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Habe ich ein "Muttersöhnchen" erzogen?

Bergfräulein,

kämst Du denn damit klar, wenn er mit seiner Freundin zusammenzöge? Wenn Du Dir einfach beim nächsten Treffen erzählen lässt, wie es bei ihm läuft?
Und Die Zeit, bis er auszieht, solltest Du dringend dazu nutzen, ihm grundlegende Haushaltsführung und seiner Krankheit gemäßes Kochen beizubringen.
Ganz, ganz dringend!

Wenn Dein Kind klein ist, gibt ihm Wurzeln, wenn es groß wird, gib ihm Flügel.
Und ich denke, nur wenn Du ihm jetzt endlich aktiv (!) zeigst, dass er auch Flügel hat, kann Euer Kontakt gut bleiben UND er in einer Beziehung glücklich werden.
Es ist Zeit und ich glaube, da musst Du ein wenig schubsen. Machen Vogeleltern auch manchmal, wenn sie so eine Trantüte im Nest haben, die eigentlich längst fliegen und sich selbst Futter suchen kann.
 
Ja, ich koche und wasche. Aber warum denn auch nicht. Für mich müsste ich es ja sowieso machen, also warum nicht für uns beide?

Das Gefühl, dass er gerne was ändern würde, hatte ich nur manchmal, z.B. wenn Freunde von ihm ausgezogen sind. Oder eben jetzt gerade. Aber da ich es so ja eigentlich völlig in Ordnung finde und er auch etwas, nennen wir es niedergeschlagen nach dieser Abfuhr ist, habe ich das Thema nicht mehr angesprochen.

Das klingt bei dir also ob er mitte 20 und nicht 41 ist. Seine Freunde sind doch bestimmt alle vor etwa 15 Jahren ausgezogen.

Und warum nicht? Ganz Einfach. Du bist über 60.
Warscheinlich wirst du vor ihm sterben. Nicht jetzt, und ggf auch erst in 30 Jahren. Aber stell dir mal vor du wirst in 20 Jahren ein Pflegefall (Demenz, Herzinfakt, Autounfall), grund Egal.
Dein Sohn ist dann über 60 und du kannst ihn von jetzt au gleich nicht mehr versorgen. Im gegenteil er muss dich plötzlich versorgen.
Er kann nicht waschen, nicht putzen und nicht kochen.
Wie denkst du sieht das aus? Denkst du er bekommt das hin? Was ist wenn du in ein Pflegeheim musst. Du bist weg und er sitzt da und du weißt nie ob er das alleine hin bekommt oder nicht.

Würde mich persönlich kirre machen.

Bei Männern ist das gerne anders als bei Frauen aber bei uns wurde mit 16 irgendwann erwartet das wir am WE auch mal Kochen. Es wurde auch mal erwartet das wir ne Maschiene anschmeißen wenn Mutter beschäftigt war oder das wir im garten helfen oder bügeln.

Ich bin mit anfang 20 ausgezogen. Ich hätte aber auch mit 18 nen Haushalt schmeißen können. Dein Sohn ist 41 und kann das nicht.

Ich würde dringend raten ihm die notwendigen Fähigkeiten beizubringen und ihn ziehen zu lassen. Nur so kannst du dir sicher sein das er das auch hinbekommt wenn du mal nicht mehr kannt.

Noch bist du fit. Noch kannst du unterstützen, fragen beantworten und zeigen wenn was schief geht.
 
Hallo,
dein Sohn sollte sich jetzt eine Wohnung suchen und ausziehen, egal ob zur Zeit eine Freundin in Aussicht steht oder nicht. Das sind Schritte, die mehr oder weniger jeder in seinem Leben zur Verselbständigung und Ich-Werdung machen muss.

Mein Freund hat das übrigens mit Mitte 20 trotz damals schlimmster Colitis ulcerosa auch gemacht, hat sich aus den Verstrickungen einer ihn festhaltenden Mutter gelöst und ist in ein eigenes Leben eingetreten. Damals kannte ich ihn noch nicht. Dieser Schritt von ihm hat unter anderem dazu geführt, dass wir nun schon seit 10 Jahren zusammen sein können. Bei seiner Mutter wohnend hätte ich ihn keinesfalls genommen. Hier hätte mir ein deutliche Signal von ihm gefehlt, ein eigenes Leben führen zu wollen, in dem ein Platz für eine Partnerin frei ist.
Nimm ihm das nicht weg. Ob er es weiß oder nicht, da hängt auch sein Lebensglück dran.
 
Die meisten Frauen finden Männer, die mit 40 noch bei Mutti wohnen, unsexy und nicht für eine Beziehung geeignet.
Mögliche Folgen:
Potentielle Partnerin bekommt die Mutter mit "dazu"; der Mann ist oft recht unselbständig; Partnerin spielt die zweite Geige; bei Problemen rennt der Mann zu Mutti, um sich trösten zu lassen usw.
 
Ja, ich koche und wasche. Aber warum denn auch nicht. Für mich müsste ich es ja sowieso machen, also warum nicht für uns beide?
Meine Mutter war damals so, dass sie mich unbedingt im heimischen Elternhaus halten wollte, und als ich wegen des Studiums ausgezogen war, war das für meine Mutter eine Tragödie. Auch sie meinte dann jahrelang, sie würde weiterhin für mich Wäsche waschen wollen, und ich solle deswegen doch gleich nach der letzten Vorlesung am Donnerstag oder Freitag nach Hause kommen. Und das Essen wäre dann auch schon fertig. Das Freikämpfen hat mich damals mehrere Jahre gekostet, weil ich mir Stück für Stück weitere Unabhängigkeiten erarbeiten musste (Heimfahren erst am Samstag statt am Freitag, Wegbleiben über ganze Wochenenden, selbst Wäsche waschen, etc.)

Ich persönlich würde es aus meiner Erfahrung so sehen, dass das eigene fürs Essen sorgen und Wäsche waschen einen wichtigen Schritt hin zur Unabhängigkeit des Kindes darstellt. Auch wenn es sicher keine Mühe ist, auch seine Sachen mitzuwaschen, finde ich es trotzdem sinnvoll, wenn es der Sohn selbst macht, um Unabhängigkeit zu erlangen. Ist es nicht eigentlich das Ziel von Eltern, den Nachwuchs zur Selbständigkeit zu erziehen, sodass sie ihr Leben in die eigene Hand nehmen können?
 
Bei dem ganzen Thema muß ich auch stark an "narzisstische Mütter" denken, die auch alles daran setzen ihre Kinder bis sie ins Grab gehen, von sich abhängig zu machen und so eng an sich zu binden, daß sie nie allein sein müssen, um alle von ihnen benötigte Liebe und Zuwendung von ihnen abzuziehen. Für die Kinder ist es sehr schwer aus dieser Abhängigkeit zu kommen, ohne vollkommenen Kontaktabbruch.
 
Für die Kinder ist es sehr schwer aus dieser Abhängigkeit zu kommen, ohne vollkommenen Kontaktabbruch.
Dieses Ringen mit meiner Mutter um meine Unabhängigkeit findet mit geringerer Intensität immer noch statt, und gerade jetzt im hohen Alter würde sie sich wieder wünschen, dass ich zurück ins Elternhaus ziehe, was aber schon aus beruflichen Gründen nicht geht. Außerdem ergäben sich daraus neue, eigentlich längst überwundene Abhängigkeiten und emotionale Befindlichkeiten, die uns am Ende beiden nicht gut tun würden.
 
Ich kenne auch so eine ähnliche Wohngemeinschaft von einem erwachsenen Mann und der verwitweten Mutter. Nachdem der Mann gestorben war, hätte die Mutter die Wohnung nicht halten können, wenn der Sohn ausgezogen wäre und dann sie die Miete nicht mehr alleine hätte zahlen können.

Ich fand die Beziehung immer ungesund. Bei der Mutter hat sich alles um ihren (jüngsten) Sohn gedreht und bei ihm hatte man immer das Gefühl, ihm gefällt das so eigentlich ganz gut. Mittlerweile leben beide nicht mehr, aber ich denke, das wäre bis ins hohe Alter so gegangen.
 
Hallo Bergfräulein,

sieh doch die Situation auch für dich als eine Chance … verreisen, Menschen kennenlernen, Hobbies finden.

Wir wissen nicht, wie eure sozialen Kontakte aussehen... ob jeder von euch Freunde hat, auch alleine Dinge unternimmt. Wenn nicht, dann ist jetzt die Zeit dafür.

LG, Anne
 
Hallo Bergfräulein,

sieh doch die Situation auch für dich als eine Chance … verreisen, Menschen kennenlernen, Hobbies finden.

Wir wissen nicht, wie eure sozialen Kontakte aussehen... ob jeder von euch Freunde hat, auch alleine Dinge unternimmt. Wenn nicht, dann ist jetzt die Zeit dafür.

LG, Anne


Liebe Zitronentorte,
nein für mich wär das keine Chance. Verreisen können wir auch zusammen, da muss er nicht vorher ausziehen.
Die sozialen Kontakte sind mittlerweile sehr eingeschränkt. Bei mir gab es eigentlich nie welche. Also, keine guten Freundinnen - bis auf 2 oder 3x im Jahr ein Essen mit den Kollegen und den jährlichen Betriebsausflug verbringe ich meine Zeit zuhause.
Viele Kontakte hat mein Sohn auch nicht. Ein paar Kumpels. Das hat sich aber sehr "zerlaufen", die haben Freundinnen oder sind mittlerweile verheiratet mit Kindern.
 

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