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Hilfe - Kann es sein, dass mein Bruder eine dissoziale Persönlichkeitsstörung hat???

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Lieber Paranatho,

Vielen Dank für deine schöne ausführliche Antwort!
Tut mir leid mit deiner Frau, aber viel mehr freut es mich, dass es für dich letztendlich eine Bereicherung war.
Ja wir haben auch schon bemerkt, dass wir null Einfluss auf sein Verhalten haben. Wie gesagt, es hilft weder "Belohnung" noch "Bestrafung" um es jetzt mal etwas hart auszudrücken. Wir haben es auf viele Wege versucht. Aber wir könnten nie mit professioneller Hilfe ankommen. Das wäre vielleicht schon vor Jahren nötig gewesen, zur Zeit der Trennung unserer Eltern. Und wie man an deiner Frau erkennen kann - wenn der Betroffene nicht mitarbeiten WILL in der Therapie, dann wird er (Bzw. sie) das auch nicht tun.

Die Situation meiner Mum möchte ich gerne kurz erklären: Das war auch für mein Bruder und mich sehr komisch. Mal war sie für ne Woche verheutl hier daheim dann wieder länger bei ihrem damaligen Freund, bei einem Streit dann wieder hier usw. Und irgendwann empfanden wir das nur noch als lächerlich und sagten zu ihr "Du gehst ja eh wieder zu ihm zurück!". Doch damal wusste ich noch nicths davon, wie dieser Mann meine Mum behandelte. Nicht gut! Er hat sie psychisch fertig gemacht und wurde auch mal handgreiflich (sie landete im Krankenhaus). Oder lies sie im Urlaub sitzen, nachts alleine U-Bahn fahren in Paris usw. Er war ein regelrechter Tyrann! Aber so richtig, wie man es sonst eig. nur aus Psycho-Filmen kennt. Die meisten dieser Situationen entstanden, nachdem er getrunken hatte. Doch andererseits hatte sie für diesen Mann im Grunde ihre ganze Familie aufgegeben. Und vielleicht hat sie auch gemeint, ihn ändern zu können. Jedenfalls reche ich es meinem Vater hoch an, dass er sie dennoch hier schlafen lies. Wohin hätte sie auch sonst gehen sollen? (Gemeldet war sie hier ja auch noch)

Finde ich übrigens interessant, dass du mich mit meinem Papa vergleichst. Meine Mum sagte mir schon immer, dass ich ein Papakind sei und auch heute noch verstehe ich mich mit meinem Dad besser als mit meiner Mum (ich wohne nicht umsonst bei ihm statt bei meiner Mum) und mit meiner Mum komme ich inzwischen auch gut klar, aber sie macht aus vielen entspannten Situationen Stresssituationen. Und wenn ich jetzt meinen Bruder mit meiner Mum vergleiche... Der hat diese Hektik IMMER in sich. Selbst wenn er nichts vorhat! Danke für die Anregung, wäre nciht auf den Vergleich gekommen.

Das Problem ist: Ich will mich nicht so richtig abgrenzen! Ich möchte Kontakt mit meinem Bruder, aber eben nicht nur, wenn er etwas braucht oder er mal wieder angeben kann. Und auf der anderen Seite KANN ich mich auch gar nicht wirklich abgrenzen. Denn wie soll ich mich von dem Lärm, den er Nachts mit nach Hause bringt, fernhalten? Von der Hektik, die er immer mitbringt, usw.
Deswegen kümmer ich mich trotzdem um mich. Das bedeutet nicht, dass das Verhalten von meinem Bruder nun der Mittelpunkt meines Lebens ist, aber es ist manchmal so richtig unerträglich, besonders wenn man doch gerade schlafen möchte und morgens früh raus muss und man kann das einfach nicht ignorieren.
Ich lerne inzwischen, das ganze ein wenig zu akzeptieren, aber diese Rücksichtslosigkeit werde ich niemals tolerieren oder gar akzeptieren können! Und schon gar nicht, wie er mit meinem Vater oft umgeht. Wie ich es hasse, wenn man nicht darauf achtet, wie es anderen Menschen in bestimmten Situationen geht!
Aber dass ich zu konfrontieren lernen und konfliktfähig werden soll, das stimmt. Das habe ich nötig! Fragt sich nur, wie ich das am besten angehe. Wie hast du denn an deiner Persönlichkeit gearbeitet?
Und wie meinst du das, dass du bei deiner Frau (Zitat) "nie den Hauch einer Chance" hattest??

Doch dann soll ich mich um meinem Bruder kümmern...? Nur wie? Wirklich, professionelle Hilfe können wir vergessen. Ich glaube mein Bruder würde uns dann nicht mal mehr mit Hühneraugen ansehen 😉 Es müsste dann schon eher so laufen, dass er durch ne Beziehung zu einer Paartherapie gelangt.

Wie du vorgeschlagen hast, habe ich schon viel mit meinem Dad geredet, auch mit seiner Freundin und habe auch versucht ihm klar zumachen, dass sie das alles nicht so persönlich nehmen sollen. Doch es kommen einfach (fast) jeden Tag wieder neue "Probleme" dazu.
- Sei es etwas Getöpfertes, das mein Bruder offenbar aus Versehn kaputt gemacht hat; Doch statt etwas zu sagen stellt er die Dinge wieder hin, als sei nichts passiert.
- Lässt wie so oft sein Dachfenster offen, sodass es reinregnet. Sein Bett hat es diesmal getroffen (Erika hat's entdeckt) - also erwähnt er beim Essen eben, dass sein Bett ja so laut knirsche und er mal n neues gebrauchen könne. Und dann ist er auf Papa sauer, weil er ihm kein neues Bett zahlen möchte. Daweil habe ich meins auch selber gekauft.
- Das neuste ist, dass er sich extra von einem Kollegen ein schickes Auto für 3 Tage geliehen hat, um den Nachbarn zu zeigen, in was für tolle Autos er einsteigt! Ähh hallo? Er hat beim Essen beinah wörtlich gesagt: "Also unsere Nachbarn müssen sich ja auch denken, in was für Autos ich immer sitz" "Wieso?" "Mein 1er BMW dann der Audi und in nen Porsche bin ich auch schon mal eingestiegen."
Wir sind diesmal null darauf eingegangen. Aber ich weiß nicht ob das die richtige Taktik ist?
Ist es wohl besser, solche "Angeber"Aussagen (die sehr häufig vorkommen) zu übergehen oder auf sie einzugehen?
Ich verstehe nicht, wieso er auf diese Weise Bestätigung sucht oder was auch immer da in ihm vorgeht. Er sieht wirklich gut aus, hat was in der Birne, im zeichnen und designen sehr begabt, hat einen sehr charmanten Charakter (der wiederum auch sehr niederschmetternd sein kann), einen guten Humor und an hübschen Frauen mangelt es ihm auch nicht (nur an den wirklich ernsthaften Beziehungen). Er müsste doch genug Selbstbewusstsein haben?!

Hat mir gut getan, etwas Verständnis und Unterstützung von dir zu bekommen!
Freut mich sehr zu hören, dass du dich ausgerechnet in diesem Beitrag geöffnet hast 🙂
 
Wenn mich das Bruderverhalten so stark belastet, würde ich ausziehen - Amen.

Wäre das einfach zu bewerkstelligen, dann wäre ich wohl schon weg.
Aber früher oder später (wohl eher früher) werde ich das auch tun.
Jedoch ist damit die Ursache noch nicht "behoben". Es geht mir nicht nur darum, dass ich von seiner Rücksichtslosigkeit wegkomme, sondern auch, dass er meinen Dad besser behandelt und sich womöglich auch ändert. Er soll sienen Charakter natürlich behalten, aber es wäre wesentlich entspannter, wenn er nicht mehr so extrem hektisch wäre, mehr Rücksicht auf andere nimmt und sich nicht immer profilieren müsste.
Ich würde gerne wissen, was mit meinem Bruder los ist, was in ihm vorgeht und ob wir ihm irgendwie helfen können.
 
Hier kann dir keiner sagen, ob dein Bruder eine dissoziale PS hat. Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, mit so jemandem unter einem Dach leben zu müssen.
Aber guck doch mal hier:

Selbsttest auf Psychopathie ('Bin ich ein Psychopath?' - Selbst-Test, Fragebogen, Selbst-Check)

eigentlich müsste er diesen Test schon selber machen, aber vielleicht kommst du der "Wahrheit" näher, indem du ihn versuchst auszufüllen...

Ein Test reicht für eine Diagnose niemals aus, aber er kann eine Richtung anzeigen. Diese Tests sind gut, auch wenn sie kostenlos im Internet zu machen sind. Vielleicht bekommst du ja auch deinen Bruder irgendwie dazu, ihn zu machen. Ich wünsche dir viel Glück und Kraft.
 
Du schilderst hier nur eintönig aus einer Perspektive. Wie verhält sich denn Dein Bruder in der Schule/Arbeit, wenn er Verwandte, Freunde etc. besucht...? Was sagen denn (seine) Freunde über ihre eigenen Erfahrungen mit ihm?

Na das Problem ist ganz einfach, dass ich es nur aus meiner Perspektive, sowie aus der meiner Eltern und der Freundin meines Vaters schildern kann...
Ich habe mit seinen Freunden sehr wenig bis gar nichts zu tun. Aber was ich da mitbekommen habe ist, dass er die Wahrheit immer zu seinem Gunsten verdreht. Sodass alle Anderen schlecht dastehen und er der Heilige ist.
 
Hier kann dir keiner sagen, ob dein Bruder eine dissoziale PS hat. Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, mit so jemandem unter einem Dach leben zu müssen.
Aber guck doch mal hier:

Selbsttest auf Psychopathie ('Bin ich ein Psychopath?' - Selbst-Test, Fragebogen, Selbst-Check)

eigentlich müsste er diesen Test schon selber machen, aber vielleicht kommst du der "Wahrheit" näher, indem du ihn versuchst auszufüllen...

Ein Test reicht für eine Diagnose niemals aus, aber er kann eine Richtung anzeigen. Diese Tests sind gut, auch wenn sie kostenlos im Internet zu machen sind. Vielleicht bekommst du ja auch deinen Bruder irgendwie dazu, ihn zu machen. Ich wünsche dir viel Glück und Kraft.


Oh ja, es ist sehr anstrengend. Deswegen bin ich in letzter Zeit auch so oft wie möglich wo anders als daheim.
Naja, ich hab jetzt mal diesen Test gemacht, wobei ich mich nicht darauf versteifen will, weil es da ja doch um meine Ansicht geht.

laut des Test: 100% hat er eine allg. PS, u.U histrionische PS oder narzistische PS.

über 80% auf Skala 1: welche die zentralen Persönlichkeitsaspekte der Psychopathie erfaßt, die die zwischenmenschlichen und affektiven/emotionalen Defizite dieser Persönlichkeitsstörung (z.B. oberflächliche Emotionen und Charme, Manipulativität, Mangel an Einfühlungsvermögen) betreffen und bei der Zusammenhänge mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, geringer Ängstlichkeit, reduzierten Stressreaktionen und geringem Suizidrisiko gefunden wurden.

sowie 22% auf Skala 2: welche die Aspekte des antisozialen Verhaltens (z.B. kriminelle Aktivitäten, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit, geringe Verhaltenskontrolle, Jugendkriminalität) betrifft und bei der Zusammenhänge mit reaktivem Zorn, Schwierigkeiten bei der sozialen Integration und Anpassung, Sensations- und Erlebnislüsternheit, Angstpotenzial, erhöhtes Suizidrisiko, geringer sozioökonomischer Status, Neigung zu Kriminalität und impulsiver Gewalt gefunden wurden.

Sie haben möglicherweise einzelne antisoziale bzw. psychopathische Verhaltensanteile, aber nicht in einer Form, die gemäß den Standards die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung rechtfertigen würde.
Score: 19 von 38

Aber wie gesagt, will mich da jetzt an nichts festmachen, da dies ein Test aus dem Internet ist und mein Bruder nicht von einem Psychologen untersucht wurde und außerdem ICH diesen Test ausgefüllt habe.
 
Einen Selbsttest durchzuführen hat denselben Effekt, wie einen Münzwurf vorzunehmen - die Wahrscheinlichkeit liegt bei 50%. Das ist wenig hilfreich. Das begründet sich darin, dass zu einer differenzierten Diagnose unter anderem auch die Beobachtung des Klienten und Erfassung weiterer Faktoren gehört. So können bspw. Ausschlussfaktoren identifiziert und erfasst werden. Im übrigen sind wir mittlerweile beim DSM-V.

Hab diesen Test jetzt mal gemacht, bin aber der gleichen Meinung wie du.
 
Er ist ein A******* und ihr müsst bitte sofort aufhören für ihn zu sorgen!!!!! Sorge für Dich, sorge für das Wohl, wie es dir/euch gutgehen kann! Er soll selbst sorgen - falls ihr das möchtet, wo anders! LG und toi toi toi und gutes gelingen! LG caro
 
Hey ich habe fast das selbe Problem mit meiner Schwester und bei ihr wurde es auch diagnostiziert. Es muss nicht immer körperliche Gewalt im Spiel sein da spielen ja viel mehr Faktoren eine Rolle mit. Wir wissen auch nicht wie wir da mit umgehen sollen. Leute die in solchen Portalen einfach nur dagegen sprechen ohne Wissen sollte man am besten ignorieren. Ich hoffe da es jetzt 2 Jahre her ist, dass ihr einen Weg gefunden habt? Vielleicht kannst du es ja berichten wie ihr damit inzwischen umgeht? Bei meiner Schwester wurde es erst jetzt diagnostiziert.
 
Ich finde es sehr mutig, dass du Fragen stellst und dir hier Hilfe suchst. Das ist eine Stärke, die du dir auf jeden Fall beibehalten solltest. Für mich hört es sich so an, als ob bei euch als Familie und für dich als Schwester ein hoher Leidensdruck vorhanden ist. Daher ermutige ich dich - auch jetzt nach einigen Jahren - eine*n Familientherapeut*in aufzusuchen, um mit professioneller Hilfe gemeinsam Strategien zu erarbeiten.

Eine Persönlichkeitsstörung kann sich in unterschiedlichem Maß bemerkbar machen. Die Antworten der User auf deine Fragen haben gezeigt, dass nur Psycholog*innen und Psychiater*innen in der Lage sind, die Situation dem aktuellen wissenschaftlichen Stand gerecht einzuschätzen. Lass dich nicht von den Beiträgen entmutigen und suche dir professionelle Hilfe. Falls deine Familie keine Therapie machen möchte, suche dir eine*n Psycholog*in, mit der du Strategien im Umgang mit deinem Bruder für dich erarbeiten kannst.

Viel Kraft und Geduld wünsche ich dir und hoffe, dass du Menschen begegnest, die dich verstehen und dir Raum für deine Sorgen geben. Alles Gute!
 

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