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Grenze zwischen Unterschicht und Mittelschicht?

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Kann mir jemand bitte erklären, wo die Grenze zwischen der Unter- und Mittelschicht in Deutschland mittlerweile liegt?
Ich blicke nicht mehr durch. Ich erkenne keine klare Grenze mehr.
Ist es die Grenze zwischen Arm und Normalo?
Ist es die Grenze zwischen prekär beschäftigt und normal beschäftigt?
Ist diese Grenze rein finanzieller Natur, sprich Menschen werden nach Einkommen sortiert?
Oder spielen Bildung, Intellekt, subjektive Wahrnehmung, Kultur usw. eine Rolle?
Ferner würde mich noch interessieren, warum diese beiden Schichten sich gegeneinander ausspielen lassen? Neid? Angst?

Wenn man diese Frage klären wollte, müsste man sich zunächst einmal darüber einigen nach welchen Kriterien man die beiden Schichten gegeneinander abgrenzen möchte ....

Unabhängig von solch tiefgründigen Betrachtungen liegt die Grenze aber vermutlich in dem Unterschied zwischen dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von etwa 2000,- € monatlich
 
Ich komme aus der Mittelschicht.
Der mittleren, würde ich heute
sagen. Früher hat man über sowas
auch nicht geredet. Das war kein
Thema. Jetzt erst, seit ich nicht
mehr Bestandteil dieser Mitte bin,
beschäftige ich mich damit.

Still, leise und klammheimlich
ging es die letzten Jahre abwärts.
Habs erst gar nicht mitgekriegt.
Und immer gearbeitet :mad:

Aber wo bin ich gelandet?
Ist der Grund überhaupt schon
erreicht? Oder schlage ich da
erst als Rentnerin auf. Vermutlich.
Wohin führt die Reise im Moment,
während ich noch arbeite?

Ins Vakuum einer bislang unbekannten,
von den Statistikern noch gar nicht
erfassten Zwischenschicht?

Vielleicht stellen Leute wie ich die
neue Ex-Mittelschicht dar.

Die Exxer.

Die sich noch erinnern, wie das
so in der Mitte war. Wie heimelig und
eben stinknormal.

Und die jetzt nicht wissen, wie sie sich
in der neuen Schicht bewegen sollen.
Was sich da gehört, anstandsmäßig.
Gibt es da noch Höflichkeit? Oder legt
man die vorsorglich mal besser ab?
Ist ja vielleicht doch affig jetzt.
Steh ich in der Schlange an, oder drängel
ich mich lauthals vor?

Wie benimmt man sich da? Laufe ich
mit dem Kopf nach oben oder nach
unten, wenn ich durch die Straßen gehe?
Ach, besser nach unten. Soll mich ja
keiner von den früheren Schichtskollegen
erkennen und bemitleiden.

Ich schäme mich dann schon auch, wenn
ich einen kenne und merke, ich hab wieder
die Jacke an, die vor zwei Jahren schon kurz
im Altkleidersack lag. Ich hab auch noch
die ganz alten Schuhe an. Aber die sind
noch okay, die müssen noch mal zwei
Jahre.

Schnell rüber auf die andre Straßenseite!

Genau. Ich bin eine Exxe. (Exxerin?)

Geld ist grad so vorhanden. Muss ja
auch Benzin kaufen oder Fahrkarte.
Weil ich zur Arbeit muss. Und Klamotten,
die ich zuhause nicht bräuchte. So teure.

Ein Sparguthaben gibt es noch von früher.
Übriggeblieben aus der sicheren Zeit
damals, als jeder was auf der Bank
hatte "für den Notfall". Was nie ange-
rührt wurde. Und was sich heute,
wenn man noch ein Weilchen wartet,
von ganz alleine aufgefressen haben
wird. Einfach so! Ganz ohne Ausgeben.

Uns Exxen darf auch nichts kaputt-
gehen! Wenn was kaputtgeht, müssen
wir sofort anfangen zu jonglieren. Das
ist bezeichnend für die neue Schicht.
Das ständige Jonglieren mit Geld, was
früher einfach da war, als Reserve für
für kaputtgehenden Haushaltskram.
Waschmaschine, Kühlschrank. Oder
für ein neues Auto.

Vom Staat gibt es nichts, da Arbeit
vorhanden ist. Nur reicht mir der Erlös
davon nicht mehr für Aktivitäten, die
der Mittelstand betreibt.

Es reicht mir, um ehrlich zu sein, genau
noch fürs Zuhause-Rumsitzen.

Was nicht per se schlecht ist.
Ich bin ja gern zuhause.
Hab meine Tiere da, die Bücher und
den PC.

Nur früher hätte ich halt weggehen
können, wenn ich gewollt hätte. Ins
Kino etwa oder Essen. Oder Freunde
einladen. Und Einladungen annehmen
können.

Als Exxe bin ich für die auch zu ernst
geworden. Die wollen sich doch weiter
unbeschwert treffen und schön Rotwein
trinken und geistreiche Gespräche
führen. Oder sich wenigstens über ihre
letzten Reisen austauschen.

Schilder gibt es keine, so wie früher
für Hunde vorm Supermarkt, "Ich muss
leider draußen bleiben".

Ich will da selber lieber draußen
bleiben. Freiwillig. Weil mich ihre
Reiseberichte schon lang nicht mehr
interessieren.


😱Wow!
Das ist ja schon fast poetisch^^
Und leider auch wahr...so aehnlich gehts mir auch...
Ich wuerde sagen mittelschicht ist da, wo am ende des monats noch geld uebrig ist...wo man eben nicht "jonglieren" muss...
 
Damals ging für mich Mittelschicht so ab 3000 DM los.

Um sich dasselbe leisten zu können müsste man heute 3000 EUR haben.
Eine Person kommt mit 3000 EUR hin ohne jegliches jonglieren. ABer 2 Personen müssen schon jonglieren.

Wenn man es daran festmacht das man nicht rechnen muss, dann sind 3000 EUR auch zuwenig
 
Damals ging für mich Mittelschicht so ab 3000 DM los.

Um sich dasselbe leisten zu können müsste man heute 3000 EUR haben.
Eine Person kommt mit 3000 EUR hin ohne jegliches jonglieren. ABer 2 Personen müssen schon jonglieren.

Wenn man es daran festmacht das man nicht rechnen muss, dann sind 3000 EUR auch zuwenig

Huch. 3000 EUR netto für 2 Personen = gerade noch so Mittelschicht.

Ich gehöre definitiv zur Unterschicht. Mein Nettogehalt liegt bei etwa 1.400 EUR. Habe zwar seit etwa 3 Jahren nicht mehr auf meine Gehaltsabrechnung geguckt, aber ich denke nicht, dass sich da viel verändert hat. Vielleicht sind's auch nur 1.300 EUR. Müsste mal wieder auf meine Gehaltsabrechnung schauen.
 
Na ja jemand anders schrieb, das das Gehalt so sein muss das man nicht rechnen muss und sich keinerlei Sorgen machen muss...

Ich mache mal eine Beispielrechnung für 3000 EUR..


Miete /Strom /Gas 1000 EUR
Versicherungen 200 EUR
Sky 50EUR
GEZ 17 EUR
Telefon/Handys Internet 100 EUR
Einkaufen Essen 400 EUR
Essen Kantine 300 EUR
Busticket Arbeit 50 EUR
Zigaretten (3 Schachteln am Tag für 2) 450 EUR


So dann haben wir 2500 EUR ohne Urlaub /Luxus und ich habe sicher einiges vergessen.
Ohne Essengehen, ohne Kleidung Fitnesstudio fehlt, Medikamente und anderes

Wo ist das Luxus, wo ist das "nicht rechnen müssen"
 
ist schon blöd... wenn man 450 Euro verraucht 😉

Rauchen beide nicht und kommen mit 750 Euro für Miete, Strom etc. hin
sieht das schon ganu anders aus!
Dann ist ein sehr guter Urlaub und einiges an Unternehmungen drin.
 
ist schon blöd... wenn man 450 Euro verraucht 😉

Rauchen beide nicht und kommen mit 750 Euro für Miete, Strom etc. hin
sieht das schon ganu anders aus!
Dann ist ein sehr guter Urlaub und einiges an Unternehmungen drin.

Sicher, aber "auskommen zu müssen" ist nach gewisser Definition dann eben nicht mehr Mittelschicht.
 
ja so habe ich es auch verstanden.


Wenn ich echt Mittelschicht bin, dann sollten Zigaretten doch drin sein.
Das verstehe ich einfach unter Mittelschicht.
 
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