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Ich habe das Leben meines Vaters zerstört

J

Janos

Gast
Das würde ICH nicht tun.
Rede mit ihm. Erstens glaube ich nicht, daß er weiß wie sehr dich seine Aussagen treffen, zweitens beweißt du ihm damit, daß du eben nicht mehr der Kleine Junge bist sondern ein Erwachsener Selbständiger junger Mann, der einen A.... in der Hose hat.

Was hast du denn zu verlieren?
Ja, das stimmt...aber dann habe ich auch wieder Angst, dass er mich dann noch nerviger findet, als er das ohnehin schon findet. Er redet nicht so gerne über Probleme und hasst es, wenn ich ihn von seinen anderen, vor allem beruflichen Aktivitäten ablenke mit irgendwelchen Sorgen. Aber wenn er noch mal was sagt werde ich auf jeden Fall mit ihm reden, das ist mir dann egal ob er das schön findet.
Auch wenn ich durch meine Anwesenheit vielleicht seine Lebensqualität vermindert habe, aber dass ich so behandelt werde hab ich auch nicht verdient, schliesslich hat er mir erlaubt, dass ich zu ihm ziehe und dann muss er eben auch damit leben
 
S

solace

Gast
Wenn dein Vater dir erlaubt hat zu dir zu ziehen ist es schon einmal ein Zeichen, dass du ihm nicht vollends egal bist. Das kann man ihm schon mal anrechnen. Ich glaube, dein Vater hat vielleicht sogar ein kleines "Problem": er scheint vor irgendetwas wegzulaufen oder irgendetwas zu verdrängen, denn wie wäre es sonst zu erklären, dass er sich davor scheut, Verantwortung übernehmen zu müssen....
Na egal, dass wäre sicher ein eigenes Thema wert.

Da du auch nicht mehr so ganz jung bist, könnte ein Gespräch helfen, in dem ihr beiden eure "Beziehung" nun auf eine ganz andere Ebene stellt. Vielleicht hilft es, wenn er in dir einfach eine Art ''Kumpel'' oder Freund sieht - und du in ihm auch. Unternehmt was zusammen oder sucht ein gemeinsames Hobby, dass euch fern von üblichen ''Vater-Sohn''-Geschichten und -Problemen verbindet. Ich kenne von früher auch so einen Fall, wo Vater und Sohn gar nicht so recht miteinander konnten (Vorwürfe, Anschuldigungen, gereizte Kommunikation) und erst später - über ein gemeinsames Hobby - zueinander gefunden haben.

Sicher, dass ist kein Patentrezept, doch einen Versuch allemal wert. ''Vater und Sohn'' ist immer ein schwieriges Verhältnis, so wie bei einer ''Mutter und Tochter''. Was dir natürlich bleibt, ist das Gefühl doch innerlich irgendwie einsam zu sein, mit deinen Problemen allein dazustehen. Vielleicht könnten hier gute Freunde, eine Freundin oder Verwandte helfen?
Zumindest könnte ein Gespräch und die Klarheit über eure Wünsche/Träume/Vorstellungen helfen, das Verhältnis zwischen euch beiden enorm zu entkrampfen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Aber ich könnte auch unsichtbar sein, alleine die Tatsache, dass er letztendlich Verantwortung für mich hat ist schon schlimm für ihn.
Da es ein Problem deines Vaters ist und nicht deines denke ich, du solltest ihn nicht besonders schonen oder ihm aus dem Weg gehen. Im Gegenteil - vielleicht hat er wirklich noch das Kleinkind-Bild im Kopf und weiß noch nicht, wie toll es sein kann, einen erwachsenen Sohn zu haben? Bei Gelegenheit kannst du ihn ruhig ein bisschen "nach-erziehen" ;)
 

criollo

Mitglied
Da es ein Problem deines Vaters ist und nicht deines denke ich, du solltest ihn nicht besonders schonen oder ihm aus dem Weg gehen. Im Gegenteil - vielleicht hat er wirklich noch das Kleinkind-Bild im Kopf und weiß noch nicht, wie toll es sein kann, einen erwachsenen Sohn zu haben? Bei Gelegenheit kannst du ihn ruhig ein bisschen "nach-erziehen" ;)
So meinte ich das auch.

Bei mir war es ähnlich. Mein Vater war halt mein Vater und da ist im Laufe deines Lebens, deiner Erziehung, eben ein gewisser Weg vorgegeben. Geprägt vom Respekt dem Vater gegenüber und natürlich auch von Unsicherheit.
In meinem Fall hat ein handfester Streit (ich war 17) das ganze Verhältniss mit meinem Vater verändert.
Nach ca. 8 Wochen in denen wir kein Wort miteinander sprachen, wagte ich eine Annäherung. Aber nicht unterwürfig, sondern selbstbewusst aber freundlich.
Von da an hatte ich keinen Vater mehr, sondern einen Väterlichen Freund.
Nicht nur mir, sondern auch meinem Vater hat unsere neue Beziehung sehr gefallen und gutgetan.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Von da an hatte ich keinen Vater mehr, sondern einen Väterlichen Freund.
Nicht nur mir, sondern auch meinem Vater hat unsere neue Beziehung sehr gefallen und gutgetan.
Das ist interessant, criollo,
denn nach meinen Beobachtungen (ich arbeite u.a. als Berater und habe öfters mal Familien im Gespräch) ist es irgendwann in diesem Lebensabschnitt notwendig, eine neue Art von Beziehung aufzubauen. Da benutze ich auch immer den Begriff "Freund" und stoße auf Verständnis. Denn zu ihren Kindern MÜSSEN Eltern freundlich sein - zu einem Freund KÖNNEN sie es. Und genau in dieser Freiwilligkeit liegt die Chance auf eine gute Beziehung oder eben auf respektvolles Miteinander, wo es sein muss.
Danke für deinen Bericht!
Werner
 

orange-blaue-blume

Aktives Mitglied
ich glaube nicht, dass man jemand "ein Gefühl geben" kann - Gefühle entstehen im Empfänger einer Nachricht.
Stimmt, das habe ich auch grade gelernt... nur als Teenager nimmst du es eben meist noch nicht so wahr. Wir lernen gefühlsmäßige Reaktionen von anderen, und nicht jeder hat seine Einfühlsamkeit/ sein Selbstbewusstsein/ seine Distanz zu den Worten anderer so weit entwickelt wie ein guter Psychologe ;)...
@ Janos:
Insofern finde ich schon, dass der dein Vater hier eine Verantwortungsposition hat, oder haben sollte. Allerdings sagen seine -wenn auch nicht taktvollen- Worte natürlich etwas über seine Gefühle aus; er wird Angst haben und sich auch eingeschränkt fühlen - was man immer ist ist, wenn man mit anderen Menschen zusammen wohnt. Das muss aber alles nicht heißen, dass er dich nicht mag und sich nicht freut, dass du bei ihm wohnst!

Du musst bedenken, wie gut er dich kennt. Von deiner Empfindsamkeit weiß er vermutlich gar nicht viel, oder von der Rolle, die er für dich spielt... Ich nehme an, er hat vorher noch nie mit dir zusammen gelebt, geschweige denn ein Kind großgezogen. Er hat also (wenn es stimmt) keine Ahnung, was dazugehört; und auch nicht, was speziell du dir wünschst.

Vielleicht machst du ihm das einfach mal klar? Ich würde auch versuchen, mir nicht emotional auf den Schlips treten zu lassen und ihn als Person sehen, die sich grade komplett neu einstellt - und wenn ihr diesen Freundschafts-Idee umsetzen könnt, hat das große Chancen, das denke ich auch.

Er mag manchmal rüde wirken, aber dein Vater wirkt auf mich wie jemand, der ehrlich mit dir umgeht. Er sagt, was er denkt, das ist viel. Damit erfährst du etwas über ihn und bekommst die Möglichkeit, passend zu reagieren. Ihr scheint beide recht selbstständige, freiheitsliebende Menschen zu sein - wenn man da erstmal eine gute Basis hat, wird sich die Beziehung sicher gut entwickeln.

Lg,
Orbbl
 

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