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Ich fühle mich seit langem meist nirgendwo integriert

Uwe

Aktives Mitglied
Viele Menschen mögen auch deine Erfahrungen machen, gemacht haben und das ist leider immer mehr normal in einer auch oft menschlichen Wegwerfgesellschaft. Das gehört auch mit zum nun öfters diskutierten Thema Einsamkeit und Vereinsamung von Menschen in einer eigentlich sehr modernen Gesellschaft. Man muss sich da seine Rettungsanker oder Haltepunkte suchen, diese finden und nutzen.
 

Spt457

Aktives Mitglied
(Part 1.1) Hallo an alle,
Ich möchte damit auch sagen, dass ich meiner Kindheit & Jugend höchstens Bekannte/ Kollegen/Kumpels hatte, aber nicht einen wirklichen Freund. Ich glaube rückblickend habe ich mich auch manchen eher aufgedrängt und das war für die Leute vermutlich echt nervig, wobei die mich vielleicht eher aus Mitleid geduldet haben. Meinen letzter Geburtstag, wo neben meiner Familie auch gleichaltrige, nicht mit mir verwandte Kinder und Jugendliche dabei waren, war mit ca. 7 oder 8 Jahren. Danach war es eigentlich nur noch mit der Familie.
 

Vauzet

Mitglied
Es löst Dein Problem nicht, aber vielleicht hilft es Dir, wenns Anderen genauso geht. Und es geht sehr vielen so. Viele sprechen aber nicht darüber, weil es gesellschaftlich als Defizit wahrgenommen wird (was es nicht sein muss).

Ich habe einen kleinen - wirklich sehr kleinen Familienkreis und ein, zwei Freunde, die ich eigentlich eher als Bekannte bezeichnen würde, dazu wissen sie nicht genug tiefgreifendes von mir und ich bin auch nicht offen genug ihnen das mit zuteilen.

Ich habe mir 2023 im Januar gesagt: Starte mal Versuche. Ich bin in zwei Vereine eingetreten, ich habe beiden Vereinen 2 Jahre Zeit gegeben. Ich bin in einem regelmäßig hin, habe auch versucht dort anzukommen und habe in der Zwischenzeit gemerkt, es gibt einen harten inneren Kern, der Neuen gegenüber skeptisch ist und irgendwie wirkte der Verein eher wie ein Club, in dem man anwesend war aber nicht rein kam. Interessanterweise ging das anderen auch so, die habe ich irgendwann einfach nie wieder gesehen. Andere fühlten das offenbar garnicht so wie ich, die auch neu dabei waren, die waren zufrieden mit der Teilnahme am Rande. Mir war das zu wenig. Ich bin Ende dieses Jahr ausgetreten.

Im zweiten Verein bin ich zwar noch Mitglied, aber eher aus einer Art Gewohnheit und weil ich 2 Menschen dort kennengelernt habe, mit denen ich mich gut verstehe, das sind die beiden Freunde/Bekannte.

Mich hat das ziemlich belastet 2023 und auch teilweise dieses Jahr noch. Mich haben zwei oder drei schwere Erkrankungen und daraus resultierende Todesfälle im Umfeld aufgeweckt. Das waren Verwandte, die sozial bestens integriert waren, die waren in Vereinen, Ehrenämter, so krass umringt von Freunden, dass jedes Wochenende gemeinsam etwas unternommen wurde. Als diese Menschen dann krank wurden, waren sie allein, nur der harte Familienkern pflegte und kümmerte sie. Das hat mir gezeigt: Diese Geselligkeit (Rauchen, Alkohol, über viele Jahre) hat ihren Tribut gezollt und ich mache die simple Rechnung auf, ich führe ein gesünderes Leben, weniger gesellig, nahezu garnicht gesellig.

Während andere Mittags zum FastFood greifen, bin ich beim Sport und liege abends im Bett, wenn dort die Party los geht. Dafür bin ich im gleichen Alter und gesund. Das ist für mich ein bisschen Trost.

Dieses "dazugehören" empfinde ich inzwischen als lästig, als Verpflichtend. Silvester zb - da musst du dann mit den Freunden feiern, vielleicht sogar bei dir daheim, hast den Dreck, hast die Verpflichtung.......diese Freiheit die ich habe, habe ich im letzten Halbjahr sehr sehr lieb gewonnen.

Viele wollen dazugehören um einen teuren Preis. Und diesen Preis mag ich nicht mehr zahlen, das hab ich früher lang gemacht.
 

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