K
KoreFe
Gast
Antwort:
genau so ist es.
das Reiche wegen ihres Geldes soooooo viel glücklicher sind, ist ein reines Märchen.
zum Thema:
man muss differenzieren:
es gibt die Oberflächlichkeit der Augen und die des Charakters.
es ist eine Sache, die Menschen die man nur kurz trifft über ihr Aussehen zu definieren, aber eine völlig andere, sich sein Umfeld durch ihr Aussehen auszusuchen.
das viele dies nicht differenzieren ist meiner Meinung nach das größte Problem, da der eine davon spricht, dass man Menschen nun mal auf die schnelle (zb. beim Einkaufen) nur über ihr Aussehen/ersten Eindruck beurteilen kann und der andere davon spricht, dass man einem Menschen zb. auf einer Party 5 Stunden lang keine Chance gibt, sich mit ihm unterhalten/anzufreunden, bloss weil er nicht in sein optisches Schema passt.
es meiner Meinung nach nicht schlimm, jemanden auf die schnelle durch sein Aussehen zu beurteilen.
aber es ist charakterlich schwach, jemanden nicht in seinem Umfeld zu wollen bloss weil er seinem optischem Schema nicht entspricht.
wer sich mal amerikanische Filme/Serien ankuckt, wird sehr schnell merken, wie oberflächlich die sind.
sie strotzen vor lauter Laufstegmodels. und selbst wenn es keine Modeltypen sind und zb. Übergewicht haben, merkt man, dass sie andere typische Merkmale wie verhältnissmässig attraktive Gesichter, gute Symmetrie und/oder markante Gesichtszüge aufweisen.
die deutschen dagegen sind verhältnissmässig viel weniger oberflächlich. vielleicht auch nur toleranter. ka.
merkt man auch an den Filmen, die hier produziert werden. hier wird noch ein gutes Verhältnis zwischen Können und Aussehen angestrebt. meist mit Tendenz aufs Können.
das ist in den USA ganz extrem anders.
allerdings entwickeln wir uns auch in diese Richtung. langsam aber sicher.
der Grund?
ka, obs der Hauptgrund ist, aber einer der Gründe ist definitiv das Geld. gutes Aussehen verkauft sich besser.
wer sich mal die Hauptdarsteller der Kassenschlager der Kinos ankuckt wird das unmöglich leugnen können.
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
ich war auch schon selbst in den USA. und zwar in meiner Übergewichtsphase. das war ein extrem unangenehmes Erlebnis für mich.
dort wird man gefühlt an jeder Ecke angeglotzt und ganz unverhohlen mit missbilligend Blicken traktiert.
die Krönung war, als ich ins abercrombie und fitch gegangen bin. meinen Kumpel haben die oben-ohne-sixpack-typen begrüßt und mich nur mit Stirnrunzeln angekuckt und dann verächtlich weggeguckt.
es war quasi so als hätte man mich bewußt beleidigt, damit ich nicht in diesen Laden gehe.
ok- war ein Extremfall und nur bedingt aussagekräftig, da es zur Philosophie/Verkaufsstrategie des Chefs gehört "nur die coolen und attraktiven" Menschen erreichen zu wollen. (verkauft u.a. keine XL- und XXL-Größen)
würde mich also nicht wundern, wenn sich herausstellt, dass diese Typen an der Tür das bewusst tun sollen.
aber das dies möglich ist, liegt an dieser extremen Oberflächlichkeit der Amis.
hier in Deutschland hat sich A&F angepasst und vertritt diese Oberflächlichkeit weit weniger offensiv.
leider ist es mehr oder weniger normal, dass wir oberflächlich sind, da dies auch evolutionstechnisch bedingt ist und Teil unseres Fortpflanzungsprozesses ist. wir versuchen ja unterbewusst die bestmöglichen Gene an unsere Nachkommen weiterzugeben. ohne eine gewisse Oberflächlichkeit wäre dies nicht möglich.
diese Selektion dient u.a. auch der Tatsache, dass dies langfristig unser Überleben sichert, da wir uns dadurch zb. an die Lebensumstände/Umweltbedingungen anpassen.
is schon gemein wie oft uns die Natur zu unserem eigenen Besten wider unserer Intelligenz handeln lässt.
Skynd
Du hast so Recht mit dem, was du schreibst. Ich finde, dass es in deutschen Großstädten jetzt schon diese "Ami"- Oberflächlichkeit gibt. Man erwartet sogar (zumindetens in unsere Stadt in NRW) von attraktiven Menschen, dass sie mit ihrem Äusseren Geld verdienen. Ich treffe diese Oberflächlichkeit tagtäglich in unetrschiedlichsten Schichten, aber gerade bei gut betuchten Menschen, ist diese Oberflächlichkeit wesentlich stärker ausgeprägt. Es ist bereits jetzt schon eine sexualisierte Gesellschaft. Wer macht denn "Schönheit"? Die Mode, d.h.genauer Modedesigner. Sehr häufig Männer. Welche Figur ist zur Zeit in Mode? Eine knabenhafte. Waum? Weil sich unsere Gesellschaft an der Antike orientiert. Im alten Griechenland besaß jeder angesehene Mensch (also reicher Mann) einen Lustknaben... Ähm, ja, nur ein bisschen tiefer gegraben.
Ich bin eine modekonforme Erscheinung und litt in den letzten fünf Jahren sehr darunter, weil ich in der Vergangenheit immer wieder auf mein Äusseres reduziert worden bin. Schlimmer noch, ich war mit 17. magersüchtig und esse heute immer noch sehr schlecht. Darum bin ich eher schlank und werde von allen Frauen in meinem Umfeld dafür beneidet. Ich habe manchmal monatelang keinen Appetit und sie beneiden mich drum. Dabei bin ich offen und erzähle über meine damalige Anorexie und dass ich unter meiner Appetitlosigkeit leide. Dennoch beneiden sie mich.
Ich lege persönlich nicht so viel Wert aufs Äussere, was nicht immer so war. Aber ich habe mich einige Male in Männer verliebt, die ich anfangs unattraktiv war. So bald ich mich verliebte, waren sie für mich die Schönsten auf Erden. Die Lektion war mich also, dass Schönheit relativ ist. Diese Erkenntnis ist bestimmt schon sieben Jahre her. Und seit dem habe ich immer mehr Schwierigkeiten mit unserer Gesellschaft.
Ih erwarte nicht, dass jeder von sich aus versteht, dass eine Persönlichkeit nicht nur einen Körper ausmacht. Aber wenn unzählige Anstöße von außen nichts mehr helfen, verliere ich manchmal den Glauben an die Menschheit.