und formulieren konnte.
Sehr schade, dass so ein emphatischer und gleichzeitig klarer Kopf schon gehen musste.