Erstmal danke an jeden von euch dafür das ihr euch die Zeit genommen habt das zu lesen und für die ganzen netten Worte bis hin zu den Ratschlägen. Bis jetzt habe ich mich immer geschämt deswegen zum Arzt zu gehen, wenn man das so ausdrücken kann. Ich hab immer versucht mit Gedankenverdrängung damit klar zu kommen.
Hallo Lupus,
Ich glaube, dass man sich erstmal schämt wegen sowas zum Arzt zu gehen, ist recht normal. Und auch die Reaktion, das Problem zu verdrängen. Ich habe das auch recht lange auf diese Weise durchgehalten. Und ja: Auch ich habe mich geschämt. Vor Freunden, Bekannten, Familienangehörigen. Und auch vor der Therapeutin. Am Anfang habe ich auch ein recht großes Geheimnis daraus gemacht, dass ich zur Therapie gehe. Habe es erst mal nur meiner Schwester, meiner Mutter und zwei guten Freunden erzählt (natürlich wusste es auch meine Frau). Die Reaktionen dieser Personen waren überwältigend... Keiner hat mich schräg angeschaut, mich ausgelacht oder sonstwie negativ reagiert. Eher im Gegenteil. Ich habe für diesen Schritt unheimlich viel Anerkennung bekommen. Mein bester Freund, er war auch mitverantwortlich dafür, dass ich diesen Schritt gemacht habe, meinte: "Endlich! Ich hatte wirklich Angst um Dich. Ich finde es toll, dass Du es machst!"
Die Scham vor der Therapeutin war im Allgemeinen auch recht schnell weg. Klar, es gibt immer noch die ein oder andere Sitzung, wo wir über Sachen sprechen, die mir peinlich sind, aber es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang.
Mittlerweile gehe ich mit dem Thema recht offen um und es wissen relativ viele Leute, dass ich in Behandlung bin. Und es gab eigentlich keine oder zumindest kaum negative Reaktionen.
Wenn Du Dir ein Bein brechen würdest, würdest Du zum Arzt gehen - ohne Dich zu schämen, oder? Jetzt ist es halt nicht Dein Bein, sondern Deine Psyche, die krank ist. Also eigentlich nicht so viel anders
. Schäm Dich nicht, sondern mach den ersten Schritt. Und dann sei stolz darauf ihn gemacht zu haben!