Diese Verabredung hat am Ende nicht stattgefunden: Beim zweiten Ausfall – wir hatten geplant, uns zu dritt zu treffen – habe ich die bittere Wahrheit erfahren, dass sie mit ihrem Freund zusammenziehen soll.
Sie hatte nie drüber geredet, nicht mal flüchtig, beiläufig. Diese Erkenntnis hat mich noch viel härter getroffen als beim letzten Mal, der Schmerz mich beinahe in den Wahnsinn getrieben.
Jemand dürfte meinen, ich wäre ja gewarnt worden, und das ist auch wahr. Einige Dinge lernt man auf harte Art und weise und versteht man erst, nachdem man gegen die Wand gefahren ist. So ist auch das Leben.
Und das ist grausam.
Jene ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die mir geschenkt wurde, hatte mir etwas Hoffnung gemacht – obwohl ich zwischen Hoffnung und Angst schwebte, das kann ich mir selber nicht verleugnen – und einen wunden Punkt erwischt: die tragische, chronische Partnerlosigkeit eines Mannes Ü40, der immer wieder auf seine beste Chance hofft.
Da bin ich mir sicher, ich hatte die beste Version von mir selber gezeigt, ich fühlte mich voll bereit. Es fehlte das Glück, nicht der Mut.
Ich fühle mich jetzt so traurig, so machtlos und so frustriert über diesen Dauerzustand und habe Angst, für immer in diesem tragischen Muster gefangen zu sein.
Denn ich mit einer grausamen Häufigkeit habe ich nicht verfügbare Frauen angezogen, meistens schon vergeben.
Ja, ich weiß, ich bin sehr introvertiert, überempfindlich, ich kämpfe immer noch mit diesen sozialen Ängsten und lerne jedes Mal, sie zu überwinden.
Aber das kann nicht die einzige Erklärung für diese erdrückende Schwierigkeit sein. Ich stelle mir Fragen, für die es keine Antwort gibt, trotz langjähriger Psychotherapie ist es mir noch nicht gelungen, diesen Kreis zu durchbrechen.
Zwei massive Enttäuschungen innerhalb weniger Monate haben mich total erschöpft. Ich kann nicht mehr, ich habe die Nase voll.
Zugleich kann und will ich nicht aufgeben und suche mir ständig die besten Anlässe aus, mich anderen Leuten zu öffnen, denn ich habe erfahren, dass man weder Schmerz noch Angst vertreiben kann: Die kann man nur verarbeiten. Und das braucht Zeit.
Der Sommer hat erst begonnen und langsam wird für mich Zeit, Neues zu erleben, vor allem durch die Unterstützung von Leuten, die mich kennen und schätzen.
Während ich mir eine Auszeit gönne, vor allem von dieser lieben Volleyballerin. Erst nach dem Sommer will ich wieder anfangen, mit ihr umzugehen, sie mag mich und es würde ihr leidtun, mich so traurig und schmerzerfüllt zu sehen, weil dieser Wunsch nach Liebe nicht in Erfüllung gehen kann.