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Ich habe mich teilweise aufgegeben

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Das Leben hat keinen Sinn, sondern dient einem Zweck.

Mach ne Ausbildung, fürs Studium bist Du nicht geeignet, da Dich das in düstere Gedanken stürzt. Was Du jetzt brauchst ist Spaß am Leben. Guck Dir mal die Firmen an, die Ausbildungsplätze anbieten, mach nen Probetag und dann siehste weiter. Letztlich mußt Du Dein Leben selbst auf die Kette kriegen, ohne Deine Eltern. Melde Dich in Vereinen an und mach was Neues, damit du auf andere gedanken kommst.
 
M

Meinung123

Gast
Schönen guten Abend,
ich bin ein 19 Jähriger Abiturient, der von allen Personen um ihn herum eine rosige, erfolgreiche Zukunft prophezeit bekommen hat.
Ich habe dieses Jahr einen 1.0er Schnitt erreicht. Das habe ich geschafft, durch einen immensen Lerndrang, der vor allem genährt wurde durch die Angst, zu versagen und nicht genug zu sein. Dabei habe ich mich enorm unter Druck gesetzt, auch von außen kam dieser Druck, wenn auch unabsichtlich. Ich hatte perfekt zu sein und habe mir selber auch nichts anderes erlaubt. Zu viel Angst hatte ich davor, nicht perfekt zu sein.
Die meisten von euch denken jetzt sicherlich: Ja klar, das ist krank, da kann man nicht glücklich sein.
Aber das stimmt nicht. Diese Zeit war die erfüllteste Zeit meines Lebens. Ich war neugierig, aufmerksam, immer lernwillig und glänzend.

Jetzt habe ich mein Abitur, einen Studienplatz und alles, worauf ich hingearbeitet habe, aber mir geht es schlechter denn je. In der Prüfungsphase habe ich mir zum ersten Mal eine Sinnfrage gestellt. Nach meinem Sinn. Gut, ihr werdet sagen, dass das normal sei, aber statt diesen Sinn zu finden, habe ich mir mehr und mehr gedanklich alles kaputt gemacht, denn: Ich habe eine Zwangsstörung entwickelt. Den Zwang, mir alles zu zerreden und zu zerdenken. Bei allem, woran ich auf der Sinnsuche gedacht habe, egal ob meine kleine Schwester, die ich bis vor kurzem über alles geliebt habe, meine Familie, Freunde, mein großes Hobby (die Mathematik). Alles habe ich erwägt, gegen alles hatte mein Kopf das Argument: "Ach, das redest du dir nur ein". Mittlerweile glaube ich das. Aus dem lernbegeisterten Abiturient wurde in nur zwei Monaten ein Wrack, ich bin gefühlslos, hoffnungslos, sinnbefreit, gefangen in Gedanken. Alle meine Hobbys, selbst das Betreiben von Mathematik löst in mir keinerlei Gefühle aus. Eben weil ich mir einrede: Das waren früher auch keine echten Gefühle, echte Interesse.

Mittlerweile nehme ich meine Umgebung kaum noch wahr. Ich bin wie gelöst. Von Druck, aber im negativen. Ich hänge nur noch rum, Motivation habe ich nicht, weil ich mir einrede, dass alles im Leben sinnlos ist, meine Lernsucht ist weg, weil ich mir einrede, dass diese Sucht nur vorgetäuscht war. Ich habe enorm destruktive Gedanken und mittlerweile aufgegeben. Ich sehe keinen Sinn in einer Psychotherapie, weil ich keinen Ausweg sehe und keinen Hoffnungsschimmer mehr habe. Ich habe mich isoliert, was die Gedanken angetrieben hat. Seit zwei Monaten denke ich dauerhaft nur diese Gedanken. Mittlerweile sind sie so tief in mir verankert, dass ich bezweifle, ein glückliches Leben führen zu können.
Ich möchte einfach wieder ich selber sein, wie früher. Energievoll, pflichtbewusst, perfektionistisch. Aber ich habe mich aufgegeben. Das in mir ist zu stark. Ich existiere nur noch, lebe nicht mehr.
Wenn du dich selbst in diesen Zustand reingedacht hast, kannst du dich nicht wieder raus denken?
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Ja Therapie machen, auf seine Gefühle hören und die zulassen. Dann entwickelt sich ein Leben wenn du dich fühlst.
Beim denken kommt meist kein Leben. Ein wenig sollte man schon denken aber das meiste fühle ich und das macht das Leben aus.
Ja du kannst dir alle zerdenken das kann jeder. Zu leben erfordern Aktionen und Mut. Da passieren Fehler das ist normal.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Wäre ich in deiner Situation würde ich mir jetzt eine Auszeit nehmen und einfach mal eine Weile weggehen. Entschleunigen, etwas völlig anderes machen, eine andere Kultur kennenlernen und das alles trotzdem in einigermaßen geordneten Strukturen. Ich finde, dass man mit 18/19 Jahren eigentlich noch viel zu jung ist, um strackes in eine Richtung zu gehen, von der man nicht ansatzweise weiß, ob sie die richtige ist. Bei einem 1,0er Schnitt liegen deine Stärken nicht nur in mathematisch-logischen Bereich. Selbst wenn du dich dahin zunächst verortest hast, muss das nicht heißen, dass es nicht auch in eine ganz andere Richtung gehen kann. Gib dir die Chance, das hinauszufinden. Die beste Zeit dazu ist jetzt.

Work & Travel wurde schon erwähnt. Da geht es aber darum, sich die Welt anzuschauen und für seinen Lebensunterhalt zwischendurch immer wieder zu arbeiten. Ich bin unsicher, ob das das Konzept ist, das dir in deiner aktuellen Situation weiterhilft.

Schau doch mal hier: https://www.bundes-freiwilligendienst.de/ausland/freiwilliges-soziales-jahr-im-ausland-fsj.html. Hier bekommst du ganz unterschiedliche Anregungen.
Geschmack kannst du dir auch über Reisereportagen holen, wenn du dir tatsächlich auch so etwas wie work&travel vorstellen könntest Ich selber bin absoluter Fan von Grenzgang Nick Martin ist da z. B. unterwegs mit seinem Programm "Die geilste Lücke im Lebenslauf - 6 Monate Backpacking-Weltreise". Ich glaube, dass Grenzgang vornehmlich im Großraum NRW unterwegs ist, aber vielleicht passt es ja oder es gibt etwas Ähnliches in deiner Nähe. Absolut zivile Preise und du bekommst Denkanstöße. Der Veranstalter ist ein bisschen Öko. Das hat aber auch dazu geführt, dass Naturschutzprojekte immer großen Raum einnahmen. Kooperationspartner haben sich in der Pause vorgestellt - es gab verschiedentlich die Möglichkeit, sich dem Team anzuschließen. Wäre ich noch einmal jung, ich würde so etwas tun für eine Orientierung. Mal ein paar Monate Auszeit und völlig andere Weltluft tanken als die Leistungsluft hier in Deutschland. Danach kann es dann weitergehen.
Wäre das nichts?

Eine innere Eingebung, die dich erleuchtet, wird nicht zufällig bei dir klingeln. Raff dich auf, gib dir einen Ruck und zieh los ins Leben. Es gibt so viel für dich zu entdecken und deine ganze Zukunft liegt noch vor dir!
 

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