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Haus gekauft und nun kein Geld zum Umbauen, ich bin am Ende

Daoga

Urgestein
Überbezahlung hängt immer von der Belegenheit ab. In manchen Städten wäre ein Grundstück für 150T ein Schnäppchen, selbst wenn eine alte Hundehütte drauf steht, das könnte man angesichts des Baubooms mancherorts für ein Vielfaches wieder an eine Baufirma losschlagen (z. B. Nürnberger Stadtgebiet, da wird aufgekauft wie blöd). Im Osten und abgelegenen Gebieten dagegen ist man mit sowas vermutlich verratzt. Außerdem sind alte Bauernhäuser selten sehr groß, in früheren Zeiten war noch nichts mit großen Wohnräumen, da heißt "Umbauen" meistens "Anbauen", insbesondere sanitäre Anlagen, wo bisher das berühmte Häuschen mit dem Herzchen in der Tür samt Abortgrube hinterm Haus stand und Kanalisationsanschluß ein Fremdwort war. Die Installationen (Blei- oder Kupferrohre?) und die Heizung wären auch einen prüfenden Blick wert.
 
G

Gast

Gast
Man kann es drehen wie man will eigentlich wurden alle Antworten gegeben. Entweder verkaufen oder ein zwei Zimmer renovieren , einziehen und nach und nach weiter machen.
Für nichts und niemanden würde ich mich überreden lassen mir ein Haus zu kaufen ohne das ich mir vorher darüber im klaren zu sein ob ich es finanziell stemmen kann. Es geht vielen so , wollen ein Haus, kaufen oder bauen sich eins und jammern dann rum weil sie nicht mehr zwei mal im Jahr in den Urlaub fliegen können.
Ich habe einen Schwager bei dem ich den Eindruck habe das er ein Haus gebaut hat weil es gerade inn ist. Zwei linke Hände, brauch für jede Renovierung einen Handwerker und wundert sich wie teuer alles ist. Nun hat er ein Haus, macht jede Schicht auf arbeit die er nur bekommen kann und kommt letztendlich nur zum schlafen nach Hause , was fürn leben?
Auch wenn es eine hervorragende Altersvorsorge ist so ist es doch recht angenehm ohne Eigentum und Schulden am Hals ruhig schlafen zu können. O.K. ich werde ein leben lang Miete zahlen brauche mir aber letzt endlich keine Sorgen machen wo ich nach dem ich den Kredit abgezahlt habe Geld für eine neue Heizung , neue Fenster oder neue Dachsteine herbekomme. Ist es nicht oft so das ich alles Geld investiere um den Kredit (20-30 Jahre)ab zu zahlen und wenn ich dann fertig bin gehts mit teuren Renovierungen los?
 

Portion Control

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Auch wenn es eine hervorragende Altersvorsorge ist so ist es doch recht angenehm ohne Eigentum und Schulden am Hals ruhig schlafen zu können. O.K. ich werde ein leben lang Miete zahlen brauche mir aber letzt endlich keine Sorgen machen wo ich nach dem ich den Kredit abgezahlt habe Geld für eine neue Heizung , neue Fenster oder neue Dachsteine herbekomme.
Grundsätzlich hast du Recht. Aber selbst dein Gedankengang ließe sich noch verbessern.
Weshalb sollte es angenehm sein kein Eigentum zu haben - mit dem Wissen das ich stattdessen mein Leben lang Miete bezahlen darf?

Eigentum kann ich nur jedem empfehlen. Jedoch sollte es zur eigenen Kragenweite passen. Es ist sehr wohl eine kluge Entscheidung, mit einer kleinen ETW in einem Mehrparteienhaus zu beginnen, wenn der Geldbeutel nicht mehr hergibt. Ich ärgere mich über die Tatsache, die ersten 10 Jahre Miete gezahlt zu haben. Die hätten auch für eine Darlehenstilgung verwendet werden können. Die Bude hätte ich Heute. Und so kann man sich ja hocharbeiten.
 
G

Gast

Gast
Ohne mindestens ein drittel Eigenkapital immer ein Risiko wenn so finanziert das wenn beide arbeiten schon kaum was überbleibt zum leben.
Wenn was kaputt geht, sofort ist der Geldbeutel zu zücken.
Wenn überhaupt, was für eine Altersvorsorge, wenn dann Rentner wie weiter Finanzieren, wenn nicht abbezahlt.
Und die laufenden Kosten bleiben und was das kostet in 20 bis 30 Jahren....als Rentner hat man nur noch was an Einkommen, die wird ab 2030 voll versteuert....
Ein eigenes Haus ist nie wirklich fertig, grad so Bruch Bauernhof, ist das ( Dach dran ) sind da eben mal schnell 20 Tausend Euro.
Nicht auf versprechen reinfallen, grad ohne Eigenkapital!
Das höhere Ausfallrisiko lassen sich die Kreditinstitute mit Zinsaufschlägen bezahlen.
Je weniger Eigenkapital eingebracht wird, desto höher fallen diese aus.
Wer mehr als 80 Prozent des Kaufpreises über Darlehen finanziert, muss mit 0,3 Prozentpunkten und mehr Aufschlag rechnen. Wird über 100 Prozent finanziert, liegt der Risikoaufschlag für den Nebenkostenanteil noch einmal höher.
Der Grund: Dieser Teil der Finanzierung ist nicht durch den Immobilienwert gedeckt.
Die Bank verlangt damit sozusagen eine Prämie für das Risiko.
Im Fall eines Scheiterns der Finanzierung und einer anschließenden Zwangsversteigerung kann ein Teil der Kreditforderung abgeschrieben werden, da die Restschulden niedriger sind als der Versteigerungserlös der Immobilie.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Also ich denke mir dazu folgendes.

Erstens keine Info darüber wo das Haus steht .
Keine Info über das Haus selbst , keine Quadratmeterangabe ,Alter, Zustand etc.
Keine Angaben über Kredithöhe, Tilgungsrate, Festkosten.

Keine Angabe über die Eigenleistungsmöglichkeiten.

Nur die Angabe Bruttogehalt , Kaufpreis 150.000 , Mehraufwand 80.000

Das kann alles und nichts bedeuten.

Kauft man einen alten Bauernhof der günstigangeboten 150.000 kostet, warum sollte man ihn nicht gewinnbringend weiter verkaufen können ?

Erstellt ein Gutachter ein Gutachten, ohne Eigenleistung zu kalkulieren, kann das sehr ins Geld gehen, besonders bei großen Bauvorhaben.

Ohne wirkliche Info kann man nichts dazu sagen, außer das Info fehlt und davon jede Menge.


Meine Ex Nachbarn haben sich in Nordeutschland einen Bauernhof gekauft 80 ha Land , Haupthaus bewohnbar, riesen Scheune, die haben jetzt die Stallungen umgebaut,
vermieten die Scheune bzw. stellen dort Stellpläze für Wohnwagen zur Verfügung.

Es läuft, kein Kredit aufgenommen 175.000 bezahlt. Alles im grünen Bereich , er arbeitet verdient ca.3000 brutto + Mieteinnahmen. Die Stallungen werden dieses Jahr ebenfalls vermietet.
Sie arbeitet nicht , warum auch ?

Mal nicht alles so schwarz sehen, ohne Infos zu haben, denke ich mir......
 

Daoga

Urgestein
Es bestehen auch Unterschiede zwischen Eigentumswohnung und eigenem Häuschen. Bei der Eigentumswohnung steht für größere Renovierungen, die das ganze Haus betreffen, die Gemeinschaft der Eigentümer gerade, die finanzielle Last verteilt sich auf viele Schultern, abhängig von der Anzahl der Parteien im Haus, während der Eigentümer eines Häuschens alles allein stemmen muß. Bei dem Haus, in dem ich wohne (14 Wohnungen), war z. B. das Dach dringend erneuerungsbedürftig, und die Fassade konnte auch wieder Farbe vertragen, Kostenvoranschlag schlappe 110.000 Eier. Auf dem Rücklagenkonto, von allen Miteigentümern monatlich gespeist, waren 50.000 vorhanden und für den Rest hat dann jeder Miteigentümer ein paar Tausender, je nach Anteilen, locker machen müssen, was geklappt hat. Man stelle sich vor, ein Alleineigentümer müßte den vollen Betrag aus eigener Tasche löhnen, was es ja auch gibt. Da bleibt vermutlich das Dach ziemlich lange unrenoviert ....
 

mikenull

Urgestein
Ein Alleineingentümer wird aber kein Haus in der Größe 14 Wohnungen haben. Außerdem ist das erste was man sich bei einem beabsichtigten Hauskauf ansieht, das Dach.
 

Portion Control

Urgestein
Das stimmt natürlich. Ich kann als Vermieter eines ganzen Hauses (Altbau) auch bedeutend weniger gut Schlafen - als wäre ich Vermieter einer 2-3 Zimmer Wohnung in einem 6 Parteien Reihenhaus.

Und Fakt ist auch, dass die Marge gar nicht im Verhältnis zum Risiko steht. Meist verlangt man von Mietern für ein großes Haus gar nicht das was man eigentlich erzielen müsste. Man ist froh wenn das Objekt bewohnt ist und pfleglich behandelt wird. Die Differenz der Mieteinnahmen zwischen ETW und Haus, ist also gar nicht so eklatant. Dann lieber eine ETW vermieten und in den Instandhaltungsfond einzahlen. Die drohenden Überraschungen sind dann bedeutend geringer.
 
G

Gast

Gast
Also erstmal möchte ich Euch sagen: ruhig Blut. Auch wenn das erstmal unmöglich klingt. Alles andere bringt nur mehr Unglück.
Ich war auch in einer ähnlichen Lage, allerdings waren wir finanziell nicht zum Anschlag unter Druck ("nur" die Erkenntnis, dass man noch mal an die 100k reinstecken sollte die man so nicht wieder im Erlös bekommt, und die dann für ein anderes Herzensprojekt fehlten).

Ich würde jetzt zuerstmal auf der mentalen Ebene ansetzen. Denn die entscheidet, welche Handlungsmöglichkeiten Ihr nicht nur habt, sondern auch nutzt. Also beruhige Dich, erkenne dass Ihr aufgrund des Lebensalters noch sehr viel Zeit habt, Euren Lebensweg zu verändern.

Um eine einzige Tatsache kommt Ihr nicht herum: Ihr habt dieses Haus nun gekauft, Ihr wohnt dort erstmal, und Euch fehlen 80.000 Euro.

Das klingt doof, aber einen Trost habt Ihr: das ist die ganze Situation. Nichts weiter. Ängste, Sorgen, Kummer bis ans Lebensende usw. könnt Ihr selber dazu tun, aber Ihr könnt es auch lassen. Konzentrier Dich auf diese eine Lage. Und dann tut Ihr folgendes:

- überprüft mal Euren Finanzbedarf. Du schreibst DER Kostenvoranschlag. War das ein Totalangebot? Das ist oft teurer. Habt Ihr Euch wirklich selber um gute günstige Handwerker gekümmert? Habt Ihr mal kritisch nachgelesen was da geplant wurde? Man soll sicher keinen Billigschrott in sein Haus einbauen lassen aber guckt doch mal ob Ihr nicht zum Beispiel selber Restpostenfliesen einkaufen könnt, ob es die lasierte Dachpfanne sein MUSS, statt neuem Laminat die alten Dielen abschleifen lassen, ob man nicht mit einer verkabelten Steckdosenecke pro Raum auskommt, ob da die ersten 5.000€ schon für Entkernungsarbeiten fällig sind die Ihr auch selber machen könntet und ob es die Heizkörper irgendwo billiger gibt. Weiterhin gibt es Sachen die man eigentlich teilweise selber kann. Wenn z.B. für Innenverkleidungen die Schraubschienen erst mal gerade angebracht sind oder der Unterbau furs Laminat plan liegt (was ein Profi besser kann), dann ist es eigentlich nicht schwer, den Rest selbst anzuschrauben oder einzuklicken. Teilweise Eigenleistung halt. Mit etwas Umstellung kommt das sicherlich noch mal vom Preis runter, im übrigen könnt Ihr auch zu Betrieben gehen und denen genau das schildern - ist scheisse gelaufen, viel zu teuer, kriegt man das umgeplant. Die werden schon begreifen worum es geht. Auch einer guten örtlichen Bank oder Sparkasse kann man so etwas in Ruhe schildern.

- wie alleine steht Ihr denn wirklich da? Könnte man den Altkram nicht auch mit 5-6 guten Freunden an einem Wochenende rausreissen, gibts da keinen der mit nem Dielenschleifer umgehen kann? Müsst Ihr für ALLES irgendjemanden mit Mehrwertsteuer bezahlen??? Klar, man hat sich verhoben, schämt sich bisschen...aber warum nicht mal alle zu nem guten Essen einladen, sagen wie es gerade steht und dass man für ein paar Arbeitseinsätze einfach Hilfe braucht. Einfach drum bitten. Das gleiche gilt, sofern es im Rahmen der Möglichkeiten ist, auch für Geld (bei Familie) - Rahmen des möglichen bedeutet hier allerdings auch die EIGENE Möglichkeit, es zurück zu zahlen. Leihen must Ihr Euch das sowieso irgendwo, da ist zinslos besser.

Diese beiden Dinge: was fehlt nach kritischer Durchsicht denn wirklich, und welche Hilfe haben wir? sind dann geklärt. Nun kommt:


Es ist völlig richtig, was hier schon geschrieben wurde: in solchen Häusern macht man sich erstmal einen Teil brauchbar und schön. Das ist quasi Eure Basis, von der Ihr den Rest der Hütte angreift. Dieser Teil sollte auf JEDEN FALL realistisch sein, überhaupt: ab jetzt sind kleine Lösungen angesagt. Nix mit 5 Zimmer und so. Wohnküche, 2 Zimmer, Bad. Das kriegt Ihr hin. Falls es mit Heizen kritisch ist, solltet Ihr Euch überlegen, 2 Jahre mit Ofenheizung zu leben. Eine kleine Einheit bekommt man so auch warm und ein oder 2 gebrauchte Öfen sind schnell eingebaut. Ebenso paar neue Fenster, bzw. lasst Euch für Fenster und Türen so Wollvorhänge nähen wenn es erstmal die alten tun müssen.

Wenn Ihr das geschafft habt, hat Euer Haus einen Vorteil gegenüber anderen Bastlerobjekten: die Angriffsbasis ist schon geschaffen. Kleine, aber vorhandene Verbesserung der Verkaufbarkeit.

Dann solltet Ihr dringend (wieder Stichwort arbeiten mit Freunden und hinterher grillen) das Grundstück "aufräumen". Es muss nicht schick sein mit tollen beeten und Blumen, aber klar und aufgeräumt.

Was dann danach alles kommt, das ist zu weit in der Zukunft und eben Euer Weg. Der kann zu einem dieser geil ausgebauten Landhäuser führen wo man ganz neidisch wird - oder aber zu einem Verkauf, oder zu einer Kompromisslösung. Eure Entscheidung. Aber alles fängt damit an, die Sache realistischer aufzustellen (Preis runter und Hilfe annehmen), einen Teil für Euch gut bewohnbar zu machen und das ganze Grundstück präsentabler aussehen zu lassen. Wenn das erstmal so ist, ist es bereit für weiterbauen oder anbieten.

Viel Glück! Es ist schaffbar.
 

Daoga

Urgestein
Ein Alleineingentümer wird aber kein Haus in der Größe 14 Wohnungen haben. Außerdem ist das erste was man sich bei einem beabsichtigten Hauskauf ansieht, das Dach.
Da würdest Du Dich wundern. Ich habe beruflich mit Grundstücken zu tun und sehe das immer wieder. Manche Leute sind tatsächlich so finanziell potent, oder erben so ein Grundstück von einer potenten Verwandtschaft. Geschenkter Gaul und so, aber jedes Dach wird irgendwann marode.
 

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